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Als Schwedenschanze wird der Uberrest einer fruhmittelalter Wallburg im heutigen Ortsteil Gross Thun im Suden der Hansestadt Stade bezeichnet SchwedenschanzeStaat DeutschlandOrt Gross ThunEntstehungszeit 7 JahrhundertBurgentyp WallburgErhaltungszustand BefestigungStandische Stellung UnbekanntBauweise Holz Erde KonstruktionGeographische Lage 53 35 N 9 27 O 53 577666 9 443618 Koordinaten 53 34 39 6 N 9 26 37 OSchwedenschanze Niedersachsen p1p3Der Wall der Schwedenschanze von Norden aus uber das Gewasser Schwinge gesehenDie Schwedenschanze bei Stade von Nordosten Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Baubeschreibung 3 Ausgrabungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseName BearbeitenDie Namensgebung als Schwedenschanze beruht auf einem Irrtum Es wurde lange Zeit angenommen dass die noch heute sichtbaren Walle wahrend der Anwesenheit schwedischer Truppen im Dreissigjahrigen Krieg wahrend des 17 Jahrhunderts angelegt worden seien Tatsachlich ist die Anlage rund 1000 Jahre alter datiert anhand eines Balkens der von einem im Jahr 673 gefallten Baum stammt Damit stellt die Anlage eine der wenigen Burgen aus dem 7 Jahrhundert dar die im Gebiet zwischen Elbe und Rhein belegt sind Baubeschreibung BearbeitenDie Befestigung liegt auf einer gegenuber der Umgebung ein wenig uberhohten Sandinsel auf dem rechten Ufer der Schwinge und nur 6 Kilometer von der Elbe entfernt Sie besitzt die Form eines ovalen Ringwalls von etwa 170 100 m Grosse Die Unterbrechung im Wall auf der Sudwestseite ist modern Der Wall ist heute noch bis 5 5 m hoch erhalten und an der Basis 20 30 m breit Die Holz Erde Konstruktion ist auf der Oberseite mit einer Palisade versehen und mit Grassoden abgedeckt gewesen Im Innenbereich wurden Siedlungs und Pfostengruben sowie Ofen und Feuerstellen ergraben Es fehlen jegliche Hinweise auf eine gewaltsame Zerstorung der Anlage Sie wurde vermutlich von ca 150 Personen bewohnt Neben der Burg konnte an der Schwinge in Richtung Elbe eine holzerne Kaimauer nachgewiesen werden Diese kleine Hafenanlage lasst vermuten dass die Schwedenschanze nicht nur eine Verteidigungsanlage der Altsachsen war sondern auch dem Handel diente Moglicherweise endete der Tideeinfluss auf die Schwinge damals im Bereich der Schwedenschanze Ausgrabungen BearbeitenAusgrabungen im Jahr 2007 ergaben dass die Anlage im Zeitraum von ca 670 bis 900 bewohnt war Danach hat vermutlich die Burg auf dem Stader Spiegelberg die Aufgaben der Anlage ubernommen Die Funde an der Schwedenschanze losten unter Archaologen internationales Interesse aus da das Gebiet in dieser Zeit als fundleer gilt So wurden hier 2008 erstmals in Deutschland Ruder aus dem Fruhmittelalter gefunden Im Fruhjahr 2009 wurde eine geophysikalische Prospektion im Umfeld der Schwedenschanze durchgefuhrt Untersuchungen des Magnetfeldes ergaben dass dort noch rechteckige Holzkonstruktionen von 20 Metern Lange und 2 5 Metern Breite im Erdreich vorhanden sind Bei anschliessenden weiteren Grabungen der Hamburger Universitat wurden 450 Meter sudlich der Schwedenschanze Uberreste einer weiteren Wallanlage im Flurstuck Ohle Dorp entdeckt Im Jahr 2016 wurden beim Bau von zwei Wohnhausern in Gross Thun etwa 80 cm unter der Erdoberflache Tonscherben und Spuren von zwei Pfahlbauten entdeckt Die Archaologen datierten die Funde auf die Zeit um etwa 600 n Chr und sehen sie als Reste der zur Schwedenschanze gehorigen Siedlung an 1 Im Fruhjahr 2021 konnte durch geophysikalische Untersuchungen nahe der Schwinge eine dritte deutliche kleinere Befestigung und ein Vorburggraben zwischen der Schwinge Niederung und dem Geestrucken bei Gross Thun nachgewiesen werden Anfang 2022 wurde ein weiterer noch nicht datierter Bohlenweg entdeckt 2 Literatur BearbeitenJ Kleemann Sachsen und Friesen im 8 und 9 Jahrhundert In Veroffentlichungen der urgeschichtlichen Sammlungen des Landesmuseums zu Hannover Band 50 Oldenburg 2002 T Michel A Schafer Die fruhmittelalterliche Burg von Gross Thun Stadt Stade In Archaologie in Niedersachsen Bd 10 Oldenburg 2007 S 94 97 T Michel A Schafer Der Burgwall der Altsachsen in Gross Thun In Archaologie in Deutschland Heft 1 2007 S 47f Daniel Nosler Die keramischen Funde der Grabungen Gross Thun Schwedenschanze Ohle Dorp und Riensforde Hansestadt Stade In Hammaburg N F 16 2011 S 129 158 Online Weblinks BearbeitenEintrag von Stefan Eismann zu Gross Thun Schwedenschanze in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Andreas Schafer Wolfgang Scherf Uferrandbefestigung und Schiffselemente Neue Erkenntnisse zur fruhmittelalterlichen Burg von Gross Thun Stadt Stade bei archaeologie online de Die Schwedenschanze ein fruhmittelalterliches Zentrum an der Schwinge bei Arbeitsgemeinschaft Archaologie Stade Die Schwedenschanze eine archaologische Kostbarkeit des fruhen Mittelalters Angelika Franz Burg der Zuruckgelassenen bei Spiegel Online vom 5 Mai 2014 Einzelnachweise Bearbeiten Ausgrabung Stade in der Zeit der Altsachsen bei ndr de vom 3 August 2016 Lars Struning Mittwochsjournal Neuer Fund an der Schwedenschanze Nr 16 Zeitungsverlag Krause Stade 20 April 2022 S 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwedenschanze Stade amp oldid 225044044