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Sonderlinge aus dem Hohlenklosterviertel russisch Pecherskie antiki Petscherskije antiki ist eine Erzahlung des russischen Schriftstellers Nikolai Leskow die 1883 in der Zeitschrift Kijewskaja starina 1 Kiewer Altertumer erschien Nikolai Leskow im Jahr 1872Die Zeit vor dem Krimkrieg also vor 1853 Der 1831 geborene Leskow 2 erinnert sich als Erwachsener im jetzigen Bank zeitalter lebend seiner Jugendzeit in Kiew und plaudert uber dortige wunderliche Kauze Inhaltsverzeichnis 1 Rahmen 2 Anekdoten 3 Deutschsprachige Ausgaben 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 Anmerkung 7 EinzelnachweiseRahmen BearbeitenBibikow 3 General der Infanterie und in den Jahren 1837 1852 Generalgouverneur von Kiew wollte seinerzeit ein neues Kiew erbauen Vom Abriss betroffen waren baufallige Behausungen im Kiewer Hohlenklosterviertel Casar Stepanowitsch Berlinski 4 Oberst der Artillerie wohnhaft in ebenjenem Viertel spielte nicht mit Der Oberst scharte Bewohner um sich verlotterte Offiziere und altere Studenten die sich gegen den Abriss stemmten Berlinski hatte gute Karten Als verdienstvoller Veteran hatte er freien Zugang zum Zaren Der Oberst bekam auf seine Intervention hin vom Herrscher die Zusage Sein Anwesen im Hohlenklosterviertel muss vom Abriss verschont bleiben Aus der im Text prasentierten umfanglichen Galerie Alt Kiewer Originale A 1 werden unten einige skizziert die Leskow erzahlerisch herausgearbeitet hat Anekdoten BearbeitenDer Zar loste alle Probleme des Obersten gleichgultig ob es um die Erhohung der Bezuge ging oder um die Ausbildung der Kinderschar des verwitweten Berlinski Als der Oberst anno 1836 in Petersburg weilte brannte auf dem Admiralitatsplatz 5 die holzerne Lehmannsche Schaubude 6 mit Zuschauern ab Berlinski spielte sich im Nachhinein als Berater des schockierten Herrschers auf Nach Ansicht des Obersts hatte statt der Feuerwehr mit ihren Schlauchen sofort die Artillerie eingesetzt werden mussen Der Zar verstand nicht Warum denn Artillerie Nun ja entgegnete Berlinski bei dem einen Schuss auf die brennende Bude waren zwar eine ganze Menge Zuschauer umgekommen doch der uberlebende Rest hatte aus den beiden Durchschusslochern rasch ins Freie gekonnt Leskow wirft ein eine Kanonade unter dem Kommando des Obersts ware nicht gut gegangen denn Berlinski sei bei den Kanonieren so beliebt gewesen dass sie alle ihren Posten an der Kanone verlassen und sich schnurstracks dicht um den Kommandeur geschart hatten Einmal behandelte der Oberst den kranken Zahn im Oberkiefer von Bibikows Schwiegermutter Der Schwiegersohn liess diese uppige und riesengrosse Dame nicht nach Kiew hinein angeblich ihrer charakterlichen Mangel wegen Berlinski hatte bei der Not Operation freilich einen Arzt in Hinterhand seinen Neffen Dr Nikolai Dieser Schulkamerad Leskows wurde Nikolawra genannt Nikolawras Arznei eine hochwirksame Flussigkeit auf die schmerzende Stelle getropft war prinzipiell nur fur einen Zahn im Unterkiefer anwendbar Der Oberst wusste wie man mit Damen militarisch umgeht Er stellte die Bibikowsche Schwiegermutter auf den Kopf Die im Nu schmerzfreie Frau konnte sofort ihre fast verpasste Vergnugungsreise nach Paris antreten Etliche Damen aus der besseren Kiewer Gesellschaft wollten sich fortan nach der Berlinskischen Umdrehmethode kurieren lassen Dr Nikolawra ein serioser Mediziner streikte verliess darauf Kiew Der Oberst duldete in seinem Viertel nicht nur Offiziere und Studenten Zum Beispiel hatte im Hohlenklosterviertel der ausgezeichnete Lateiner Iwan Dionissowitsch halb Pole halb Kleinrusse Wohnrecht In seiner Hochsprache die ihn in jungen Jahren die Jesuiten gelehrt hatten unterhielt er sich mit einem anderen uralten Geistesaristokraten uber Themen die nur unzureichend in niederer Plebejermundart behandelt werden konnen Der Lateiner war ein Kunstler in dreifacher Hinsicht Die italische Sprachfertigkeit wurde erwahnt Daneben konnte er sich noch selber die Haare schneiden und bewerkstelligte das kunstliche Altern nagelneuer Bretter im Schnelldurchlauf in einer Lauge aus Kuhmist und anderen diversen Ingredienzen Letztere Kunst wurde von Berlinski hochgeschatzt diente sie doch bei taglich erforderlichen antiquarischen Hausreparaturen im Viertel der Tauschung seines Intimfeinds Bibikow Der Oberst erlaubte die Einquartierung des Starez Malafej eines 80 jahrigen Nichtbeters Altglaubige Russen genauer zwei Maurer die im Gefolge des Englanders Vignoles die Kettenbrucke uber den Dnepr erbauten hatten den Sektierer Malafej zwecks Seelsorge nach Kiew eingeschleust Der bejahrte Nichtbeter hauste mit seinem um die 23 Jahre alten Diener Gehasi 7 versteckt auf einem schwer zuganglichen Hinterhof in einer geraumigen aber armlichen Hutte denn seinerzeit galten Nichtbeter als politische Missetater als Widersacher des Zaren Leskow nennt Malafejs Behausung einen Betstall weil darin fruher Geflugel gezuchtet worden war In der Nachbarschaft hatte sich die Gegnerschaft des Starez eingemietet Pomoranen die aus liturgischer Sicht dem Troparion anhingen Fur jeden seiner Einwohner hatte Berlinski eine knappe Charakteristik parat Die lautete fur Malafej Ein Narr in Christo Malafej war Pope der Raskolniken Deswegen fungierte Gehasi noch als Kirchendiener und Novize Verfehlungen Gehasis bestrafte der Starez indem er einen nassen Strick auf dem Rucken des Unglucklichen tanzen liess Sobald die Pomoranen nebenan ihren Gesang anstimmten rief Gehasi hinuber Troparisten falsche Christen Die Beschimpften nicht faul erwiderten Nichtbeter Mistkneter Am Tage nach der Einweihung der Kettenbrucke durch den Zaren bekam Leskow Besuch von Gehasi Malafej der die Bruckenweihe aus sicherer Entfernung verfolgt hatte wollte wissen was der Herrscher zu den beiden Herren gesagt hatte die ihm bei der Zeremonie auf der Bruckenmitte im Weg gestanden hatten Die Herren zwei Gutsbesitzer aus Swenigorod waren entfernte Verwandte Leskows Der Befragte konnte also den Gesprachsinhalt ermitteln Der Starez wurde vom Ergebnis der Ermittlung arg enttauscht Es war weder ein Dialog uber die Auslegung des Glaubens gewesen noch wurde uber die geruchteweise angekundigte Glaubensvereinigung gesprochen Der Herrscher hatte den beiden Landwirten lediglich befohlen Weg da Leskow hat Jahre spater Gehasi in Kursk getroffen Gehasi war inzwischen verheiratet und hatte Kinder Zwar war der ehemalige Knecht nun frei doch er litt an Magenkrebs in einem spaten Stadium Gehasi erzahlte er habe die Tyrannei Malafejs 33 Jahre ausgehalten musste das Fasten uberstehen sei dann aber erkrankt Deutschsprachige Ausgaben BearbeitenVerwendete Ausgabe Sonderlinge aus dem Hohlenklosterviertel Ausschnitte aus Jugenderinnerungen Deutsch von Wilhelm Plackmeyer S 601 697 in Eberhard Dieckmann Hrsg Nikolai Leskow Gesammelte Werke in Einzelbanden 4 Der ungetaufte Pope Erzahlungen Mit einer Nachbemerkung des Herausgebers 728 Seiten Rutten amp Loening Berlin 1984 1 Aufl Siehe auch BearbeitenKiewer Hohlenkloster Professor Wassili Kljutschewski 8 Nikonianer 9 Weblinks BearbeitenDer Text online bei Lib ru Klassiker russisch online bei RVB ru russisch Eintrag im Labor der Fantastik russisch Anmerkung Bearbeiten Zu den bekannteren Personlichkeiten die Leskow erwahnt beziehungsweise uber die er erzahlt gehoren beispielsweise noch die Seitenangaben beziehen sich auf die verwendete Ausgabe Wiktor Ipatjewitsch Askotschenski 1813 1879 russ Askochenskij Viktor Ipatevich S 649 Alexei Onissimowitsch Janowitsch 1831 1871 russ Yanovich Aleksej Onisimovich S 649 Andrei Iwanowitsch Podolinski 1806 1886 russ Podolinskij Andrej Ivanovich S 650 Herausgeber der ersten Kiewer Zeitung Alfred von Jung um 1870 russ Kiewer Telegraph S 651 Andrei Iwanowitsch Drukart russ Andrej Ivanovich Drukart S 657 seinerzeit beamtet beim Kiewer Zivilgouverneur Bischof Filaret weltlicher Name Filaretow 1824 1882 russ Filaret Filaretov S 678 seinerzeit Rektor der Kiewer Geistlichen Akademie und Bischof Innokenti weltlicher Name Borissow 1800 1857 russ Innokentij Borisov S 690 Einzelnachweise Bearbeiten russ Kievskaya starina Dieckmann in den Anmerkungen der verwendeten Ausgabe S 723 9 Z v u russ Dmitri Gawrilowitsch Bibikow russ Kesar Stepanovich Berlinskij siehe auch Russischer Orden des Heiligen Georg 4 Klasse am 4 Dezember 1843 Berlinskij Kesar Stepanovich kapitan 7105 4 dekabrya 1843 russ Admiralitatsplatz russ balagan Lemana siehe auch Feuer in der Lehmannschen Schaubude russisch siehe auch Gehasi Kljutschewski Nennung auf S 642 Mitte der verwendeten Ausgabe Nikonianer Erwahnung ab S 643 13 Z v o der verwendeten Ausgabe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sonderlinge aus dem Hohlenklosterviertel amp oldid 198602467