www.wikidata.de-de.nina.az
Speichergesteine sind porose oder kluftige Gesteine zumeist Sedimentgesteine in denen sich im Laufe der Erdgeschichte Erdgas und Erdol zu sogenannten konventionellen Lagerstatten angereichert haben Die haufigsten Speichergesteine sind Sandsteine und bestimmte Arten von Kalksteinen die heute in etwa 0 5 bis 5 km Tiefe lagern Konventionelle Erdol und Erdgaslagerstatten Fallenstrukturen mit Anreicherungen fossiler Kohlenwasserstoffe in durchlassigen Gesteinen Inhaltsverzeichnis 1 KW Migration und Speichergesteine 2 Eigenschaften 3 Unkonventionelle Lagerstatten 4 LiteraturKW Migration und Speichergesteine BearbeitenDie Kohlenwasserstoffe KW vieler Erdol und Erdgasfelder haben sich nicht in den Gesteinen gebildet aus denen sie heute gefordert werden sondern sind vom Ort ihrer Bildung dem Muttergestein durch Migration in die heutige Lagerstatte eingewandert Die Druckerhohung durch das Gewicht uberlagernder Gesteinsschichten infolge der Auffullung des entsprechenden Sedimentbeckens bewirkt eine zunehmende Kompaktion der Sedimente was zum Austrieb der KW aus dem Muttergestein fuhrt primare Migration Sie steigen im Porenraum durchlassiger Gesteine dem Druckgradienten folgend und unter dem Einfluss von Grundwasserstromungen in Richtung der Erdoberflache auf sekundare Migration und sammeln sich unter undurchlassigen Schichten in geeigneten geologischen Strukturen im Untergrund sogenannte Erdol und Erdgasfallen bzw Kohlenwasserstofffallen beispielsweise im Kern von Antiklinalstrukturen Das durchlassige Gestein in dem sich die KW anreichern wird Speichergestein genannt das KW gesattigte Speichergestein in der Fallenstruktur wird konventionelle Lagerstatte genannt sofern die Menge der KW eine rentable Forderung erlaubt Eigenschaften Bearbeiten nbsp nbsp Beispiele fur typische potenzielle Speichergesteine fossiler KW Links die Probe eines fluviatilen Sandsteines aus Michigan Jacobsville Sandstone oberes Mesoproterozoikum Faziell recht ahnliche jedoch bei Weitem jungere Sandsteine enthalt die Buntsandstein Gruppe der Germanischen Trias mit KW Lagerstatten im Untergrund Norddeutschlands Rechts die Probe eines bioklastischen Kalksteins in diesem Fall eines Brachiopoden schillkalks aus dem Suddeutschen Oberjura Kimmeridge Tithon Die Eignung eines Gesteins fur die Migration und Anreicherung von KW hangt vor allem von dessen Hohlraumvolumen Porositat und Durchlassigkeit Permeabilitat ab Je hoher der Wert dieser beiden Grossen ist desto besser die Eignung Daher sind z B relativ grobkornige gut sortierte d h durch eine relativ einheitliche Korngrosse gekennzeichnete schwach zementierte Sandsteine hervorragende Speichergesteine denn je grosser die Korner je besser die Sortierung und je geringer der Zementationsgrad desto grosser die Kornzwischenraume Interstitialraum und damit der Porenraum Auch ist bei diesen Gesteinseigenschaften gewahrleistet dass alle Kornzwischenraume miteinander in Verbindung stehen Poreninterkonnektivitat eine wichtige Voraussetzung fur eine hohe Permeabilitat Ist der Porenraum gross die Poreninterkonnektivitat aber gering ist auch die Permeabilitat gering Hohe Porositat und Permeabilitat weisen oft auch bioklastische Kalksteine und insbesondere Riffkalke auf die zudem den Vorteil bieten dass fossile Riffstrukturen im Untergrund sedimentare KW Fallen Kerne von Pseudo Antiklinalen bilden Unter anderem befinden sich zahlreiche konventionelle Erdollagerstatten des Permian Basin Texas und der Golfregion in Riffkalken Eine Eignung als Speichergestein muss aber nicht zwangslaufig von sedimentaren Merkmalen abhangen Auch eine ausgiebige Kluftung infolge tektonischer Vorgange kann aus einem ursprunglich relativ dichten geringporosen und impermeablen Gestein ein geeignetes Speichergestein machen Somit ist es moglich dass sich Erdol und Erdgas auch in magmatischen oder metamorphen Gesteinen anreichern konnen Unkonventionelle Lagerstatten BearbeitenSeit etwa dem Jahr 2000 einhergehend mit technischen und methodischen Neuerungen beim Hydraulic Fracturing Fracking und steigenden Erdol und Erdgaspreisen rucken zunehmend KW fuhrende schwach gekluftete relativ dichte impermeable Gesteine ins Blickfeld der Energieunternehmen Bei diesen unkonventionellen Lagerstatten handelt es sich u a um klassische KW Muttergesteine siehe u a Schiefergas oder um ehemalige Migrations und Speichergesteine die nachtraglich durch diagenetische Prozesse ihre Permeabilitat verloren haben In diesem Zusammenhang wird der englische Ausdruck reservoir rock mit dem traditionell nur die Speichergesteine der konventionellen Lagerstatten bezeichnet werden zunehmend auch fur die klassischen Muttergesteine verwendet Literatur BearbeitenDieter Richter Allgemeine Geologie 4 Auflage Walter de Gruyter 1992 ISBN 3 11 012242 1 S 134 in der Google Buchsuche Bernhard P Tissot Dietrich H Welte Petroleum Formation and Occurrence Springer Verlag Berlin Heidelberg 1978 ISBN 978 3 642 96448 0 S 315 323 Erdol und Erdgas in Osterreich In Friedrich Brix Ortwin Schultz Hrsg Veroffentlichungen aus dem Naturhistorischen Museum in Wien 2 Auflage Naturhistorisches Museum 1993 ISBN 3 85028 236 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Speichergestein amp oldid 214389921