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Tliltocatl vagans Synonym Brachypelma vagans selten Schwarzrote Vogelspinne genannt ist eine Vogelspinne aus der Gattung Tliltocatl Ihr Verbreitungsgebiet liegt in Mexiko und Zentralamerika Sie hat eine schwarze Grundfarbung und langere rote Haare auf dem Hinterleib Manchmal wird diese Art als Terrarientier gehalten und nachgezuchtet Sie gleicht in der Farbung den Arten Tliltocatl kahlenbergi Tliltocatl epicureanus und Tliltocatl sabulosus und kann deshalb mit diesen Arten verwechselt werden Tliltocatl vagansTliltocatl vagans JungtierSystematikOrdnung Webspinnen Araneae Unterordnung Vogelspinnenartige Mygalomorphae Familie Vogelspinnen Theraphosidae Unterfamilie TheraphosinaeGattung TliltocatlArt Tliltocatl vagansWissenschaftlicher NameTliltocatl vagans Ausserer 1875 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensraum und Verhalten 3 Nutzung durch den Menschen 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseMerkmale Bearbeiten nbsp Schematischer Vergleich der Spermathek von Brachypelma vagans und Brachypelma kahlenbergi nbsp Verbreitung von Brachypelma vagans in MexikoDie Schwarzrote Vogelspinne wird bis 6 cm gross gemessen von den Beissklauen bis zu den Spinnwarzen 1 Mannchen sind ein wenig kleiner und werden durchschnittlich 4 bis 5 cm gross Sie ist dunkelbraun bis schwarz und hat auf dem schwarzen Opisthosoma lange rote Haare Ebenso ist das Labium rot Sie besitzt auf dem Opisthosoma Brennhaare die sie mit den Hinterbeinen bei Gefahr oder fur die zusatzliche Absicherung ihres Gespinst abstreifen kann Sie sieht bis auf den Carapax in der Farbung der verwandten Brachypelma albiceps ahnlich Diese hat im Gegensatz zum dunklen Carapax von B vagans einen gelbbraunen bis goldenen und lasst sich so einfach unterscheiden B vagans gibt es nach Rick C West in zwei Farbvarianten Die erste hat einen einheitlich dunklen bis samtschwarzen Carapax Die zweite Variante besitzt einen Saum um den Carapax aus gelbbraunen Haaren und sieht deshalb so aus wie die juvenilen Stadien beider Varianten 2 Sie sieht der kleineren Art Brachypelma kahlenbergi sehr ahnlich und kann mit dieser Art verwechselt werden B kahlenbergi hat ebenso eine schwarze Grundfarbung und langere rote Haare auf dem Opisthosoma Jan Peter Rudloff gibt bei der Beschreibung von B kahlenbergi als mogliche Unterscheidungsmerkmale an dass B vagans starkere rote Haare auf dem Opisthosoma habe und diese roten Haare auch auf den Beinen aufzufinden seien Die Farbung des Carapax von B kahlenbergi variiere dagegen stark und wurde bei einigen Individuen sogar sehr hell erscheinen Die Farbung ist allerdings kein taxonomisch relevantes Kriterium zur Unterscheidung der Arten und so ist auch zu vermuten dass sie von Laien verwechselt werden Die sichere diagnostische Unterscheidung zur Art B kahlenbergi findet uber die Sternalsigillen beim Sternum auf der Unterseite sowie uber die Anzahl Dornen bei den Tibiaapophysen und die Form der Spermathek statt Brachypelma kahlenbergi hat im Gegensatz zu Brachypelma vagans zwei Dornen bei den Tibiaapophysen 3 Bei der Erstbeschreibung der Art Brachypelma sabulosum gibt F O P Cambridge einige taxonomische Merkmale an Bei den Weibchen von B vagans wie auch B sabulosum ist der Carapax langer als breit und hat eine schokoladenbraune Behaarung auf dem Carapax Bei B sabulosum ist der Carapax aber nur wenig langer als breit 26 mal 24 Millimeter Die Beine von B sabulosum haben deutlich helle Streifen ahnlich wie bei Aphonopelma seemanni Diese befinden sich bei der Basis der Protarsen und uber die gesamte Oberseite der Tibien und Patellen Bei der Femora sind diese weniger deutlich vorhanden Dagegen sind die Beine von B vagans einheitlich dunkel gefarbt 4 Ein weiteres von Jan Peter Rudloff dokumentiertes Unterscheidungsmerkmal bildet die Spermathek die bei B sabulosum starker in der Mitte eingebuchtet ist als bei B vagans 3 nbsp Jugendliches Tier nbsp Weibchen nbsp Moglicherweise ein Weibchen von B sabulosum mit deutlichen hellen Streifen auf den Beinen Lebensraum und Verhalten BearbeitenDiese Spinne kommt im sudlichen Mexiko und in Guatemala vor In Mexiko erstreckt sich ihr Gebiet von Oaxaca Chiapas Tabasco bis nach Veracruz und auf die Halbinsel Yucatan 5 2 In tropischen immergrunen Laubwaldern und im nordlichen Yucatan auch im Ubergang vom tropischen Laubwald zum dornigen Trockenwald kommt diese Art naturlicherweise vor 2 Die Art gilt auch als Kulturfolger 2 denn man findet sie haufig bei Rodungsstellen unter verrottendem Holz Im Staat Tabasco wurden sie in grosser Population unter Felsbrocken in offenem und von Menschen bewirtschaftetem Gelande gefunden 5 Populationen mit vielen Individuen wurden auf Viehweiden Plantagen und Rasen entdeckt 2 Geschlechtsreife Mannchen sterben sechs Monate nach der Reifehautung Ein Kokon enthalt bis maximal 2000 Eier durchschnittlich 500 Eier 5 Die Jungtiere verlassen den Bau in einer oder mehreren Kolonnen und bilden vermutlich so spater kolonienartige Gruppierungen 2 Nutzung durch den Menschen BearbeitenDas Gift dieser Vogelspinnenart wird zum Ziel der pharmazeutischen und landwirtschaftlichen Nutzung erforscht 2 Bei Schamanen der Chol Indianer dient Brachypelma vagans zermalmt mit 97 Alkohol vermengt und durch Baumwollgewebe gesiebt als getrunkenes Medikament gegen die sogenannte Krankheit Air de tarantula dt Vogelspinnenluft die nach Symptomen von starkem Husten Schmerzen in der Brust und brennenden Bauchschmerzen diagnostiziert wird Das Sieben dient wahrscheinlich zum Auswaschen der Brennhaare Der Trunk wird auch manchmal mehrmals vom Patienten eingenommen 2 Brachypelma vagans wird zudem als Terrarientier gehalten Es ist anzunehmen dass sich zwischenzeitlich durch fehlerhafte Bestimmung von Zuchttieren etliche Brachypelma Hybriden in Terrarien gehalten werden die dem Farbschema dunkle Grundfarbung langere rote Abdominalbehaarung folgen und als Brachypelma vagans bezeichnet werden 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brachypelma vagans Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tliltocatl vagans im World Spider CatalogLiteratur BearbeitenGunther Schmidt Vogelspinnen Lebensweise Bestimmungsschlussel Haltung Zucht Landbuch Verlag Hannover 1993 S 77 82 ISBN 3 7842 0484 8 S B Reichling Group dispersal in juvenile Brachypelma vagans Araneae Theraphosidae In Journal of Arachnology Band 28 Nr 2 2000 S 248 250 Einzelnachweise Bearbeiten Bastian Rast Artenteil auf vogelspinnenforum ch uber B vagans Abgerufen am 12 September 2014 a b c d e f g h Rick C West Die Brachypelma Arten in Mexico In Arachne Band 11 Nr 1 2006 a b Jan Peter Rudloff Eine neue Brachypelma Art aus Mexiko Araneae Mygalomorphae Theraphosidae Theraphosinae In Arthropoda Band 16 Nr 2 2008 S 26 30 Frederick Octavius Pickard Cambridge Arachnida Araneida and Opiliones Band 2 In Biologia Centrali Americana Zoology London 1897 S 1 40 a b c Peter Klaas Vogelspinnen Herkunft Pflege Arten Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2003 2007 ISBN 978 3 8001 4660 4 Jan Peter Rudloff Eine neue Brachypelma Art aus Mexiko Brachypelma schroederi sp n Araneae Mygalomorphae Theraphosidae Theraphosinae In Arthropoda Band 11 Nr 3 2003 S 2 15 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tliltocatl vagans amp oldid 233167429