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Die Simultankirche Saint Jacques le Majeur St Jakobus der Altere ist eine Wehrkirche aus dem 14 Jahrhundert die uber dem elsassischen Stadtchen Hunawihr thront und dessen wichtigste Sehenswurdigkeit ist Die Kirche wurde im Jahr 1929 als Monument historique klassifiziert 1 Sie wurde auf den Resten eines Vorgangerbaus aus dem 10 Jahrhundert errichtet 2 Blick von Nordosten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lage 3 Ringmauer 4 Kirchturm 5 Das Innere 6 Bilder und Beschreibung der Fresken 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Grundung der Kirche bzw des Vorgangerbaus soll auf die hl Huna zuruckgehen die der Legende nach an einem Brunnen zu Fussen der Kirche die Wasche der Kranken gewaschen hat Ausgrabungen in den 1980er Jahren brachten im Chor und Mittelschiff Fundamente eines kleineren Gebaudes aus dem 11 Jahrhundert hervor sowie Reste eines romanischen Altars Bei diesen Grabungen wurde auch die Vermutung bestatigt dass der 1750 in Hunawihr verstorbene Pfarrer Michael Harter im Chor bestattet worden war Die urkundliche Ersterwahnung der Kirche und des Dorfes war im Jahre 1114 in einem Schutzbrief von Kaiser Heinrich V an die Kirche von Saint Diedolt heute Saint Die des Vosges Wahrend des Mittelalters waren die Wallfahrten zum Grab der hl Huna in der Kirche sehr gut besucht und trugen zum Reichtum des Dorfes bei Ein Teil der nicht unerheblichen Einnahmen musste jedoch nach Saint Diedolt abgefuhrt werden Am 15 April 1520 fand unter zahlreicher Anteilnahme der Bevolkerung geschatzt 20 000 Personen und in Anwesenheit hoher Geistlichkeit die Heiligsprechung von Huna statt in Verbindung mit einem papstlichen vollkommenen Ablass der der Kirchgemeinde eine erkleckliche Geldmenge zur notwendigen Reparatur der Kirche einbrachte Nach den Wirren des Dreissigjahrigen Kriegs und der Franzosischen Revolution unter denen auch Hunawihr und seine Kirche zu leiden hatten kehrte Ruhe ein Das Kirchturmdach wurde 1806 erneuert und erhielt seine hexagonale Form Mitte der 1820er wurden die Ring und Friedhofsmauern repariert und das heutige Zugangstor mit zwei eisernen Flugeln und die funfstufige Treppe installiert Mitte der 1850er wurde die Gipsdecke des Hauptschiffes erneuert und ein Grossteil der Sandsteinfliesen der ganzen Kirche Eine kleine Tur in der Sudmauer wurde geschlossen und die noch heute vorhandenen Banke Treppen und Turen wurden montiert Die jungsten Erneuerungen fanden in den 1980er Jahren statt 1985 86 Dach und Gebalk 1987 88 Innenausstattung Chor Heizung Sandsteinboden Anstrich und Deckenmalereien 1989 90 die Orgel Lage BearbeitenDie Kirche liegt im Sudosten des Ortskerns auf einer Anhohe und ist von einer Friedhofsmauer umgeben die zu den schonsten ihrer Art im Elsass und den angrenzenden Gebieten gehort Ausserhalb der Friedhofsmauer liegt der evangelische Friedhof Die Kirche wird als Simultankirche benutzt es finden Gottesdienste beiderlei Glaubens darin statt Diesen Status hat die Kirche seit dem Ende des 17 Jahrhunderts Bevor man zur Ringmauer kommt durchschreitet man nach einer kurzen Steintreppe neben der auf der rechten Seite ein Totendenkmal steht einen geraden Weg zu dessen linker Seite der erwahnte evangelische Friedhof angelegt ist Ringmauer BearbeitenDie sechseckige Umfassungsmauer ist an jeder Ecke durch eine dreiviertelkreisformige Bastion befestigt Man betritt den Bereich von Norden durch ein Portal in der Mauer das der Uberrest eines Verteidigungsturms mit den Gleitbahnen eines Fallgatters und zwei Schiessschachten ist 2 Aus dem 13 Jahrhundert stammend ist dies vermutlich der alteste Teil der Anlage 2 Die Mauer umgibt die Kirche und den inneren katholischen Friedhof Im mittleren Teil des westlichen Mauerabschnittes verweisen Spuren auf einen fruheren Haupteingang zum Kirchhof 2 Dieses Tor lag gegenuber dem heutigen Hauptportal der Kirche Hinter der Mauer konnten die Bewohner bei drohenden Gefahren Schutz suchen Die Mauer wurde im 16 Jahrhundert erneuert nbsp Nordseite mit Eingangstor nbsp Westseite nbsp Blick auf die Ein Zeiger Turmuhr an der Ostseite des TurmsKirchturm BearbeitenDer massive Kirchturm ist der alteste Teil der heutigen Kirche und stammt aus dem 14 Jahrhundert Er hat zwei Geschosse und tragt an seiner Nord und Ostseite eine Turmuhr mit jeweils nur einem Zeiger einen mit Weintrauben verzierten Stundenzeiger Das Innere BearbeitenMan betritt die Kirche uber ein Seitenportal des Schiffes an der Nordseite Die Kirche war vermutlich als dreischiffige Wallfahrtskirche geplant jedoch wegen der reformatorischen Wirren nicht zu Ende gefuhrt Zwei Pfeiler stehen im nordlichen Drittel des Hauptschiffes wahrend einer der die Kanzel tragt im sudlichen Drittel steht Zwischen dem Haupt und dem kleinen sudlichen Seitenschiff steht die Kanzel die in eine tragende Saule eingearbeitet ist so dass der Prediger durch die Saule nach oben steigt Die Ostwand des Seitenschiffes tragt ein Gemalde des Malers Charles Corty aus Rappoltsweiler 1757 1836 Es zeigt den Heiligen Jakobus den Alteren auf dem Weg zu seiner Hinrichtung durch das Schwert Vor ihm kniet der Denunziant und bittet ihn um Verzeihung nbsp Kanzel Saule nbsp Blick in den Chor und das Seitenschiff nbsp Westseite mit Orgelempore und Portal nbsp Orgel nbsp Chor mit Kirchenfenstern nbsp Alte Glocke am TurmbodenAm Ostende des Hauptschiffes befindet sich der Chor mit dem Hauptaltar aus dem 18 Jahrhundert und drei gotischen Kirchenfenstern Das mittlere aus der Mitte des 19 Jahrhunderts zeigt den hl Jakobus und die hl Huna Der Chor wird von einem Kreuzgewolbe uberspannt das ein feines Netzwerk enthalt das sich auf Konsolen mit Familienwappen stutzt Eine Inschrift an einem der Wappen zeigt die Jahreszahl 1524 Die Schlusssteine weisen die Wappen des Kaiserreichs auf sowie die der spanischen Herrschaften der Habsburger und der Wurttemberger Eine Seitentur an der Sudseite des Chors fuhrt in die Sakristei die Tur ist mit der Jahreszahl 1525 beschriftet In der Krypta unter der Sakristei steht eine Kapelle mit quadratischem Grundriss Hier lagen bis zur Reformation die Reliquien der hl Huna die von Papst Leo X 1520 heiliggesprochen wurde Die Wande des unteren Turmgeschosses sind mit Fresken aus dem 15 Jahrhundert geschmuckt die im Jahre 1879 freigelegt wurden Es handelt sich dabei um insgesamt 14 erstaunlich gut erhaltene Darstellungen in zwei Reihen ubereinander die das Leben des hl Nikolaus und die Wunder nach seinem Tode beschreiben Der Kirchturm beherbergt auf dem Boden des Erdgeschosses die alteste und grosste der drei im Jahre 1700 in der Glockengiesserei von Strassburg hergestellten Glocken Da sie angerissen war musste man sie 1970 ersetzen bewahrte sie aber als Zeugin von drei Jahrhunderten an dieser Stelle auf Die Glocke tragt die deutschsprachige Inschrift Wenn du o Christ horst meinen Klang zum Gottesdienst richt deinen Gang An der Westseite des Hauptschiffes sieht man uber dem alten Hauptportal die Orgelempore Das Instrument ist das Werk der beiden elsassischen Orgelbauer Louis Dubois und Jacques Besancon und wurde um 1765 fertiggestellt Wegen eines im Jahre 1803 erfolgten Pfeifendiebstahls wurde sie von Joseph Rabiny und Francois Callinet erneuert und im Jahre 1900 durch Gaston Kern vollstandig renoviert Bilder und Beschreibung der Fresken BearbeitenSiehe auch Die Legenden von Nikolaus nbsp Mitgift fur drei Jungfrauen deren Vater sie zur Prostitution zwingen wollte Ausschnitt aus nachstem Motiv nbsp Oben li wie vor Unten li Auferstehung der Scholaren Unten Mi ungeklartOben Mi Wahl zum Bischof von MyraOben re Stillung des SeesturmsUnten re Ein durch Ritter verfolgter Raubritter kann mit Hilfe Nikolaus in die Donau springen nbsp Stillung des Seesturms nbsp Das Geldverleihen an einen Juden nbsp Kronung der hl Jungfrau oder der hl Huna nbsp Ansicht mit Kreuzgewolbe und FreskenEinzelnachweise Bearbeiten Angaben zur Kirche auf der Seite des franzosischen Kulturministeriums abgerufen am 6 November 2015 franzosisch a b c d Infotafel an der KircheLiteratur BearbeitenBroschure uber die Kirche Hrsg Association des Amis de l Eglise Historiques de HunawihrWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Saint Jacques le Majeur Hunawihr Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 1784 7 3105 Koordinaten 48 10 42 2 N 7 18 37 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saint Jacques le Majeur Hunawihr amp oldid 239056775