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Die Stiftsbasilika San Barnaba 1 ist die romisch katholische Hauptkirche in Marino in der Metropolitanstadt Rom Italien Die Kirche des Bistums Albano ist dem Apostel Barnabas gewidmet und tragt den Titel einer Basilica minor 2 Die mit besonderer Unterstutzung der Familie Colonna im 17 Jahrhundert errichtete Barockkirche ist eine der grossten und bedeutendsten der Diozese Stiftsbasilika San Barnaba Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 3 1 Rechtes Querschiff 3 2 Linkes Querschiff 3 3 Kuppel 3 4 Chor 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp RosenkranzmadonnaUrsprunglich war die hl Lucia von Syrakus die Schutzpatronin von Marino deren Festtag auch heute noch jedes Jahr am 13 Dezember in der Stadt gefeiert wird und der im unteren Teil der Stadt eine Kirche aus dem 12 Jahrhundert gewidmet war eine andere Johannes dem Taufer Um die Unterteilung der Stadt in zwei Pfarreien mit fortlaufenden Streitigkeiten zu beenden wurde nach Beschluss des Herzogs von Marino Filippo I Colonna und seines Sohns Kardinal Girolamo Colonna eine neue Kirche fur die gesamte Stadt errichtet Nach der Legende soll es am Patronatstag 11 Juni des hl Barnabas in den Jahren 1615 1617 und 1618 jeweils zu Hagelsturmen gekommen sein worauf die Bevolkerung Anfang 1619 uber einen Brief an den Kardinalbischof von Albano Francesco Sforza den Apostel Barnabas als neuen Patron forderte dem dieser am 4 Juni 1619 entsprach Am 28 Oktober 1636 wurden durch einen Visitationsakt die beiden Marineser Pfarreien St Lucia und St Johannes der Taufer aufgehoben und ihre Pfrunde in der neu gegrundeten Pfarrei St Barnabas vereinigt Mit Mitteln des Herzogs Filippo I Colonna konnte am 10 Juni 1640 der Grundstein der neuen Pfarrkirche mit dem Segen von Kardinal Girolamo Colonna und in Anwesenheit des Herzogs und anderer Mitglieder des Hauses Colonna feierlich gelegt werden 3 Am 3 Dezember 1643 erliess Papst Urban VIII die Bulle Exclesa merita Sanctorum in der er die neue Pfarre bestatigte und zur Stiftskirche mit zwolf Kanonikern und sechs Donatoren erhob 9 Deren Rechte wurden im Jahr 1748 durch Papst Benedikt XIV 1828 durch Papst Leo XII schliesslich 1843 durch Papst Gregor XVI in Form von Privilegien des Habits erweitert 1642 waren alle Pfeiler der zu errichtenden Kirche und die Gewolbe der acht Kapellen fertiggestellt worden Die Arbeiten an der Kirche die funfzehn Jahre dauerten sollen 1655 abgeschlossen worden sein Aufgrund der verheerenden Pest die Marino und das Gebiet des Agro Romano 1656 heimsuchte konnte das Gotteshaus jedoch nicht geweiht werden Die Pest rottete viele Burger von Marino aus und liess das Lehen in die Knie gehen das mit Vasallen der Familie Colonna aus den Abruzzen neu bevolkert werden musste die Bevolkerung von Marino die vor der Pest auf etwa 2000 Einwohner geschatzt wurde war in wenigen Monaten auf einige hundert Seelen geschrumpft So wurde die erste gesungene Messe in der neuen Stiftskirche erst am 22 Oktober 1662 von Carlo Tarugi dem Generalvikar des vorstadtischen Bistums Albano und dem ersten Pfarrer der Abtei Agostino Gagliardi gefeiert Am 10 Dezember 1662 wurde das Bildnis der Rosenkranzmadonna aus der alten Kirche Santa Lucia in die neue Stiftskirche gebracht 4 Die offizielle Weihe der Stiftskirche fand jedoch erst am 14 Mai 1713 durch den Erzbischof von Neapel Antonio Sanfelice statt Die Erhebung zur Basilica minor erfolgte im Jahr 1851 durch Papst Pius IX unbeschadet der Zusammenlegung der Stadt mit dem Vorortssitz Albano die bereits von Gregor XVI bestatigt wurde als er Marino 1835 zur Stadt erhob Am 31 Mai 1944 wurde die Basilika von vier anglo amerikanischen Luftangriffen getroffen Das bereits eingesturzte Dach und ein die Kuppel stutzender Balken sturzten ein Am 31 August 1962 stattete Papst Johannes XXIII Marino einen Uberraschungsbesuch ab der letzte papstliche Besuch Architektur Bearbeiten nbsp GrundrissDie Fassade ist horizontal in einen unteren und einen oberen Teil gegliedert wahrend sie vertikal dreigeteilt ist und sechs riesige Pilaster in korinthischer Anordnung aufweist Uber den beiden Seitenturen befinden sich zwei Nischen mit dreieckigen Gesimsen in denen zwei etwa zwei Meter hohe bemalte Peperino Statuen stehen links der heilige Apostel Barnabas Schutzpatron der Stadt der die Martyrerpalme halt und rechts die heilige Lucia von Syrakus Mitschutzpatronin der Stadt die ebenfalls eine Martyrerpalme und eine Untertasse mit den Augen halt die ihr wahrend ihres Martyriums ausgestochen wurden Uber den Nischen neben den Voluten im oberen Teil der Fassade befinden sich zwei weitere bemalte Peperinostatuen die die gleiche Hohe haben wie die beiden anderen oben beschriebenen und zwei Engel darstellen Im Tympanon befindet sich das Wappen des Kardinals Girolamo Colonna eine Saule das heraldische Symbol der Familie Colonna Oberhalb des Giebels befinden sich neben einem Eisenkreuz sechs Peperinofackeln Das Innere hat einen basilikalen Grundriss mit drei Schiffen die kreuzformige Kirche ist 58 75 m lang und am Querschiff 24 m breit die Laterne der Vierungskuppel ragt 36 m hoch 5 Das Hauptschiff ist von einem Tonnengewolbe mit Lunetten bedeckt wahrend die beiden Seitenschiffe die sich links und rechts vom Hauptschiff befinden von Tonnengewolben bedeckt sind die orthogonal zum Gewolbe des Hauptschiffs angeordnet sind Fur die naturliche Beleuchtung sorgen im Kirchenschiff sechs Lunetten drei auf jeder Seite und in der Kuppel die Laternenfenster Ausstattung Bearbeiten nbsp InnenraumRechtes Querschiff Bearbeiten Das rechte Querschiff beherbergt den Altar des Allerheiligsten oder Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel der von Giovanni Battista Mochi aus Marignano unter Verwendung von antiken farbigen Marmorsorten wie antikem gelben Marmor schwarzem Marmor und Serpentinmarmor errichtet wurde 4 Das Altarbild ist ein grosses anonymes Gemalde das Unsere Liebe Frau auf dem Berge Karmel das Jesuskind und die Heiligen Teresa von Avila und Johannes vom Kreuz darstellt 4 Der Tabernakel ist ein modernes Werk von Luigi Gozzi Linkes Querschiff Bearbeiten Im linken Querschiff befindet sich der Altar des hl Bartholomaus ein Altar der von Giulio Galantini aus Marignano und seiner Familie in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts unter Verwendung von antikem farbigem Marmor errichtet wurde Bemerkenswert ist die Intarsienfront des Altars Bei dem Altarbild handelt es sich um das Martyrium des heiligen Bartholomaus von Giacinto Campana eine zeitgenossische Kopie des Originals von Giovanni Francesco Barbieri genannt il Guercino das zwischen 1635 1636 in der Kirche San Martino in Siena aufbewahrt wurde wahrscheinlich im Auftrag von Kardinal Girolamo Colonna Eine zweite Kopie datiert 1774 von der Malerin Annunziata Verchiani wird in der Kirche der Visitazione in Viterbo aufbewahrt Kuppel Bearbeiten Die Kuppel hat aussen die Form eines achteckigen Zeltes wahrend sie innen rund ist Die Laterne ragt 31 Meter hoch Am Sockel der Kuppel selbst auf der Innenseite befindet sich folgende Inschrift AD APOSTOLICUM MUNUS MARTYRII CORONAM ADIUNXIT BARNABAS CUM PAULO APOSTOLUS GENTIUM Die letzten Restaurierungsarbeiten an der Kuppelstruktur wurden nach dem Zweiten Weltkrieg durchgefuhrt nachdem ein anglo amerikanischer Luftangriff im Mai 1944 die vier grossen Stutzpfeiler teilweise geschwacht hatte Chor Bearbeiten Im Chor dominiert an der Ruckwand hinter dem Tabernakel ein grosses Gemalde mit der Darstellung des Martyriums des hl Barnabas das Bartolomeo Gennari 1594 1661 einem Schuler Guercinos 1591 1666 wenn nicht sogar Guercino selbst zugeschrieben wird Wertvoll ist auch der Rahmen des Gemaldes unter dem man die lateinische Inschrift Divo Barnabae Dem Heiligen Barnabas lesen kann Ebenfalls hinter dem Tabernakel an der rechten und linken Wand befinden sich zwei Marmornischen das Werk der romischen Marmorschnitzer Carlo Spagna und Gabriele Renzi aus dem 17 Jahrhundert In der rechten Nische befindet sich das Denkmal des Kardinals Girolamo Colonna ein Werk des Bildhauers Alessandro Algardi 1595 1654 auf dem der Kardinal betend und kniend auf einer Kniebank mit dem Wappen von Colonna erscheint Dem Gelehrten Carlo Bartolomeo Piazza 6 zufolge soll der Kardinal in der Basilika begraben sein aber es wird allgemein angenommen dass Kardinal Colonna trotz seiner ursprunglichen Absicht in Marino begraben zu werden spater in der Lateranbasilika in Rom beigesetzt wurde 3 Literatur BearbeitenGiuseppe Tomassetti La Campagna Romana Antica Medioevale e Moderna Band IV Via Latina Olschki Florenz 1979 ISBN 88 222 2881 2 Neuauflage herausgegeben von Luisa Chiumenti und Fernando Bilancia Ugo Onorati San Barnaba Apostolo nella storia e nelle tradizioni di Marino Pro Loco di Marino Marino 1992 Antonia Lucarelli Memorie marinesi Biblioteca G Torquati 1997 Gaetano Moroni Dizionario di erudizione storico ecclesiastica Band 43 Maria Francesca Maurizio Tipografia Emiliani Venedig 1847 S 39 40 italienisch Textarchiv Internet Archive Zaccaria Negroni Marino sotto le bombe 3 Ausgabe Marino Tipografica Santa Lucia 1971 Zaccaria Negroni L ingegner sorriso Edizioni Santa Lucia Marino 1999 Vittorio Rufo u a Marino Immagini di una citta Fratelli Palombi Rom 1991 Girolamo Torquati Della prodigiosa figura di Maria Santissima del Rosario che si venera in Marino nella Basilica di San Barnaba Rom 1863 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Basilika San Barnaba Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Basilikagemeinde italienisch Einzelnachweise Bearbeiten Der offizielle vollstandige Name ist Perinsigne Basilica Collegiata a dignita abbaziale con Capitolo Mitrato di San Barnaba Apostolo in Marino Ugo Onorati San Barnaba Apostolo nella storia e nelle tradizioni di Marino Marino Tipografica Renzo Palozzi 2004 Eintrag zu Basilica Collegiata di S Barnaba Apostolo auf gcatholic org englisch a b Gaetano Moroni Dizionario di erudizione storico ecclesiastica Band 43 Tipografia Emiliani Venedig 1847 S 40 italienisch Textarchiv Internet Archive a b c Vittorio Rufo u a Marino Immagini di una citta Fratelli Palombi Rom 1991 S 171 Vittorio Rufo u a Marino Immagini di una citta Fratelli Palombi Rom 1991 Carlo Bartolomeo Piazza Gerarchia Cardinalizia Rom 1703 41 769975 12 659775 Koordinaten 41 46 11 9 N 12 39 35 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title San Barnaba Marino amp oldid 237205165