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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum Gemeindeteil siehe Schluisee Worthsee Der Schluifelder See auch Schluisee war ein Toteis und Moorsee im Norden der Gemeinde Worthsee in Deutschland An seiner Stelle befindet sich seit Trockenlegungsbemuhungen Ende des 19 Jahrhunderts das Schluifelder Moos Der ehemalige Schluifelder SeeGeographische Lage Gemeinde Worthsee Landkreis Starnberg Oberbayern Bayern DeutschlandZuflusse BulachbachAbfluss Bulachbach WorthseeOrte am Ufer Waldbrunn Schluifeld Ortsteile der Gemeinde Worthsee DatenKoordinaten 48 4 50 N 11 12 37 O 48 080555555556 11 210277777778 574 Koordinaten 48 4 50 N 11 12 37 OSchluisee Bayern Hohe uber Meeresspiegel 574 m Der See befand sich im grossten Toteisbecken des nordlichen wurmeiszeitlichen Ammerseegletschers 1 Der Name ist ein Flurname und wurde im 9 Jh als Sluegesvelt erstmals verschriftlicht Um 1400 soll der See etwa 128 Tagwerk 0 43 km gross gewesen sein 2 Seine Flache verringerte sich danach im Laufe der Zeit wohl durch Verlandung Die Karte Philipp Apians stellt den See 1566 nur unwesentlich grosser als den nahen Wesslinger See 0 17 km dar Eine Karte Anfang des 19 Jahrhunderts zeigt den Schluifelder See jedoch noch etwas grosser als den Wesslinger See 1815 soll seine Flache noch 65 Tagwerk 0 22 km betragen haben 3 Um Ackerland zu gewinnen verbreiterte und vertiefte man 1815 den Abfluss des Sees 4 Er schrumpfte infolgedessen zwar auf 36 Tagwerk 0 12 km 5 doch war das gewonnene Land unfruchtbar Ein Moorgurtel umschloss ihn fast vollstandig nur auf der ostlichen Seeseite gab es noch einen Seezugang mit festem Grund Der See war so seicht geworden dass man weit hineingehen musste damit das Wasser bis zu den Knien reichte Trotzdem galt er noch als fischreich 6 In den achtziger Jahren des 19 Jahrhunderts verstarkte man erneut den Abfluss des Sees um den See endgultig trockenzulegen Nachdem der Seespiegel um weitere zwei Meter abgesunken war galt die Entwasserung 1889 amtlich als abgeschlossen 7 Im Ergebnis scheiterte aber die Trockenlegung Der See war zu einem Moor geworden Torfmoore breiten sich auf der fruheren Seeflache aus Schachtelhalme Binsen mit Schilf Wassermoose und Borstengraser bilden eine schwimmende Decke uber dem kaum sichtbaren Sumpfwasser 8 Im 20 Jahrhundert uberlegte man wieder die Flache trockenzulegen Diesmal um Siedlungsraum zu schaffen 9 Schlussendlich setzte sich aber die Einsicht durch dass das Schluifelder Moos ein schutzenswerter Naturraum ist Seit 1954 steht es unter Naturschutz 1986 wurde es zum Naturschutzgebiet erklart 10 Das Moor ist nicht nur Ruckzugsgebiet seltener Pflanzen und Lebensraum von uber siebzig Vogelarten Es gehort zu der in Bayern seltenen Moorart bei der die Oberflache des Moors auf einer Wasserblase schwimmt Schwimmrasen 11 Das Moor befindet sich auf einer Hohe von 575 m u d M und hat eine Flache von 0 56 km Literatur BearbeitenWerner Bulow Worthsee und seine Umgebung Streifzuge durch die Heimatgeschichte Oreos Verlag Waakirchen 2004 ISBN 978 3 923657 79 7 Gustl Empfenzeder Geschichte der Ammersee Heimat 2 Auflage Selbstverlag Herrsching 1978 ISBN 978 8 455575 71 7 Hans Porkert Am Wesslinger See Ein Heimatbuch in Wort und Bild von Hans Porkert Gemeinde Wessling Hrsg Wessling 1986 Heimatverein Worthsee Hrsg 1200 Jahre Etterschlag 800 Jahre Schluifeld 2006Weblinks BearbeitenDas Schluifelder Moos im BayernatlasRegierung von Oberbayern Sachgebiet Naturschutz Hg Managementplan Fachgrundlagenteil fur das Natura 2000 Gebiet Schluifelder Moos und Bulachmoos Nr 7933 301 Endfassung vom 25 November 2009 Munchen Abgerufen am 28 Marz 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Bayerisches Landesamt fur Umweltschutz Amtsblatt der europaischen Gemeinschaften Nr L 107 4 Kennziffer DE7933301 2000 S 12 Online PDF 55 kB Bulow S 106 f Heimatverein S 510 Vergleiche Heimatverein S 510 Jahresangabe Heimatverein S 510 Bulow S 110 Bulow S 110 unter Verweis auf Friedrich Topfer des Archivars des Grafen von Toerring im 19 Jahrhundert Josef Reindl gibt 1909 fur ca 1880 noch eine Seeflache von 80 Tagwerk 0 27 km an Josef Reindl Die kleinen Moranenseen zwischen Ammer und Wurmsee 1909 Zitiert nach Porkert S 512 Porkert S 512 Bulow S 110 Es gibt unterschiedliche Angaben in welchem Jahr die Trockenlegung erfolgte 1897 Empfenzeder S 217 1888 nach dem Wesslinger Kaplan Josef Volk Porkert S 512 amtlich Juni 1889 Bulow S 110 f Josef Reindl Die kleinen Moranenseen zwischen Ammer und Wurmsee 1909 Zitiert nach Porkert S 512 Heimatverein S 510 Heimatverein S 510 f Heimatverein S 511 Bayerisches Landesamt fur Umweltschutz Amtsblatt der europaischen Gemeinschaften Nr L 107 4 Kennziffer DE7933301 PDF 55 kB 2000 S 12 Pressemitteilungen der Regierung von Oberbayern Nr 528 vom 8 Dezember 2006Naturschutzgebiete im Landkreis Starnberg Am Ostufer des Starnberger Sees Ampermoos Gorbelmoos Herrschinger Moos Karpfenwinkel mit Streuwiesen am Starnberger See Leutstettener Moos Maisinger See Mesnerbichl Andechs Schluifelder Moos Wildmoos Gilching Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schluisee amp oldid 223276374