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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Schlacht von Dyrrhachium am 10 Juli 48 v Chr war eine aus einer ganzen Reihe von Treffen zwischen Caesar und Pompeius die mit Pompeius Niederlage in der Schlacht von Pharsalos einen Monat spater endeten In Dyrrhachium hingegen konnte Caesar nur knapp einer militarischen Katastrophe entgehen Schlacht von Dyrrhachium Teil von Romische Burgerkriege Datum 10 Juli 48 v Chr Ort DyrrhachiumAusgang Sieg des PompeiusKonfliktparteienOptimaten PopularenBefehlshaberPompeius CaesarTruppenstarke45 000 15 000Verluste1000 Schlachten des Burgerkrieges zwischen Caesar und Pompeius und seinen Anhangern 49 45 v Chr Massilia Ilerda Utica Bagradas Dyrrhachium Pharsalos Nil Ruspina Thapsus Munda Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Ausbruch des Burgerkriegs zwischen Caesar und Pompeius 1 2 Uber die Adria 1 3 Eroberung von Epirus 1 4 Seeblockade 1 5 Vereinigung mit Antonius 2 Die Schlacht 2 1 Pompeius zogert Wettlauf nach Dyrrhachium 2 2 Blockade bei Petra 2 3 Scharmutzel und Befestigungsbau 2 4 Ungewohnliche Kriegfuhrung 2 5 Verrat 2 6 Pompeius Angriff 2 7 Gegenangriff Caesars 2 8 Panische Flucht Pompeius Versaumnis 3 Folgen 4 Quellen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenAusbruch des Burgerkriegs zwischen Caesar und Pompeius Bearbeiten Am 10 Januar 49 v Chr uberschritt Caesar den bis dahin unbedeutenden Grenzfluss Rubikon der Italien von der Provinz Gallia cisalpina trennte und begann den Burgerkrieg 1 In Eilmarschen ruckte er nach Rom vor das von Pompeius und dem grossten Teil des Senats geraumt wurde da es keine Aussichten auf Erfolg in Italien gab Pompeius floh mit seinen Anhangern nach Griechenland um dort den weiteren Widerstand gegen Caesar zu organisieren Caesar eroberte da er wegen fehlender Schiffe Pompeius nicht folgen konnte Hispanien und Sizilien und organisierte den Bau einer Flotte um Pompeius nach Griechenland zu folgen Caesar handelte schnell Nachdem sich Pompeius und die gegnerischen Senatoren mit ihren Legionen nach Griechenland zuruckgezogen hatten besiegte er in den folgenden Monaten die beiden Legaten des Pompeius Afranius und Petreius in Spanien Nachdem er die Verhaltnisse in Italien und in Rom geordnet hatte stand er Ende Dezember 49 v Chr wieder bei Brundisium Dorthin hatte er 12 Legionen und seine gesamte Reiterei beordert um mit ihnen uber die Adria nach Griechenland zu setzen Jedoch standen ihm fur das Verschiffen seiner Truppen lediglich nicht fur den Kampf ausgelegte Transportschiffe zur Verfugung Allein dieser Umstand verhinderte letztlich eine schnelle Beendigung des Krieges Ein weiteres Problem bestand fur Caesar darin dass seine Legionen stark dezimiert und erschopft waren Die Klimawechsel zwischen Gallien Spanien und Italien der ungesunde und nasse Herbst und Winter in Italien und letztlich der lange und zugige Marsch von Spanien nach Brundisium forderten ihren Tribut Pompeius dagegen hatte uber ein halbes Jahr Zeit sich auf die Ankunft Caesars vorzubereiten Truppen zu rekrutieren und diese auszubilden Das einzige Manko bestand in der Unerfahrenheit der Truppen Nur die beiden Legionen die Caesar ihm 50 v Chr hatte zuruckgeben bzw abtreten mussen eine Veteranenlegion aus Cilicien und die Uberreste der spanischen Legionen hatten Kampferfahrung Seine Rekrutierungen und die engen Beziehungen im Osten aus seinen fruheren Feldzugen hatten ihm zusatzlich eine grosse Flotte eingebracht Diese unterstand dem Befehl von Marcus Calpurnius Bibulus dem alten Feind Caesars Somit hatten die Republikaner die Seehoheit und blockierten Brundisium und die Adria Uber die Adria Bearbeiten Es war die Wintersonnenwende und niemand erwartete dass Caesar versuchen wurde den Ionischen Golf bei diesem schlechten Wetter zu kreuzen Er jedoch wog die Vorteile von Geschwindigkeit und Uberraschung gegen Besonnenheit und Sicherheit ab Am 4 Januar 48 v Chr anderte sich der Wind und seine kleine Flotte stach in See Da man keine Ahnung hatte wie stark die Hafenstadte Westgriechenlands gesichert waren steuerte man den kleinen Hafen Palaeste Palissa an der nordlich des heutigen Dhermi vermutet wird Die sieben unterbemannten Legionen und die 500 Reiter schifften dort aus Sofort schickte Caesar die Transportschiffe unter dem Befehl des Calenus zuruck nach Brundisium in der Hoffnung dass Marcus Antonius mit den restlichen Truppen umgehend nachfolgen wurde Doch die Flotte geriet auf der Ruckfahrt in schweres Wetter und ungunstige Winde trieben einige der Schiffe in die Arme der Flotte des Bibulus der ziemlich verargert daruber war dass Caesar ihm entkommen war Seine Wut liess er an der gegnerischen Flotte aus So erreichte nur ein Teil der Schiffe Brundisium Caesar selbst schickte einen gefangenen Reiterprafekten Vibullius Rufus mit einem Friedensangebot zu Pompeius Der Inhalt lautete sinngemass dass beide Seiten in den vergangenen Monaten genug Verluste romischer Soldaten hatten hinnehmen mussen Pompeius hatte ca 130 Kohorten in Spanien und Italien verloren und Caesar hatte Curio und dessen Legionen in Africa und Gaius Antonius in Illyrien verloren und man die Waffen niederlegen solle um friedlich eine Einigung zu finden Dieser Schritt ist jedoch mehr als ein taktischer Zug anzusehen Es sieht nach Verlegenheit aus mit einem zahlenmassig weit unterlegenen Heer von seinem Nachschub und den Verstarkungen abgeschnitten einen solchen Vorschlag zu unterbreiten Doch ist der politische Nutzen fur Caesar unbestreitbar Denn bei einem Ubereinkommen hatte er als der Friedensstifter gegolten und bei einer Absage hatte wiederum er einen Schritt zur Verstandigung versucht Eroberung von Epirus Bearbeiten Trotz dieses diplomatischen Versuches blieb Caesar nicht in Epirus um auf Antonius zu warten sondern marschierte Richtung Apollonia und zu dem noch weiter nordlich liegenden Dyrrhachium dem grossten Depot und Arsenal der pompeianischen Truppen in Westgriechenland Pompeius nun von Caesars Landung informiert und uberrascht trieb seine Truppen ebenfalls in Gewaltmarschen nach Dyrrhachium Die erste Stadt auf Caesars Weg Oricum offnete Caesar die Tore Diesem Beispiel folgten dann auch Apollonia und anschliessend ganz Epirus Pompeius der Tag und Nacht marschieren liess erreichte Dyrrhachium als erster Doch glich sein Gewaltmarsch schon einer panischen Flucht es kam zu Desertionen und viele erschopfte Soldaten blieben zuruck Titus Labienus ubernahm es mit seiner bekannten Harte und Grausamkeit die Disziplin im Heer wiederherzustellen Caesar zog sich nach Apollonia zuruck und errichtete an den Ufern des Flusses Apsus sein Lager So konnte er die epirischen Stadte schutzen die zu ihm ubergelaufen waren und die Ankunft seiner restlichen Truppen abwarten Pompeius marschierte ihm nach und errichtete am gegenuberliegenden Ufer sein Lager Aufgrund der Nahe der beiden Lager kam es in den folgenden Wochen zu gruppenweisen Verstandigungen und Verbruderungen und die Hoffnungen auf Friedensverhandlungen stiegen bei den Soldaten auf beiden Seiten Doch wieder einmal Labienus provozierte einen blutigen Zwischenfall und sorgte fur eine Abschirmung der republikanischen Truppen Seeblockade Bearbeiten Der erste Versuch von Antonius und Calenus die Truppen uberzusetzen schlug fehl doch hatten sie keinerlei Verluste zu verzeichnen Bibulus hatte das Problem zwar Caesar und seine Verstarkungen vom Meer fernzuhalten aber selbst keine Anlaufpunkte in dieser Region zu haben an denen er Wasser und Holz nachladen konnte Die Wochen waren fur seine Flotte ziemlich hart denn nicht immer konnte Nachschub per Schiff herangeschafft werden und die Vorrate waren aufgebraucht Bibulus der sich wahrend der Pratur und dem Konsulat als Caesars Partner immer durch Unfahigkeit ausgezeichnet hatte hier schien er seine Bestimmung gefunden zu haben Doch wieder einmal kam Caesar das Gluck zu Hilfe Bibulus erkrankte und starb Sein Nachfolger Libo gab es auf die verschiedenen Anlaufpunkte an der griechischen Kuste zu uberwachen und blockierte stattdessen Brundisium direkt Er wurde von Antonius aber in einen Hinterhalt gelockt und verlor einen grossen Teil seiner Flotte So musste er sich zuruckziehen und der Weg fur Calenus und Antonius war frei Antonius Flotte geriet aber in ungunstige Winde und trieb an Apollonia und Dyrrhachium vorbei Da man Sturm und die feindliche Flotte furchtete steuerte man den nachstmoglich erreichbaren Hafen an Nymphaeum bei Lissus nordlich von Dyrrhachium Antonius landete drei Veteranenlegionen und eine Rekrutenlegion sowie 800 Reiter an Die Pompeianer setzten bei der Verfolgung 16 Schiffe gegen die Felsen bei Antonius kamen nur zwei Schiffe vom Kurs ab und strandeten in der Nahe von Lissus eines mit etwa 220 Rekruten und das zweite mit etwa 200 Veteranen Die Rekruten ergaben sich der Garnison und wurden trotzdem hingerichtet worauf die Veteranen sich erfolgreich verteidigten und zu Antonius aufschlossen Lissus wurde Antonius von der romischen Burgerschaft ubergeben welche die Hinrichtung verurteilte und Caesar aus der Vergangenheit zu Dank verpflichtet war Vereinigung mit Antonius Bearbeiten Caesar und Pompeius erfuhren etwa zur selben Zeit von der Landung des Antonius Nun begann der Wettlauf von neuem Zwar hatten sie die Schiffe vorbeisegeln sehen doch wussten sie beide nicht ob und wo sie gelandet waren Nun hatten sie beide ihren Plan Caesar wollte und musste sich mit Antonius vereinigen und Pompeius wollte ebendieses verhindern und die Verstarkung angreifen und vernichten Pompeius der den Apsus nicht uberqueren musste war wieder schneller und lauerte mit seinem Heer dem Antonius auf Doch war dieser durch die Griechen gewarnt worden und ging ihm nicht in die Falle Stattdessen nahm er Kontakt zu dem heranruckenden Caesar auf der am folgenden Tag eintraf Pompeius ruckte sofort ab da er befurchtete dass ihn diese beiden Heere in seiner Position einschliessen und von allem Nachschub abschneiden wurden Bemerkenswert ist dass Pompeius mit einer zahlenmassig weit uberlegenen Armee keinen Angriff auf den ihm nachfolgenden Caesar oder direkt auf Antonius wagte bevor diese sich vereinigen konnten Auch danach behielt er diesen Trumpf weiter zusatzlich zu der dramatischen Versorgungsknappheit bei Caesar Sein Sohn Gaius Pompeius hatte bei einem Angriff auf Oricum alle Schiffe Caesars zerstort so dass dieser keinen Nachschub mehr uber das Meer zu erwarten hatte Daraufhin schickte er Calvinus mit der XI und XII Legion und einem Teil der Reiterei Richtung Thessalien um dort den aus Syrien erwarteten Metellus Scipio aufzuhalten und selbst seine Versorgungslage zu entspannen Pompeius war weit uberlegen setzte aber auf eine Strategie des Aussitzens und wollte Caesar aushungern Die Schlacht BearbeitenPompeius zogert Wettlauf nach Dyrrhachium Bearbeiten Caesar folgte ihm und bei Asparagium in der Nahe Dyrrhachiums traf er auf das gegnerische Lager Am nachsten Tag liess er seine Truppen Aufstellung nehmen und bot Pompeius somit erstmals eine Schlacht an Pompeius blieb in seinem Lager und nahm die Schlacht nicht an Als Caesar feststellen musste dass Pompeius in seinen Stellungen sitzen blieb umging er am nachsten Tag das Lager auf Umwegen und schwer begehbaren Strassen und versuchte Dyrrhachium zu erreichen So wollte er Pompeius entweder zum Ruckzug hierher bringen oder sogar ihn von dieser Stadt abschneiden die ja sein grosstes Nachschublager bedeutete Da Caesar in entgegengesetzte Richtung abgezogen war vermutete Pompeius zuerst Nachschubmangel Doch als ihm seine Spaher berichteten welchen Weg er nun doch eingeschlagen hatte marschierte er wieder einmal in Eilmarschen nach Dyrrhachium Diesmal gewann Caesar Am fruhen Morgen erreichte er die Stadt gerade als Pompeius Vorhut in der Ferne ebenfalls anruckte und schlug sein Lager auf Blockade bei Petra Bearbeiten nbsp Der Felsen Shkembi i Kavajes heutePompeius war somit von Dyrrhachium abgeschnitten und schlug auf einer Anhohe namens Petra heute Shkembi i Kavajes genannt sein Lager auf Diese Position ermoglichte es ihm wenigstens einen leidlichen Ankerplatz fur Schiffe zu haben und sich so uber das Meer versorgen zu konnen Beide richteten sich auf eine Belagerung ein Wahrend Pompeius seinen Nachschub uber die Flotte organisierte schaffte Caesar Nachschub aus Epirus und aus dem Norden heran Doch er stand unter Zugzwang nachdem der Nachschub nicht ausreichend war Die Anhohe Petra war von einer Hugelkette umgeben die Caesar nun mit befestigten Stellungen sicherte Dann begann er diese Stellungen untereinander zu verbinden Langsam wurde Pompeius eingeschlossen Damit versuchte Caesar drei Dinge zu erreichen Erstens ermoglichte ihm diese Situation von allen Seiten ungefahrdet Nahrung und Nachschub zuzufuhren zweitens konnte er dadurch die grosse Reiterei der Gegner handlungsunfahig machen und das Futterholen einschranken bzw unterbinden und drittens gab ihm das auch die Moglichkeit Pompeius Ansehen bei den mit ihm verbundeten Volkern und Herrschern zu untergraben da er sich von einem kleinen Heer einschliessen liess und die Schlacht ablehnte Pompeius wollte sich vom Meer und von Dyrrhachium nicht entfernen weil hier sein gesamtes Kriegsgerat Geschosse Waffen und Wurfmaschinen gelagert waren und er den gesamten Nachschub fur das Heer uber diesen Hafen organisiert hatte Es ist nun ausserst fraglich warum Pompeius in dieser Situation nicht wenigstens seine grosse Reiterei wegschickte um zum einen von deren Versorgung befreit zu sein und fast noch wichtiger um in Caesars Rucken dessen Nachschub zu storen und die Verbundeten anzugreifen Bei Petra nutzte sie ihm uberhaupt nichts Die Einschliessung hatte er nun nur durch eine Entscheidungsschlacht verhindern konnen doch offenbar hatte er andere Plane So blieb ihm vorerst nichts weiter ubrig als selbst Hugel fur Hugel zu besetzen und zu befestigen um Caesars Truppen soviel Land wie moglich abzunehmen Dies gelang ihm ganz gut denn er errichtete 24 befestigte Stutzpunkte um ein Gebiet von ca 15 Meilen im Umfang Das liess ihm genug Raum zum Futterholen durch die pabulatores es gab hier genug Felder und Platz um die Pferde weiden zu lassen Genauso wie die Caesarianer aussen ihre Stutzpunkte miteinander verbanden begann nun auch Pompeius selbiges im inneren Ring Diesen Wettlauf gewann wieder Pompeius zahlenmassig uberlegen und mit der kurzeren Strecke Die Eingeschlossenen benutzen diesen Vorteil dazu die Arbeiten der Caesarianer immer wieder zu storen Anfangs mit Bogenschutzen und Schleuderern kam es in der Folge immer wieder zu kleineren Scharmutzeln Scharmutzel und Befestigungsbau Bearbeiten Caesar versuchte Pompeius so eng wie moglich einzuschliessen und so kam es auch zu Gefechten um einzelne Stellungen Die IX Legion hatte eine pompeianische Stellung erobert und begann diese zu befestigen Pompeius musste handeln und begann von umliegenden Anhohen die Arbeiten zu behindern Den Angriff eroffneten Bogenschutzen und Schleuderer welche die Stellung einschlossen unterstutzt von leichter Infanterie Dazu kam der Beschuss durch Wurfmaschinen Die Caesarianer mussten gleichzeitig kampfen und arbeiten viele wurden verwundet Caesar befahl den sofortigen Ruckzug Dieser wurde durch das intensive Nachsetzen der Pompeianer vereitelt Pompeius soll sich vor seinen Leuten geruhmt haben Schimpft mich einen nichtsnutzigen Feldherrn wenn der Gegner es schafft sich hier ohne grosse Verluste zuruckzuziehen wo er sich so leichtsinnig hierher begeben hat Die IX bekam Befehl den Ruckzugsweg unzuganglich zu machen um die Angriffe beim Zuruckweichen zu verhindern und sich dann abzusetzen Die Pompeianer griffen die sich Zuruckziehenden nun umso hartnackiger an Antonius der Befehlshaber der Legion liess seine Leute anhalten und einen Gegenangriff starten Die Legionare formierten sich und sturmten die Anhohe erneut Dabei jagten sie nun die Pompeianer vor sich her zwangen sie zur Flucht und toteten viele Nun konnten sie sich ohne Behinderung zuruckziehen und brachten die Schanzarbeiten auf einer nebenliegenden Anhohe zu Ende Ungewohnliche Kriegfuhrung Bearbeiten Diese Art der Kriegfuhrung war in vielerlei Hinsicht neu Die Grosse des Kriegsschauplatzes und die Zahl der befestigten Stellungen die Menge der Befestigungslinien und naturlich auch diese ganze Belagerungsweise Ein Gesichtspunkt aber war vollkommen ungewohnlich Normalerweise wurde bisher immer ein niedergeschlagener unterlegener oder schwacher Gegner belagert Der Zweck war in der Regel den Gegner von der Versorgung abzuschneiden auszuhungern und zum Aufgeben zu bringen Hier hingegen umschloss Caesar frische unverbrauchte Truppen die alles im Uberfluss hatten mit einer weit geringeren Zahl von Truppen Taglich trafen Schiffe mit Nachschub fur Pompeius ein wahrend Caesar Mangel an allem hatte Die Soldaten gaben sich selbst mit Gerste und Hulsenfruchten zufrieden und entdeckten eine Wurzelart Chara die mit Milch vermischt zu Brot gebacken und gegessen wurde Als Pompeius diese aus Chara gebackenen Brote sah kam er auf den Vergleich mit den wilden Tieren Caesars Legionare hingegen hatten die Hoffnung auf Beendigung ihrer Not da das Getreide im Hinterland zu reifen begann Lieber ernahren wir uns von Baumrinde als Pompeius entwischen zu lassen Durch Uberlaufer erfuhr man dass auch bei Pompeius mittlerweile nicht alles zum Besten stand Alles Vieh war bereits verendet und die Pferde konnte man nur noch mit Not am Leben halten Der Gesundheitszustand der Legionare war besorgniserregend durch die beengten Verhaltnisse den Gestank der Kadaver und die anstrengenden Schanzarbeiten welche die Pompeianer nicht gewohnt waren Caesars Legionare scherzten gerne dass sie erst einen Berg umsetzen mussten bevor Caesar sie kampfen liesse Doch besonders setzte den Eingeschlossenen der Wassermangel zu Caesar hatte alle Flusse und Bache die dort zum Meer flossen ableiten oder stauen lassen so dass man in Senken und Sumpfen umstandlich nach Wasser graben musste Beide Seiten erfanden immer neue Methoden der Kriegfuhrung So naherten sich Bogenschutzen nachts den Lagerfeuern und schossen mit Pfeilen in Richtung der Lagerplatze Das Ergebnis war dass man an einer Stelle Feuer machte an anderer aber lagerte Zusatzlich kam es immer wieder zu Gefechten um einzelne Kastelle Bei einem dieser Ereignisse scheint Publius Sulla die Gelegenheit verpasst zu haben den Krieg zu entscheiden Diese Stelle ist im Burgerkrieg selbst nicht erhalten geblieben Caesar selbst war zu einem Angriff auf Dyrrhachium abgeruckt und hatte Sulla den Oberbefehl uber die Belagerungsanlagen ubertragen Bei einem massiven Angriff auf ein Kastell durch Pompeius selbst kam Sulla der angegriffenen Kohorte zu Hilfe Schnell zog er Truppen in der Starke von ca zwei Legionen zusammen und schlug die Angreifer problemlos zuruck Dieser Ruckzug verwandelte sich in eine heillose Flucht doch statt nachzusetzen gab sich Sulla mit dem Erreichten zufrieden Pompeius sammelte muhevoll die Truppen und verschanzte sich auf einem Hugel Er liess diesen funf Tage lang befestigen fuhrte die Truppen dann aber doch zuruck hinter die Walle des eigenen Lagers Mit etwas energischerem Nachsetzen hatte Sulla die Pompeianer schlagen und wohl sogar vernichten konnen Hier liess er die gleiche Gelegenheit vorubergehen wie bald auch Pompeius Caesar machte ihm aber keinen Vorwurf da sich Publius Sulla an seine Befehle gehalten hatte und auch hier ein Hinterhalt im Bereich des Moglichen gelegen hatte Zur selben Zeit hatte Pompeius auch an anderen Stellen angreifen lassen um so die Feinde zu zersplittern unterlag jedoch jedes Mal Dabei konnte sich besonders der Centurio Scaeva auszeichnen was bei zahlreichen Schriftstellern erwahnt wird So hatte Volcacius Tullus seine Stellung mit drei Kohorten gegen eine ganze Legion verteidigt und diese sogar vertrieben und an anderer Stelle sturmten Germanen plotzlich aus den Verschanzungen hervor und griffen die anruckenden und nicht vorbereiteten Pompeianer an toteten viele und vertrieben sie Caesar hatte zur selben Zeit drei erfolglose Angriffe auf Dyrrhachium unternommen und brach dieses Unternehmen daraufhin ab Verrat Bearbeiten In den nun folgenden Tagen fuhrte er sein Heer immer wieder in den Raum zwischen den Befestigungsanlagen und liess es Aufstellung zur Schlacht nehmen Nach den zahlreichen Offensiven gegen seine Stellungen hatte Caesar die Hoffnung dass Pompeius nun endlich die Entscheidung suchen wurde Dieser durch offentliche Meinung beeinflusst und um seinen Ruf besorgt liess seine Legionen ebenfalls aufmarschieren aber so dass sie direkt an den Wallen Aufstellung nahmen und durch Wurfmaschinen Schleuderer und Bogenschutzen geschutzt waren Zu einer Schlacht kam es nicht Pompeius hatte sein Gesicht wenigstens etwas gewahrt und Caesar vermied es diese Aufstellung anzugreifen Doch die Lage fur Pompeius Reiterei wurde immer dramatischer Er musste unbedingt handeln und einen Ausbruch erzwingen Diesmal hatte er Gluck der Zufall kam ihm zu Hilfe oder besser gesagt Verrat Anscheinend der einzige Seitenwechsel in Richtung Pompeius sollte fur Caesar schlimme Folgen haben Zwei Allobrogern Kelten die lange Jahre unter Caesar schon in Gallien verdienstvoll gedient hatten wurde Unterschlagung nachgewiesen Obwohl Caesar eine Entscheidung und Verurteilung vertagte und sie anscheinend sogar weiterhin in Amt und Wurden lassen wollte flohen sie zu Pompeius Der Grund war wohl die Verachtung die ihnen durch die Truppen entgegengebracht wurde als die Sachlage ans Licht kam die Scham uber das eigene Vergehen und die Befurchtung dass Caesar sie doch noch bestrafen wurde Bei Pompeius wurden sie mit offenen Armen empfangen da sie aufgrund ihrer Stellung Kenntnis aller Verteidigungsanlagen Caesars hatten Sie konnten genaue Auskunft geben an welchen Stellen die Befestigungen fehlerhaft oder unvollstandig waren kannten die zeitlichen Ablaufe und die raumliche Verteilung sowie die unterschiedliche Sorgfalt der Wachmannschaften Pompeius Angriff Bearbeiten Schnell war die geeignetste Stelle ausgemacht die sich fur den geplanten Angriff anbot Die am weitesten vom Hauptlager entfernte Stellung hatte zwar einen befestigten Wall gegen den Feind ein Graben von 15 Fuss Breite und einen Palisadendamm von 10 Fuss Hohe und 15 Fuss Breite doch ein zweiter Wall zum Meer hin war nur unvollstandig Diesen hatte Caesar erst in den letzten Tagen beginnen lassen in Entfernung von 600 Fuss vom Ersten mit entgegengesetzter Richtung um einen Angriff von See her zu verhindern Dort standen Teile der IX Legion unter dem Kommando des Quastors Lentulus Marcellinus Pompeius liess Schanzwerk zusammentragen und Flechtwerk als Schutz gegen Geschosse anfertigen Dieses Material liess er in der Nacht mit Bogenschutzen und leichter Infanterie auf Schiffe bringen Er selbst zog insgesamt 60 Kohorten zusammen und ruckte mit diesen gegen die oben beschriebene Stellung vor Gleichzeitig ruderten die Schiffe um die Stellung herum und landeten die Truppen am Strand an Pompeius griff die Stellung mit starkem Beschuss an fullte die Graben auf und schaffte Leitern und Belagerungsgerat heran Gegen Steine die einzigen Wurfgeschosse welche die Caesarianer hatten schutzten sie die Flechtwande Die Caesarianer gerieten immer mehr in Bedrangnis und konnten nur mit Muhe die Stellung halten Die von den Schiffen anlandenden Pompeianer fielen nun der IX Legion durch die Lucken in den Befestigungen hindurch in den Rucken Sie wurde aus den Stellungen getrieben und zur Flucht gezwungen Marcellinus schickte weitere Kohorten zu Unterstutzung als er vom Angriff Kenntnis erhielt doch konnten diese weder die Fliehenden aufhalten noch waren sie den nachsetzenden Gegnern selbst gewachsen Alles was an Truppen entgegengeworfen wurde vermehrte nur die Panik da die Furcht auch auf die frischen Truppen ubergriff und die Ruckzugswege durch die Menschenmassen verstopft waren Der Legionsadler konnte nur mit Muhe und unter Verlust samtlicher Centurionen der ersten Kohorte gerettet werden Pompeius ruckte immer weiter vor und naherte sich dem Lager des Marcellinus Daraufhin liess Marcus Antonius vom nachsten Abschnitt her 12 Kohorten heranmarschieren Sein Erscheinen verunsicherte die Angreifer die nicht wussten wie massiv die anruckende Hilfe war und Antonius schaffte es die Flucht der IX Legion zu stoppen und sie neu zu formieren Gegenangriff Caesars Bearbeiten Als Caesar mit weiteren Verstarkungen eintraf musste er feststellen dass Pompeius langs des Meeres ein Lager aufgeschlagen hatte So konnte er ungehindert Nahrung holen und hatte freien Zugang zu den Schiffen Das Spiel begann von neuem er baute ebenfalls ein Lager ganz in der Nahe und befestigte es Ungefahr 500 Schritte von Pompeius Lager lag ein Kastell das seit einigen Tagen leer stand und nun wieder von pompeianischen Truppen besetzt wurde Deren Starke belief sich auf etwa eine Legion Dieses Kastell war schon bei verschiedenen Auseinandersetzungen umkampft gewesen und im Unterschied zu vielen anderen durch mehrere Ausbauten wie eine Burg mit einer inneren Zitadelle aufgebaut also mit einem grosseren ausseren und mit einem kleineren eingeschlossenen Wall Diese Befestigung war von Wald umgeben und nahe am Strand gebaut Caesar setzte alles auf eine Karte um die erlittene Niederlage wieder gut zu machen Zwei Kohorten liess er im Lager zuruck und weiter schanzen um so den Eindruck zu erwecken man wurde weiter am Lager bauen Mit dem Rest der versammelten Truppen 33 Kohorten griff er das Kastell an Der Versuch die Besatzung zu uberwaltigen schlug fehl Sie leistete heftigen Widerstand und zog sich wenn auch unter schweren Verlusten in die innere Zitadelle zuruck Diese Stellung konnten sie halten Caesar hatte seine Angriffstruppen in zwei Flugel geteilt Mit dem linken Flugel griff er direkt dieses Kastell an der rechte sollte die Stellung umgehen und von der anderen Seite Tor und Walle einnehmen Diese aber irrten sich in Richtung und Entfernung und stiessen beim Vorrucken durch den Wald auf den Wall des pompeianischen Lagers Panische Flucht Pompeius Versaumnis Bearbeiten Ein simples Verlaufen war Ursache dafur dass Pompeius nun gewarnt war Die Caesarianer griffen an in der Annahme es handele sich um das Kastell Auch hier hatten sie anfangs Erfolg konnten die Walle einnehmen und einreissen und drangen in das Lager ein Ihnen folgte die gesamte Reiterei Pompeius handelte zog die hier arbeitenden funf Legionen zusammen und ging zum Gegenangriff uber Gleichzeitig schickte er seine Kavallerie gegen die anruckenden caesarianischen Reiter Nun gerieten Caesars Truppen in schwere Bedrangnis denn auch die Besatzung der Zitadelle bemerkte die Angreifer und ging ihrerseits zum Angriff auf die Belagerer uber um sich mit den eigenen Truppen zu vereinigen Richtig verschlimmert wurde die Situation nun durch die Reiterei Caesars Bedrangt von der uberlegenen gegnerischen Kavallerie und aus Angst eingeschlossen zu werden und sich nicht mehr zuruckziehen zu konnen begann diese zu fliehen Der gesamte rechte Flugel folgte ihnen bis zu den ersturmten Wallen des pompeianischen Lagers die sie vorher eingerissen hatten Doch hier hielten sie nicht die Stellung sondern sprangen panisch von den Wallen in den Graben Ein grosser Teil der Soldaten wurde dabei nicht von den Feinden getotet sondern von den eigenen Leuten niedergetrampelt Der linke Flugel zum einen durch den Gegenangriff der Zitadellenbesatzung uberrascht zum anderen durch die Flucht des eigenen rechten Flugels verunsichert furchtete nun ebenfalls abgeschnitten zu werden und wandte sich zur Flucht Somit entwickelte sich eine Massenflucht gegen die Caesar machtlos war Dass hier Caesars Heer nicht vernichtend geschlagen wurde liegt an Pompeius Reaktion Dieser befurchtete einen Hinterhalt und wagte es nicht bis zu den Befestigungswallen vorzurucken nachdem er gerade noch seine Leute von dort fliehen gesehen hatte Nicht einmal seine Reiter konnten den Durchgang benutzen da hier noch Caesarianer standen die nicht abrucken konnten nachdem der Fluchtweg hinter ihnen durch die fliehenden Soldaten versperrt war Pompeius muss man den Umstand zugutehalten dass er keine Kenntnis von der panischen Flucht der Gegner und somit auch keinen Grund hatte energisch nachzusetzen Folgen BearbeitenCaesar verlor an diesem Tag etwa 1000 Legionare Dabei wurden die meisten nicht vom Feind getotet sondern wurden von den eigenen Kameraden niedergetrampelt Was die Sache fur ihn so schlimm machte war der Umstand dass unter den Toten mehrere namhafte Ritter equites funf Militartribunen und besonders schlimm 32 Centurionen waren Andererseits liess Labienus die gefangenen Pompeianer unter hohnischen Bemerkungen grausam hinrichten Pompeius liess sich zum Imperator ausrufen und feierte seinen Sieg Die Ereignisse fuhrten bei den Truppen zu einer Hochstimmung und zu Uberheblichkeit Man dachte nicht daran die Feinde zu verfolgen oder wie man weiter vorgehen wollte wie man dem Krieg ein Ende setzen konnte Man fuhlte sich schon als Sieger Es gab keinerlei Uberlegungen wodurch dieser Sieg zustande gekommen war oder dass man ihn nicht vollendet hatte Caesar zog sich nach Thessalien zuruck Es folgte im August die Schlacht bei Pharsalos bei der Pompeius unterlag Quellen BearbeitenCaesar De bello civili Drittes Buch Literatur BearbeitenAugust Goler von Ravensburg Burgerkrieg zwischen Caesar und Pompeius im Jahre 50 49 V Chr und die Kampfe bei Dyrrhachium und Pharsalus 1861 Verlag Kessinger Publishing ISBN 978 1 168 43070 0 Georg Veith Geschichte der Feldzuge C Julius Caesars Verlag Let Me Print ISBN 978 1 246 35794 3 Luciano Canfora Giulio Cesare Il dittatore democratico Herausgeber Laterza Oktober 2006 ISBN 978 88 420 8156 2 Weblinks BearbeitenDer Feldzug von Dyrrhachium zwischen Caesar und Pompejus PDF Deutsch 14 0 MB Politische und kulturelle Entwicklung Roms Die Republik in der Krise 6 Abschnitt Battle of Dyrrhachium UNRW History Roman Empire englisch Julius Caesar The Life and Times of the People s Dictator Siege of Dyrrhachium von Jona Lendering Caesar s History of the Civil War 3 2 19 23 31 39 74 englisch Battle of Dyrrhachium 20 May 48 BC Military History Encyclopedia on the Web englisch Einzelnachweise Bearbeiten Caesar uberschritt den bis dahin unbedeutenden Grenzfluss Rubikon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Dyrrhachium amp oldid 236680949