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Der Graubrustsittich oder Salvadori Weissohrsittich Pyrrhura griseipectus ist eine Papageienart aus der Gattung der Rotschwanzsittiche Pyrrhura Er ist in Brasilien heimisch GraubrustsittichGraubrustsittich Pyrrhura griseipectus SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Papageien Psittaciformes Familie Eigentliche Papageien Psittacidae Unterfamilie Neuweltpapageien Arinae Gattung Rotschwanzsittiche Pyrrhura Art GraubrustsittichWissenschaftlicher NamePyrrhura griseipectusSalvadori 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensraum 3 Lebensweise 4 Bestand und Gefahrdung 5 Systematik 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDer Graubrustsittich erreicht eine Grosse von 22 bis 23 Zentimetern Von der Nominatform unterscheidet er sich durch seine starker gebanderte graue Brust eine intensivere Weissfarbung der Ohrdecken und die fehlende Blaufarbung der Stirn Die Flugellange betragt 116 bis 127 Millimeter Bei den Altvogeln ist der Bereich zwischen Stirn und Nacken dunkelbraun mit lederbraunen Flecken und Strahnen Das Stirnband die Zugel die Wangen und der Bereich hinter den Augen ist rotlich braun Die Ohrdecken sind weiss Die Brust ist stumpf grau mit einer weissen und dunkelgrauen Banderung Die Hinternackenfedern sind grun mit breiten blauen Saumen Die Bauchmitte ein Flecken auf dem Unterrucken und Oberschwanzdecken sind braunlich rot Der Schwanz ist rotlich braun Der Schnabel ist grau schwarz Um die braunlich orange Iris verlauft ein unbefiederter grau weisser Augenring Die Beine sind braunlich grau Die juvenilen Vogel sind stumpfer gefarbt als die Altvogel mit einer weniger ausgepragten Banderung an der Brust Auf dem roten Unterbauchflecken sind vereinzelte grune Federn zu erkennen Die Wachshaut und der Augenring sind weiss und weniger graulich Lebensraum BearbeitenDer Graubrustsittich bewohnt feuchte Bergwaldenklaven oberhalb 500 Meter im ansonsten halbtrockenen Nordosten Brasiliens Diese feuchten Himmelsinseln werden ortlich als Brejos bezeichnet Die Zone der Feuchtwalder geht in eine halbtrockene Laubwaldzone uber und schliesslich in die trockene Caatinga Steppe Die Walder sind auf das Hochland mit Granit und Sandboden beschrankt wo die jahrlichen Regenfalle viermal so hoch sind wie im Tiefland Lebensweise BearbeitenUber die Lebensweise des Graubrustsittich ist nur wenig bekannt Er ist ein geselliger Vogel der oft in Gruppen mit bis zu 20 Individuen anzutreffen ist Im Flug ist er gerauschvoll beim Fressen in den Baumwipfeln dagegen sehr leise so dass er nur schwer zu beobachten ist Die Hauptnahrung besteht aus den Fruchten von Inga bahiensis Byrsonima sp Syzigium jambolanum Eryobotria japonica sowie aus den Samen von Croton sp Die Brutsaison ist von Februar bis Mai Ein Nest wurde in 8 Meter Hohe in einer Bruthohle in einem Baum der Hulsenfruchtlerart Inga bahiensis entdeckt Das Gelege besteht aus 2 bis 4 Eiern die durchschnittlich 25 1 mm lang 19 9 mm im Durchmesser und 5 4 g schwer sind Bestand und Gefahrdung BearbeitenDer Graubrustsittich wird von der IUCN in die Kategorie vom Aussterben bedroht critically endangered klassifiziert Wahrend einer Zahlaktion der Naturschutzorganisation AQUASIS Associacao de pesquisa e preservacao de ecossistemas aquaticos im Jahre 2007 wurden 80 Exemplare erfasst die vermutlich eine Gesamtpopulation von weniger als 250 Individuen reprasentieren Als Hauptgefahrdung gelten Lebensraumverlust und die Fange fur den Kafigvogelhandel Der Graubrustsittich kam ursprunglich in vier Regionen im nordostlichen Brasilien vor heute hat vermutlich nur noch eine Population am Baturite Massiv im Bundesstaat Ceara uberlebt Auch hier scheint er sehr selten zu sein Die Walder in den Baturite Bergen wurden stark gerodet um Platz fur Kaffeeplantagen zu machen 1996 war nur noch 13 Prozent der bewaldeten Flache erhalten Fruhere Vorkommen sind von den ostlichen Hangen des Serra de Ibiapaba und aus der Umgebung von Quixada und von der Serra Negra in Pernambuco bekannt wo der Graubrustsittich um das Jahr 1974 noch haufig war Unbestatigte Sichtungen gab es 1991 in der okologischen Station von Murici aber hierbei konnte es sich vermutlich um freigelassene Exemplare gehandelt haben Eine Suche nach Populationen ausserhalb des Baturite Gebirges in den Jahren 2007 und 2008 blieb ergebnislos Seit 2007 fordert die ZGAP gemeinsam mit dem Chester Zoo und seit 2010 mit der Loro Parque Fundacion ein Schutzprojekt das durch die brasilianische Naturschutzorganisation Aquasis durchgefuhrt wird 1 Teil dieses Projektes ist die Vervollstandigung der Basisdaten zur Biologie der Art durch Felduntersuchungen zu denen auch farbkodierte Beringung und das Sammeln DNA Proben Die DNA Proben konnen dabei nicht nur fur wissenschaftliche Fragestellungen genutzt werden sondern auch zur Identifizierung von illegalen Fangen Ebenfalls werden Nistkasten aufgehangt 2 3 Durch die Nistkastenaktion sind uber 300 zusatzliche Jungvogel ausgeflogen allein 2015 waren es uber 100 Jungvogel Durch diese Brutunterstutzung konnte eine Verdreifachung des Freilandbestandes der Art erreicht werden 4 Die 2007 verbliebene Restpopulation bestand aus weniger als 100 Individuen Durch die Schutzmassnahmen ist die Gesamtpopulation bis 2019 auf insgesamt knapp 1 000 Individuen angewachsen 5 Systematik BearbeitenBasierend auf einem Kafigvogel unbekannter Herkunft wurde der Graubrustsittich 1900 von Tommaso Salvadori als eigenstandige Art beschrieben Aufgrund der grossen Ahnlichkeit mit dem Weissohrsittich betrachtete Carl Eduard Hellmayr das Taxon 1929 hingegen als Unterart 6 Im Jahr 2000 legte Leo Joseph auf der Grundlage von diagnostischen Unterschieden in Grosse und Gefieder dar dass der Graubrustsittich vom Weissohrsittich abzugliedern sei 7 2005 folgte das South American Classification Committee dieser Einschatzung und stufte ihn als eigenstandige Art ein 8 Anhand einer Molekularanalyse aus dem Jahre 2006 zeigte Camila C Ribas auf dass die genetischen Unterschiede zwischen dem Graubrustsittich und dem Weissohrsittich zu gering sind um den Artstatus noch weiter aufrechtzuerhalten 9 Daraufhin hatte das South American Classification Committee SACC im Jahr 2008 beschlossen den Graubrustsittich wieder als Unterart des Weissohrsittichs zuruckzustufen 10 11 Nachdem 2009 die Unterschiede zwischen dem Graubrustsittich und dem Weissohrsittich insbesondere in der Gefiederfarbung und den Lautausserungen ausfuhrlich dargelegt wurden entschied sich das SACC im Jahr 2010 fur eine erneute Erhebung in den Artstatus 12 Einzelnachweise Bearbeiten BirdLife International Grey breasted Parakeet recovers from three fledglings to a thousand Memento vom 20 Juni 2020 im Internet Archive Alberto Alve Campos Jason Alan Mobly Fabio Nunes Schutzprojekt fur den Salvatori Weissstirnsittich macht gute Fortschritte In ZGAP Mitteilungen Heft 1 2013 S 26 27 Programa de Conservacao de Aves Ameacadas Periquito cara suja www aquasis org Memento vom 17 Marz 2016 im Internet Archive Kurznachrichten aus aller Welt In ZGAP Mitteilungen 1 2015 ohne Seitenzahl Rafael Zamora Padron Ex situ und In situ Erhaltung bei der Loro Parque Fundacion In Zoo Verein Wuppertal e V Hrsg Pinguinal Nr 26 Eigenverlag Zooverein Januar 2020 ISSN 1866 1920 S 60 63 C E Hellmayr A contribution to the ornithology of northeastern Brazil In Publ Field Mus Nat Hist Zool 12 1929 S 235 526 L Joseph Beginning an end to 63 years of uncertainty the Neotropical parakeets known as Pyrrhura picta and P leucotis comprise more than two species In Proc Acad Nat Sci Philadelphia 150 2000 S 279 292 Treat Pyrrhura griseipectus and P pfrimeri as distinct species from Pyrrhura leucotis Memento vom 24 Februar 2007 im Internet Archive C C Ribas L Joseph C R Miyaki Molecular systematics and patterns of diversification in Pyrrhura Psittacidae with special reference to the picta leucotis complex In Auk 123 2006 S 660 680 Redefine species limits in Pyrrhura picta and leucotis complexes Memento vom 28 Juni 2010 im Internet Archive SACC Recent Changes passed 5 September 08 SACC Recent Changes passed 18 May 10 Memento vom 5 November 2013 im Internet Archive Literatur BearbeitenFabio Olmos Weber A G Silva Ciro Albano Grey breasted Conure Pyrrhura griseipectus an overlooked endangered species In Cotinga 24 2005 S 77 83 Weber Girao Alberto Campos Ciro Albano Das Schutzprojekt fur den Salvadori Weissohrsittich In Papageien Fachzeitschrift uber Haltung Zucht und Freileben der Papageien und Sittiche Jahrgang 21 Arndt Verlag Januar 2008 S 29 33 PDF Joseph Michael Forshaw Parrots of the World An Identification Guide Princeton University Press Princeton 2006 ISBN 0 691 09251 6 Weblinks BearbeitenBirdLife Species Factsheet Pyrrhura griseipectus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 1 Eingestellt von BirdLife International 2012 Abgerufen am 26 September 2013 https avibase bsc eoc org species jsp lang DE amp avibaseid 807B89E7D064BF7E https www zootierliste de klasse 2 amp ordnung 218 amp familie 22914 amp art 2130832 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Graubrustsittich amp oldid 235563793