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Sankt Wendelin in Schlaitdorf 1 im Landkreis Esslingen ist eine spatgotische um 1500 erbaute evangelische Kirche katholischen Ursprungs Im Jahr 1534 liess Herzog Ulrich von Wurttemberg mit Hilfe seiner Fursten nach der Wiedereroberung Wurttembergs sein Herzogtum planmassig reformieren Auch der damalige Schlaitdorfer Pfarrer Gregorius Fischer verpflichtete sich daraufhin im Sinne der Reformation zu predigen Sankt Wendelin wurde somit zu einer evangelischen Kirche Die Kirche wurde damit namenlos Die evangelische Kirche Sankt Wendelin von SchlaitdorfDas Steinmetzzeichen von Hans Buss aus dem Kirchturmgewolbe von Sankt Wendelin SchlaitdorfKirchturm der evangelischen Kirche Sankt Wendelin von Schlaitdorf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und heutiges Kirchengebaude 2 Der Innenbereich 3 Renovierungen im und am Kirchengebaude 3 1 Orgel 3 2 Aussenbereich 3 3 Innenbereich 4 Gelebte Okumene in Schlaitdorf 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte und heutiges Kirchengebaude BearbeitenDas im Jahr 1088 ersterwahnte wurttembergische Dorf Schlaitdorf im Landkreis Esslingen war ursprunglich keine eigenstandige Pfarrei und gehorte kirchenorganisatorisch zu Neckartailfingen Eine Urkunde vom 20 Februar 1431 weist auf Differenzen zwischen der Neckartailfinger Muttergemeinde und der Schlaitdorfer Bevolkerung hin Diese Urkunde zeigt auf dass Schlaitdorf zu dieser Zeit schon eine Kapelle besass Hierbei handelte es sich um die Burgkapelle des in Schlaitdorf ansassigen Dorfadels Im Jahre 1466 erfolgte die kirchenorganisatorische Trennung Schlaitdorfs von der Neckartailfinger Muttergemeinde Zuvor wurde auf der Basis einer Stiftung des adligen Georg Kaib von Hohenstein der die Schlaitdorfer Burg bewohnte im Ort eine Kaplanei eingerichtet Ein Nachkomme dieses Adligen gleichen Namens erlaubte eine Sammlung fur die Einrichtung einer Pfarrei mit einem Taufstein sowie die Einrichtung eines angeschlossenen Friedhofes Im Jahr 1482 uberliess der Besitzer der Schlaitdorfer Burg Ludwig Hafenberg aus Neuriet dem damaligen Schlaitdorfer Pfarrer Jacob Kramer im Tausch gegen andere Pfarreieinkunfte das Dorfadelsgebaude als Pfarrhaus Um 1500 wurde die heute noch erhaltene Kirche Sankt Wendelin im spatgotischen Stil errichtet Der im Westen gelegene Turm wurde spater durch den Baumeister Hans Buss der auch die Nurtinger Stadtkirche entworfen hat angebaut Das zweite Turmgeschoss ist mit Schiessscharten versehen und diente vermutlich als Schatzkammer Teile des Kirchenschiffes reichen vermutlich bis in die romanische Zeit des 12 Jahrhunderts zuruck Der Innenbereich BearbeitenAus dem spaten 15 Jahrhundert stammt auch ein kunstlerisch wertvolles Glasbild das die Gottesmutter Maria mit Kind in einem Strahlenkranz auf einer Mondsichel stehend zeigt Diese Schlaitdorfer Madonna ist in ein Altarfenster der Kirche integriert Der Altar stammt aus den 1950er Jahren und wurde nach einem Entwurf von Hermann Brachert aus grobkornigem hellem Keupersandstein gefertigt Auf dem Altar beeindruckt ein glasernes Altarkreuz aus der Glaswerkstatt Saile in Stuttgart nach einem Entwurf des Architekten Ludger Schmidt Die verschiedenfarbigen Glaser greifen die Farben eines Regenbogens auf und sollen an Noah und seine Arche erinnern Renovierungen im und am Kirchengebaude BearbeitenOrgel Bearbeiten Am 1 Oktober 1989 kurz nach der 900 Jahr Feier von Schlaitdorf wurde die neue Orgel der Werkstatte fur Orgelbau Muhleisen in Leonberg eingeweiht Als Standort wurde der Chorraum ausgewahlt Die Goll Vorganger Orgel war in grosser Enge auf der Seitenempore des Chores positioniert Der neue Standort der Orgel unterstutzt die naturliche Klangentfaltung des Instrumentes im gesamten Kirchenraum Von der alten reparaturanfalligen Goll Orgel wurde der neugotische Prospekt mit seinem feinen Schnitzwerk wiederverwendet Das gesamte Dorf hat die neue Orgel uber Spenden und einen eigens dafur eingerichteten Orgelforderverein mitfinanziert Aussenbereich Bearbeiten Ab dem Jahr 2000 wurde in einer nahezu zweijahrigen Bauzeit die Kirche Sankt Wendelin im Aussenbereich saniert Unterschiedliche Setzungsprozesse der ungleichgewichtigen Baukorper Turm und Kirchenschiff fuhrten im Verbindungsbereich an der nordseitigen Hangkante zu einem Absacken der Fundamente um bis zu zehn Zentimetern Klaffende Risse hatten sich im Kirchenraum aufgetan Um weitere Schaden am Kirchenschiff vorzubeugen sowie zur Erhohung der Standfestigkeit wurde das Fundament des Gebaudes freigelegt und Bohrpfahle funf Meter in das Erdreich getrieben Dabei wurde auch die Drainage und Kanalisation des Gebaudes erneuert Das Dach des Turmes wurde stilgetreu mit grun lasierten flach gerundeten Biberschwanzziegeln ausgebessert Am Satteldach des Schiffes wurden umfangreiche Ausbesserungsarbeiten durchgefuhrt Die alten handgestrichenen Biberschwanze wurden nachgegossen und das Dach damit neu eingedeckt Die bis zur Renovierung offengelegte Sandsteinfassade des Kirchenschiffes wurde dem Turm angepasst und mit einem Kalkputz nach altem Vorbild versehen Die Steineinfassungen der Fenster blieben naturbelassen Innenbereich Bearbeiten Ab 2006 wurden die Renovierungsarbeiten im Innenbereich voran getrieben Die Tur zwischen Kirchenschiff und Turm wurde soweit verschoben dass die Treppe zur Empore jetzt dem Eingangsbereich angehort Die Ausfuhrung der Ture in Glas gibt einen fantastischen Blick auf die Kunst der Steinmetze frei Das vorhallenartige Erdgeschoss des Turmes offnet sich harmonisch in einem Spitzbogenportal ins Kirchenschiff Mittelalterliche Baukunst kulminiert hier im Schlussstein des prachtigen Kreuzrippengewolbes mit dem Zeichen und den Initialen des Baumeisters Hans Buss Dieses Symbol wurde farblich nachgearbeitet und ist jetzt gut erkennbar Mit einem Deckenspiegel wurden die Gebauderisse kaschiert Die Schraglage des Turmdachstuhles bleibt spurbar Der fruher vorhandene Stuckfries wurde mittels eines Lichterrahmens nachgeformt Die Treppenstufen zum Chor wurden verbreitert so dass sich jetzt Chore besser aufstellen und platzieren konnen Die barocken Bilder mit den Aposteln und Evangelisten an der Empore wurden hohengleich an der Nordwand fortgesetzt in Andeutung an die einstige Nordempore die bei einer Renovierung 1953 entfernt wurde 2 Gelebte Okumene in Schlaitdorf BearbeitenDie katholischen Christen in der Gemeinde Schlaitdorf sind der Kirchengemeinde der benachbarten Orte Grotzingen und Harthausen 3 zugeordnet Einmal im Jahr findet eine Sternwallfahrt der katholischen Kirchengemeinden Grotzingen Harthausen und Neckartenzlingen zur Schlaitdorfer Madonna statt Diese Wallfahrt wird von vielen evangelischen Gemeindemitgliedern in Schlaitdorf unterstutzt Hier wie auch in anderen Projekten zeigt sich die uber Jahrhunderte gewachsene gelungene okumenische Zusammenarbeit von katholischen und evangelischen Christen in Schlaitdorf 4 Literatur BearbeitenJosef Maier Kirchliches Leben in der Katholischen Gemeinde Schlaitdorf In 925 Jahre Schlaitdorf ein Ruckblick 1988 2013 Heft mit verschiedenen Berichten von Schlaitdorfer Organisationen und Vereinen Schlaitdorf 2013 Seite 24 25 Dieter Speck Gemeinde Schlaitdorf Herausgeber Schlaitdorf 1088 1988 herausgegeben von der Gemeinde Schlaitdorf anlasslich der 900 Jahrfeier im Jahre 1988 Schlaitdorf 1988 Roger Speier Evangelische St Wendelin Kirche Schlaitdorf In 925 Jahre Schlaitdorf ein Ruckblick 1988 2013 Heft mit verschiedenen Berichten von Schlaitdorfer Organisationen und Vereinen Schlaitdorf 2013 Seite 17 23 Roger Speier St Wendelin Kirche Schlaitdorf Kirchenfuhrer Schlaitdorf 2014 pdf Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sankt Wendelin Schlaitdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zur Kirche auf kirchbau deEinzelnachweise Bearbeiten Der Artikel ist verfasst nach 1 Dieter Speck Gemeinde Schlaitdorf Herausgeber Schlaitdorf 1988 und 2 Roger Speier Schlaitdorf 2013 insbesondere das Kapitel Renovierungen im und am Kirchengebaude Roger Speier Evangelische St Wendelin Kirche Schlaitdorf 2013 Grotzingen ist ein Ortsteil von Aichtal Harthausen ein Ortsteil von Filderstadt Josef Maier Kirchliches Leben in der Katholischen Gemeinde Schlaitdorf Schlaitdorf 201348 604024 9 222842 Koordinaten 48 36 14 5 N 9 13 22 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sankt Wendelin Schlaitdorf amp oldid 240537276