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Die Basilika Santi Gervasio e Protasio ist eine romisch katholische Kirche in Rapallo im Osten der Metropolitanstadt Genua Italien Die Stifts und Pfarrkirche des Bistums Chiavari hat den Rang einer Basilica minor Sie wurde im 12 Jahrhundert geweiht und prasentiert sich heute vor im Stil des Klassizismus Basilika Santi Gervasio e Protasio Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Innenraum 3 1 Rechtes Kirchenschiff 3 2 Linkes Kirchenschiff 3 3 Mittelschiff 3 4 Chor 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Weihe der Kirche zu Ehren der heiligen Gervasius und Protasius wurde nach schriftlichen Quellen am 11 Oktober 1118 von Papst Gelasius II auf seiner Reise nach Frankreich offiziell vollzogen Der genaue Tag wird wegen des Weihedatums der Kathedrale von Genua am 10 Oktober reisetechnisch aber als weniger wahrscheinlich gesehen 1 Der Bauzeitpunkt der Kirche ist nicht dokumentiert bereits in romischer Zeit stand hier ein Tempel wie eine aufgefundene Weihetafel belegt Im Jahr 1143 wird von der Existenz eines Kanonikerkapitels berichtet 2 nbsp Darstellung der Kirche im 18 JahrhundertEine spatere Kirche wurde im gotisch romanischen Stil errichtet und erfuhr im Laufe der Zeit verschiedene Veranderungen und Umbauten die durch Uberfalle Plunderungen und Zerstorungen in der damaligen Kustenstadt Rapallo verursacht wurden Anfang des 17 Jahrhunderts erfolgten nach einer Visitation von Bischof Orazio Spinola bedeutendere Umgestaltungen Im Jahr 1679 wurde eine neue Apsis an der Seite des alten Eingangs erbaut womit auch das gotisch romanische Erscheinungsbild ersetzt wurde Der Chor wurde 1721 mit salomonischen Saulen mit erweitert und durch die Schenkung eines holzernen Kruzifixes 1725 durch einen Burger erganzt Das Kreuz wurde spater in die Fraktionskirche von San Quirico d Assereto gebracht Der Glockenturm stand ursprunglich an der rechten Seite der Kirche Um 1750 sollte der Turm erhoht werden Die Arbeiten wurden wegen der starker werdenden Schiefstellung aber 1753 aufgegeben und der Turm abgerissen Am neuen Standort neben der Apsis war der Baugrund aber ebenfalls unsicher weshalb der Glockenturm bis 1768 etagenweise auf am Ende 67 Meter erhoht wurde was ihn zum hochsten Liguriens machte Er erhielt ein Gelaut mit 12 Glocken Am 14 Oktober 1794 wurde die Basilika von einer Uberschwemmung des Wildbachs Boate heimgesucht die die Ausstattung zerstorte weitere Uberschwemmungen folgten im 19 und 20 Jahrhundert In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurden mit dem Umbau des Innenraums und der neuen klassizistischen Fassade durch den Architekten Gio Batta Olivieri zwischen 1852 und 1856 weitere wesentliche Veranderungen vorgenommen Der endgultige und vollstandige Wiederaufbau der Basilika fand in den ersten Jahren des 20 Jahrhunderts statt Initiator war der neue Erzpriester Cesare Boccoleri der spater Bischof des Bistums Terni und dann des Bistums Modena werden sollte Ab dem Jahr 1907 wurde die Kirche neben anderem um eine moderne Kuppel des Mailander Architekten Gaetano Moretti erganzt Trotz der Auswirkungen des Ersten Weltkriegs konnte das Projekt mit der feierlichen Einweihung der neuen Basilika am 1 Juli 1920 abgeschlossen werden Im Mai 1925 wurde die Kirche von Papst Pius XI in den Rang einer Basilika minor erhoben 3 An der Spitze der Kuppel wurde am 1 Juni 1931 die Bronzestatue der Madonna von Montallegro aufgestellt In der Endphase des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche wie auch andere Teile der Stadt am 28 Juli 1944 von alliierten Luftangriffen getroffen die zu Schaden im Inneren des Gebaudes und zum Einsturz des rechten Seitenschiffs fuhrten aufgrund dieser Schaden war die Basilika bis zum 29 Marz 1947 fur Gottesdienste geschlossen Beschreibung BearbeitenDas Bronzeportal des Haupteingangs mit dem kunstlerischen Thema der Erscheinung der Madonna von Montallegro Schutzpatronin von Rapallo und des alten Kapitansamtes in der Genueser Zeit an den Bauern Giovanni Chichizola die sich am 2 Juli 1557 ereignete ist das Werk des Bildhauers Arrigo Minerbi der es 1957 in Zusammenarbeit mit Piero Brolis schuf Die anderen Seitenturen ebenfalls aus Bronze sind das Werk von Guglielmo Salvini und stellen die Heilige Lucia die Heilige Rosalia sowie die Heiligen Gervasius und Protasius dar Innenraum Bearbeiten nbsp ChorraumRechtes Kirchenschiff Bearbeiten Im rechten Seitenschiff das nach dem Luftangriff vom 28 Juli 1944 wieder aufgebaut wurde befindet sich ein Baptisterium mit einem Marmorbecken aus dem 17 Jahrhundert und einer Skulptur des Bildhauers Italo Primi aus Rapallo die die Taufe Jesu durch den Heiligen Johannes den Taufer darstellt Im nachsten Seitenaltar der dem Kruzifix gewidmet ist befinden sich die beiden Holzstatuen des hl Franz von Assisi und der hl Klara die 1961 aufgestellt wurden sowie ein altes Holzbild In der gleichen Nische erinnern zwei Gedenktafeln an den Kanoniker Silvio Camogli der 1944 bei einem Bombenangriff ums Leben kam und an den englischen Priester Chute einen Freund des Schriftstellers Ezra Pound der die Restaurierung des Altars finanzierte Auf dem Weg zum Hauptaltar befinden sich zwei weitere Seitenaltare das Gemalde des hl Don Bosco des Malers Mattia Traverso das 1948 von Kardinal Eugene Tisserant zum Gedenken an die Prasenz des Salesianerordens in Rapallo gesegnet wurde und das Altarbild des hl Antonio Maria Gianelli von Nicola Neonato aus dem Jahr 1950 Die Adikula des hl Antonius von Padua bildet den Abschluss des Kirchenschiffs Linkes Kirchenschiff Bearbeiten Der erste Altar den man durch das Hauptportal betritt ist der hl Lucia gewidmet und beherbergt ein Gemalde das auf das Jahr 1600 datiert wird und dem Maler Giovanni Andrea De Ferrari zugeschrieben wird Es zeigt die hl Lucia zwischen den hln Erasmus Antonius dem Abt Johannes dem Evangelisten und Katharina von Alexandria vor einem Flusshintergrund Die holzerne Gruppe der Madonna von Montallegro des Bildhauers Stuflesser befindet sich ebenfalls in dieser Nische Der nachste Altar der 1693 von Gio Bernardo Garvo geschaffen wurde beherbergt die auf Holz gemalte Madonna des Rosenkranzes aus dem 17 Jahrhundert und zwei Marmorstatuen des hl Dominikus und der hl Rosa des Bildhauers Francesco Baratta Das Kirchenschiff endet mit dem Altar der Schmerzensmutter mit dem Gemalde der Kreuzabnahme von Luca Cambiaso und dem Bild der hl Rita von Cascia sowie dem Schrein der Muttergottes von Lourdes mit alten Reliquien Mittelschiff Bearbeiten nbsp Innenseite der KuppelDie Fresken im Kirchenschiff stammen aus dem Jahr 1854 und sind ein Werk des venezianischen Malers Agostino Bottazzi das durch das polychrome Licht der Glasfenster an der Fassade aus dem Jahr 1960 des Kunstlers Rolando Monti noch verstarkt wird Das Innere der achteckigen Kuppel ist mit Jugendstilfresken des Malers Archimede Albertazzi geschmuckt die zwischen 1918 und 1920 entstanden sind In dieser Zeit wurden auch die zweiundvierzig polychromen Glasfenster eingebaut die einen Engelschor darstellen Im Bereich unter der Kuppel befinden sich auch die vier Marmorstatuen der Evangelisten von Antonio Orazio Quinzio die am 4 Februar 1932 2 auf den Saulen aufgestellt und vom Bischof von Chiavarese Amedeo Casabona gesegnet wurden die Statuen wurden von den Erbauern der Kirche San Michele Arcangelo in San Michele di Pagana gekauft und spater hierher gebracht 2 Die Marmorkanzel die sich an einen Pfeiler des rechten Seitenschiffs lehnt wurde von dem Handwerker Lorenzo Riddi nach der Sammlung von Geldern und Spenden der ortlichen Bevolkerung im Jahr 1637 angefertigt 2 Die sechs Flachreliefs die Szenen aus der Passion Jesu und die Schutzpatrone der Kirche darstellen stammen vermutlich aus einer Kapelle die im 13 Jahrhundert von Kardinal Ottobono Fieschi dem spateren Papst Hadrian V errichtet wurde der durch einige Familienguter mit der Stadt Rapallo verbunden war 2 Im Querschiff befindet sich der dem Allerheiligsten geweihte Altar der von Gaetano Moretti im Rahmen der letzten Uberarbeitung der Basilika im Auftrag der Familien Castagneto und Murtula aus Rapallo angefertigt wurde mit der Dekoration des Freskos der Erscheinung von Montallegro von Archimede Albertazzi und den mehrfarbigen Glasfenstern von Olindo Grassi Gegenuber befindet sich der Altar des hl Josef mit dem 1921 geschaffenen Altar aus polychromem Marmor des Bildhauers Antonio Rovelli und den Busten der Wohltater Angelo Castagneto und Maria Vaccaro Castagneto Die anschliessenden Seitenaltare rechts der hl Blasius und links die Annunziata enthalten ein Gemalde von Domenico Fiasella aus dem Jahr 1635 und ein zeitgenossisches Altarbild das ebenfalls dem Maler zugeschrieben wird Das Gemalde mit dem Halswunder erzahlt mit intensivem Realismus das Wunder des Blasius der wahrend seiner Gefangenschaft den Hals des Kindes beruhrt und es von einer Fischgrate heilt die in seiner Kehle steckt 4 Chor Bearbeiten nbsp AltarraumIm Chorraum steht der grosse Marmoraltar des Bildhauers Bernardo Schiaffino der am 1 Juni 1728 fur das Kloster Santa Chiara da Montefalco in Auftrag gegeben und 1919 hierher ubertragen wurde nachdem es Jahre zuvor aufgelost worden war In der Mitte steht die voluminose Marmorgruppe der Erscheinung der Muttergottes von Montallegro an den Bauern Giovanni Chichizola von Enrico Quattrini die in einer feierlichen Zeremonie am 12 September 1926 gesegnet wurde Links ist der neue liturgische Bronzealtar zu sehen der 1992 von Giorgio Gnudi geschaffen wurde Im Gewolbe der Apsis befindet sich ein grosses Fresko von Christus Pantokrator mit den hl Gervasius und Protasius gemalt 1925 von Archimede Albertazzi im Gewolbe ist die Himmelfahrt Mariens von Pasquale Arzuffi aus dem Jahr 1938 An den Wanden des Chorraums befinden sich Gemalde der hl Rosalia ein Geschenk des Adligen Gervasio Pescia aus dem Jahr 1679 der Rosenkranzmadonna von Domenico Piola Szenen aus dem Leben der hln Gervasius und Protasius von Santino Fortunato Tagliafico aus dem Jahr 1890 des hl Nikolaus von Myra aus dem 17 Jahrhundert die Flucht nach Agypten und der Besuch der hl Elisabet aus dem 20 Jahrhundert Die vierzehn Kreuzwegstationen die entlang der Saulen des Basilikaumfangs angeordnet sind wurden 1943 von dem venezianischen Kunstler Oreste Zampieri angefertigt sie wurden zunachst nicht im Inneren der Kirche aufgestellt so dass sie von den Luftangriffen im Jahr 1944 verschont blieben und wurden schliesslich im Juni 1948 aufgestellt 2 Literatur BearbeitenUmberto Ricci La basilica arcipresbiteriale dei SS Gervasio e Protasio di Rapallo Le chiese della Diocesi di Chiavari 1972 Pietro Berri Rapallo nei secoli Rapallo Edizioni Ipotesi 1979 Gianluigi Barni Storia di Rapallo e della gente del Tigullio Genua Liguria Edizioni Sabatelli 1983 Pier Luigi Benatti La Basilica dei SS Gervasio e Protasio di Rapallo Rapallo Officine Grafiche Canessa 1994 Umberto Ricci Gli arcipreti della chiesa parrocchiale dei S S Gervasio e Protasio di Rapallo Notizia storiche e cenni biografici Rapallo Azienda Grafica Busco Editore 2010 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Santi Gervasio e Protasio Rapallo Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarrgemeinde italienisch Einzelnachweise Bearbeiten Rapallo la data di consacrazione della Basilica aggiustata per favorire Genova 25 April 2018 Abgerufen am 4 Januar 2019 italienisch a b c d e f Umberto Ricci Gli arcipreti della chiesa parrocchiale dei S S Gervasio e Protasio di Rapallo Notizia storiche e cenni biografici Rapallo Azienda Grafica Busco Editore 2010 Eintrag zu Basilica di Ss Gervasio e Protasio auf gcatholic org englisch Giovanni Morale San Biagio tra arte e devozione in TIZIANO Sacra Conversazione 24 ORE Cultura 201744 3496 9 22983 Koordinaten 44 20 58 6 N 9 13 47 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Santi Gervasio e Protasio Rapallo amp oldid 235817860