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Die Speicherverwaltung engl memory management ist der Teil eines Betriebssystems der Teile der Speicherhierarchie verwaltet Insbesondere soll sie einen effizienten und komfortablen Zugriff auf den physischen Arbeitsspeicher Hauptspeicher eines Computers ermoglichen In diesem Zusammenhang spricht man auch von der Hauptspeicherverwaltung 1 Das Verwalten der hoheren Ebenen der Speicherhierarchie wie beispielsweise des Cache Speichers wird dagegen ublicherweise von der Hardware vorgenommen Eine der Schlusselfunktionen eines Betriebssystems in der Speicherverwaltung ist normalerweise die Bereitstellung eines virtuellen logischen Adressraums fur jeden Prozess Man kann sich darunter eine Menge von Speicheradressen vorstellen auf die Prozesse zugreifen konnen Dieser Adressraum ist entkoppelt vom physischen Arbeitsspeicher des Computers er kann sowohl grosser als auch kleiner als dieser sein Die virtuellen logischen Adressen gehen nicht direkt an den Speicherbus sondern an die Memory Management Unit MMU dt Speicherverwaltungseinheit welche die virtuellen Adressen auf die physischen Adressen abbildet Normalerweise ladt das Betriebssystem einen Teil des Adressraumes in den Arbeitsspeicher ein anderer Teil bleibt auf der Festplatte Bei Bedarf werden Programmteile zwischen den beiden Speichern hin und hergeschoben Je nach Einsatzbereich des Computers werden zur Speicherverwaltung unterschiedliche Techniken verwendet In Multiuser Multiprogramming Betriebssystemen nutzt man heute meist die virtuelle Speicherverwaltung mit diversen Optimierungsmoglichkeiten im Demand Paging Verfahren 1 Inhaltsverzeichnis 1 Speicherhierarchie 2 Direkte Speicherverwaltung 2 1 Speicherverwaltung bei Monoprogramming 2 2 Speicherverwaltung mit festen Partitionen 3 Swapping 4 Virtuelle Speicherverwaltung 4 1 Virtueller Adressraum 4 2 Paging 4 3 Segmentierung 4 4 Paged Segments 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseSpeicherhierarchie Bearbeiten Hauptartikel Speicherhierarchie nbsp Diagramm der SpeicherhierarchieNormalerweise werden in einem Rechnersystem unterschiedliche Speichertechnologien eingesetzt Je kurzer die Zugriffszeiten einer bestimmten Speicherart sind desto teurer sind diese und desto knapper werden sie bemessen sein Es wird deshalb versucht einen Kompromiss aus Geschwindigkeit Kosten und Persistenz zu finden indem der Speicher in einer Speicherhierarchie engl memory hierarchy angelegt und versucht wird durch geschickte Speicherverwaltung die Vorteile der verschiedenen Komponenten zu nutzen und dabei gleichzeitig deren Nachteile zu umschiffen Es besteht also ein Speicher mit mehreren Stufen die unterschiedlich weit vom Prozessor entfernt liegen Die internen Register der CPU bilden die oberste Schicht der Speicherhierarchie CPU Register sind Teil der CPU und verursachen deshalb kaum Zugriffsverzogerungen Ihre Speicherkapazitat ist ublicherweise 32 32 displaystyle 32 times 32 nbsp auf einem 32 Bit Prozessor und 64 64 displaystyle 64 times 64 nbsp Bit auf einem 64 Bit Prozessor CPU Register werden durch die Software kontrolliert Der Cache Speicher ist ein Puffer Speicher der vom Prozessor aus direkt zugreifbar ist Ein Cache enthalt Kopien der Hauptspeicherbereiche die momentan am haufigsten benutzt werden Da Programme oft verhaltnismassig lange auf einer eng begrenzten Menge von Daten und Code arbeiten ist der Cache trotz seiner geringen Grosse sehr effizient Der Cache ist also ein relativ kleiner Hochgeschwindigkeitsspeicher der haufig benotigte Daten zwischen der CPU und dem Hauptspeicher puffert Heutige CPUs integrieren oft zwei oder mehr Cache Levels wodurch der Zugriff nochmals schneller ist Cache Speicher werden ublicherweise uber die Hardware kontrolliert nbsp Arbeitsspeicher in Form eines ICs auf einem SDRAM ModulDer Arbeitsspeicher oder Hauptspeicher engl main memory oder RAM random access memory ist das Arbeitstier des Speichersystems Er enthalt die gerade auszufuhrenden Programme oder Programmteile und die dabei benotigten Daten Alle Anfragen des Prozessors die nicht aus dem Cache beantwortet werden konnen werden zum Arbeitsspeicher weitergeleitet Die gangigsten RAMs sind fluchtig das heisst die gespeicherten Daten gehen nach Abschaltung der Stromzufuhr verloren Massenspeicher konnen grosse Mengen an Daten dauerhaft speichern Magnetische Festplatten sind etwa um den Faktor 100 pro Bit billiger als RAM und besitzen zudem meist 100 Mal mehr Kapazitat Dafur dauert der wahlfreie Zugriff etwa 100 000 Mal langer Zudem konnen Daten auf der Platte nicht direkt vom Prozessor verarbeitet werden sondern mussen dazu zuerst in den Hauptspeicher geladen werden Der Plattenspeicher kann als Erganzung oder Erweiterung des Hauptspeichers genutzt werden und wird deshalb allgemein auch als Hintergrundspeicher oder Sekundarspeicher engl secondary storage bezeichnet Hinzu kommen die Wechseldatentrager z B DVD CD USB Stick Disketten Magnetband Die Speicherverwaltung engl memory manager des Betriebssystems verwaltet diese Speicherhierarchie Sie verfolgt welche Speicherbereiche gerade benutzt werden teilt Prozessen Speicher zu wenn sie ihn benotigen und gibt ihn anschliessend wieder frei 2 In allen Ebenen der Speicherhierarchie kann die sog Lokalitatseigenschaft ausgenutzt werden Die zeitliche Lokalitat besagt dass Adressbereiche auf die zugegriffen wird auch in naher Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder benutzt werden und die raumliche Lokalitat dass nach einem Zugriff auf einen Adressbereich mit hoher Wahrscheinlichkeit der nachste Zugriff auf eine Adresse in unmittelbarer Nachbarschaft erfolgt Im zeitlichen Verlauf werden also immer wieder Speicheradressen angesprochen die sehr nahe beieinander liegen Dies kann man ausnutzen indem man bei einem Speicherzugriff auch gleich die benachbarten Adressbereiche in die nachste Hierarchiestufe bringt Direkte Speicherverwaltung Bearbeiten nbsp Blockschaltbild einer ProzessorchipkarteDas einfachste Verfahren ist uberhaupt keine Speicherabstraktion einzusetzen Jedes Programm hat einfach den physischen Speicher vor sich eine Menge von Adressen von 0 bis zu einem gewissen Maximum wobei jede Adresse einer Zelle zugeordnet ist die eine bestimmte Anzahl Bits enthalt Auf Grossrechnern Minirechnern PCs wird die direkte Adressierung des physischen Speichers heute nicht mehr eingesetzt Demgegenuber gibt es in vielen eingebetteten Systemen und Smartcards noch immer keine Speicherabstraktion Gerate wie Radios Waschmaschinen und Mikrowellen sind heutzutage voller Software im ROM und in den meisten Fallen adressiert die Software absoluten Speicher Dies funktioniert hier weil alle Programme im Voraus bekannt sind und die Benutzer nicht einfach ihre eigene Software auf ihrem Toaster laufen lassen durfen 3 Speicherverwaltung bei Monoprogramming Bearbeiten Im Monoprogramming wird der Arbeitsspeicher nur dem gerade aktiven Programm und dem Betriebssystem zugeteilt Es wird nur ein Prozess zur gleichen Zeit ausgefuhrt Dieser Prozess hat dann exklusiven Zugriff auf den physischen Arbeitsspeicher und kann diesen direkt adressieren Eine Verwaltung des Speichers ist bei diesen Computern sehr einfach und besteht darin die angeforderte Adresse uber den Datenbus zuganglich zu machen 4 Auch in diesem einfachsten Speichermodell sind noch mehrere Optionen der Organisation moglich So kann der Speicher in verschiedene Teile aufgeteilt werden zum Beispiel Das Betriebssystem liegt am unteren Rand des Speichers im RAM das Benutzerprogramm daruber Dieses Modell wurde fruher in Grossrechnern und Minicomputern eingesetzt wird heute aber kaum noch verwendet Das Betriebssystem liegt am oberen Rand des Speichers im ROM Dieses Modell wird in einigen PDAs und eingebetteten Systemen benutzt Die Geratetreiber liegen oben im ROM und der Rest des Systems liegt unten im RAM Dieses Modell wurde von fruhen PCs z B unter MS DOS verwendet 5 Mit Hilfe von Swapping konnen aber auch ohne Speicherabstraktion mehrere Programme gleichzeitig ausgefuhrt werden Dazu muss das Betriebssystem den gesamten Inhalt des Arbeitsspeichers auf einer Festplatte ablegen und dann das nachste Programm von der Festplatte holen und im Arbeitsspeicher ausfuhren 6 Speicherverwaltung mit festen Partitionen Bearbeiten nbsp Ein IBM System 360 20 im Deutschen Museum MunchenAuch bei direkter Speicherverwaltung ist es moglich mehrere Programme gleichzeitig auszufuhren Multiprogramming Betrieb indem der Arbeitsspeicher in feste Teile sogenannte Partitionen zerlegt wird In jeder Partition wird dabei genau ein Programm ausgefuhrt Diese Technik wurde beispielsweise im Betriebssystem IBM OS 360 eingesetzt 4 Bei dieser Technik musste allerdings verhindert werden dass die Benutzerprogramme untereinander und mit dem Betriebssystem selbst in Konflikt gerieten Das eine Programm konnte beispielsweise an einer Speicheradresse einen Wert uberschreiben den das andere Programm zuvor dort abgelegt hat Dies wurde unmittelbar zum Absturz der beiden Programme fuhren Deshalb wurde jeder Speicherblock mit einem Schutzschlussel ausgestattet der wiederum in einem speziellen CPU Register gespeichert war Wenn ein Prozess versuchte auf den Speicher mit einem Schutzcode zuzugreifen der sich vom eigenen PSW Schlussel Programmstatuswort unterschied wurde ein Systemaufruf ausgelost 6 Swapping Bearbeiten Hauptartikel Swapping In der Praxis ist die Gesamtmenge an Arbeitsspeicher die von allen laufenden Prozessen benotigt wird oft viel grosser als der tatsachlich vorhandene physische Arbeitsspeicher Somit konnen nicht mehr alle Prozesse die ganze Zeit im Arbeitsspeicher gehalten werden Eine einfache Strategie der Uberlastung des Speichers zu begegnen ist das sogenannte Swapping Dieser Begriff bezieht sich ublicherweise auf Datenverschiebungen zwischen Arbeitsspeicher und Festplatte Ein Prozess wird dabei vollstandig in den Arbeitsspeicher geladen darf eine gewisse Zeit laufen und wird anschliessend wieder auf die Festplatte ausgelagert Indem der Festplattenspeicher ebenfalls verwendet werden kann um Speicheranfragen von Programmen zu bedienen konnen Anfragen die uber das verfugbare RAM hinausgehen dann uber Swap Speicher bedient werden 7 Der wesentliche Unterschied zu festen Partitionen ist dass die Anzahl der Prozesse die Grosse des Speicherplatzes und auch der Speicherort von Prozessen sich verandern konnen Ein Prozess wird dahin geladen wo gerade Platz ist Es besteht auch die Moglichkeit dass Prozesse dynamisch wachsen da Programme beispielsweise dynamisch Speicher auf einem Heap reservieren Es stellt sich also die Frage wie viel Speicher fur einen Prozess reserviert werden soll Wenn ein Prozess grosser als das reservierte Segment wird entsteht ein Problem Falls es neben dem wachsenden Prozess eine Speicherlucke gibt kann er einfach dort hineinwachsen Andernfalls muss der wachsende Prozess entweder in eine Lucke verschoben werden die gross genug fur ihn ist oder es mussen Prozesse ausgelagert werden um eine passende Lucke zu schaffen 8 Durch das Swapping konnen ungenutzte Lucken im Arbeitsspeicher entstehen Fragmentierung Solche Lucken konnen zu einer grossen Lucke zusammengefasst werden indem man alle Prozesse so weit wie moglich im Speicher nach unten schiebt Dadurch werden alle Lucken zu einer einzigen grossen Lucke im oberen Teil des Speichers zusammengefasst Diese Technik wird Speicherverdichtung genannt Allerdings ist sie sehr zeitaufwendig weshalb sie normalerweise nicht eingesetzt wird 8 nbsp Speicherverwaltung mit Bitmap Der Hauptspeicher wird in Allokationseinheiten fester Grosse eingeteilt Jede Einheit entspricht einem Bit in der Bitmap Diese speichert ob die Allokationseinheit belegt 1 oder frei 0 ist Wenn der Speicher dynamisch zugeteilt wird muss ihn das Betriebssystem verwalten Dazu bieten sich zwei unterschiedliche Techniken an Bitmaps und verkettete Listen Bei der Speicherverwaltung mit Bitmaps wird der gesamte Speicher in Allokationseinheiten fester Grosse eingeteilt Eine Bitmap speichert ob die Allokationseinheit belegt 1 oder frei 0 ist 9 In einer verketteten Liste Segmentliste von Speichersegmenten definiert ein Eintrag der Liste eine Lucke L oder einen Prozess P und enthalt die Startadresse die Lange und einen Zeiger auf den nachsten Eintrag Die Liste ist nach den Startadressen sortiert Dadurch wird die Aktualisierung der Liste bei Termination eines Prozesses relativ einfach 10 Im Gegensatz zum Swapping konnen beim virtuellen Speicher Programme auch dann laufen wenn sich nur ein Teil von ihnen im Arbeitsspeicher befindet 11 Dadurch konnen auch Programme ausgefuhrt werden die grosser als der vorhandene Arbeitsspeicher sind 12 source source source source Video Aus und Einlagern kompletter ProzesseVirtuelle Speicherverwaltung Bearbeiten Hauptartikel Virtuelle Speicherverwaltung Das Konzept der virtuellen Speicherverwaltung wurde erstmals 1961 von John Fotheringham beschrieben 13 Dieses erlaubt dass der Programmcode die Daten und der Stack grosser sein konnen als der tatsachlich verfugbare Hauptspeicher Im Gegensatz dazu darf bei der realen Speicherverwaltung ein Prozess maximal so gross wie der Hauptspeicher sein Virtueller Adressraum Bearbeiten Die von einem Programm generierten Speicheradressen werden virtuelle Adressen genannt und bilden den virtuellen Adressraum Die virtuellen Adressen gehen nun nicht direkt an den Speicherbus sondern an die Memory Management Unit MMU dt Speicherverwaltungseinheit welche die virtuellen Adressen auf die physischen Adressen abbildet 14 nbsp Schematischer Ablauf der Umrechnung einer virtuellen in eine physische AdresseDie Grundidee hinter der virtuellen Speicherverwaltung ist dass der Adressraum eines Programms in Einheiten aufgebrochen wird die dem physischen Speicherbereich zugeordnet werden wobei nicht alle im physischen Speicher vorhanden sein mussen Wenn das Programm auf einen Teil des Adressraumes zugreift der sich aktuell im physischen Speicher befindet dann kann die Hardware die notwendigen Zuordnungen schnell durchfuhren Wenn das Programm jedoch auf einen Teil des Adressraumes zugreifen will der nicht im physischen Speicher ist so wird das Betriebssystem alarmiert das fehlende Stuck zu beschaffen und den fehlgeschlagenen Befehl noch einmal auszufuhren 14 nbsp Virtueller und physischer SpeicherHaufig verfugt ein System uber sehr viel mehr virtuellen Speicher als physischen Speicher Konkret legt das installierte RAM fest wie gross der physische Speicher ist wahrend der virtuelle Adressraum von der Architektur des Befehlssatzes abhangt Mit einem 32 Bit Prozessor kann man maximal 2 32 displaystyle 2 32 nbsp Byte also 4 GB Speicher adressieren mit einem 64 Bit System 2 64 displaystyle 2 64 nbsp Byte 16 Exabytes auch wenn beispielsweise nur 512 MB RAM tatsachlich installiert sind 14 Das Konzept der virtuellen Speicherverwaltung funktioniert besonders gut bei Systemen mit Multiprogramming wenn dabei einzelne Teile von mehreren Programmen gleichzeitig im Speicher sind Wahrend ein Programm darauf wartet dass Teile von ihm eingelesen werden kann die CPU einem anderen Prozess zugeteilt werden 14 Zur Organisation des virtuellen Speichers gibt es einerseits den segmentorientierten Ansatz bei dem der Speicher in Einheiten unterschiedlicher Grossen aufgeteilt ist und andererseits den seitenorientierten Ansatz bei dem alle Speichereinheiten gleich lang sind Paging Bearbeiten Hauptartikel Paging nbsp Paging mit Seiten Seitentabelle und SeitenrahmenPaging von engl page Speicherseite meint die Methode der Speicherverwaltung per Seitenadressierung Beim Paging wird der virtuelle Adressraum in gleich grosse Stucke unterteilt die man als Seiten engl pages bezeichnet Auch der physische Adressraum ist derart unterteilt Die entsprechenden Einheiten im physischen Speicher nennt man Seitenrahmen oder auch Kacheln engl page frames Seiten und Seitenrahmen sind in der Regel gleich gross In realen Systemen kommen Seitengrossen zwischen 512 Byte und 4 MByte vor moglich ware mitunter auch 1 GB 15 Typisch sind Seiten zu 4 KByte 16 Fur das Umrechnen von virtuellen zu physischen Adressen wird eine Seitentabelle verwendet die die Abbildung zwischen virtuellen und physischen Adressen beinhaltet Wenn ein Programm eine virtuelle Adresse anspricht die keiner physischen Adresse zugeordnet ist wird ein Systemaufruf ausgelost Dieser Aufruf wird Seitenfehler engl page fault genannt Als unmittelbare Folge des Seitenfehlers kommt es zu einer synchronen Programmunterbrechung engl trap Das Betriebssystem wahlt dann einen wenig benutzten Seitenrahmen aus schreibt dessen Inhalt zuruck auf die Festplatte ladt die angeforderte Seite in den frei gewordenen Seitenrahmen andert die Zuordnungstabelle und fuhrt den unterbrochenen Befehl noch einmal aus 17 Bei der heute ublichen Abrufstrategie des Paging spricht man auch von Demand Paging da hier eine Einlagerung nur auf Anforderung erfolgt also wenn die Daten tatsachlich benotigt werden Beim sog Prepaging konnen dagegen auch Seiten in den Hauptspeicher geholt werden die noch nicht angefordert wurden beispielsweise wenn man die Lokalitat von Programmen gut einschatzen kann siehe Lokalitatseigenschaft Auch Kombinationen von Demand Paging und Prepaging werden in der Praxis eingesetzt Man kann zum Beispiel beim Holen einer angeforderten Seite gleich die benachbarten Seiten oder sonstige Seiten nach einem bestimmten Algorithmus mit in den Hauptspeicher laden 18 Segmentierung Bearbeiten Hauptartikel Segmentierung Speicherverwaltung Ein weiterer Mechanismus der Speicherverwaltung ist die Einteilung des Hauptspeichers in Segmente mit vollig unabhangigen Adressraumen Ein Segment bildet eine logische Einheit Zum Beispiel konnte ein Segment eine Prozedur ein Feld einen Stack oder eine Menge von Variablen enthalten aber normalerweise keine Mischung verschiedener Typen Segmente sind ublicherweise grosser als Seiten Verschiedene Segmente konnen verschieden gross sein und sind es normalerweise auch Zudem kann sich die Grosse eines Segments wahrend der Ausfuhrung andern 19 Der Hauptvorteil der Segmentierung ist dass die Segmentgrenzen mit den naturlichen Programm und Datengrenzen ubereinstimmen Programmsegmente konnen unabhangig von anderen Segmenten neu ubersetzt und ausgetauscht werden Datensegmente deren Lange sich wahrend der Laufzeit andert Stacks Queues konnen durch Segmentierung effizient den vorhandenen Speicherraum nutzen Andererseits erfordert die Verwaltung variabler Speichersegmente aufwendige Algorithmen zur Hauptspeicherzuteilung um eine starke Fragmentierung zu vermeiden d h eine Zerstuckelung des Speicherraums mit ungenutzten Speicherbereichen Fragmente zwischen benutzten Speicherbereichen Ein weiteres Problem der Segmentierung ist die hohe Redundanz Superfluity bei grossen Segmenten Oft wird nur ein Bruchteil des eingelagerten Segments vom Prozess tatsachlich benotigt 20 Ein Vorteil der Segmentierung liegt darin dass die gemeinsame Nutzung von Programmen ziemlich gut unterstutzt wird Ein Programm muss nur eintrittsinvariant geschrieben und einmal als Segment geladen werden Dann konnen mehrere Benutzer mit jeweils eigenen Datenbereichen darauf zugreifen 21 Paged Segments Bearbeiten Die Kombination von Segmentierung und Paging dient dazu die Vorteile der beiden Verfahren miteinander zu vereinigen Wenn man Segment und Seitenadressierung kombiniert spricht man auch von Segment Seitenadressierung Jedes Segment wird dabei wiederum in gleich grosse Seiten aufgeteilt Die Adressangabe enthalt die Segmentnummer die Seitennummer und die relative Byte Adresse innerhalb der Seite 22 Siehe auch BearbeitenGarbage Collection AllokationLiteratur BearbeitenAlbert Achilles Betriebssysteme Eine kompakte Einfuhrung mit Linux Springer Berlin Heidelberg 2006 Uwe Baumgarten Hans Jurgen Siegert Betriebssysteme Eine Einfuhrung 6 uberarbeitete aktualisierte und erweiterte Auflage Oldenbourg Verlag Munchen Wien 2007 Peter Mandl Grundkurs Betriebssysteme Architekturen Betriebsmittelverwaltung Synchronisation Prozesskommunikation Virtualisierung 4 Auflage Springer Vieweg Wiesbaden 2014 Andrew S Tanenbaum Moderne Betriebssysteme 3 aktualisierte Auflage Pearson Studium Munchen u a 2009 ISBN 978 3 8273 7342 7 Weblinks BearbeitenMemory Management ReferenceEinzelnachweise Bearbeiten a b Mandl Grundkurs Betriebssysteme 4 Aufl 2014 S 213 Tanenbaum Moderne Betriebssysteme 3 Aufl 2009 S 55 59 228 Carsten Vogt Betriebssysteme Spektrum Heidelberg Berlin 2001 S 131 143 Tanenbaum Moderne Betriebssysteme 2009 S 232 a b Mandl Grundkurs Betriebssysteme 2014 S 219 Tanenbaum Moderne Betriebssysteme 2009 S 229 a b Tanenbaum Moderne Betriebssysteme 2009 S 230 Mandl Grundkurs Betriebssysteme 2014 S 220 a b Tanenbaum Moderne Betriebssysteme 2009 S 236 Tanenbaum Moderne Betriebssysteme 2009 S 237 238 Tanenbaum Moderne Betriebssysteme 2009 S 238 240 Tanenbaum Moderne Betriebssysteme 2009 S 235 Tanenbaum Moderne Betriebssysteme 2009 S 241 John Fotheringham Dynamic storage allocation in the Atlas computer including an automatic use of a backing store In Communications of the ACM Volume 4 Issue 10 October 1961 S 435 436 ACM a b c d Tanenbaum Moderne Betriebssysteme 2009 S 243 AMD AMD64 Technology Kap 5 1 Page Translation Overview S 120 The following physical page sizes are supported 4 Kbytes 2 Mbytes 4 Mbytes and 1 Gbytes Klaus Wust Mikroprozessortechnik Grundlagen Architekturen Schaltungstechnik und Betrieb von Mikroprozessoren und Mikrocontrollern 4 Auflage Vieweg Teubner Wiesbaden 2011 S 174 Siehe ferner Tanenbaum Moderne Betriebssysteme 2009 S 243 der eine typische Seitengrosse zwischen 512 Byte und 64 KB nennt Tanenbaum Moderne Betriebssysteme 2009 S 244 Mandl Grundkurs Betriebssysteme 2014 S 223 Tanenbaum Moderne Betriebssysteme 2009 S 291 Wolfram Schiffmann Robert Schmitz Technische Informatik 2 Grundlagen der Computertechnik 4 neu bearbeitete Auflage 2002 S 283 Achilles Betriebssysteme 2006 S 57 Mandl Grundkurs Betriebssysteme 2014 S 251 mit Verweis auf Uwe Baumgarten Hans Jurgen Siegert Betriebssysteme 6 Auflage Oldenbourg Verlag 2006 Normdaten Sachbegriff GND 4182146 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Speicherverwaltung amp oldid 230223114