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Sikorki deutsch Zickerke ist ein Dorf in der Gmina Nowogard Landgemeinde Naugard im Powiat Goleniowski Gollnower Kreis der polnischen Woiwodschaft Westpommern Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Einwohnerzahlen 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenGeographische Lage BearbeitenDas Dorf liegt in Hinterpommern etwa 50 Kilometer nordostlich von Stettin und 9 Kilometer nordlich von Naugard entfernt Nachbarorte sind im Westen Grabin Grawenhagen im Norden Szczytniki Schnittriege im Nordosten Wierzchy Vierhof im Sudosten Orzechowo Dusterbeck im Suden Glicko Glietzig und im Sudwesten Bochlin Rehhagen Es befindet sich etwa 40 Meter uber dem Meeresspiegel Geschichte Bearbeiten nbsp Zickerke Sicker westlich der Stadt Regenwalde an der Rega Rega fluvius und nordlich der Stadt Naugard Neugarten auf der Lubinschen Karte des Herzogtums Pommern von 1618 Ausschnitt nbsp Dorfstrasse nbsp Nistendes Weissstorch ParchenIm Zuge der Volkerwanderung wahrend des 5 Jahrhunderts verliessen die germanischen Bewohner die Gegend Stattdessen liessen sich nun die Slawen oder Wenden in Pommern nieder Wahrend die Germanen unabhangig verstreut einzelne Gehofte bewohnten drangten sich die neuen Bewohner in Dorfern zusammen Dabei entstand auch das Dorf Zickerke Den Wenden war ein offener Sinn fur die Natur eigen und so wussten sie ihren Dorfern passende Namen zu geben Zickerke ist nach seiner Bodenbeschaffenheit benannt worden denn Szczerk heisst Kieselerde oder Sandboden 1 Zickerke blieb genauso wie ganz Pommern nicht von Ubergriffen durch Deutsche Danen und Polen verschont Anfang des 12 Jahrhunderts unterstand die Gegend dem Polenkonig Boleslaus Schiefmund der mit Hilfe des Bischofs Otto von Bamberg das Christentum verbreitete Im 13 Jahrhundert schliesslich wurde die Germanisierung von den christlichen Klostern vorangetrieben weil der deutsche Bauer mit seinen eisernen Geraten dem Acker mehr Frucht abgewinnen konnte 2 Unter den zahlreichen Edeln die sich dem Zuge nach Osten anschlossen befand sich auch Graf Otto von Eberstein ein Neffe Bischofs Hermann aus dem thuringischen Geschlecht der Grafen von Gleichen der seit 1252 an der Spitze des Stifts stand Im Januar 1274 erteilte Bischof Hermann Graf Otto von Eberstein die Belehnung mit der Burg und der Stadt Naugard sowie 700 Hufen zu denen die Dorfer Langkafel Minten Zickerke Doringshagen Glietzig und Dusterbeck gehorten 3 Um die Ertrage seines Besitzes zu erhohen schuf 1566 Graf Ludwig III von Eberstein der Prunkliebende unter anderem das Vorwerk Zum Fier das spatere Vierhof Zu Vierhof wurden auch zwei Hufen etliche Katen und Wurten etliche Acker etwas Land und Wiesen von Zickerke zum neuen Bauwerk gelegt Bauernlegen 4 Da Graf Ludwig III von Eberstein seine Schulden an Albrecht von Quitzow nicht zuruckzahlen konnte gingen die Dorfer Zickerke mit dem Vorwerk Trutzlatz Barkow Doringshagen und Dusterbeck 1575 als Pfand an die Quitzows 5 Anfang des 17 Jahrhunderts wird zum ersten Mal die Familie Schmeling als ritterliche Afterlehnsleute auf Zickerke erwahnt Ausserdem besassen die Mellins einen kleinen Teil von Zickerke Gemeinsam mit weiteren Afterlehnsleuten aus der Umgebung beschwerten sie sich bei den herzoglichen Behorden uber die anmassende Behandlung durch Graf Albrecht III von Eberstein 6 Im Zuge des Schwedisch Polnischen Krieges 1655 1660 wurde auf kurfurstlichen Befehl das Lehnsaufgebot gestellt Christoph Schmeling beschwerte dich gemeinsam mit Christian Zastrow zu Glietzig dass die Forderung eines ganzen Lehnpferdes pro Lehn zu hoch gesetzt sei da ihre Lehnen fast verdorben und wust seien 7 1676 starben die Schmelings auf Zickerke aus Da bereits 1663 der letzte mannliche Erbe der Ebersteiner Christoph Ludwig gestorben war ging Zickerke nun an den Herzog Ernst Bogislaw von Croy dem bereits am 17 Februar 1665 durch den grossen Kurfursten die Herrschaft uber Naugard und Teilen Massows verliehen worden war 8 9 1700 wurde in Zickerke durch einen Kuster Schule gehalten Die Kinder kamen jedoch nur im Winter da sie ansonsten zur Feldarbeit geschickt wurden 10 Um die Lage der Bauern ertraglicher zu gestalten hob Konig Friedrich Wilhelm I am 22 Marz 1719 die Leibeigenschaft auf Im Jahr 1723 beschloss er dann seine Amter in Generalpacht zu vergeben Das Amt Naugard besass 25 dienstpflichtige Dorfer und 16 Vorwerke zu denen auch das Dorf Zickerke und das Vorwerk Zickerke gehorte Ausserdem erwog der Konig den Ruckkauf ehemaliger Ritterhufe in Zickerke die einst von den Grafen veraussert worden waren Da die Guter im Sande lagen also nur wenig Ertrag abwarfen verschob er diese Entscheidung bis etwa 1735 11 Um die Lage der Amtsbauern zu verbessern wurden von Friedrich dem Grossen ab 1765 einige Vorwerke abgebaut Dazu gehorte 1775 auch das Vorwerk Zickerke 12 Auf einer kleinen Erhebung in der Mitte des Dorfes entstand 1834 die Kirche so wie sie in ihren Grundzugen auch heute noch zu finden ist ein Fachwerkbau mit rechteckigem Grundriss aus Eichenholz Auf der Westseite ein Turm dessen Unterbau aus Findlingen besteht und einem holzernen Oberbau der nach dem Naugarder Schema gebaut wurde Umrundet wird die Kirche und die alte Schule von einem Strassenring 13 Um 1850 wurde der Ort Rehage Rehhagen an dem nebengelegenen koniglichen Forst angelegt Zickerke hatte in dem Forst das Huterecht besessen und erhielt nun als Abfindung fur die Rodung des Forstes diesen Ort zugewiesen 14 Um 1870 gab es in Zickerke 16 Bauernhofen einen Kossattenhof einen Pfarrbauer vier Budnereien vier Einliegerkaten die Schulzenamtgrundstucke zwei Hirtenhauser eine Schmiede die Kirchengrundstucke und die Schulgrundstucke Zusammen mit der Kolonie Rehhagen zahlte Zickerke 375 Einwohner in 63 Wohnhausern Die Kirche ist eine Filiale von Doringshagen zu der das Gut Vierhof Rehhagen und das ritterschaftliche Dorf Glietzig eingepfarrt sind In die Schule gingen 47 Jungen und 47 Madchen also 94 Kinder Der Lehrer ist zugleich der Kuster und erhalt von der Gemeinde ein festes Gehalt Schulgeld wurde nicht erhoben 15 Im Zuge der Germanisierung im 13 Jahrhundert kamen wohl Menschen aus dem Frankenland nach Zickerke Die von ihnen mitgebrachte Art der Hofanlagen hat sich uber Jahrhunderte erhalten Das Wohnhaus steht von der Strasse abgeruckt Zwischen Strasse und Wohnhaus befinden sich rechtwinklig dazu links und rechts die Wirtschaftsgebaude 16 Anfang der 1930er Jahre war Zickerke eine Landgemeinde im Landkreis Naugard der preussischen Provinz Pommern 1925 gab es 507 Einwohner von denen 265 mannlich und 242 weiblich waren und die in 101 Haushaltungen lebten In der Gemeinde bestanden neben Zickerke die Wohnplatze Rehagen und Vierhof 17 Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte im Fruhjahr 1945 die Rote Armee die Region Bald darauf wurde das Dorf unter polnische Verwaltung gestellt In Zickerke setzte nun die Zuwanderung polnischer Zivilisten ein Das deutsche Dorf Zickerke erhielt den polnischen Ortsnamen Sikorki In der darauf folgenden Zeit wurden die Einwohner vertrieben Einwohnerzahlen Bearbeiten1925 507 davon 503 Evangelische und vier Katholiken 17 1933 487 18 1939 466 18 Sehenswurdigkeiten BearbeitenDorfkirche nach dem Naugarder Schema Hofe in frankischer BauweiseLiteratur BearbeitenLudwig Wilhelm Bruggemann Ausfuhrliche Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Konigl Preussischen Herzogthums Vor und Hinter Pommern Teil II Band 1 Stettin 1784 S 301 Nr 26 Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogtums Pommern Schilderung der Zustande dieser Lande in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts Teil II Landbuch des Herzogthums Stettin von Kamin und Hinterpommern oder des Verwaltungs Bezirks der Konigl Regierung zu Stettin Band 5 1 Abteilung Eigentums Ortschaften der Stadt Stargard und vom Naugarder Kreise die erste Halfte Berlin und Wriezen a O 1872 S 264 266 Weblinks BearbeitenDie Gemeinde Zickerke im ehemaligen Kreis Naugard in Pommern Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft 2011 Fussnoten Bearbeiten Gustav Rudolphson Geschichte Naugards seiner Umgegend und der Grafen von Eberstein Mayer amp Muller Berlin 1911 S 5 f Gustav Rudolphson Geschichte Naugards seiner Umgegend und der Grafen von Eberstein Mayer amp Muller Berlin 1911 S 8 10 Gustav Rudolphson Geschichte Naugards seiner Umgegend und der Grafen von Eberstein Mayer amp Muller Berlin 1911 S 11f und 16 Gustav Rudolphson Geschichte Naugards seiner Umgegend und der Grafen von Eberstein Mayer amp Muller Berlin 1911 S 98 Gustav Rudolphson Geschichte Naugards seiner Umgegend und der Grafen von Eberstein Mayer amp Muller Berlin 1911 S 100 101 Gustav Rudolphson Geschichte Naugards seiner Umgegend und der Grafen von Eberstein Mayer amp Muller Berlin 1911 S 136 Gustav Rudolphson Geschichte Naugards seiner Umgegend und der Grafen von Eberstein Mayer amp Muller Berlin 1911 S 172 Gustav Rudolphson Geschichte Naugards seiner Umgegend und der Grafen von Eberstein Mayer amp Muller Berlin 1911 S 179 und 182 Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogthums Pommern und des Furstenthums Rugen Enthaltend Schilderung der Zustande dieser Lande in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts II Theils Band V Abteilung I Verlag F Riemschneider Berlin und Wriezen 1872 S 264 Gustav Rudolphson Geschichte Naugards seiner Umgegend und der Grafen von Eberstein Mayer amp Muller Berlin 1911 S 190 Gustav Rudolphson Geschichte Naugards seiner Umgegend und der Grafen von Eberstein Mayer amp Muller Berlin 1911 S 204 205 210 und 212 Gustav Rudolphson Geschichte Naugards seiner Umgegend und der Grafen von Eberstein Mayer amp Muller Berlin 1911 S 231 Hugo Lemcke Die Bau und Kunstdenkmaler des Regierungsbezirks Stettin von Hugo Lemcke Heft IX Der Kreis Naugard S 285 Stettin Kommissionsvertrag von Leon Saunier 1910 Gustav Rudolphson Geschichte Naugards seiner Umgegend und der Grafen von Eberstein Mayer amp Muller Berlin 1911 S 297 Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogthums Pommern und des Furstenthums Rugen Enthaltend Schilderung der Zustande dieser Lande in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts II Theils Band V Abteilung I Verlag F Riemschneider Berlin und Wriezen 1872 S 264 bis 266 Gustav Rudolphson Geschichte Naugards seiner Umgegend und der Grafen von Eberstein Mayer amp Muller Berlin 1911 S 345 a b Gemeinde Zickerke Memento vom 18 Februar 2015 im Internet Archive im Informationssystem Pommern a b Michael Rademacher Naugard Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 53 755 15 09 Koordinaten 53 45 N 15 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sikorki amp oldid 229706085