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Das Servatiuskreuz oder Brustkreuz des heiligen Servatius ist eine mittelalterliche Goldschmiedearbeit die im Kirchenschatz der St Servatius Basilika in Maastricht aufbewahrt wird Das nicht vollstandig erhaltene Reliquienkreuz wird gewohnlich der sogenannten Egbertwerkstatt Bischofs Egbert von Trier zugeschrieben wobei es sich wahrscheinlich um eine spate Arbeit handelt Das ServatiuskreuzRuckseite des Servatiuskreuzes Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Kunsthistorische Erkenntnisse 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAufgrund der Inschrift wird eine Herkunft des Kreuzes aus Trier vermutet Die in der Inschrift genannten Felix und Paulinus waren Bischofe von Trier und erscheinen wie auch der ebenfalls genannte Papst Cornelius auf dem Trierer Petrusstab Die Abtei St Servatii gelangte kurz vor Egberts Tod 993 in Trierer Besitz Aufgrund dessen wurde angenommen dass das Kreuz vor 993 in der Trierer Egbertwerkstatt entstanden war 1 Heute wird meistens angenommen dass das Servatius Kreuz im zweiten Viertel des 11 Jahrhunderts angefertigt wurde wahrscheinlich im Auftrage Heinrich III der das Kreuz moglich im Jahre 1039 bei der Weihe des Neubaus von St Servatius und seiner drei Tage spater erfolgten Thronsetzung schenkte Auf jedem Fall seit Anfang des 16 Jahrhunderts aber wahrscheinlich schon fruher wurde es als Brustkreuz des heiligen Servatius angesehen Vielleicht wurde ein kleines goldenes Brustkreuz dass auf den Leichnam des Heiligen vorgefunden worden sein soll im 11 Jahrhundert auf jenes grossere Reliquienkreuz montiert Nach einer diesem Servatius Brustkreuz zugeschriebenen Wunderheilung vielleicht Heinrich der Reiche von Bayern wurde um 1465 an der Nordseite des Chores von St Servatius die Konigskapelle gebaut 2 Beschreibung BearbeitenDas Kreuz ist 16 2 cm hoch und 11 2 cm breit Es besteht aus einem Holzkern das auf der Vorderseite mit dunnem Goldblech beschlagen ist auf der Ruckseite mit dunnem Silberblech Die Vorderseite des Kreuzes tragt einen Kruzifixus aus Elfenbein sowie Goldfiligran Edelsteine eine antike Gemme sowie Emailplattchen Auf der Vorderseite wird das mittige Kruzifix von dem die Fusse fehlen von einem schmalen Rahmen aus hochgefassten rundlichen Steinen und langlichen Emailplattchen umgeben Oberhalb des Kruzifixes unterhalb eine T formige Goldplatte sowie links und rechts der Armenden befinden sich je ein grosserer Cabochon unterhalb eines leeren Feldes unterhalb des Kruzifixus eine antike Gemme Alle Schmuckelemente sowie die Kontur des Kreuzes sind von einem Perldraht gerahmt Auf der Ruckseite des Kreuzes befindet sich die in Silber getriebene Inschrift SUB HA C CRUCE C O NTI NENTUR RELI QUIE DE LIGNO D OMI NI DE SEPULCHRO D OMI NI DE A S ANCTI LAURENTII S ANCTI FELICIS EP ISCOP I S ANCTI PAULINIEP ISCOP I S ANCTI C OR N ELII PAPE S AN C T I PAULINI DIA CONI 3 Die EmailsInsgesamt gehoren 13 Emailplattchen zum Servatiuskreuz die in Vollschmelztechnik gearbeitet sind Alle sind rechteckig aber unterschiedlich lang und zeigen mehrere vierblattrige Bluten nebeneinander Sechs Emails weisen drei Bluten auf vier Emails jeweils zwei sowie drei Emailblattchen je eineinhalb Die Blutenblatter weisen nicht immer in dieselben Richtungen Der Grund der Emails ist transluzid teilweise blau teilweise grun wobei grune und blaue Grunde abwechseln lediglich auf dem rechten Kreuzarm sind oberhalb des Arms Christi zwei blaue Grunde nebeneinander angebracht Die Farben der Blutenblatter sind opak es kommen gelbe weisse und turkisblaue Blutenblatter vor Eine Ordnung der Blutenblattfarben ist nicht festzustellen allerdings kommen gelbe Blutenblatter nur auf blaugrundigen Emails und weisse Blutenblatter nur auf grungrundigen Emails vor Technisch sind die Emails eher einfach die Goldstege sind dick die Blutenblatter unsymmetrisch im Grund verteilt und unterschiedlich gross Die Farben besonders Weiss und Gelb sind teilweise unsauber Kunsthistorische Erkenntnisse BearbeitenDie Zuschreibung zur Egbertwerkstatt bleibt umstritten Aufgrund der gegenuber dem Petrusstab dem Buchdeckel des Codex aureus Epternacensis oder den Emails des Otto Mathilden Kreuzes erkennbar geringeren Qualitat der Emails des Servatiuskreuzes wird dieses entweder als Fruhwerk oder als Spatwerk der Werkstatt angesehen Sybille Eckenfels Kunst bezeichnete es als Sammelsurium fur unterschiedliche Stucke die moglicherweise wiederverwendet wurden 4 Fur eine Zweitverwendung der Emails sprachen insbesondere die Emails mit den halben Bluten da es fur dieses Zurechtsagen keinerlei motivische Grunde gabe Koldeweij meint das Elfenbein Kruzifix entstammt die Werkstatt des sogenannten Echternach Meisters Trier 1020 1040 Literatur BearbeitenSybille Eckenfels Kunst Goldemails Untersuchungen zu ottonischen und fruhsalischen Goldzellenschmelzen Pro Business Verlag Berlin 2008 zugleich Diss Stuttgart 2004 A M Koldeweij Der gude Sente Servas Van Gorcum Assen Maastricht 1985 Franz J Ronig Hrsg Egbert Erzbischof von Trier 977 993 Gedenkschrift der Diozese Trier zum 1000 Todestag Katalog der Ausstellung des Rheinischen Landesmuseums Trier 1993 ISBN 3 923319 27 4 Band 1 Katalog Nr 47 Einzelnachweise Bearbeiten Koldeweij S 179 Koldeweij S 184 187 343 Ubersetzung In diesem Kreuz sind die Reliquien des Holzkreuzes des Herrn aus dem Grab des Herrn gehalten von von St Laurentius von St Felix Bischof von Paulus Bischof von St Cornelius Papst und vom heiligen Paulinus Diakon Koldeweij S 178 Eckenfels Kunst S 54 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Servatius Kreuz amp oldid 207798196