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Die St Gertrudis Kirche im Ortsteil Oberkirchen der Stadt Schmallenberg im Hochsauerlandkreis ist eine katholische Pfarrkirche deren Entstehung ins 11 Jahrhundert zuruckreicht In ihrer jetzigen Form wurde sie im 17 Jahrhundert errichtet Pfarrkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Entwicklung 2 Kirchengebaude 3 Kircheninneres 3 1 Altare 3 2 Glocken 3 3 Orgel 3 4 Sonstiges 4 Naheres Umfeld 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte und Entwicklung BearbeitenErstmals urkundlich nachweisen lasst sich die Pfarrei Oberkirchen furs Jahr 1244 In diesem Jahr wird ein Korbacher Burger Henricus de Overenkerke erwahnt Gegrundet wurde die Pfarrei durch die Edelherren von Grafschaft die Schutzvogte von Kloster Grafschaft waren Nach ihrem Aussterben ging das Patronatsrecht 1573 an die Herren von Furstenberg uber nbsp Kircheneingang mit dem Wappen derer von FurstenbergAusgrabungen haben ergeben dass der Erstbau einer Pfarrkirche in Oberkirchen ins 11 Jahrhundert zu datieren ist Vermutlich wurde dieser Bau vor 1200 durch Brand zerstort worauf Brandspuren im ursprunglichen Turmbereich hinweisen Ein zweiter Bau wurde vor 1200 erbaut wobei der Turm nach Westen verlangert wurde Dieses Gebaude wurde um 1470 durch Brand vernichtet und danach bis 1479 im Auftrag von Heinemann von Grafschaft wieder errichtet Um 1640 war dieses dritte Kirchengebaude stark baufallig vor allem der Turm Der Patronatsherr der Furstbischof von Paderborn Ferdinand von Furstenberg liess zwischen 1663 und 1666 zunachst den Turm restaurieren und anschliessend das Kirchenschiff abtragen und vollig neu erbauen Bei diesem vierten Kirchengebaude wurde der Chor nach Osten verlangert In dieser Form besteht die Kirche bis heute fort Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges durch Beschuss entstandene Schaden wurden bis 1948 wieder beseitigt Kirchengebaude BearbeitenDer Turm hat eine Hohe von 35 2 Metern und wird durch eine sogenannte Welsche Haube abgeschlossen Ostlich daran schliesst sich das durch drei Joche unterteilte Langhaus an Hieran angeschlossen ist ein Chor mit dreiseitigem Abschluss Die Mauern und die Rahmung des Hauptportals an der Sudseite sind aus rotem Sandstein Hieruber befindet sich das Wappen des Bauherrn Der Dachreiter ist 24 2 Meter hoch wahrend der Raum im Innern 11 3 Meter bis an die Decke reicht Die Breite des Langhauses betragt innen 7 5 Meter und aussen 12 5 Meter Die Gesamtlange der Kirche belauft sich auf 33 9 Meter Das Dach wird gebildet durch ein mit Schiefer gedecktes Stichkappengewolbe Dort ist etwa oberhalb des Chors ein Glockenturmchen angebracht Die Sakristei am ostlichen Ende des Chores wurde um 1780 erbaut Kircheninneres BearbeitenAltare Bearbeiten nbsp Kanzel und AltarKirchenpatronin ist die Heilige Gertrud der besondere Milde und Wohltatigkeit als Eigenschaften nachgesagt werden Patronatsfest ist der 17 Marz Erstmals als Patronin ist sie 1682 nachweisbar In der 1 Halfte des 17 Jahrhunderts war noch der Erzengel Michael Hauptpatron der Kirche gewesen Der 9 Meter hohe Hauptaltar ist aber nicht diesen beiden sondern der Geisselung Christi geweiht Er wurde 1668 errichtet und stammt von den Brudern Sasse aus Attendorn Auf ihm stehen auf beiden Seiten zwei lebensgrosse Figuren der Apostel Petrus und Paulus Der Schreiner Synn aus Fredeburg fertigte 1763 den Tabernakel an 1716 lasst sich ein Nebenaltar nachweisen der der Mutter Gottes der Heiligen Agatha und dem Heiligen Mauritius geweiht war Dieser Altar wurde 1878 in die Kapelle nach Westfeld uberfuhrt wo er heute noch steht Glocken Bearbeiten Die alteste Glocke wurde im Jahr 1466 von Albertus von Eversberg gegossen und wiegt 350 kg Eine zweite Glocke wurde nach einer Inschrift 1751 von Carolus de la Paix in Arnsberg gefertigt und wiegt 525 kg Sie ist der Gottesmutter und allen Heiligen geweiht Die grosse Glocke wiegt 800 kg und wurde 1770 von Michael Stocky aus Saarburg hergestellt Sie ist dem Heiligen Michael gewidmet Diese drei Glocken hangen im Kirchturm Eine vierte Glocke aus dem spaten 18 Jahrhundert befindet sich im Glockenturmchen und wiegt 60 kg Alle vier Glocken mussten im Ersten und Zweiten Weltkrieg abgegeben werden konnten aber anschliessend unbeschadigt zuruckerhalten werden Die Ausstattung der Kirche ist kunsthistorisch dokumentiert Texte Fotos Unterlagen im Kirchenarchiv Oberkirchen Erzbischofliches Archiv Paderborn Orgel Bearbeiten nbsp OrgelprospektDie Orgel wurde in den Jahren 1736 bis 1739 von Johann Henrich Kleine aus Freckhausen bei Eckenhagen errichtet und kostete 350 Reichstaler Sie steht auf der Empore die schon 1705 gebaut wurde Sonstiges Bearbeiten Die Kanzel stammt ebenso wie der Hauptaltar aus der Werkstatt der Attendorner Sasse Bruder Sie tragt das Wappen des Erbauers Ferdinand von Furstenberg und die Jahreszahl 1673 Zwei Beichtstuhle aus dem Jahr 1763 vom Schreiner Synn aus Fredeburg stehen links und rechts vom Hauptaltar An den Langswanden der Kirche auf halber Hohe angebrachte Heiligen Figuren Josef Franz Xaver Antonius von Padua Anna mit ihrer Tochter Maria Gertrud und die Heilige Agatha aus den Jahren 1742 bis 1753 wurden vom Attendorner Bildhauer Wilhelm Kuhle geschaffen Ein Taufbecken aus Grunsandstein stammt aus dem Jahr 1632 befindet sich etwa in der Mitte der Kirche an der Sudwand Der Kupferdeckel wurde im 20 Jahrhundert erneuert Die Beichtstuhle wurden im Jahr 1763 im Stil des Rokoko vom Fredeburger Schreiner Synn angefertigt 1 Die Ausstattung der Kirche ist kunsthistorisch dokumentiert Texte Fotos Unterlagen im Kirchenarchiv Oberkirchen Erzbischofliches Archiv Paderborn von Martina Junghans Naheres Umfeld BearbeitenAuf dem um die Kirche gelegenen Kirchhof wurden bis 1832 die Toten beerdigt In diesem Jahr legte man ausserhalb einen neuen Friedhof an Das bei einem Brand im Jahr 1682 beschadigte Pfarrhaus wurde 1711 als Fachwerkhaus vollstandig neu errichtet und ist heute das alteste Wohnhaus des Ortes Literatur BearbeitenTheodor Ahrens Stanislaus Kandula Roman Mensing Barock im Erzbistum Paderborn Paderborn 2011 ISBN 978 3 89710 495 2 Albert Homberg Kirchliche und weltliche Landesorganisation Pfarrsystem und Gerichtsverfassung in den Urpfarrgebieten des sudlichen Westfalen Aschendorff Munster 1965 S 9 Geschichtliche Arbeiten zur westfalischen Landesforschung 10 ZDB ID 517704 2 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Westfalen 22 Ulrich Stipp Die Pfarrkirche St Gertrudis zu Oberkirchen Herausgegeben vom Katholischen Pfarramt St Gertrud Schmallenberg Oberkirchen ohne Jahr etwa 2001 Ursula Quednau Bearb Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Band II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 03114 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Gertrudis Oberkirchen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ahrens u a S 21651 158452 8 372137 Koordinaten 51 9 30 4 N 8 22 19 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Gertrudis Kirche Oberkirchen amp oldid 235309818