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Die Scaliger Grabmaler ital arche scaligere in der oberitalienischen Stadt Verona erinnern an die Grablege der Scaliger die von 1260 bis 1387 als Stadtherren von Verona fungierten Theodor Groll Blick auf die Scaliger Grabmaler vor 1913 Scaliger Grabmaler Grabmal des Cansignorio dahinter rechts das Grabmal des Mastino II Inhaltsverzeichnis 1 Anlage 1 1 Santa Maria Antica 1 2 Familienfriedhof 2 Bedeutende Grabmaler 2 1 Grabmal des Cangrande I 1329 2 2 Grabmal des Mastino II 1351 2 3 Grabmal des Cansignorio 1375 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAnlage BearbeitenDie meisten Grabmaler des Geschlechtes befinden sich auf einem mit schmiedeeisernen Gittern umzaunten Familienfriedhof neben der kleinen Kirche Santa Maria Antica Lediglich das Grabmal des Cangrande I 1329 ist ausserhalb dieses Areals in die Fassade der Kirche integriert Die ubrigen Monumente bestehen meist aus Stein gearbeiteten Sarkophagen von denen einige in grossen Grabbauten arche in Form gotischer Schreine tempietti stehen welche vielfach mit Reiterstandbildern erganzt sind Sie sind mit der Kirche nicht verbunden sondern befinden sich daneben in einem umzaunten Areal Die vielfach mit Reiterstandbildern uberhohten Grabmaler aus dem 14 Jahrhundert gehoren zu den altesten nachantiken Monumentaldarstellungen ihrer Art Die Scaliger Graber waren ein beliebtes Motiv der Maler des 19 Jahrhunderts vergl beispielsweise Eduard Gerhardt Santa Maria Antica Bearbeiten Hauptartikel Santa Maria Antica Bei der kleinen Kirche handelt es sich um einen 1185 geweihten romanischen Bau Bald nachdem die Scaliger 1260 die Herrschaft uber Verona an sich gebracht hatten machten sie Santa Maria Antica zu ihrer Hauskirche Eine Barockisierung um 1630 wurde 1897 wieder ruckgangig gemacht und die Gewolbe erneuert Im Inneren ist dadurch die ursprungliche Grundform mit den drei Schiffen die von Apsiden geschlossen werden wieder deutlich die Aussenwande zeigen die fur Verona typische Schichtung aus Back und Tuffsteinlagen In einer Wandnische uber dem nordlichen Seitenportal der Kirche befindet sich das Grabmal des Cangrande I 1329 Auf der Spitze des Monuments ist der Furst als Reiterstandbild dargestellt Familienfriedhof Bearbeiten nbsp Gitter des Familienfriedhofs mit Darstellung der Leiter aus dem Wappen der ScaligerDer Familienfriedhof der Scaliger liegt zwischen der Kirche Santa Maria Antica und der ehemaligen Residenz des Geschlechtes und ist von einer Mauer umgeben die mit schonen schmiedeeisernen Gittern des 14 Jahrhunderts versehen ist Das alteste der Scaligergraber ist das von Mastino I 1277 an der Aussenwand der Kirche Die Grabplatte des Alberto I 1301 zeigt bereits wenn auch nur im Relief den Verstorbenen als Reiter Neben den im Folgenden besprochenen freistehenden Prunkgrabern des Mastino II 1351 und Cansignorio 1375 befinden sich auf dem Familienfriedhof auch die schlichten Grabmaler von Bartolomeo I 1304 Cangrande II 1359 und Bartolomeo II 1381 Zuletzt wurde auf dem Gelande 1831 das Grabmal von Giovanni della Scala 1359 aufgestellt Das ursprunglich in der Kirche San Fermo Maggiore errichtete Monument steht ostlich der Kirche an einer Hauswand 1 2 Bedeutende Grabmaler BearbeitenGrabmal des Cangrande I 1329 Bearbeiten nbsp Grabmal des Cangrande I Uber dem Nordportal der Kirche kragt ein Baldachin vor unter dem Cangrande I der bedeutendste Scaliger bestattet ist Zwei Hunde Hund it cano die das Leiterwappen Leiter it scala der Scaliger halten tragen den mit Reliefs reich geschmuckten Sarkophag Daruber ruht die Liegefigur des aufgebahrten Toten Der gotische Baldachin war ursprunglich auch zum Kirchenraum hin geoffnet das Grabmal also von innen und aussen sichtbar Hoch oben auf dem Baldachindach ist eine Kopie des ursprunglichen Reiterstandbildes aufgestellt seit 1907 befindet sich das zuvor herabgesturzte Original im Museum des Castelvecchio der Stadt Obwohl das Pferd ruhig stehend gegeben ist wird durch die Wendung der Kopfe hin zum Betrachter auf dem Kirchhof die leicht wehende Satteldecke und das Lacheln 3 eine physische und emotionale Bewegtheit deutlich Auch die Liegefigur lachelt Doch ist die Miene nicht als individueller Wesenszug aufzufassen Sie ist ein traditionelles Attribut des tugendhaften Herrschers bestenfalls eine konventionelle Maske Seiler Sie hatte sich erst mit der Gotik in der Skulptur Mitteleuropas ausgebreitet Grabmal des Mastino II 1351 Bearbeiten nbsp Grabmal des Mastino II Schon zu Lebzeiten liess sich um 1345 1350 Mastino II der Neffe und Nachfolger des Cangrande I das freistehende Baldachingrabmal auf dem eingezaunten Areal des Familienfriedhofs errichten Das Grabmal hat die Form eines ein Tabernakels Vier Saulen tragen eine Plattform auf der Sarkophag und Baldachin stehen Der Verstorbene ist sowohl als Liegefigur auf dem Tumbenkasten dargestellt als auch ganz oben hoch auf dem steilen Pyramidendach als unterlebensgrosse Reiterfigur in voller Rustung und mit geschlossenem Visier Die seitlichen Giebel des Baldachindachs zeigen Szenen aus dem Alten Testament Grabmal des Cansignorio 1375 Bearbeiten nbsp Grabmal des Cansignorio davor der Sarkophag seines Sohnes Bartolomeo II Das wenn auch nicht qualitatvollste so doch am reichsten geschmuckte Scaliger Grabdenkmal schuf der Bildhauer Bonino da Campione 1375 1376 fur Cansignorio it cansignorio Leithund einen Sohn Mastinos II Auf sechseckigem Grundriss umgibt eine von sechs heiligen Rittern unter Baldachinen bewachte Schranke das Monument mit dem nun schon traditionellen Aufbau Rundstutzen Podestplatte Tumba Liegefigur Baldachin Dachaufbau Reiterfigur nur eben dekorativ architektonisch und skulptural angereichert Literatur BearbeitenManfred Wundram Hrsg Oberitalien Ost Reclams Kunstfuhrer Italien Band 2 Reclam Stuttgart 1965 S 1034 1037 Peter Seiler Mittelalterliche Reitermonumente Studien zu personalen Monumentsetzungen in den italienischen Kommunen und Signorien des 13 und 14 Jahrhunderts Phil Diss Universitat Heidelberg 1989 Bd I 260 319 und Bd II 97 268 Peter Seiler Residenz Kirche Grablege Zur Entstehungsgeschichte des Residenzensembles der Scaliger in Verona in Architectural Studies in Memory of Richard Krautheimer hrsg von Cecil L Striker Mainz 1996 151 156 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Scaliger Grabmaler Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Antonio Menniti Ippolito Della Scala Giovanni In Massimiliano Pavan Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 37 Della Fratta Della Volpaia Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1989 Arche Scaligere In verona com Abgerufen am 11 Dezember 2020 italienisch Peter Seiler Das Lacheln des Cangrande della Scala In Zeitschrift fur Kunstgeschichte 62 1999 S 136 143 mit weiterfuhrender Literatur Auch digital 1 45 443644 10 998928 Koordinaten 45 26 37 1 N 10 59 56 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Scaliger Grabmaler amp oldid 210414768