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Der Sender Leher Feld diente von 1951 bis 1999 der Abstrahlung der Radio und Fernsehprogramme des Senders Radio Bremen Sender Leher FeldSendeanlagen im Leher Feld 1984Sendeanlagen im Leher Feld 1984BasisdatenOrt Horn Lehe Bremen Land BremenStaat DeutschlandHohenlage 0 m u NHN53 106944 8 877778 Koordinaten 53 6 25 N 8 52 40 OVerwendung RundfunksenderAbriss 31 Januar 1999Daten zur SendeanlageTurm Mast 1Hohe 110 mBauzeit 1951Betriebszeit 1951 1997 Turm Mast 2Hohe 200 mBauzeit 1961Betriebszeit 1961 1997 Turm Mast 3Hohe mBauzeit 1962Betriebszeit 1962 1997Wellenbereiche MW Sender KW Sender UKW SenderRundfunk MW Rundfunk KW Rundfunk UKW RundfunkSendetyp PALPositionskarteSender Leher Feld Bremen Sender Leher Feld Inhaltsverzeichnis 1 Vorlaufer 2 Die Sendeanlagen im Leher Feld 2 1 Rundfunk 2 2 Fernsehen 2 3 Die Sendeanlagen 2 4 Die Verlegung der Sendeanlagen 2 5 Ubersicht technische Daten 2 5 1 Vorlaufer 2 5 2 Sender Leher Feld 3 Literatur 4 WeblinksVorlaufer BearbeitenDie ersten Sendeanlagen des am 30 November 1924 eroffneten Senders Bremen befanden sich im Dachgeschoss des Telegrafenamtes an der Domsheide Der Mittelwellensender arbeitete auf einer Wellenlange von 330 m entsprechend 909 kHz mit einer Sendeleistung von 1 5 Kilowatt Ab Sommer 1926 musste die Wellenlange wegen immer wieder auftretender Uberlagerungen und Storungen durch andere Sender haufig gewechselt werden Als Senderohre wurde eine von Telefunken neu entwickelte RS 15 mit einer Anodenspannung von 1500 Volt die durch eine Anodenmaschine im Keller des Gebaudes erzeugt wurde verwendet Die Sendeantenne wurde von einem funfzehn Meter hohen Abspannmast auf dem Telegrafenamt uber die Ostertorstrasse zum gegenuberliegenden Gerichtsgebaude als Doppel T Antenne gespannt 1927 konnte der Sender mit einem Detektorempfanger im Umkreis Bremens bis nach Vegesack Syke und Delmenhorst empfangen werden Die Reichweite fur den Empfang mit einem Ein Rohren Empfanger reichte bis nach Bremerhaven Rotenburg Nienburg Vechta und Oldenburg 1927 wurden die Sendeanlagen in die Stadtwaage verlegt Im Kontrollraum befanden sich zwei Reisz Verstarker VRH 4 ein Aussteuerungsgerat mit Minimal und Spitzenwertanzeige ein Telefonvermittlungsschrank und ein umgebauter Morse Apparat der die Morsezeichen BRM fur Bremen als Pausenzeichen erzeugte Die Stromversorgung wurde von 12 Volt Heiz und 450 Volt Anoden Akkumulatoren ubernommen Um die Sendeleistung und die Reichweite zu erhohen wurde 1933 ein 90 m hoher holzerner Sendemast auf dem Hof des Postamts Utbremen errichtet In ihm war die Antenne gespannt die oben durch einen Antennenkranz aus Bronzerohr abgeschlossen wurde Unten endete die Antenne in einem kleinen Hauschen mit den Ubertragungseinrichtungen Als Blitzschutz Erdungsanlage diente ein Netz aus Bronzedraht das den gesamten freien Platz einnahm 1939 wurde der Holzmast nachdem dieser durch ein Feuer welches infolge eines Blitzschlags entstand abbrannte durch einen stahlernen Funkmast ersetzt Nach dem Zweiten Weltkrieg strahlte Radio Bremen am 23 Dezember 1945 die erste Sendung aus Als Sender diente ein fahrbarer Mittelwellensender der amerikanischen Militarregierung mit 1 Kilowatt Sendeleistung der im Folgejahr durch einen umgebauten deutschen Marinesender mit 2 Kilowatt Leistung ersetzt wurde Als Sendeantenne diente ein sechzig Meter hoher selbststrahlender Gittermast auf dem Sendegelande an der Scharnhorststrasse in Schwachhausen Die Sendefrequenz von 527 kHz erreichte einen Horerkreis der weit uber die Landesgrenzen hinausging 1948 wurde dem Sender auf der Kopenhagener Wellenkonferenz eine neue Sendefrequenz von 1358 kHz zugewiesen Auf Grund der kurzeren Wellenlange hatte er damit nicht mehr die bisherige Reichweite Durch eine amerikanische Spende konnte 1950 mit der Planung eines Mittelwellensenders mit einer Leistung von 20 kW begonnen werden Da Bremen auf der Wellenkonferenz von Stockholm die gleiche Frequenz wie dem Sender Tirana in Albanien zugewiesen worden war musste eine Abschirmung in Richtung Sudosten erfolgen Die notwendige ausgedehntere Antennenanlage und ein grosseres Sendergebaude erforderten die Verlegung an den Stadtrand Die Sendeanlagen im Leher Feld BearbeitenRundfunk Bearbeiten Der Sender Leher Feld wurde 1951 erbaut Bis 1999 strahlte die Sendeanlage die Horfunkprogramme von Radio Bremen im UKW KW und MW Bereich und auch das Fernsehprogramm von Radio Bremen ab Am 15 Oktober 1951 wurde der neue 20 kW Mittelwellensender vom damaligen Bundestagsprasidenten Hermann Ehlers eingeweiht und von Burgermeister Kaisen in Betrieb gesetzt Als Mittelwellensendeantenne dienten ein zunachst 100 spater 110 Meter hoher gegen Erde isolierter Rohrmast der als Hauptantenne diente Am 1 April 1955 wurde die Mittelwellen Antennenanlage durch eine 18 kW UKW Sendeanlage fur das erste und zweite Programm erweitert 1959 stellte der Radiosender Berlin Kopenick seine Sendefrequenz um Als dieser 1961 seine Leistung erhohte war im weiten Umkreis Bremens ein Mittelwellenempfang fast unmoglich Als Ausweg bot sich eine Erhohung der Leistung der UKW Sender auf zwei neuen Frequenzen an die Radio Bremen mit je 100 kW Strahlungsleistung von einer 170 m hohen Antenne zugebilligt worden waren 1962 konnte der hierfur erforderliche Bau eines 200 Meter hohen Antennentragermastes und die Erweiterung des Betriebsgebaudes abgeschlossen werden 1961 wurde ein Kurzwellensender in Betrieb genommen der das erste Programm in den Norden Europas ausstrahlte Fur die Verbreitung der Kurzwellensendungen existierte eine an vier 25 Meter hohen Masten aufgehangte Rhombusantenne mit einer Hauptstrahlrichtung nach Sudosteuropa Zeitweise sendete auch der einstige SFB ein Kurzwellenprogramm uber diese Anlage 1964 wurde ein dritter UKW Sender 1 kW mit einem Gastarbeiterprogramm in Betrieb genommen Fernsehen Bearbeiten 1954 wurde zunachst fur die Ubertragung der Fussball Weltmeisterschaft einer der ersten Fernseh Umsetzer in Betrieb genommen Der im Antennenhaus installierte Umsetzer ubernahm das Programm von Hamburg uber Ballempfang und strahlte es in Bremen mit 0 05 kW auf Kanal 23 ab Im Mai 1962 wurde im Leher Feld ein Fernsehsender auf Kanal 23 mit einer Bildtrager Strahlungsleistung von 12 kW in Betrieb genommen die 1962 auf 50 und 1964 auf 100 kW erhoht wurde Die Sendeanlagen Bearbeiten nbsp Sender Radio Bremen 1999Die Sendeanlagen und Antennentragermasten befanden sich auf einem 40 000 qm grossen Gelande In den Betriebsgebauden arbeiteten in den sechziger Jahren 12 Ingenieure und Techniker im umschichtigen Dienst fur einen einwandfreien Empfang des Radio und Ersten Fernseh Programms Eine Modulationsleitung ubermittelte das tagliche Radioprogramm vom Funkhaus zum Senderbetriebsgebaude Im Gebaude befand sich der Sender mit den technischen Einrichtungen sowie Stromversorgungsanlage Uberwachungs und Antennenumschaltpult Kuhlluft Geblaseeinrichtung und Notstrom Dieselaggregat das bei Netzspannungsausfall den gesamten Sender in Betrieb halten kann Der Aufrechterhaltung des laufenden Betriebes und der Reparaturen dienten Werkstatten In einer Mess und Prufstelle wurden die technischen Daten der Betriebsgerate und der Sendereinrichtungen laufend kontrolliert Der grosse Sendemast hatte im unteren Teil einen Durchmesser von 1 60 Meter der sich ab 155 Meter Hohe auf zwei Meter vergrosserte Das Gewicht des Mastes betrug annahernd 250 Tonnen Im Innern fuhrte eine Sprossenleiter bis zu den Plattformen in 75 Meter und 135 Metern Hohe und zur grossen Plattform an der Mastspitze Die weithin sichtbaren Antennentrager boten mit ihren rot weissen Streifen lange Zeit Orientierung fur Piloten und Bewohner im Umkreis Horn Lehes Die Verlegung der Sendeanlagen Bearbeiten nbsp Kopf des Sendemastes nach der Sprengung 1999In den 1990er Jahren sollte der als Gewerbegebiet ausgewiesene Teil des Hollerlandes einer Bebauung zugefuhrt werden Damit war es nicht mehr moglich die elektromagnetische Vertraglichkeit am Standort zu gewahrleisten So wurde beschlossen eine neue Sendeanlage in Oberneuland zu errichten Allerdings wurde dort nur der 45 Meter hohe Sendemast des Mittelwellensenders errichtet der dort ebenfalls geplante Bau eines 300 Meter hohen Sendemastes zur Verbreitung der Fernseh und UKW Programme kam nicht zustande Stattdessen wurden Sender auf dem Bremer Fernmeldeturm angemietet auch wenn dieser fur die Einstrahlung von Radio Bremen bedingt durch die niedrigere Hohe ungunstiger war Am Standort Leher Feld konnten die UKW Antennen knapp 100 Meter hoher aufgehangt werden Im August 1997 erfolgte der Umzug der UKW Sender und des Fernsehsenders in den Fernsehturm in Walle Der Mittelwellensender strahlt nunmehr das Programm Bremen Eins nach langem Streit mit einer Leistung von 50 kW von einem kurzen MW Mast am neuen Standort inmitten der Wiesen am Aumundsdamm in der Nahe der Wumme aus Am 13 Marz 2010 wurde dieser Sender aus Kostengrunden abgeschaltet Am Morgen des 31 Januar 1999 wurden die Sendemasten unter grosser Anteilnahme in der Bevolkerung gesprengt Auf dem Gelande befindet sich heute das Gewerbegebiet Horn Lehe West das nach der Erschliessungsstrasse auch Gewerbegebiet Haferwende bezeichnet wird Ubersicht technische Daten Bearbeiten Vorlaufer Bearbeiten Mittelwellensender Datum Standort Frequenz Strahlungs leistung Antenne11 Februar 1924 Telegraphenamt Domsheide 909 kHz 0 25 kW Doppel T Antenne uber die Domsheide zwischen Telegraphenamt und Ostturm des Doms spater Turm der Baumwollborse 16 Mai 1926 1075 kHz14 November 1926 750 kHz Genfer Plan 27 Mai 1927 1190 kHz Lausanner Plan 14 Oktober 1927 1103 kHz13 Januar 1929 775 kHz Brusseler Plan 2 Juli 1929 910 kHz30 Juni 1929 827 kHz Prager Plan 10 Oktober 1929 941 kHz1 Dezember 1929 950 kHz30 Dezember 1930 1 112 kHz10 November 1932 1 120 kHz10 Juli 1933 Postgrundstuck Utbremer Strasse 1 120 kHz 1 5 kW senkrechter Eindrahtstrahler in 90 m hohem Holzturm14 Mai 1933 1 319 kHz Gleichwelle 11 Mai 1934 1 330 kHz Gleichwelle 15 Dezember 1944 Scharnhorststrasse 610 kHz 1 kW L Antenne in 25 m Hohe zwischen Holzmasten23 Dezember 1945 601 kHz 2 kW2 Januar 1948 527 kHz 61 m hoher selbststrahlender Gittermast15 Marz 1950 1358 kHz Kopenhagener Plan UKW Sender 1 Programm Datum Standort Frequenz Strahlungs leistung Antenne20 Februar 1954 Funkhaus 89 4 MHz 0 32 kW 2 Yagi Antennen auf dem DachFernsehsender ARD und Regionalprogramm Datum Standort Kanal Strahlungs leistungBild Strahlungs leistungTon Antenne2 April 1959 Funkhaus 23 2 kW 0 4 kW 2 12 Yagi Antennen Hauptstrahlrichtungen 180 und 290 1 August 1959 10 kW 2 kW 2 12 Yagi Antennen Hauptstrahlrichtungen 180 und 290 neue Endstufe Sender Leher Feld Bearbeiten Mittelwellensender 1 Programm Datum Frequenz Strahlungs leistung Antenne15 Oktober 1951 1358 kHz 20 kW 109 m hoher selbststrahlender Rohrmast zunachst mit 61 m hohem Gittermast s o zur Ausblendung in Richtung Tirana Kurzwellensender 1 Programm Datum Frequenz Strahlungs leistung Antenne1 Juni 1961 6 190 kHz 1 kW L Antenne15 November 1961 10 kW Rhombusantenne in 25 m Hohe Hauptstrahlrichtung NNOUKW Sender 1 Programm Datum Frequenz Strahlungs leistung Antenne1 April 1955 89 4 MHz 18 kW Rohrschlitz Antenne auf 100 m Mittelwellenmast plus Doppeldipol 3 Zweierfeld in Dreieranordnung 3 Zweierfeld in Zweieranordnung Schwerpunktshohe 96 m1 September 1962 93 8 MHz Stockholmer Plan 100 kW 3 8 Dipolgruppen Schwerpunktshohe 174 m Hauptstrahlrichtunqen 47 157 und 267 UKW Sender 2 Programm Datum Frequenz Strahlungs leistung Antenne8 November 1951 91 8 MHz 6 kW Rohrschlitz Antenne auf 100 m Mittelwellenmast Schwerpunktshohe 105 m1 April 1955 96 9 MHz 18 kW Rohrschlitz Antenne auf 100 m Mittelwellenmast plus Doppeldipol 3 Zweierfeld in Dreieranordnung 3 Zweierfeld in Zweieranordnung Schwerpunktshohe 96 m1 April 1962 96 9 MHz 100 kW 3 8 Dipolgruppen Schwerpunktshohe 174 m Hauptstrahlrichtunqen 47 157 und 267 1 September 1962 88 3 MHz Stockholmer Plan UKW Sender Gastarbeiterprogramm Datum Frequenz Strahlungs leistung Antenne1 November 1964 96 6 MHz 1 kW Rohrschlitz Antenne auf 100 m Mittelwellenmast plus Doppeldipol 3 Zweierfeld in Dreieranordnung 3 Zweierfeld in Zweieranordnung Schwerpunktshohe 96 mFernsehsender ARD und Regionalprogramm Datum Kanal Strahlungs leistungBild Strahlungs leistungTon Antenne2 Mai 1961 22 12 kW 2 4 kW 2 6 Achterfelder Schwerpunktshohe 75 m Hauptstrahlrichtungen 200 und 290 Umsetzer 2 Januar 1962 50 kW 10 kW 2 6 Achterfelder Schwerpunktshohe 7 m Hauptstrahlrichtungen 200 und 290 neue Endstufe Umsetzer 1 Oktober 1964 100 kW 20 kW 4 8 Achterfelder Schwerpunktshohe 205 m Rundstrahlung Sender Literatur Bearbeiten40 Jahre Rundfunk in Bremen Hrg Radio Bremen Pressestelle Bremen 1964 Michael Koppel Horn Lehe Lexikon Edition Temmen Bremen 2012 ISBN 978 3 8378 1029 5 Weblinks BearbeitenInformationen zum Sender von Dr Hansjorg Biener Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sender Leher Feld amp oldid 231867458