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Die romisch katholische Friedhofskapelle St Jakob ist eine romanische gotisch umgebaute Basilika in Plattling im niederbayerischen Landkreis Deggendorf Sie gehort zur Pfarrei St Magdalena Plattling im Dekanat Deggendorf Plattling des Bistums Regensburg St Jakob Plattling Innenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie ehemalige Pfarrkirche liegt sudostlich ausserhalb des Ortes am rechten Isarufer am Ort der altesten Siedlung die zuerst 868 als konigliches Gut genannt wurde Die Kirche ist eine romanische Pfeilerbasilika aus der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts mit einem westlich vorgesetzten Turm Im spaten 13 Jahrhundert wurde der Chor mit nordlicher Seitenkapelle und sudlicher Sakristei neu gebaut In der Barockzeit erfolgten Umbauten die in den Jahren 1855 1856 wieder beseitigt wurden In den Jahren 1974 1981 wurde das Bauwerk restauriert Architektur BearbeitenDas Mittelschiff und der Chor in gleicher Breite sind mit einem gemeinsamen Dach gedeckt Der im unteren Teil romanische Turm ist mit einem Pyramidenhelm des 19 Jahrhunderts abgeschlossen Das aussere Portal aus Granit ist mit einem Schragkampfer versehen das innere Portal ist einfach gestuft Die Rundbogenfenster des Langhauses wurden 1855 wiederhergestellt Die zweiteiligen Fenster des gotischen Chors sind mit Vierpassmasswerk versehen Das sudliche Portal stammt aus der Zeit um 1500 und hat ein gekehltes Granitgewande mit durchgesteckten Staben Im Innern ist das funfachsige Langhaus durch die Arkadenbogen gepragt die wegen des erhohten Fussbodens gedruckt proportioniert erscheinen Die Pfeiler mit quadratischem Grundriss haben auf der Nordseite Profile aus Kehle Wulst und Platte auf der Sudseite abgeschragte Kampfer Das Mittelschiff ist seit 1855 mit einer holzernen Flachdecke abgeschlossen wahrend die Seitenschiffe noch die Kreuzgratgewolbe aus der Barockzeit haben Der steinsichtige Chorbogen in voller Hohe des Mittelschiffs ist mit profilierten Kampfern versehen Der gotische Chor hat die gleiche Hohe wie das romanische Schiff und ist fast genauso lang wie dieses Die Mauern des ersten annahernd quadratischen Joch stammen noch aus romanischer Zeit das zweite Joch ist querrechteckig Die Sterngewolbe stutzen sich auf Konsolen ab die uber den Schildbogenpfeilern sitzen Die einfach gekehlten Rippen enden an tellerartigen Schlusssteinen mit Tartschen In der zweijochigen nordlichen Seitenkapelle zeigt das Gewolbe einen doppelten Rautenstern Die Durchgange zur Kapelle sind im 19 Jahrhundert entstanden Die gotischen Formen des Chores und der Kapelle sind aus der spatgotischen Bauschule der Landshuter und Rottaler Region herzuleiten Die rustikalen stark restaurierten Wand und Gewolbemalereien im Chor stammen aus dem fruhen 17 Jahrhundert und zeigen Ornamentgrotesken und Passionsszenen Das Sakramentshaus aus Kalkstein ist auf das Jahr 1515 datiert und wurde im 19 Jahrhundert erganzt und mit Figuren ausgestattet Es wird durch einen hohen Fialenaufsatz uber einem Gesprenge aus Astwerk bekront Ausstattung BearbeitenDer Hochaltar ist nach 1500 entstanden und wurde nach der Uberlieferung aus Tirol angekauft Die Gemalde in der Predella zeigen jedoch mit einer Beweinung Christi in einer stimmungsvollen Wald und Gebirgslandschaft eher Beziehungen zur Donauschule Das Vorbild fur diese Figurenkomposition ist in Albrecht Durers Glimm scher Beweinung in der Alten Pinakothek zu finden Im Schrein finden sich Vollfiguren und in den Flugeln Relieffiguren unter reichem Gesprenge welche die Muttergottes Maria Magdalena und Jakobus Major sowie die Heiligen Nikolaus und Katharina darstellen Der neugotische Seitenaltar in der Kapelle ist mit wieder verwendeten Flugelbildern aus der Zeit um 1520 1530 ausgestattet welche den heiligen Nikolaus zeigen wie er Verurteilte vor der Hinrichtung rettet und goldene Apfel an drei arme Jungfrauen verschenkt Diese letztere Szene ist in einer Renaissance Architektur dargestellt mit Jungfrauen in modischer Zeittracht Auf den Ruckseiten der Flugel sind der Heilige Sebastian und eine stehende Anna selbdritt abgebildet Mehrerer Schnitzfiguren aus der Zeit um 1500 erganzen die Ausstattung darunter ein sitzender Jakobus Major aus der Zeit um 1520 und ein Chorbogenkruzifix des fruhen 16 Jahrhunderts Ein Glasgemalde im Chor stellt den Evangelisten Johannes dar Das Original dieser Glasmalerei aus dem dritten Viertel des 13 Jahrhunderts wurde in das Diozesanmuseum Regensburg verbracht Siehe auch Evangelist Johannes St Jakob in Plattling Mehrere Grabdenkmaler vom fruhen 15 bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts sind in den Seitenschiffen erhalten Die drei Glocken der Kirche stammen aus den Jahren 1404 1674 und 1948 1 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern II Niederbayern Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03122 7 S 559 560 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Jakob Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zu St Jakob auf der Website der Kirchengemeinde St Magdalena PlattlingEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Kirche auf Regiowiki Niederbayern Abgerufen am 30 Juli 2022 48 772776 12 891093 Koordinaten 48 46 22 N 12 53 27 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Jakob Plattling amp oldid 229652589