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Die Schwedenschanze von Oberhaag liegt nordostlich von Aigen Schlagl im Muhlviertel und schutzte vor Einfallen der Hussiten Schweden und der Turken Wie viele spatmittelalterliche Schutzwalle erhielt auch diese Anlage nach deren Ausbau im Dreissigjahrigen Krieg ihren jetzt noch gultigen Namen Nahe dem Haagerhof fuhrt ein Prugelweg durch die Schanzanlage Plan der Schwedenschanze in OberhaagNachgebildete Schanzkorbe in Oberhaag Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1469 wurde diese spatmittelalterliche Schanzanlage im Zuge von bohmisch osterreichischen Grenzfehden errichtet 1610 litt die Gegend um Aigen Schlagl unter den Plunderungen der kaiserlichen Truppen Um ihrer Herr zu werden kam es zu einem Landaufgebot wobei Aigen 24 Mann stellte Deswegen warf man an der Grenze Schanzen auf deren grosste die Anlage in Oberhaag war Zur Zeit des Oberosterreichischen Bauernkrieges wurde die Schanze 1618 und 1626 ausgebessert und erneut besetzt 1641 errichtete Grundherr Konrad Balthasar von Starhemberg auf Befehl des Landeshauptmannes von Osterreich ob der Enns weiter ostlich im Muhlviertel die zusatzliche Schwedenschanze bei Bad Leonfelden um ein Vordringen der Schweden unter Fuhrung von Johan Baner zu verhindern 1648 verhinderten die starken Befestigungsriegel beider Schanzanlagen einen Vormarsch der Schweden unter General Arvid Wittenberg 1 der zuvor Krumau erobert hatte 2 In der Pestzeit stand ein Posten auf der Schanze Wache um einer starkeren Verbreitung der todlichen Krankheit Einhalt zu gebieten Beschreibung BearbeitenAusgrabungen brachten diese Verteidigungsanlage zutage Sie erreicht an manchen Stellen noch eine Hohe von etwa 3 Meter Bis 4 000 Mann Besatzung fanden darin Platz Die Schanzanlagen umfassten vier Teilbereiche Drei dieser Wehrbereiche die Grosse Schanze die Sternschanze und das Wall Graben System liegen direkt am Oberhaag Die Viereckschanze ist als Wegsperre etwa 2 km nach Norden verlagert Richtung Grenze Die kleine Sternschanze Nummer 2 am Plan lag ostlich des wichtigen Verkehrsweges zwischen dem oberen Muhlviertel und Bohmen der heutzutage Alter Weg nach Wulda genannt wird wobei mit Wulda die Moldau gemeint ist die heutige Krumauer Strasse wurde erst spater errichtet Archaologische Untersuchungen der Jahre 1989 90 brachten Keramikfragmente vom 12 bis 15 Jahrhundert zu Tage Im inneren Bereich dieses Schanzbaues standen demnach mehrere beheizte Blockhutten als Unterkunft fur die Wachen Die leicht eingetieften Feuerstellen waren mit Keilsteinen umsetzt und dienten sowohl als Kochstellen als auch als Warmequellen Die restliche Innenflache wurde in Kriegszeiten wohl als Zeltlager verwendet Diese sind archaologisch nicht nachweisbar da man keine Veranderungen im Boden vornahm Es gibt aber Berichte von zeitgenossischen Beobachtern und Abbildungen auf militarischen Karten Der Wall Nummer 4 am Plan liegt zwischen kleiner und grosser Schanze quer zur Strasse nach Wulda Er besteht aus einer alteren und einer jungeren Aufschuttung Zwischen beiden Phasen muss ein langerer Zeitraum verstrichen sein wie die Humusbildung aus dem ersten Wall zeigt Fur die Aufschuttungen selbst wurde der Aushub aus dem vorgelagerten Graben verwendet Der jungere Wall war an der Innenseite durch eine Steinpackung befestigt um ein Abrutschen des Erdmaterials zu verhindern Bei den archaologischen Untersuchungen konnten aber weder Pallisadenbauten noch Rampen fur die Schutzen nachgewiesen werden Als Befestigung der Wallkrone wurden wahrscheinliche Schanzkorbe verwendet Diese dicht geflochtenen mit Erde und Steine befullten Weidekorbe waren leicht herstellbar und bildeten einen ausgezeichneten Schutz gegen feindlichen Beschuss Die grosse Schanze Nummer 5 am Plan bildet den westlichen Abschluss der Verteidigungsanlage am Oberhaag An den vier Ecken war sie durch lanzettformige Bastionen Sie war durch ihre Form verteidigungstechnisch ausserst wirkungsvoll da jeder Punkt des Walles bei Angriffen durch die Verwendung von Schusswaffen gedeckt werden konnte Unweit von Oberhaag befanden sich vergleichbare Anlagen bei Passau als Schutz der Donaubrucke oder in Prachatice Eine zeitgenossische Quelle beschreibt die Anlage als doppelte sternformige Schanze ein gedeckter Gang darauf Rennhaus geheissen eine Wachhutte fur den Kommandanten eine zweite eingerichtet mit Ofen Fenstern ganz konform uber die Strasse Gatter ein Tor eine Anlegekette Verhaue die Strasse seitwarts abgegraben mit Fallgruben 3 Siehe auch BearbeitenSchwedenschanze Grundsatzliches zu Schwedenschanzen Schwedenschanze Achatzberg bei Klam Oberosterreich Schwedenschanze Bad Leonfelden bei Bad Leonfelden OberosterreichWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schwedenschanze Oberhaag Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der SchanzeEinzelnachweise Bearbeiten Petrus Dolzer Hrsg Geschichte und Geschichten um Friedberg Selbstverlag Friedberg 1935 S 24 landesbibliothek at Bernd Warlich Wittenberg Arvid von In Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten abgerufen am 3 April 2021 Hinweistafel bei der Schwedenschanze ohne Quellangabe deskline net 48 6554854 14 007756 Koordinaten 48 39 19 7 N 14 0 27 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwedenschanze Oberhaag amp oldid 227035265