www.wikidata.de-de.nina.az
Franz Schnuckenack Reinhardt 17 Februar 1921 in Weinsheim bei Bad Kreuznach 16 April 2006 in Heidelberg war ein Jazzmusiker Geiger Komponist und Interpret Er galt als der grosse Geigenvirtuose der Sinti Musik 1 Er war ein deutscher Sinto seine Musik wurde zumeist unter den zeitgenossischen Bezeichnungen Zigeunerjazz oder Musik deutscher Zigeuner veroffentlicht und kategorisiert So hat er diese Musik einer breiten Offentlichkeit zuganglich gemacht und entscheidend dazu beigetragen dass sie sich in Deutschland von einer im Kontext der Strassenmusik dargebotenen Tanz und Unterhaltungsmusik zu einer konzertanten Musikform wandelte 2 Schnuckenack Reinhardt 1972 in Mainz Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Auszeichnungen 3 Diskografie Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenReinhardt ein Vetter des franzosischen Gitarristen Django Reinhardt den er jedoch nie personlich kennengelernt hat studierte am Mainzer Peter Cornelius Konservatorium Musik Sein Spitzname Schnuckenack der schnell zu seinem offiziellen Rufnamen wurde ruhrt her vom Romani Ausdruck schnu c ker nak dt so viel wie schone Nase Wahrend des Nationalsozialismus wurde er mit seiner Familie 1938 in der damaligen Terminologie als Zigeuner nach Czestochowa verschleppt Dort schlug sich die Familie funf Jahre lang getarnt als deutsch ungarische Musiker immer auf der Flucht vor Entdeckung durch Mehrfach entging Reinhardt nur knapp der Erschiessung durch die SS Er blieb bis zum Einmarsch der Alliierten im Untergrund Er kehrte dann nach Deutschland zuruck wo er zunachst mehrere Jahre fur die 7 US Armee Unterhaltungsmusik spielte 3 Dann kam unter Vermittlung des Musikagenten Siegfried Maeker der Kontakt zwischen Schnuckenack Reinhardt und dem Gitarristen Daweli Reinhardt zustande die ubrigens nicht miteinander verwandt sind 4 Aus einer Gruppe von 10 bis 15 Sinti Musikern wurde zunachst ein Quartett dann 1967 das Schnuckenack Reinhardt Quintett formiert dessen schlagzeuglose Besetzung mit zwei Rhythmusgitarren ein exaktes Abbild von Django Reinhardts Hot club de France darstellt und zum Muster zahlreicher weiterer Sinto Jazz Gruppen wurde Mit dabei war auch Bobby Falta der wesentlich zur Entstehung des Schnuckenack Reinhardt Quintetts beigetragen hat 1967 und 1968 trat die Gruppe bei den Internationalen Waldeck Festivals auf 5 Nach Angaben der Plattenfirma Da Camera Song in Heidelberg hat sich das alte Schnuckenack Reinhardt Quintett im Mai 1972 aufgelost Im September 1972 wurde das Hans che Weiss Quintett gegrundet bei dem neben Hans che Weiss Sologitarre auch Titi Winterstein Violine Holzmanno Winterstein Rhythmusgitarre Ziroli Winterstein Rhythmusgitarre und Hojok Merstein Kontrabass mitspielten Danach grundete Schnuckenack Reinhardt Das neue Quintett mit den Musikern Schnuckenack Reinhardt Geige Bobby Falta Sologitarre Schmeling Lehmann Rhythmusgitarre Ricardo Reinhardt Rhythmusgitarre Jani Lehmann Kontrabass Auf Drangen Faltas orientierte sich dieses Quintett starker am Jazz In den folgenden Jahren wurde das Quintett umbesetzt und Schnuckenack Reinhardts Sohn Forello der Sologitarrist auch wurde der folkloristische Teil des Repertoires wieder starker betont Bis 1991 wandelte sich die Formation zu einem aus Familienangehorigen bestehenden Sextett In seinem Projekt Talal zeichnete Reinhardt die Volkerwanderung der Roma von Indien nach Europa nach 2 Reinhardt lebte ab 1982 bis zu seinem Tod in St Leon Rot Uber sein Leben entstand im Jahr 2000 Andreas Ohlers Dokumentarfilm Die Ballade von Schnuckenack Reinhardt 6 Der mit Reinhardt befreundete osterreichische Kunstler Andre Heller schrieb zusammen mit Ingfried Hoffmann das Lied Mein Freund Schnuckenack in dem er Bezug auf die Biografie des Musikers mit einer bitteren Lebensbilanz nimmt Das Grab von Schnuckenack Reinhardt befindet sich auf dem Hauptfriedhof von Neustadt an der Weinstrasse Feldnummer 31 7 Auszeichnungen BearbeitenDeutscher Schallplattenpreis 1996 Peter Cornelius Plakette des Landes Rheinland PfalzDiskografie Auswahl BearbeitenMusik deutscher Zigeuner Schnuckenack Reinhardt Quintett Vol 1 Da Camera Song LP Erstauflage Februar 1969 aufgenommen 23 24 25 November 1968 Musik deutscher Zigeuner Schnuckenack Reinhardt Quintett Vol 2 Da Camera Song LP Erstauflage November 1969 aufgenommen 10 11 Juni 1969 Musik deutscher Zigeuner Schnuckenack Reinhardt Quintett Vol 3 Da Camera Song LP Erstauflage September 1970 aufgenommen 13 14 Mai 1970 Live Aufnahmen aus Heidelberg D und Ludwigsburg D Musik deutscher Zigeuner Schnuckenack Reinhardt Quintett Vol 4 Da Camera Song LP Erstauflage April 1972 aufgenommen 29 30 November 1971 Musik deutscher Zigeuner Schnuckenack Reinhardt Das neue Quintett RBM Musikproduktion LP Erstauflage ca 1973 Schnuckenack Reinhardt Quintet 15 Marz 1973 LP 1973 Schnuckenack Reinhardt Quintet Swing Session LP Intercord 1975 Schnuckenack Reinhardt Starportrait CD 1989 Musik deutscher Zigeuner Vol 1 8 CDs 1996 Literatur BearbeitenAnita Awosusi Hrsg Die Musik der Sinti und Roma Schriftenreihe des Dokumentations und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma Band II Der Sinti Jazz Heidelberg 1997 ISBN 3 929446 09 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schnuckenack Reinhardt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Schnuckenack Reinhardt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Schnuckenack Reinhardt Quintett im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Schnuckenack Reinhardt in der Internet Movie Database englisch Die Ballade von Schnuckenack Reinhardt in der Internet Movie Database englisch Dokumentarfilm wdr de Radio Dokumentation zum 100 Geburtstag von Schnuckenack Reinhardt WDR ZeitZeichen Verfugbar bis zum 18 Februar 2099Einzelnachweise Bearbeiten Anita Awosusi Die Musik der Sinti und Roma Band 2 Der Sinti Jazz Heidelberg 1997 S 109 a b Ernst Wilhelm Holl Die Gitarre im Zigeunerjazz Diplomarbeit Dresden 1999 S 19 Memento vom 8 August 2009 im Internet Archive Vgl Michael Dregni Gypsy Jazz In Search of Django Reinhardt and the Soul of Gypsy Swing Oxford Oxford University Press 2008 S 90ff Vgl Daweli Reinhardt und Joachim Hennig Hundert Jahre Musik der Reinhardts Daweli erzahlt sein Leben Verlag Dietmar Folbach Koblenz 2003 David Robb Protest song in East and West Germany since the 1960s Camden House 2007 S 116 Annegret Ehmann Lernen aus der Geschichte Die Ballade von Schnuckenack Reinhardt In lernen aus der geschichte de 10 Mai 2017 abgerufen am 23 Oktober 2022 Grabstatte bei knerger deNormdaten Person GND 123436796 lobid OGND AKS VIAF 71691972 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reinhardt SchnuckenackALTERNATIVNAMEN Reinhardt Franz burgerlich KURZBESCHREIBUNG deutscher Jazzmusiker Geiger Komponist und InterpretGEBURTSDATUM 17 Februar 1921GEBURTSORT Weinsheim DeutschlandSTERBEDATUM 16 April 2006STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schnuckenack Reinhardt amp oldid 237758130