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Skule Bardsson norron Skuli Bardarson um 1189 errechnet aus der Angabe der Hakons Saga er sei mit 51 Jahren gestorben wahrscheinlich in Reins Kloster in Rissa 24 Mai 1240 im Kloster Elgeseter bei Nidaros war ein norwegischer Gegenkonig Er wurde in der Christ Kirche in Nidaros unter dem Wandgrab seines Halbbruders im Boden begraben Skule Bardson Zeichnung nach den Resten der Grabplatte im Dom zu Trondheim Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Der Aufstieg 2 1 Oyrating 1217 2 2 Der Hohepunkt seiner Macht 3 Der Konflikt 4 Das Ende 5 Wurdigung in der Geschichtsschreibung 6 Literatur 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenEr stammte von Earl Toste Godwinsson dem Bruder des englischen Konigs Harald Godwinson und der Judith von Flandern und dessen Sohn Skuli Tostesson Kongsfostre verheiratet mit Gudrun Nefsteinsdatter einer Tochter von Nefstein und der Ingerid Sigurdsdatter ab die eine Tochter von Sigurd Syr Konig von Ringeringe war 1 Seine Eltern waren der norwegische Magnat und Lehnsmann Bard Guttormsson zu Rein 1194 2 aus dessen dritter Ehe mit Ragnfrid Erlingsdatter einer Tochter des Lehnsmanns Erling auf Kvie Skule Bardsson war mit Ragnhild zuletzt erwahnt 1247 moglicherweise Tochter des Lehnsmannes Nikolas Palsson Kuvung zu Giske 1217 verheiratet Er hatte die Tochter Margarete Skulesdatter 1270 und Ingerid die mit dem Jarl Knut Hakonsson verheiratet war und war Schwiegervater von Hakon Hakonsson 1204 1263 und Knut Hakonsson 1261 Skule ist einer der umstrittensten und am unterschiedlichsten bewerteten Personlichkeiten der norwegischen Mittelaltergeschichte Der Aufstieg BearbeitenNach den Boglunga sogur wuchs Skule auf Kvie in Vang auf wahrscheinlich seit dem Tod seines Vaters 1194 bis zum Winter 1204 1205 Dann kam er zu Konig Inge Bardsson nach Nidaros Dort war er im Gefolge des Konigs Er wird im Zusammenhang mit den Kampfen gegen die Bagler in Nidaros 1206 und in Bergen 1207 erwahnt 1213 war er beim Bauernaufstand in Trondelag Anfuhrer des koniglichen Heeres Als zu dieser Zeit Konig Inge erkrankte trat er dafur ein dass Inges unehelicher Sohn Guttorm Ingesson der nachste in der Erbfolge nach seinem Vater sei Darin lag die noch fest verwurzelte Ansicht dass es bei der Erbfolge nicht auf die Ehelichkeit des Nachkommen ankomme Das sahen auch die Birkebeiner so allerdings als Argument fur Hakon Hakonssons Kandidatur da Inge Bardsson nur uber seine Mutter koniglichen Gebluts war Hakon aber uber seinen Vater Skule erhielt im Winter 1216 1217 am Sterbebett Konig Inges den Jarlstitel Inge starb am 23 April 1217 Oyrating 1217 Bearbeiten Die Versammlung auf dem Oyrating ist nur aus der Hakonar saga bekannt Sie fand im Fruhsommer 1217 statt Sie wurde von den Anfuhrern des koniglichen Gefolges mit einer Ladungsfrist von einem Monat angesetzt Da Hakon am 8 Juli zum Konig gewahlt wurde muss sie noch im Juni zusammengetreten sein Es nahmen teil Hakon Hakonsson der zu wahlende Konig Jarl Skule Bardsson der Lehnsmann Gregorius Jonsson der Oberstallmeister und Lagmann Dagfinn bonde Onund Merkesmann der Birkebeinerhauptling und Stiefvater 3 Hakons Vegard von Veradal Roar Kongsfrende 4 dazu das Domkapitel und weitere Geistliche aus Nidaros die konigliche Leibwache die Grossbauern aus ganz Trondelag und die Fuhrer der stadtischen Bevolkerung Die Huldigung als alleiniger Konig wird nicht ausdrucklich erwahnt sie wurde aber im gleichen Jahr in Bergen auf dem Haugating Borgarting und lokalen Tingversammlungen im Osten von Viken bestatigt 5 Die Lehnsmanner und die koniglichen Gefolgsleute legten den Gefolgschaftseid auf den Konig und den Jarl ab Der Hohepunkt seiner Macht Bearbeiten Von 1217 bis zu seinem Tod herrschte er uber ein Drittel von Norwegen und die tributpflichtigen Gebiete teils zusammenhangend teils verstreut uber viele Guter im Land Sein Herrschaftsgebiet war geografisch nicht bestimmt so dass Skule als Reichs Jarl fungierte In einem Brief des englischen Konigs wurde er daher als dux totius Norwegie tituliert Bis zum Winter 1220 1221 uberwinterten der Konig und der Jarl am gleichen Ort und er war fur den noch unmundigen Konig Regent Er fuhrte 1218 auch die Vergleichsverhandlungen zwischen Baglern und Birkebeinern kampfte gegen Aufstandische im Osten bis mitten in die 1220er Jahre Auch in der Aussenpolitik war er die gestaltende Personlichkeit insbesondere gegenuber Island England und dem Papst Zu dieser Zeit hielt sich auch Snorri Sturluson in Norwegen auf Er war Parteiganger Skules und wurde auch sein Gefolgsmann Mit England betrieb Skule auch privaten Handel Die Nachfolgefrage wurde 1223 auf einem Reichstag zu Bergen endgultig zu Gunsten des nun volljahrig gewordenen Hakon entschieden Dort wurde auch eine neue Machtverteilung zwischen dem Jarl und dem Konig beschlossen die vom Erzbischof und den Bischofen garantiert wurde Skule erhielt nun als raumlich abgegrenzten Bereich das nordliche Drittel des Reiches einschliesslich Sunnmore Auch in den tributpflichtigen Landern wurde die Macht nun geteilt Der Konflikt Bearbeiten1225 heiratete der Konig Skules Tochter Margrete Skuledatter Mitte der 1220er Jahre kam es auf verschiedenen Gebieten zu Spannungen zwischen dem Konig und dem Jarl und die Ehe hatte nicht die erhoffte massigende Wirkung In der Hakonar saga wird die Ursache dafur in Intrigen seitens dritter nicht genannter Personen gesehen wahrend alles in Ordnung war wenn die beiden zusammen waren Narve Bjorgo sieht darin einen Kunstgriff des Verfassers in einer schwierigen Situation Die Saga wurde zur Zeit von Hakon Lagabaetirs geschrieben der der Sohn von Konig Hakon mit Margarete Skulesdatter und Enkel von Skule Bardson war Die Konflikte zwischen beiden nahmen zu und mussten immer wieder von den Bischofen geschlichtet werden Es kam sogar fast zu bewaffneten Auseinandersetzungen Auf dem Reichstag zu Bergen 1233 brachten der Erzbischof und die ubrigen Bischofe erneut einen Vergleich zustande Doch die Hakonar saga fugt hinzu dass es danach kein vollstandiges Vertrauensverhaltnis zwischen den beiden mehr gegeben habe 1235 ubertrug der Konig um des Friedens Willen ein Drittel der Bezirke in Opland und Viken ab dem folgenden Winter auf Skule und der Vergleich wurde im Jahr darauf erneuert Im Fruhjahr 1237 bekam Skule auf dem Oyrating den Herzogstitel den ersten in Norwegen Die Macht uber einem Drittel des Landes scheint bis zu seinem Tode unverandert geblieben zu sein Das Ende BearbeitenAm 6 November 1239 wagte Skule den offenen Aufstand Ihm wurde als gesamtnorwegischer Konig auf dem Oyrating gehuldigt 6 Das fuhrte zu zwei grossen Schlachten im Winter und im Fruhjahr 1240 Die erste fand bei Lake einem Hof in Nannestad statt Skule siegte Die nachste Schlacht fand kurz nach Ostern bei Oslo statt und fuhrte zu einer endgultigen Niederlage fur Skule Es war die letzte Schlacht der Burgerkriegszeit Er floh nach Nidaros in das Kloster Elgeseter Als die Birkebeiner unter ihrem Anfuhrer Asulf Erikssom von Rein das Kloster in Brand setzten rannten er und seine Getreuen in Freie wo sie trotz der Bitte des Erzbischofs um Gnade niedergemacht wurden Nach dem Tode Skules war auch das Schicksal Snorris besiegelt Snorri hatte 1239 Norwegen entgegen dem Verbot des Konigs wieder verlassen Gissur THorvaldsson totete Snorri im Auftrag des Konigs am 23 September 1241 in Reykholt Wurdigung in der Geschichtsschreibung BearbeitenDie Hakonar saga schildert Skule Bardsson in vielerlei Hinsicht sympathisch was bei seiner Entwicklung vom Konigsmann zum Aufstandischen uberrascht Bei den spateren Darstellungen macht sich bemerkbar dass bei zwei bedeutenden Mannern die positive Charakterisierung des einen zu einer negativen Beurteilung des andern fuhrte So hat der Historiker P A Munch in einem Theaterstuck ein konsequent negatives Bild von Skule gezeichnet Munch solidarisierte sich mit dem Konig als der grossten und bedeutendsten Personlichkeit auf Norwegens Thron im Mittelalter Aus diesem Blickwinkel wurde Skules Wirken auf ein durchgehendes Rankespiel mit einem dramatischen Ende als Konsequenz seiner Intrigen reduziert Auf dieser Beurteilung beruhte auch Ibsens Theaterstuck Kongsemnerne 1863 Er legte aber seine eigenen psychologisierenden Elemente in Skules Schilderung Dort ist er ein unentschlossener Zweifler in dem Dilemma dem Konig am nachsten zu stehen ohne selbst Konig werden zu konnen Dieses Bild hat sich Generationen von Norwegern eingepragt 7 1922 verfasste der norwegische Dichter Hans E Kinck das Buch Storhetstid das grosse Aufmerksamkeit auf sich zog Darin wurde Konig Hakon als affektierter Narr dargestellt wahrend Skule der uberlegene tuchtige und intelligente Politiker war Dies griff der Historiker Halfdan Koht 1923 in einem Vortrag vor der wissenschaftlichen Akademie in Kristiania Druckfassung 1924 auf Dort wurde Skule zum grossten politischen Talent des norwegischen Mittelalters dessen Lebenswerk sich am Ende gegen ihn selbst richtete und ihn vernichtete Dagegen mangelten Hakon alle Eigenschaften zu einem grossen Staatsmann Obgleich er diese Sicht nicht sehr wissenschaftlich untermauerte fand seine Deutung unter den Historikern grossen Anklang In den 1960er Jahren wurden beide endlich als historische Akteure gewurdigt ohne dass einer zu Gunsten des anderen abgewertet wurde Dabei wurde auch herausgearbeitet dass er in den 1230er Jahren von ehrgeizigen Regierungskreisen ausmanovriert wurde und er keine wirksamen Gegenstrategien entwickeln konnte Die Fahigkeit eines Realpolitikers das Richtige zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu tun war nicht seine Starke In der neuesten Forschung wird Skule in der Analyse seines Feldzuges 1239 bis 1240 8 als hervorragender militarischer Stratege gewurdigt Er hatte eine professionelle Mannschaft betrieb eine durchorganisierte Militarspionage und militarische Logistik war in der Taktik flexibel und war uberhaupt in der Militarstrategie auf der Hohe seiner Zeit in Europa auch wenn man seine Niederlage am Ende in Rechnung stellt Literatur BearbeitenK P L Arstad underlig forjaget og planlos Strategi og feltherreegenskaper i Norge i forste del av 1200 tallet In K P L Arstad Hrg Krigforing i middelalderen Strategi ideologi og organisasjon ca 1100 1400 Forsvarsmuseets smaskrift Nr 35 2003 merkwurdig abgesetzt und planlos Strategie und Feldherrneigenschaften in Norwegen im ersten Teil des 13 Jahrhunderts In Kriegfuhrung im Mittelalter Strategie Ideologie und Organisation ca 1100 1400 Kleinschriften des Verteidigungsmuseums Narve Bjorgo Skule Bardsson In Norsk biografisk leksikon snl no K V Hammer Skule Baardsson In Theodor Westrin Ruben Gustafsson Berg Eugen Fahlstedt Hrsg Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi 2 Auflage Band 25 Sekt Slojskifling Nordisk familjeboks forlag Stockholm 1917 Sp 1238 1239 schwedisch runeberg org Knut Helle Konge amp gode menn 1972 Halfdan Koht Skule jarl In Historisk Tidskrift Reihe 5 Band 5 1924 norwegisch P A Munch Hertug Skule Tragoedie I Fem Akter 1864 O A Overland Edvard Bull Skule Baardsson In Christian Blangstrup Hrsg Salmonsens Konversationsleksikon 2 Auflage Band 21 Schinopsis Spektrum J H Schultz Forlag Kopenhagen 1926 S 680 danisch runeberg org Einzelnachweise BearbeitenDer Artikel beruht im Wesentlichen auf Norsk biografisk leksikon Anderweitige Informationen werden gesondert nachgewiesen Charles Cawley Medieval Lands A prosopography of medieval European noble and royal families fmg ac Snorri Sturluson King Harald s Saga Teil II 102 Er war der Ehemann der Mutter Hakons Inga von Varteig Hakon war ihr unehelicher Sohn mit Hakon Sverresson Spater heiratete sie Vegard Der Beiname Kongsfrende bedeutet Konigsverwandter Er erhielt seinen Namen dadurch dass er als Sohn einer der Halbschwestern Konig Sverres von der Mutterseite angesehen wurde Knut Helle Konge amp gode menn 1972 S 132 f Regesta Norvegica Band 1 Nr 701 Extrem z B bei Hammer Nordisk familjebok Auch Overland und Bull Salmonsen stutzten sich ausdrucklich auf Koht Arstad Krigforing i middelalderen 2003 VorgangerAmtNachfolgerPhilipp SimonssonGegenkonig von Norwegen 1239 1240Magnus lagabaetirNormdaten Person VIAF 1240157100614672740003 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 16 Februar 2023 PersonendatenNAME Skule BardssonALTERNATIVNAMEN Skuli Jarl Skuli BardarsonKURZBESCHREIBUNG Gegenkonig in NorwegenGEBURTSDATUM um 1189GEBURTSORT unsicher RissaSTERBEDATUM 24 Mai 1240STERBEORT Kloster Elgeseter Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Skule Bardsson amp oldid 230952886