www.wikidata.de-de.nina.az
Scherrasen oder Zierrasen sind regelmassig gemahte Rasenflachen im besiedelten Bereich oder auf Sportflachen Durch den haufigen Schnitt ahnelt die Vegetation derjenigen von Fettweiden Zierrasen Friedhof Erligheim Baden Wurttemberg Artenreicher Scherrasen mit Bienen Ragwurz in Bonnigheim Baden Wurttemberg Ophrys apifera Bienen Ragwurz in Scherrasen der Albert Einstein Strasse in BonnigheimInhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Vegetationskundliche Stellung der Scherrasen 3 Artenzusammensetzung 3 1 Flora 3 2 Fauna 3 3 Bedeutung fur den Artenschutz 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVerbreitung BearbeitenScherrasen sind weltweit in Stadten Dorfern und an Strassenrandern verbreitet Vegetationskundliche Stellung der Scherrasen BearbeitenDie Vegetation der deutschen Scherrasen wurde von Hulbusch amp Kienast 1 und von Gutte 2 als eigenstandige Pflanzengesellschaft beschrieben Von beiden Autoren werden die Zierrasengesellschaften dem Verband Cynosurion zugeordnet Typische Scherrasengesellschaften trockener nahrstoffarmer Standorte sind das Bellido perennis Festucetum brevipilae mit Schwielen Lowenzahnen wie Taraxacum tortilobum und Taraxacum clemens sowie das Crepido capillaris Festucetum rubrae sehr selten sogar mit Orchideenarten wie Ophrys apifera Subassoziation ophrietosum 3 Alte Parkrasen sind meist durch eine ausgepragte Moosschicht und eine Reihe typischer Arten wie Kleine Braunelle Prunella vulgaris Quendel Ehrenpreis Veronica serpyllifolia Gamander Ehrenpreis Veronica chamaedrys gekennzeichnet In viel betretenen Bereichen sind oft Ubergange zu Trittrasengesellschaften zu finden Extensiv gepflegte Rasenflachen auf Sandboden konnen sich in der Artenkombination Trockenrasengesellschaften annahern Feuchte Standorte selten sogar mit Kriechender Sellerie Helosciadium repens vermitteln zum Flutrasen 4 Artenzusammensetzung BearbeitenFlora Bearbeiten Kennzeichnende Pflanzenarten der Zierrasen sind zum Beispiel Achillea millefolium Bellis perennis Cerastium holosteoides Crepis capillaris Gewohnliches Knauelgras Dactylis glomerata Echter Schaf Schwingel Festuca ovina Deutsches Weidelgras Lolium perenne Wiesen Rispengras Poa pratensis und Gewohnliches Rispengras Poa trivialis verschiedene Arten vom Lowenzahn Taraxacum spec Weissklee Trifolium repens Fauna Bearbeiten Infolge intensiver Nutzungen Pflege in der Regel sehr artenarme Lebensraume in denen hauptsachlich einige bodenbewohnende Insekten wie z B verschiedene Lauf Kurzflugelkafer Erdeulen und Heuschreckenarten vorkommen Auf historischen Grunlandstandorten konnen diese Biotope uber hohe Entwicklungspotenziale verfugen so dass sie bei deutlicher Nutzungs oder Pflegeextensivierung reicher an schutzwurdigen Arten werden 5 Bedeutung fur den Artenschutz Bearbeiten Trotz hoher Schnittfrequenz weisen Scherrasen haufig einen hohen Artenreichtum auf Sie konnen auch Lebensraum fur gefahrdete Pflanzen und Tierarten sein Durch den regelmassigen Entzug der Biomasse mit dem Schnitt entstehen ohne Dungung oft magere Standorte die das Vorkommen von niedrigwuchsigen Arten der Magerrasen ermoglichen Feuchte Scherrasen sind Lebensraum der FFH Art Helosciadium repens 4 Vor allem bei der Pflege von artenreichen alten und mageren Parkrasen sollte auf den Einsatz von Herbiziden auf umfangreiche Nachsaaten sowie intensive Dungung verzichtet werden Literatur BearbeitenHeiko Himmler Sudpfalzische Zierrasen als Standorte seltener Pflanzenarten In Pollichia Kurier Band 18 Nr 3 2002 S 14 17 Erich Oberdorfer Suddeutsche Pflanzengesellschaften Teil III Wirtschaftswiesen und Unkrautgesellschaften 3 Auflage Jena Stuttgart New York 1993 Richard Pott Die Pflanzengesellschaften Deutschlands Ulmer Stuttgart 1995 ISBN 3 8252 8067 5Weblinks BearbeitenKriechender Sellerie Apium repens Arten des Anhangs IV der FFH Richtlinie BfN Bundesamt fur Naturschutz Einzelnachweise Bearbeiten Festuco Crepidetum capillaris Hulbusch amp Kienast 1978 D Kienast Die spontane Vegetation der Stadt Kassel in Abhangigkeit von bau und stadtstrukturellen Quartierstypen In Urbs et Regio Band 10 Kassel 1978 Bellidetum perennis Gutte 1984 Peter Gutte Die Vegetation Leipziger Rasenflachen In Gleditschia Band 11 1984 S 179 197 Steffen Hammel Ophrys apifera HUDS in Scherrasen des Cynosurion Tx 47 Verbandes In Journal Europaischer Orchideen Band 40 Nr 1 2008 S 3 23 a b O Stohr S Gewolf amp Ch Niederbichler Apium repens Jacq Lag in Scherrasen eine FFH Art auf Irrwegen In Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft Band 73 74 2004 S 67 84 Hanna Kostler Christian Grabowski Manfred Moeck Christoph Saure amp Karl Hinrich Kielhorn Beschreibung der Biotoptypen auf der Grundlage der Liste der Biotoptypen Brandenburgs Stand 2004 und der Erlauterungstexte Stand 1994 von Dr Frank Zimmermann Landesumweltamt Brandenburg 2005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Scherrasen amp oldid 221366449