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Die Gedenkstatte Katyn russisch Memorialnyj kompleks Katyn ist eine Gedenkstatte in Katyn Russland Dort liegen etwa 4430 polnische Militarangehorige die beim Massaker von Katyn zwischen 3 April und 11 Mai 1940 von Angehorigen des NKWD ermordet wurden sowie etwa 4500 Sowjetburger die in den 1930er Jahren bei den stalinschen Sauberungen ermordet wurden Der neu gestaltete Friedhof wurde am 28 Juli 2000 eroffnet HauptzugangEiserne Platten markieren die Gruben Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Gedenken seit der Eroffnung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenPolnische Zwangsarbeiter entdeckten 1942 einige Leichen im Wald von Katyn und markierten die Fundstelle mit einem Birkenkreuz Soldaten der Wehrmacht erlaubten einer polnischen Delegation nach der Entdeckung und Untersuchung von acht Massengrabern die Bestattung der exhumierten Leichen nach dem 7 Juni 1943 Dabei wurden auch Einzelgraber fur einige ermordete polnische Generale angelegt nbsp Einzelgraber polnischer Generale in Katyn Juni 1943Die Rote Armee zerstorte unmittelbar nach der Ruckeroberung der Gegend um Katyn im Herbst 1943 diesen ersten provisorischen Friedhof 1944 liessen sowjetische Behorden dort einen Gedenkstein aufstellen auf dem es im Anschluss an den Wortlaut eines gefalschten Untersuchungsberichts hiess 1 Hier seien 1941 ermordete polnische Offiziere beigesetzt die die deutsch faschistischen Okkupanten bestialisch zu Tode gequalt hatten Bis 1990 dienten Gedenksymbole in Katyn dieser Geschichtsfalschung der Sowjetunion die das Massaker von 1940 NS Deutschland anlastete Polnischen Opferangehorigen blieb der Besuch Katyns verwehrt und ein offentliches Gedenken an die Ermordeten in Polen verboten Erst die Erfolge der oppositionellen Solidarnosc in Polen und die Glasnost Politik Michail Gorbatschows in der Sowjetunion ermoglichten einen Wandel Am 26 April 1988 schlugen Aussenminister Eduard Schewardnadse und andere sowjetische Regierungsmitglieder eine Ausgestaltung der Massengraber in Katyn zum Gedenkort vor Dabei sollte ein Denkmal auch an angeblich von Deutschen 1943 erschossene sowjetische Exhumierungsarbeiter erinnern Am 5 Mai 1988 beschloss das Politburo polnischen Angehorigen den Zugang zum Wald von Katyn zu erleichtern liess aber die Schuldfrage weiter offen Im selben Jahr wurde ein sowjetisches Monument in Katyn eingeweiht dessen Inschrift erneut den deutschen Faschisten die Schuld an dem Massenmord zuwies und diesen auf 1941 datierte Am 31 Marz 1989 erlaubte das Politburo polnischen Opferangehorigen Erde von Katyn nach Warschau zu bringen Sie befindet sich dort im Grabmal des unbekannten Soldaten Ende November 1989 besuchte Tadeusz Mazowiecki zum Totensonntag als erster polnischer Premier Katyn Am 22 Februar 1994 schlossen Polen und Russland ein Abkommen Uber die Graber und die Gedenkorte der Opfer des Krieges und der politischen Repressionen Danach begannen polnische Archaologen mit erneuten Exhumierungen in Katyn um die Ausmasse der Graber und Opferzahlen genauer zu bestimmen eine polnische Anklage auf Volkermord zu stutzen und die Umbettung der Toten vorzubereiten 2 Im April 1999 erlaubte Russland dem polnischen Rat zur Bewahrung des Gedenkens an Kampf und Martyrium die Neugestaltung des polnischen Soldatenfriedhofs von Katyn Bis Juli 2000 erhielt dieser seine heutige Gestalt Funf Religionssymbole berucksichtigten erstmals dass auch evangelische und orthodoxe Christen Juden und Muslime unter den Opfern waren die bis dahin alle unter romisch katholischen Kreuzen ruhten Ein Teil des Friedhofs ist sowjetischen Opfern politischer Repression gewidmet Am 17 Juni 2000 wurden in Charkow am 2 September in Mednoje ebenfalls Militarfriedhofe fur die polnischen Opfer eroffnet Gedenken seit der Eroffnung Bearbeiten nbsp Dmitri Medwedew und Bronislaw Komorowski in Katyn 11 April 2011Zur Eroffnung des neugestalteten Friedhofs in Katyn am 28 Juli 2000 sagte Polens Premierminister Jerzy Buzek Das Wort Katyn wird fur ganze Generationen in Polen und der ganzen Welt Volkermord und ein Kriegsverbrechen bedeuten Sie werden hierher kommen zum Sehen Erinnern Vergeben 3 Auf Wladimir Putins uberraschenden Vorschlag hin lud Polens Ministerprasident Donald Tusk den Ministerprasidenten Russlands zum gemeinsamen Begehen des 70 Jahrestags des Massakers ein Erstmals nahm am 7 April 2010 ein russischer Staatsfuhrer am polnischen Gedenken zu Katyn teil Tusk ging dort mit ihm auch zu den Grabern sowjetischer Opfer Putin mahnte Jahrzehntelang habe man versucht die Wahrheit uber diese Morde mit einer zynischen Luge zu verbergen Sie seien in keiner Weise zu rechtfertigen die Verurteilung des Stalinismus sei unumkehrbar Doch durfe man die Schuld daran nicht dem russischen Volk anlasten 4 Dass Putin dabei nur allgemein an die Opfer des Stalinschen Terrors erinnerte nicht aber an spezifische sowjetische Morde an Polen wurde laut der Historikerin Cordula Kalmbach in Polen durchaus verbittert registriert erwarten viele von dem Nachbarn doch eine Wiedergutmachung 5 Polens Staatsprasident Lech Kaczynski hatte die sowjetische Besetzung Ostpolens in Anwesenheit Putins am 1 September 2007 als Messerstich in den Rucken kritisiert 6 und war zu dem gemeinsamen Gedenken 2010 nicht eingeladen Er reiste am 10 April 2010 zu einer vom polnischen Rat zur Bewahrung des Gedenkens an Kampf und Martyrium organisierten Gedenkveranstaltung nach Katyn und starb beim Flugunfall von Smolensk 2010 mit den ubrigen angereisten Teilnehmern Daraufhin berichteten viele russische Medien uber Katyn das Staatsfernsehen zeigte Andrzej Wajdas Film Das Massaker von Katyn Dies veranderte den Kenntnisstand vieler Russen denen das Verbrechen zuvor unbekannt war oder die noch an die deutsche Taterschaft geglaubt hatten 7 Dmitri Medwedew und der neue polnische Staatsprasident Bronislaw Komorowski gedachten am 11 April 2011 dem ersten Todestag Kaczynskis gemeinsam des Massakers von Katyn Dabei raumte Medwedew erneut die Gesamtverantwortung der Sowjetunion ein Er schlug eine internationale Gruppe vor die einen Streit um eine polnische Gedenktafel die vom Volkermord in Katyn sprach und deshalb von russischen Stellen entfernt worden war beilegen soll 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Katyn memorial site Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Die Welt 6 Februar 2008 Die verschwiegenen Massenmorde Stalins Spencer P M Harrington Archaeology org Juli August 1997 Unearthing Soviet Massacres DerekCrowe com 1 September 2009 Katyn a Crime without Punishment Die Welt 8 April 2011 Putin und Tusk gedenken Massaker von Katyn Die Zeit 12 April 2010 Katyn ist heute zur Herkunft des Ausdrucks Wojciech Roszkowski Najnowsza historia Polski 1914 1945 Swiat Ksiazki Warszawa 2003 ISBN 83 7311 991 4 S 344 354 FAZ 11 April 2011 Mitgefuhl auch ein Jahr danach AFP 11 April 2011 Medwedew raumt sowjetische Verantwortung fur Katyn ein Memento vom 24 Januar 2013 im Webarchiv archive today 54 776881 31 785164 Koordinaten 54 46 36 8 N 31 47 6 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gedenkstatte Katyn amp oldid 236512390