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Der Santilli Film auch Alien Autopsy ist ein gefalschter Dokumentationsfilm der die Obduktion eines Ausserirdischen aus dem Jahr 1947 zeigt Die Aufnahme wurde 1995 hergestellt und der Offentlichkeit vorgestellt Inhaltsverzeichnis 1 Veroffentlichungsgeschichte 2 Inhalt 3 Debatte 4 Filmkomodie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVeroffentlichungsgeschichte BearbeitenAm 5 Mai 1995 prasentierte Ray Santilli 1958 1 ein Filmproduzent aus London den Film zum ersten Mal offentlich vor Vertretern der Presse und einigen UFO Forschern Das Filmmaterial wird daher nach ihm als so genannter Santilli Film oder Santilli Footage dt Santilli Filmmaterial bezeichnet Santilli behauptete er habe den Film von einem ehemaligen amerikanischen Militarkameramann erworben Durch den Santilli Film wurde die allgemeine Diskussion um Ausserirdische und UFOs neu angeheizt und erstmals erhielt die breite Offentlichkeit Beweismaterial Auf der Dusseldorfer UFO Weltkonferenz im Herbst 1995 fuhrte Michael Hesemann Mitherausgeber des Magazin 2000 vermeintliche zusatzliche filmische Beweise vor 2 Am 4 April 2006 zeigte der englische Fernsehsender Sky One eine Dokumentation in der sich Ray Santilli dazu bekannte den Film 1995 gedreht zu haben Das Alienmodell wurde von John Humphreys einem Experten fur Spezialeffekte beim Film hergestellt Dieser gestand ferner auch einen der Autopsie Arzte im Film gespielt zu haben Ray Santilli behauptet allerdings dass es sich bei dem Projekt um eine Nachfilmung einer real stattgefundenen Autopsie handle deren Filmmaterial er und sein Partner Gary Shoefield 1992 fanden und welches stark zersetzt war Deshalb baten sie John Humphreys um Unterstutzung indem er auf Basis dessen was sie ihm vorfuhrten ein entsprechendes Autopsie Modell fur ihren Film anfertigen sollte Inhalt BearbeitenDer in schwarzweiss gedrehte etwa 16 Minuten lange Film stellt die Autopsie einer Leiche dar die im Jahre 1947 bei einer angeblichen UFO Havarie wenige Wochen nach dem UFO Absturz von Roswell stattgefunden haben soll Der Ausserirdische sei daraufhin vermutlich in ein Labor in Fort Worth Texas gebracht und dort untersucht und obduziert worden Laut Ray Santilli wurde der Film Anfang Juni 1947 gedreht Der Kameramann hatte Sicherheitskopien des Materials angefertigt die er Jahrzehnte spater an den Briten verkaufte Der humanoide Ausserirdische hat in etwa die Grosse eines 12 jahrigen Kindes sein Korper ist vollig unbehaart und weist keine offensichtlichen Geschlechtsorgane auf Die Extremitaten wirken im Vergleich zum Korper unproportioniert und er besitzt sowohl sechs Finger als auch sechs Zehen 3 Die rechte Hand ist abgetrennt 4 Der Schadel ist verlangert die Ohrmuscheln sind klein und wirken unterentwickelt die Ohrlappchen sind nur im Ansatz erkennbar und die Nasenwurzel ist flach Die Augen sind klein stehen aber weit auseinander und liegen tief in den Augenhohlen Sie sind mit Tranensacken unterlaufen und wirken eingefallen Der Mund mit sehr schmalen Lippen steht offen Zahne sind nicht zu sehen Insgesamt wirkt der Gesichtsausdruck nach menschlichem Eindruck schmerzverzerrt Das rechte Bein des Ausserirdischen weist bereits zu Beginn des Filmes uber dem Knie eine grosse Offnung auf Es geht aus dem Film nicht hervor ob diese Verletzung bei der Autopsie geschah oder vorher Nachdem zuerst zwei Seiten des Raums sowie der Ausserirdische auch mit einigen Nahaufnahmen gefilmt worden sind betreten zwei Rechtsmediziner das Labor und untersuchen daraufhin die Leiche indem sie diese leicht betasten das Armgelenk leicht drehen in den Mund schauen sowie das verletzte Bein eingehend begutachten und dann das Kniegelenk mehrfach bewegen und anwinkeln Spater setzen sie mit dem Skalpell einige Schnitte im Halsbereich an offnen anschliessend den Brustkorb und die Bauchhohle und entnehmen einige Organe Dann folgt die Untersuchung der Augen und eine Hornhaut oder Linse wird entfernt Abschliessend wird der Kopf untersucht der Schadel eroffnet und das Gehirn entnommen Debatte BearbeitenDer Film loste eine breite Debatte daruber aus ob die vorgestellte Autopsie eines Ausserirdischen realistisch sei oder ob es sich lediglich um eine hervorragend gemachte Falschung handle Zum einen wird in Frage gestellt ob die im Film dargestellten Materialien sowie die Raumausstattung bereits im Jahre 1947 existiert haben konnen Besonders wird dabei uber ein schwarzes Wandtelefon diskutiert welches im Hintergrund zu sehen ist und offensichtlich uber ein Spiralkabel verfugt Recherchen der Befurworter des Materials ergaben jedoch dass sowohl das Telefon als auch das Spiralkabel 1947 bereits auf dem Markt waren Der Kameramann der die ganze Zeit um den Tisch herumgeht um die Arbeit der Pathologen zu filmen vermeidet jede Nahaufnahme der Arzte sowie jede Aufnahme der anderen beiden Seiten des Raums Die Belichtung im Raum ist schlecht und die Aufnahmen teilweise unscharf Immer wieder wird darauf hingewiesen dass die amateurhaft wirkenden Aufnahmen das kleine Labor sowie die Tatsache dass das Arzteteam nur aus zwei Mann besteht fur eine Forschungsarbeit von so einmaliger und elementarer Bedeutung fur die Menschheit unangemessen wirken Andererseits ist der Aspekt der strikten Geheimhaltung zu beachten Erstaunlich ist auch dass die beiden Arzte Strahlenschutzanzuge mit kleinen Glassichtfenstern tragen obwohl am angeblichen Fundort in Roswell keine ungewohnliche Radioaktivitat gemessen wurde Als Schutz vor einer virologischen Verseuchung erscheinen die Anzuge ebenfalls unzureichend da die Arzte hierfur zusatzlich ein Atmungsgerat hatten tragen mussen Des Weiteren wird die obduzierte Leiche selbst in Frage gestellt Dabei konnte es sich einerseits um die echte Leiche eines Menschen mit genetisch bedingten Besonderheiten handeln z B C Syndrom oder Polydaktylie deren optische Krankheitsmerkmale dem Aussehen des dargestellten Wesens ahnlich sein konnten Andererseits kommt auch eine hervorragend gemachte Filmattrappe eines Ausserirdischen in Frage Letzteres ware allerdings kaum denkbar sollte der Santilli Film tatsachlich in den 1940er Jahren gedreht worden sein da zu diesem Zeitpunkt die Filmtricktechnik noch nicht so weit entwickelt war Daruber hinaus wurden auch Pathologen zu Rate gezogen um die Arbeit der im Film gezeigten Arzte zu beurteilen Die Experten kamen dabei zu dem Schluss dass die Filmarzte alle ublichen Formen und Ablaufe einer konventionell sowie einer wissenschaftlich durchgefuhrten Autopsie missachteten und eher unprofessionell vorgingen Unterstutzt werden die Zweifler auch dadurch dass der Santilli Film an allen wesentlichen Stellen der Obduktion wie z B der Eroffnung des Bauchraumes oder des Kopfes des vermeintlichen Ausserirdischen Filmschnitte aufweist die den flussigen Ablauf der Obduktion nicht darstellen konnen und somit genugend Spielraum fur Veranderungen an einer potentiellen Attrappe erlauben Ausserdem fehlt bis heute eine abschliessende Analyse des gesamten Santilli Filmmaterials auf den Zeitpunkt der Herstellung und Film Entwicklung Zwar wurden Teile des Filmes bereits von Kodak gepruft und auf die 1940er Jahre datiert doch handelte es sich dabei ausnahmslos um Zelluloid Fragmente die weder den Autopsie Raum noch die Leiche des Ausserirdischen ablichteten Ray Santilli verweigert jede Herausgabe des Original Filmmaterials zur weiteren Untersuchung durch Kodak und eine unabhangige Kommission Ein weiterer Aspekt ist die ethische Diskussion ob wenn es sich tatsachlich um einen Ausserirdischen handelt der im Film gezeigte Umgang mit dem fremden Wesen angemessen ist Einige Pathologen gehen einen Schritt weiter und behaupten dass es sich um eine Straftat handelt wenn es kein Ausserirdischer ist sondern tatsachlich ein Mensch mit den vermuteten Erkrankungen Diese in Betracht kommenden Syndrome und Einzelmerkmale kommen vergleichsweise selten vor und sind mehrheitlich medizinisch dokumentiert und archiviert Daher musste so die breite Meinung der Arzteschaft der im Film gezeigte Mensch nur aus Grunden der Herstellung eines Filmes der einzig zur Tauschung der Menschheit produziert wurde illegal obduziert worden sein Ausserdem geht auch nirgends hervor woher die Aufnahmen stammen wo sie entstanden sind und wer sie gedreht hat Filmkomodie BearbeitenDer Spielfilm Alien Autopsy Das All zu Gast bei Freunden ist eine Satire uber den Filmdreh Der ehemalige Chef des britischen BUFORA Ltd British UFO Research Association Philip Mantle veroffentlichte im Mai 2012 das Buch Roswell Alien Autopsy The Truth Behind the Film that Shocked the World und beleuchtet die Hintergrunde des Santilli Filmes 5 Literatur BearbeitenBauer Joseph A 1996 A Surgeon s View Alien Autopsy s Overwhelming Lack of Credibility Skeptical Inquirer 20 1 23 24 Reprinted in Frazier Kendrick Karr Barry Nickell Joe eds 1997 The UFO Invasion The Roswell Incident Alien Abductions and Government Coverups Prometheus Books ISBN 1 57392 131 9 Also reprinted in Bizarre Cases From the Files of Skeptical Inquirer CSICOP 2000 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wikipedia org w index php title Santilli Film amp oldid 233909970