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Der Schatzfund von Lengerich wurde 1847 im Lengericher Ortsteil Sudderwehe im Landkreis Emsland in Niedersachsen gemacht Auf einer Anhohe fand sich 1847 unter drei grossen Lesesteinen ein Schatz aus romischen Gold und Silbermunzen sowie goldenen Schmuckstucken Zwar wurden viele Munzen und ein Teil des Goldschmucks bald eingeschmolzen doch gelang es Pastor Lodtmann aus Freren alle noch erreichbaren Stucke des Schatzes zu retten Armreife Fingerringe Zierknopfe und Spirale sowie Silbermunzen des 1847 gefundenen Schatzes Niedersachsisches Landesmuseum Hannover Sammlung ArchaologieUnter jedem der drei Steine fand sich ein Schatz Der Fund von Lohe ist einer der reichsten Schatze Niedersachsens Der Fund besteht aus Gutern die auf einen hohen Status hindeuten Wie die letzten Besitzer der romischen Zeit an diese Guter gekommen sind lasst sich nicht mehr ermitteln Es kann sich sowohl um romische Tributzahlungen als um Raubguter eines Heerfuhrers in germanischen oder romischen Diensten handeln vorausgesetzt Depots dieser Art hatten nicht generell einen rituellen Hintergrund Inhaltsverzeichnis 1 Depot 1 2 Depot 2 3 Depot 3 4 Literatur 5 WeblinksDepot 1 BearbeitenUnter dem ersten Stein lagen mit einer kleinen Bronzeschale bedeckt 1100 massig bis gut erhaltene Silbermunzen in reinem Sand Alle Munzen sind Denare des 2 Jahrhunderts n Chr und reichen von Trajan 98 117 bis zur Schlussmunze des Septimius Severus 193 211 Die Masse stammt von Antoninus Pius 138 161 Marc Aurel 161 180 und Commodus 180 192 Ein Exemplar ist eine barbarische Nachahmung Depot 2 BearbeitenUnter dem zweiten Stein lagen etwa 10 Goldmunzen aus der Zeit Konstantins und seiner Sohne zusammen mit Goldschmuck unter kunstlich zusammen gehauften kleinen Steinen Die einzige erhaltene Munze stammt aus dem Jahr 327 Im Einzelnen bestand der Goldschmuck aus einem grossen Halsschmuck mit herabhangenden Pendeloquen eingeschmolzen zwei offenen Armreifen mit sechseckig gearbeiteten verdickten Enden einem spiralformig gerollten Fingerring aus Golddraht mit siebeneinhalb Windungen einem Doppelfingerring aus 2 gleichen Reifen zwei goldenen Fingerringen mit erhabener Mittelscheibe geschmuckt mit je einem eingravierten Stern vier hohl gearbeiteten glockenformigen Knopfen oben mit filigranverzierter Querstange einer Zwiebelknopffibel vom Kreuz Bogen Typ Bogen und Querbalken facettiert Zwiebelknopfe durch Perlstreifen abgesetzt Ornamente oben am Querbalken und auf der Nadelhulse Bronzedorn nur fragmentarisch erhalten Inschrift auf der Unterseite des Querbalkens ROMAN ERME Depot 3 BearbeitenUnter dem dritten Stein lagen bedeckt von den Bruchstucken einer flachen Silberschale uber 70 Silbermunzen des Magnentius 350 353 und ein Silbermedaillon des Constantius II 337 361 Die Munzen waren uberwiegend Trierer Argentei des Jahres 350 in pragefrischem Zustand Literatur BearbeitenHans Jurgen Hassler Hrsg Ur und Fruhgeschichte in Niedersachsen Theiss Stuttgart 1991 ISBN 3 8062 0495 0 S 424 Hans Jurgen Hassler Lengerich In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 18 De Gruyter 2001 Michael Schmauder Der Verwahrfund von Lengerich Ldkr Emsland Spiegel innerromischer Kampfe In Die Kinde Neue Folge 50 1999 S 91 118 Weblinks BearbeitenDas Geheimnis des Emsland Schatzes Bauer fand Mitte des 19 Jahrhunderts Gold und Silber Neue Osnabrucker Zeitung 1 August 2011 abgerufen am 17 Dezember 2020 Schatzfund von Lengerich auf Kulturerbe Niedersachsen Heimatarchiv Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schatzfund von Lengerich amp oldid 219086826