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Schams ad Din Muhammad arabisch شمس الدين محمد DMG Sams ad Din Muḥammad 1310 war der 28 Imam der Schia der Nizari Ismailiten Er war der Sohn und Nachfolger des Imams Rukn ad Din Churschah 1257 Die Mongolen belagern die Burg Gerdkuh Darstellung aus einer Ausgabe der Flor des estoires d Orient des armenischen Chronisten Hethum von Korykos 14 Jahrhundert Noch als Kind hat Schams von seinem Vater die Designation naṣṣ zur Nachfolge in der Fuhrung der Nizariten erhalten und ist als Zeichen der Unterwerfung 1256 in das Jurtenlager des Hulegu entsandt worden Dieser hat diese Form der Unterwerfung nicht anerkannt und sein Invasionsheer gegen Alamut marschieren lassen Entgegen der von Dschuwaini verlautbarten Uberlieferung ist nach dem Ende von Alamut durch die Mongolen nicht die gesamte Imamfamilie in dem vom Grosskhan Mongke angeordneten Feuer der Vernichtung ausgeloscht wurden In der Burg Gerdkuh bei Damghan haben die Nizariten noch bis 1270 der mongolischen Macht Widerstand entgegensetzen und auch nach deren Aufgabe im Untergrund weiter bestehen konnen 1 Vor allem in der Provinz Gilan mit dem Hauptort Daylaman bei Siahkal haben sie sich festsetzen konnen die von den Mongolen nie zur Ganze unter Kontrolle gebracht werden konnte 1275 konnten die Nizariten angefuhrt von einem Sohn des Churschah sogar noch einmal das von den Mongolen wieder aufgebaute Alamut einnehmen doch wurden sie 1282 vom mongolischen Ilchan Abaqa von dort wieder vertrieben Ob Schams mit jenem Sohn identisch war oder ob es sich um einen Bruder gehandelt hat kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden Schams residierte die grosste Zeit seines Lebens im aserbaidschanischen Tabris weshalb er haufig mit dem Sufi Mystiker Schams e Tabrizi 1248 verwechselt wird 1280 besuchte ihn hier Nizari Quhistani 1320 der seiner Schia angehorte und ihr erster bedeutender Poet nach dem Fall von Alamut war Mit dem Tod von Schams ad Din Sonne des Glaubens um 1310 sind die Nizariten Imame fur die nachsten drei Generationen in die Obskuritat abgestiegen was vor allem einer schlechten Quellenlage geschuldet ist Jedenfalls ist auf ihn eine Spaltung der Gemeinde eingetreten die sich um die Frage seiner Nachfolge endzundet hatte Offenbar war sie zwischen seinen Sohnen Ala ad Din Mu min Schah und Qasim Schah umstritten und hat sich spatestens mit dem Tod des ersteren im fruhen 14 Jahrhundert zu einem Dauerzustand entwickelt 2 Die Schia von Mu min Schah Muʾminiyya auch Muʾmini Nizaris oder Muḥammad Shahi Nizaris war dabei zahlenmassig grosser und konzentrierte sich vor allem in Syrien dem Irak Zentralpersien und Indien Jene von Qasim Schah al Qasimiyya oder Qasim Shahi Nizaris war in Nordpersien Aserbaidschan und Zentralasien verbreitet Mumini Nizaris bestanden noch bis in das 18 Jahrhundert fort bis ihr letzter Imam ohne Nachkommen gestorben war Zuruck blieben die Qasim Schahi Nizaris die seither die alleinigen Vertreter der Nizariten darstellen und aktuell vom 49 Imam Karim Aga Khan IV 1936 reprasentiert werden Literatur BearbeitenFarhad Daftary The Ismaʿilis Their History and Doctrines Cambridge University Press 1990 Farhad Daftary The Assassin Legends Myths of the Ismaʿilis London 1994 Farhad Daftary Ismaili Literature A Bibliography of Sources and Studies London 2004 Shafique N Virani The Eagle Returns Evidence of Continued Isma ili Activity at Alamut and in the South Caspian Region Following the Mongol Conquests in Journal of the American Oriental Society Bd 123 2003 S 351 370 Quellen BearbeitenAta al Mulk Dschuwaini Geschichte des Welteroberers Ta rikh i Jahangushay hrsg als Ubersetzung ins Englische von John Andrew Boyle Genghis Khan the history of the world conqueror 1958 S 723 724 Hamd Allah Mustawfi Ausgesuchte Geschichte Ta rikh i guzida hrsg als Ubersetzung ins Englische von Edward G Browne The Ta rikh i guzida or Select history of Hamdullah Mustawfi i Qazwini Teil 2 1913 S 143 Anmerkungen Bearbeiten Im selben Jahr ist die syrische Festung der Nizariten Masyaf von den Mamluken erobert wurden Nach alternativen Darstellungen war Qasim Schah ein Sohn von Ala ad Din Mu min Schah allerdings wurde diese Genealogie von der ismailitischen Geschichtsschreibung des 19 Jahrhunderts nicht anerkannt VorgangerAmtNachfolgerRukn ad Din Churschah28 Imam der Nizari Ismailiten 1257 1310Qasim SchahPersonendatenNAME Schams ad Din MuhammadKURZBESCHREIBUNG Person des ismailitischen schiitischen Islam Imam der IsmailitenGEBURTSDATUM 13 JahrhundertSTERBEDATUM 1310 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schams ad Din Muhammad amp oldid 208969597