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Spyros Samaras eigentlich Spyridon Filiskos Samaras griechisch Spyridwn Filiskos Samaras in Italien und Deutschland auch Spiro Samara 29 November 1861 auf Korfu 7 April 1917 in Athen war ein griechischer Komponist und Schopfer der Olympischen Hymne Als Komponist der jungeren Ionischen Schule war er unter seinen griechischen Zeitgenossen der international bekannteste und der erste mit einer bedeutenden Karriere im Ausland Spyros Samaras im Alter von etwa 16 Jahren Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kunstlerisches Schaffen 3 Werke Auswahl 3 1 Opern 3 2 Operetten 3 3 Klaviermusik 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSamaras wuchs als Sohn des griechischen Sub Konsuls Scarlatos Samaras und der Fanny geb Courtenay wahrscheinlich englischer Herkunft auf Neuerliche Erkenntnisse lassen vermuten er sei der illegitime Sohn des Komponisten Spyridon Xyndas 1 Nach dem Tod von Scarlatos Samaras der gegen die musikalischen Ambitionen des Sohnes war wurde Xyndas sein erster Musiklehrer der ihn auch darin unterstutzte sich am neu gegrundeten Athener Konservatorium einzuschreiben Er studierte dort u a bei Frederikos Voloninis senior Violine Angelo Mascheroni und hauptsachlich Enrico Stancapiano Theorie Orchestration Die meisten Werke aus dieser Zeit sind verschollen dazu gehoren eine Fantasia zu Petrellas Oper La Contessa d Amalfi eine Serenade der griechischen Konigin Olga gewidmet Melancholische Gedanken zum Tod Kaptain Vourvakhis Jugend Walzer alles Klavierwerke Ausserdem steuerte er einige Lieder zu dem Komidyllio Torpille Torpillai Torpedos 1879 von Iosif Kesari bei Aus weiteren Quellen erfahrt man von Planen zu einer ersten Oper einer Symphonie und einer Violinsonate Von 1882 bis 1885 studierte er bei Leo Delibes am Pariser Conservatoire spater auch bei Jules Massenet Wahrend er als Zweiter Geiger eines Orchesters spielte das in Opernhausern spielte bewegte er sich in Pariser Salons wo er von einigen aristokratischen Mitgliedern der Gesellschaft protegiert wurde und Freundschaft mit anderen Auslandsgriechen wie dem Dichter Demetrius Vikelas und dem Bariton Periklis Avarandinos pflegte Sein Pariser Schaffen lasst sich nur aus einigen erhaltenen gedruckten Werken nachvollziehen darunter Scenes Orientales fur Klavier zu vier Handen 1883 Chitarrata fur Mandolinen Gitarren Floten Oboen Violoncelli und Kontrabasse 1885 sowie einige weitere Klavierkompositionen und Lieder Obwohl einige schriftliche Zeugnisse seiner Lehrer und Zeitgenossen zu Samaras ausserordentlichem musikalischen Talent erhalten sind begab sich dieser 1885 nach Mailand Die Veroffentlichung der Scenes Orientales und einiger Romanzen fur Klavier bei Ricordi konnte zu diesem Entschluss beigetragen haben dennoch war es Ricordis Konkurrent Edoardo Sonzogno der ihn fur die nachsten Jahrzehnte an sein Verlagshaus Sonzogno in Mailand band wo auch die meisten seiner Werke erschienen Als Opernkomponist erarbeitete sich Samaras in Italien hohes Ansehen wie die Spielplane der Zeit und die Korrespondenz mit Zeitgenossen wie Puccini Mascagni oder Giordano belegen Die Werke wurden nicht nur in ganz Italien sondern auch in Frankreich und Deutschland sehr erfolgreich aufgefuhrt Den Kontakt mit Griechenland hielt Samaras in dieser Zeit aufrecht seine Werke wurden in Athen und anderen Stadten auf Griechisch nachgespielt Fotografien dokumentieren ausserdem seinen engen Kontakt zum griechischen Konigshaus 1896 liess sich Samaras wieder in Athen nieder brachte seine letzten vollendeten Opern aber weiter in Italien und Deutschland La biondinetta Gotha 1906 heraus Moglicherweise Georg I versuchte ihn fur eine Stelle am Athener Konservatorium Odeion zu vermitteln was aber offensichtlich am grossen Einfluss des dortigen an der deutschen Romantik orientierten Direktors Georgios Nazos scheiterte Der Erste Weltkrieg schnitt Samaras von den westeuropaischen Musikzentren ab aber auch in Griechenland konnte er angesichts der Gegnerschaft Nazos und dem Aufstieg Manolis Kalomiris keine nennenswerte Achtung mehr erlangen er lebte von der Komposition dreiaktiger oft national orientierter Operetten von denen noch drei am stadtischen Athener Theater herauskamen Als Spyros Samaras am 25 Marz 1917 in Athen starb war von einer letzten Oper La Tigra auf ein Libretto von Renato Simoni nur der erste Akt vollendet Kunstlerisches Schaffen BearbeitenAls Vertreter der italienischen Spatromantik wurde Samaras vor allem mit den Komponisten des musikalischen Verismo in Zusammenhang gebracht aus musikwissenschaftlicher Sicht ist jedoch La martire 1894 die einzige seiner 15 Opern deren Sujet tatsachlich eine naturalistische Schilderung impliziert Dennoch scheint sein Stil wesentlichen Einfluss auf die Veristen vor allem aber auf den jungen Puccini gehabt zu haben dessen Karriere in den 1890er Jahren gerade erst begann und der Samaras nachgewiesenermassen personlich gut kannte und auch die Librettisten Ferdinando Fontana und Luigi Illica mit ihm teilte Samaras galt als einfallsreicher Melodiker Die beruhmte Arie Ridi Pagliaccio aus Leoncavallos Pagliacci 1892 soll eine Kopie einer Arie aus Samaras verschollener Oper Lionella von 1891 gewesen sein die Samaras jenem fur seinen Einakter schenkte Als Spatromantiker arbeitete er mit symphonischen Grossformen und benutzte wie Puccini in freier Form Leit und Erinnerungsmotive wie sie Richard Wagner fur die Buhne entwickelt hatte Samaras heute bekanntestes Werk ist die Olympische Hymne die er fur die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit auf einen Text von Kostis Palamas in Athen komponierte Diese Hymne ist seit 1958 die offizielle Hymne der Olympischen Spiele Ein grosser Teil seines Werks ging 1943 bei Bombenangriffen der Alliierten auf das Verlagsgebaude Sonzogno in Mailand sowie auf den Verlag Kahnt in Leipzig verloren Samaras Witwe die Pianistin Anna Antonopoulos verschiffte die bei ihr verbliebenen Noten in den 1960er Jahren nach Mailand zu Sonzogno Erst zogernd wurden zum Ende des 20 Jahrhunderts in franzosischen und griechischen Bibliotheken wieder Werke von ihm entdeckt Einige seiner Lieder wurden in Griechenland sehr popular und sind auf Schallplatten namhafter griechischer Sanger posthum veroffentlicht worden Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Titelblatt zu Flora mirabilis Mailand 1887Opern Bearbeiten Flora mirabilis Libretto Ferdinando Fontana 1886 Teatro alla Scala Mailand Medge Libretto Ferdinando Fontana 1888 Teatro Constanzi Rom La Martire Libretto Luigi Illica 1894 Teatro Lirico Internazionale Mailand La furia domata Libretto E A Butti und G Macchi nach Shakespeare s The Taming of the Shrew 1895 Teatro Lirico Internazionale Mailand Storia d amore o La biondinetta Libretto Paul Milliet 1903 Teatro Lirico Internazionale Mailand Mademoiselle de Belle Isle Libretto Paul Milliet 1905 Teatro Politeama Genua Rhea Libretto Paul Milliet 1908 Teatro Verdi Florenz N B La Martire La biondinetta und Rhea wurden auf CD aufgezeichnet Label Lyra Operetten Bearbeiten Polemos en Polemo Polemos ἐn polemῳ Krieg im Krieg Libretto Georgios Tsokopoulos und Iannis Delikaterinis Athen 1914 Pringipissa tis Sasonos Prigkipissa tῆs Sasῶnos Prinzessin von Sazan Libretto Nikolaos Laskaris und Polyvios Dimitrakopoulos Athen 1915 Kritikopoula Krhtikopoyla Das kretische Madchen Libretto Laskaris und Dimitrakopoulos Athen 1916 Klaviermusik Bearbeiten Scenes Orientales Quatre Suites caracteristiques fur Klavier zu vier Handen 1882 Paris Bohemienne 1888Literatur BearbeitenGiorgos Leotsakos Spyridon Filiskos Samaras Booklet Text zu La martire Athen 1993 Lyra CD Nr ML 0156Weblinks BearbeitenPortrat auf einer privaten Seite dt Noten und Audiodateien von Spyros Samaras im International Music Score Library ProjectEinzelnachweise Bearbeiten Leotsakos s Lit Normdaten Person GND 124252990 lobid OGND AKS LCCN n97110297 VIAF 69197815 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Samaras SpyrosALTERNATIVNAMEN Samaras Spyridon FiliskosKURZBESCHREIBUNG griechischer KomponistGEBURTSDATUM 29 November 1861GEBURTSORT KorfuSTERBEDATUM 7 April 1917STERBEORT Athen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spyros Samaras amp oldid 237116734