www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kenntnis der sieben Memminger Wahrzeichen galt lange Zeit als Nachweis dass die Gesellen der verschiedenen Zunfte wirklich in Memmingen ihre Lehrzeit absolviert hatten So musste jeder Geselle diese Wahrzeichen aufzahlen konnen und ihre Bedeutung kennen Eine Parallele besteht zu den Sieben Wundern hier mussten die Studenten den Nachweis fuhren in Jena gewesen zu sein Ob allerdings die heutigen Wahrzeichen wirklich die gleichen wie im Mittelalter sind ist unwahrscheinlich da viele der Bauwerke erst in der Renaissance gebaut wurden Das Siebendacherhaus der grune Teufel von St Martin und der Gaul in der Wiege werden wohl damals nicht dazu gehort haben Es gibt allerdings keinerlei Aufzeichnungen welche Gebaude und Begebenheiten fruher als Wahrzeichen galten In den Archiven Memmingens bzw der umliegenden Stadte ist immer nur von den sieben Memminger Wahrzeichen die Rede Zu den sieben Memminger Wahrzeichen zahlen Die Wasserkunst Der Gaul in der Wiege Der Basilisk Die blaue Saul Das Siebendacherhaus Die heilige Hildegard Der grune Teufel von St MartinInhaltsverzeichnis 1 Wahrzeichen 1 1 Die Wasserkunst 1 2 Der Gaul in der Wiege 1 3 Der Basilisk 1 4 Die blaue Saul 1 5 Das Siebendacherhaus 1 6 Die heilige Hildegard 1 7 Der grune Teufel 2 Literatur 3 WeblinksWahrzeichen BearbeitenDie Wasserkunst Bearbeiten Die Wasserkunst war ein Meisterwerk mittelalterlicher Wassersysteme Hier wurde etwas fur damalige Verhaltnisse Beachtliches geschaffen Am Mauereintritt wurde die Memminger Ach uber den Stadtgraben geleitet und der Wegbach weitergefuhrt Befestigt wurde die Wasserkunst mit dem Wasserkunstturm Durch den Bahnbau die Trockenlegung der Wassergraben um die Stadt sowie durch den Abbruch der Stadtmauer wurde die Wasserkunst uberflussig so dass sie 1862 dem Abbruch zum Opfer fiel Lediglich eine Wasserfalle erinnert noch an die Pionierleistung der damaligen Baumeister Der Gaul in der Wiege Bearbeiten Hauptartikel Gaul in der Wiege Hierbei handelt es sich um die Geschichte einer scheintoten Ehefrau Ein Totengraber wollte von einem frischen Grab die Schmuckbeigaben stehlen Als er den Sargdeckel abnahm richtete sich die Totgeglaubte auf und fragte Was willst du Entsetzt floh der Totengraber Die vermeintlich tote Frau aber ging nach Hause Ihr Mann traute seinen Augen nicht und sagte ihr sie konne nicht seine Frau sein so wenig wie mein Gaul in der Wiege liegt Die beiden schauten nach Und siehe da Der Gaul lag tatsachlich in der Wiege Der Mann liess die Frau daraufhin ins Haus und die beiden verbrachten weitere gluckliche Jahre miteinander Zur Erinnerung liess der Mann der Sage nach das Gemalde an seinem Haus anbringen Es heisst dass das Gemalde nie verblassen darf da sonst die Frau in dem Haus geistern soll Der Basilisk Bearbeiten Der Basilisk trieb auch in Memmingen sein Unwesen Er soll in einem Haus in der Hinteren Gerbergasse gehaust haben Er heisst auch der Drache hinterm Engel was auf das Gasthaus Engel in der davorliegenden Hirschgasse zuruckzufuhren ist Es wird davon ausgegangen dass der versteinerte Basilisk der im Stadtmuseum zu besichtigen ist ein Schlussstein des Gewolbes des im 16 Jahrhundert abgebrochenen Schottenklosters war Die Sage hat wohl einen wahren Kern Die Abortgruben im Keller aller Hauser mussten damals alle drei bis vier Jahre gereinigt werden Dies wurde aber oft von den Bewohnern der Hauser vernachlassigt Durch die sich bildenden Gase kamen des Ofteren durch mysteriose Umstande Menschen ums Leben Dafur wurde der Basilisk verantwortlich gemacht Die blaue Saul Bearbeiten Die blaue Saul ist eine Saule am Marktplatz welcher wohl der erste Richtplatz des Gerichtsbezirks Memmingen war Allerdings kann niemand mit Bestimmtheit sagen warum die Saule blau ist Es ist allerdings eine Geschichte uberliefert Eines Nachts nach der Sperrstunde ging ein Ratsherr recht betrunken aus einer der unzahligen Weinstuben nach Hause Seine Begleitung die er benotigte um uberhaupt nach Hause zu finden horte am Marktplatz den Nachtwachter Er lehnte den betrunkenen Ratsherrn an die Saule um den Nachtwachter abzulenken Als dies geschafft war holte er den Ratsherrn wieder ab Allerdings hatte sein blauer Zustand die Saule blau eingefarbt Seit diesem Zeitpunkt soll die blaue Saul existieren Das Siebendacherhaus Bearbeiten Hauptartikel Siebendacherhaus Das Siebendacherhaus diente den Gerbern zum Trocknen ihrer Felle Die aussergewohnliche Architektur des Hauses verleiht ihm den Namen So hat es insgesamt sieben Dacher wobei der Giebel auch als Dach zahlt Die heilige Hildegard Bearbeiten Die heilige Hildegard ist ein Bildnis von Bernhard Strigel am Turm von St Martin Es sollte ursprunglich den letzten staufischen Konig Konradin von Sizilien darstellen der durch Karl I von Anjou in Neapel hingerichtet wurde Allerdings erkannte ihn die Burgerschaft nicht sondern meinte es stelle die damals als heilige verehrte Hildegard die aus Oberschwaben stammende Gattin Karls des Grossen dar Der grune Teufel Bearbeiten Der grune Teufel ist ein heute nicht mehr vorhandenes Bildnis des Teufels in der Sankt Martins Kirche Verschwunden ist es im Zweiten Weltkrieg Als das Dach von St Martin mit feuerfester Farbe geschutzt wurde strichen die Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen das Fresko an der Stirnwand des Chores ebenfalls mit dieser Farbe Dadurch war der Teufel fur immer verloren Allerdings befinden sich in St Martin noch weitere Teufel der weisse der steinerne der holzerne und andere Das Bildnis muss so ahnlich ausgesehen haben wie das in der Stiftskirche von Holzgunz Der Maler des roten Teufels in Holzgunz und der des grunen Teufels in St Martin stammten beide aus der Kunstlerfamilie Sichelbein in Memmingen Galerie nbsp Die Wasserkunst vor ihrem Abbruch nbsp Die Reste der ehemals stolzen Wasserkunst nur noch die Falle links erinnert daran nbsp Das Haus vom Gaul in der Wiege nbsp Das Bildnis vom Gaul in der Wiege nbsp Der Basilisk Stadtmuseum Memmingen nbsp Das Haus mit der Blauen Saul nbsp Das Siebendacherhaus nbsp Der Konigskopf am unteren Bildrand soll die Heilige Hildegard darstellenLiteratur BearbeitenUli Braun Vom Grunen Teufel und der Heiligen Hildegard Von den sieben Memminger Wahrzeichen Verlag der Memminger Zeitung Memmingen 1994 ISBN 3 934509 29 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sieben Memminger Wahrzeichen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Memminger Wahrzeichen Allgau Lexikon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sieben Memminger Wahrzeichen amp oldid 209135558