www.wikidata.de-de.nina.az
Sigalionidae ist der Name einer Familie sehr kleiner bis mittelgrosser uberwiegend grabender vermutlich meist rauberisch lebender Vielborster Polychaeta deren etwa 180 Arten in Meeren weltweit zu finden sind SigalionidaeSigalion mathildaeSystematikReich Tiere Animalia Stamm Ringelwurmer Annelida Klasse Vielborster Polychaeta Unterklasse AciculataOrdnung PhyllodocidaFamilie SigalionidaeWissenschaftlicher NameSigalionidaeKinberg 1856 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Ernahrung 4 Entwicklungszyklus 5 Gattungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Sigalionidae haben einen meist langen und schmalen sich hinten verjungenden Korper mit einem rechteckigen Querschnitt und bis zu uber 300 deutlich abgesetzten Segmenten Ahnlich den Polynoidae ist der Rucken der meist deutlich langeren Sigalionidae mehr oder weniger dicht mit schuppenformigen Elytren bedeckt die bei einigen Arten insbesondere in der Gattung Psammolyce dicht mit Sand bedeckt sind Die Bauchseite kann glatt oder mit Papillen bedeckt sein Die Sigalionidae haben einen wohl entwickelten Kopf mit vielen Anhangen sowie wohl entwickelte Parapodien und Borsten Das ovale bis rechteckige vorn stumpfe oder gerundete Prostomium ist vorn und seitlich mit dem ersten Segment verschmolzen und tragt vorn meist drei Antennen ein Paar Seitenantennen und in der Regel auch eine Mittelantenne sowie ventral ein Paar langer sich verjungender Tentakel Cirren zudem ein Paar gerundeter bewimperter Nuchalorgane und meist auch ein oder zwei Paar Augen die aber bei einigen Leanira Arten im Tiefseeschlamm fehlen Die Seitenantennen setzen am Prostomium an konnen aber mit den Parapodien des ersten Segments verschmolzen sein Das Peristomium ist zu Lippen um den Mund herum reduziert Die Palpen sitzen bauchseitig verjungen sich und sind nicht gegliedert an der Basis sind sie mit den Parapodien des ersten Segments verschmolzen Die Tentakeltrager des ersten Segments haben jeweils eine einzelne Acicula Borsten an den Notopodien und ein Paar dorsaler und ventraler nach vorn gerichteter Tentakel Cirren Das erste Segment krummt sich um den Kopf und ist an der Basis mit dem Prostomium verschmolzen Das erste Segment tragt zwei Paar Tentakel Cirren und ein Paar Parapodien Die Parapodien aller Segmente sind zweiastig und die Neuropodien sind langer als die Notopodien Dorsale und ventrale Cirren sind vorhanden Am Vorderende wechseln sich dorsale Cirren mit Elytren ab Bei einigen Arten treten am 3 Segment dorsale Cirren auf die sich verjungen wahrend es bei anderen am 3 Segment weder Elytren noch dorsale Cirren gibt Das Pygidium tragt ein Paar Cirren Auf den Segmenten 2 4 5 und 7 vom 8 bis 25 oder 27 Segment auf abwechselnden Segmenten und am hinteren Korperabschnitt dann auf jedem Segment sitzen zahlreiche Paare Elytren Diese konnen glatte oder mit Papillen besetzte Seitenrander haben und ihre Oberflache kann glatt oder mit Mikrotuberkeln bedeckt sein An allen Segmenten ohne Elytren befinden sich dorsale Tuberkeln Mit Ausnahme einiger weniger Segmente am Vorderteil des Korpers befinden sich an den Seiten der Elytrentrager und der dorsalen Tuberkeln bewimperte fingerformige als Kiemen dienende Fortsatze Die Sigalionidae konnen ihre Elytren so anheben dass sie ein Paar Atmungskanale uber den Parapodien bilden an denen sich die Kiemen befinden An der Ruckenseite des Notopodiums sitzen drei tassenformige bewimperte Ctenidien die bewimperte Rinnen entlang der dorsolateralen Teile des Korpers bilden Die Langsmuskeln sind in Bundeln angeordnet Aciculae sind vorhanden An den Parapodien sitzen zusammengesetzte Borsten die sich zu feinen Spitzen verjungen oder distal gezahnt oder sichelformig sind Die Schafte und Anhangsel der Borsten haben Gelenke mit einem einzelnen Ligament Andere Borsten sind kapillarformig mit verschiedenen Verzierungen Das Buccalorgan ist als axial liegender muskuloser ausstulpbarer Pharynx ausgebildet an zwei Paar dorsoventral ausgerichteter ineinander schliessender Kiefer und um den Mund ein Ring Endpapillen und sitzen Eine Kehlmembran fehlt und der Darm verfugt uber segmental angeordnete Blindsacke In den meisten Segmenten gibt es paarige Mixonephridien Das geschlossene Blutgefasssystem hat kein zentrales Herz Verbreitung BearbeitenDie Sigalionidae treten in Meeren weltweit von der Gezeitenzone bis in die Tiefsee aber auch in Astuaren auf wenn auch selten in grosser Individuenzahl Sie leben in der Regel auf weichen Sedimentboden oder in flachen Gewassern auf Seegraswiesen Einige wenige kleine Arten denen Notopodien und Elytren fehlen und die zur Gattung Metaxypsamma gewahlt werden leben in Sandluckensystemen Die meisten Arten graben sich jedoch mit hoher Geschwindigkeit durch Schlamm und Sand Anders als die meisten Arten liegt die in der Gezeitenzone lebende Thalenessa oculata flach im Sand in den sie sich durch Drehung ihrer Parapodien eingrabt Wenige Arten so in der Gattung Sthenelanella bilden Wohnrohren aus Faden die von Spinndrusen an den Notopodien produziert werden Ernahrung BearbeitenDie Ernahrungsweise der Sigalionidae ist bisher nicht erforscht Auf Grund des muskulosen ausstulpbaren Pharynx mit vier Kiefern wird vermutet dass es sich um Fleischfresser handelt Entwicklungszyklus BearbeitenUber die Fortpflanzung der Sigalionidae ist wenig bekannt Sthenelais boa ist getrenntgeschlechtlich und entlasst ihre Gameten ins freie Meerwasser wo die Befruchtung stattfindet Aus den Zygoten entwickeln sich frei schwimmende Larven die sich von Phytoplankton ernahren bis sie niedersinken und zu kriechenden Wurmern metamorphosieren Gattungen BearbeitenDie rund 180 Arten der Familie Sigalionidae werden zu 29 Gattungen gezahlt 1 Pelogeniinae Pettibone 1997Claparedepelogenia Pettibone 1997 Dayipsammolyce Pettibone 1997 Hartmanipsammolyce Pettibone 1997 Heteropelogenia Pettibone 1997 Neopsammolyce Pettibone 1997 Pelogenia Schmarda 1861 Pottsipelogenia Pettibone 1997 Psammolyce Kinberg 1856ohne UnterfamilieAnoplopisione Laubier 1967 Ehlersileanira Pettibone 1970 Euthalenessa Darboux 1900 Fimbriosthenelais Pettibone 1971 Horstileanira Pettibone 1970 Labioleanira Pettibone 1992 Labiosthenolepis Pettibone 1992 Leanira Kinberg 1856 Leanithalessa Hartmann Schroder 1965 Mayella Hartmann Schroder 1959 Mustaquimsthenelais Wehe 2007 Neoleanira Pettibone 1970 Pholoides Pruvot 1895 Pisione Grube 1857 Pisionella Hartman 1939 Pisionidens Aiyar amp Alikunhi 1943 Sigalion Audouin amp Milne Edwards in Cuvier 1830 Sthenelais Kinberg 1856 Sthenelanella Moore 1910 Sthenolepis Willey 1905 Willeysthenelais Pettibone 1971Die vormals zu dieser Familie gezahlte rund 10 Arten umfassende Gattung Pholoe wird heute in eine eigene Familie Pholoidae gestellt Literatur BearbeitenStanley J Edmonds Fauna of Australia Volume 4A Polychaetes amp Allies The Southern Synthesis 4 Commonwealth of Australia 2000 Class Polychaeta S 211 214 Family Sigalionidae Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sigalionidae Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Sigalionidae Kinberg 1856 WoRMS 2018 Abgerufen am 12 Dezember 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sigalionidae amp oldid 232739429