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Das South African Bureau of Racial Affairs kurz SABRA oder Suid Afrikaanse Buro vir Rasse Aangeleenthede deutsch etwa Sudafrikanisches Buro fur Rassenbeziehungen war eine 1948 gegrundete Organisation in Sudafrika die uberwiegend Positionen der Rassenpolitik aus dem Blickwinkel ultrakonservativer Afrikaaner innerhalb der politischen Entwicklung des Landes propagierte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Personalia 3 Vorsitzende des SABRA 4 Publizierte Periodika 5 Weitere Publikationen des SABRA 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas South African Bureau of Racial Affairs ist auf Anregung des Afrikaner Broederbonds im September 1948 als konservative Alternative zum South African Institute of Race Relations gegrundet worden Die SABRA Mitglieder waren uberwiegend Akademiker und andere Intellektuelle aus dem Kreis der Buren Zur zentralen Aufgabenstellung dieser Organisation zahlte die Erarbeitung von Studien fur die Gestaltung einer kunftigen Rassenpolitik in Sudafrika mit der Massgabe einer getrennten Entwicklung der ethnischen Bevolkerungsgruppen Das strategische Ziel lag dabei in der Sicherung einer weissen Vorherrschaft Dieses Ansinnen leitete die Organisation u a aus der wirtschaftlichen Situation Sudafrikas in den 1940er Jahren ab als schwarze Gewerkschaften einen enormen wirtschaftlichen und politischen Einfluss erlangt hatten und damit nach Auffassung nationalistisch gesinnter Weisser deren Wohlstand und seinen Fortbestand bedrohen konnten Zur Sicherung dieser Position sahen die Konzepte des SABRA vor die Trennung der Gesellschaft auf allen Gebieten besonders unter wirtschaftlichen politischen territorialen sozialen kulturellen und bildungspolitischen Aspekten voranzutreiben 1 2 Die Organisation verfugte uber gute informelle Kontakte zum Afrikaner Broederbond und zur Dutch Reformed Church Der Zweck der Organisation lag in der Rechtfertigung von Apartheidpolitik getrennte Entwicklung und diesbezuglichen Strategien der Nasionale Party NP mit Mitteln tatsachlicher oder vermeintlicher wissenschaftlicher Aussagen In den 1950er Jahren ergaben sich daraus wichtige politische Impulse fur die Apartheidregierungen Sudafrikas Einflussreiche Mitglieder des SABRA waren in der Tomlinson Kommission vertreten die sich dort fur die Entwicklung von Homelands innerhalb der Sudafrikanischen Union aussprachen 1957 erklarte SABRA offentlich dass sie sich als einheimische weisse Nation indigenous White nation verstunde und zusammen mit den nichtweissen Bevolkerungsgruppen einen Weg zur Koexistenz im gemeinsamen Vaterland gehen wolle 3 Streng konservativ orientierte SABRA Mitglieder traten gegen solche ausgleichende Positionen aus ihren Reihen offentlich auf die sie dabei ablehnend als liberalism bezeichneten Auf der Jahreskonferenz 1958 vom 29 April bis 2 Mai in Stellenbosch erfolgte auf der Basis von 10 Themenpapieren eine programmatische Debatte Dabei diskutierten die Mitglieder die von ihnen als weisse Gruppe gesehene Verantwortung innerhalb einer partikularen Lebenssphare der sudafrikanischen Gesellschaft Der Direktor des Institute for Social Research an der University of Natal J F Hollemann warnte vor einer Situation wodurch man vom Regen in die Traufe kommen konne da nicht unbegrenzt Zeit fur die Beantwortung der aufgeworfenen Fragen zur Verfugung stunde weil sich zwischen den Empfehlungen des Tomlinson Reports und der Umsetzung der Apartheid durch die Regierung eher ein Spalt erweitere als verenge Die Konferenz schloss mit der Empfehlung grosse Summen des Staatshaushaltes in die Entwicklung der nichtweissen Siedlungsgebiete zu investieren und zum Ende des Jahres ein Treffen mit Vertretern der schwarzen Bevolkerung herbeizufuhren Aufgrund interner Meinungsverschiedenheiten wurde der Termin eines solchen Zusammentreffens auf 1959 verschoben 3 Im Jahre 1958 kam es nach einer Kritik von Mitgliedern der NP zu einer Reform des SABRA Wegen zu liberaler Positionen transformierten die Mitglieder die Organisation in eine Institution der reinen Apartheid und bauten sie zum intellektuellen Machtzentrum der NP aus Der 1958 ins Amt gewahlte Ministerprasident Hendrik Verwoerd nahm auf die veranderte politische Ausrichtung der SABRA massgeblichen Einfluss 4 Im Verlauf dieser Neuausrichtung spielte das SABRA fur die Bewusstseinsbildung junger Afrikaaner eine fuhrende Rolle Es entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit mit Kirchgemeinden und kulturellen Organisationen der Buren Am 10 September 1960 erklarte der SABRA Vorsitzende Geyer auf dem Transvaal Congress in Pretoria Wir mussen uns bei der Bildung von wirtschaftlich tragfahigen Bantu Homelands schneller bewegen schneller genug zumindest um die Muster der Entwicklung deutlich zu machen und in jedem Fall schneller als wir uns bisher bewegt haben 5 Unter der Leitung des Vorsitzenden Gerrit Viljoen entstand in den 1970er Jahren das Konzept einer neuen Verfassung Sudafrikas mit einem Dreikammersystem fur getrennte nationale Gruppen Einen Verfassungsentwurf nach diesem Konzept setzte Pieter Willem Botha 1983 mit einer Mehrheit in der Nationalversammlung Sudafrikas um der 1984 Wirksamkeit erlangte Ab 1974 unter der Fuhrung des Theologen Carel Boshoff vollzog die Organisation eine systematische Abkehr vom NP Einfluss Die verkrampte Mitglieder in der NP und der Broederbond konnten wieder die Kontrolle uber die Organisation ubernehmen da viele der gemassigten NP Mitglieder nicht mehr bereit waren offentlich mit SABRA identifiziert zu werden Das SABRA verfolgte die Idee vom weissen Staat Im Jahre 1980 begann die Organisation mit der Idee eines weissen Homelands dem Projek Oranje das die Vision vom Raum wo keine Schwarzen leben verfolgte 6 In der Folge wandten sich die Positionen des SABRA gegen das von der Regierung und der NP verfolgte Konzept eines Dreikammerparlaments Daraufhin kam es 1983 zum endgultigen Bruch zwischen beiden Seiten und die staatliche Finanzunterstutzung wurde beendet Diese Entscheidung verkundete der Minister fur Nationale Bildung Gerrit Viljoen Im Ergebnis dieser Entwicklung entwickelte sich eine Annaherung an rechtsextreme Organisationen wie die Konservative Partei Konserwatiewe Party und der Afrikaaner Volkswag Schliesslich veranlassten Mitglieder eine Untersuchung von okonomischen Umsetzungsmoglichkeiten alternativer Modelle getrennter Entwicklung innerhalb der sudafrikanischen Gesellschaft Personalia BearbeitenIm Verlauf der Jahreskonferenz 1958 erklarte Hendrik Frensch Verwoerd seinen Austritt aus der Organisation 7 Vorsitzende des SABRA BearbeitenNicolaas Nic Johannes Jacobus Olivier Grundungsmitglied des SABRA und Professor Vizevorsitzender SABRA partiell bei A L Geyer 8 G B A Gerdener bis 1955 9 Professor fur Theologie an der Universitat Stellenbosch 10 Adolf M Willem Landman 1955 1958 11 12 Professor an der Vista University 1982 1989 13 A L Geyer 1958 1964 14 ehemaliger sudafrikanischer Hochkommissar in London und ehemaliger Herausgeber der nationalistischen Zeitung Die Burger P F D Weiss 1964 Professor 14 Gerrit Viljoen Vorsitz seit Ende der 1960er Jahre Administrator General von Sudwestafrika 15 Carel Boshoff 1972 1978 16 Publizierte Periodika BearbeitenJournal of racial affairs Tydskrif vir rasse aangeleenthede 1950 1993 17 SABRA nuusbrief SABRA Newsletter 1953 1966 unregelmassig 18 Triomf Jaarboek van die Suid Afrikaanse Buro vir Rasse aangeleenthede 1964 1967 19 20 Jaarboek van die Suid Afrikaanse Buro vir Rasse Aangeleenthede 1967 1979 21 Weitere Publikationen des SABRA BearbeitenSouth African Bureau of Racial Affairs Die totstandkoming ontwikkeling en toekomsplanne van SABRA The creation development and future plans of SABRA In Journal of racial affairs Jg 1 1949 1 S 3 6 22 Weblinks BearbeitenNelson Mandela Centre of Memory South African Bureau for Racial Affairs SABRA auf www nelsonmandela org englisch South African History Online The South African Bureau of Racial Affairs Sabra an independent non profit making organisation is established with the twof auf www sahistory org za englisch Gwyneth Williams Brian Hackland The Dictionary of Contemporary Politics of Southern Africa In Dictionaries of contemporary politics Routledge London und New York 1988 ISBN 0 415 00245 1 S 228 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 11 Januar 2017 South African History Online The national Chairman of SABRA warns of sour relations in the Union auf www sahistory org za englisch Worldcat Publikationsliste der Organisation auf www worldcat org englisch Tribut an Carel Boshoff auf www issuu com afrikaans Einzelnachweise Bearbeiten Padraig O Malley Historical Background 1960 Early Times auf www nelsonmandela org englisch John Lazar The Role of the South African Bureau of Racial Affairs SABRA in the Formulation of Apartheid Ideology 1948 1961 auf www sas space sas ac uk englisch a b SAIRR A Survey of Race Relations 1957 1958 Johannesburg 1959 S 15 16 Padraig O Malley South African Bureau for Racial Affairs SABRA auf www nelsonmandela org 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S 15 Willem Adolf Landman Verbintenis met Universiteit Vista auf www landmanwa co za englisch a b SAIRR Survey 1964 1965 S 19 Shelag Gastrow Who s who in South African Politics Number 3 Johannesburg 1990 S 354 Shelag Gastrow Who s who in South African Politics Number 4 Johannesburg 1992 S 18 HeBIS bibliografischer Nachweis auf www cbsopac rz uni frankfurt de Eintrag auf www catalogue nla gov au Eintrag auf www worldcat org Eintrag im Online Katalog der School of Oriental Studies University of London englisch Eintrag auf www worldcat org Tom A Moultrie Racism and Reproduction The Institutional Effects of Apartheid on the South African Fertility Decline XXIV IUSSP General Population Conference Salvador 2001 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title South African Bureau of Racial Affairs amp oldid 239402147