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Seraphine ist eine franzosisch belgische Filmbiografie von Martin Provost aus dem Jahr 2008 uber die Malerin Seraphine Louis 1864 1942 In der Titelrolle ist Yolande Moreau zu sehen die fur ihre Darstellung zahlreiche Auszeichnungen erhielt FilmTitel SeraphineProduktionsland Frankreich BelgienOriginalsprache Franzosisch DeutschErscheinungsjahr 2008Lange 125 MinutenAltersfreigabe FSK 6 1 StabRegie Martin ProvostDrehbuch Martin Provost Marc AbdelnourProduktion Milena Poylo Gilles SacutoMusik Michael GalassoKamera Laurent BrunetSchnitt Ludo TrochBesetzungYolande Moreau Seraphine Louis Ulrich Tukur Wilhelm Uhde Anne Bennent Anne Marie Uhde Genevieve Mnich Madame Duphot Nico Rogner Helmut Kolle Adelaide Leroux Minouche Serge Lariviere Duval Francoise Lebrun Mutter Oberin Jean Pascal Abribat Francis Gouyet Anne Benoit Madame Delonge Joelle Bobbio Chefarbeiterin Sandrine Bodenes Marie Louise Wilhelms Kochin Lena Breban Schwester Marguerite Rosine Favey Gast von Madame Duphot Serge Gaborieau Arzt Christine Garrivet Passantin auf der Strasse Francis Lacloche Notar Corentin Lobet Assistenzarzt Josette Menard Metzgerin Dominique Pozzetto Anatole Duphot Muriel Riou Berthe Wilhelms Hausmadchen Synchronisation Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Kritiken 4 Auszeichnungen 5 Deutsche Fassung 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer deutsche Kunstsammler Wilhelm Uhde siedelt 1912 von Paris in die franzosische Provinzstadt Senlis uber um sich vom hektischen Grossstadtleben zu erholen und in Ruhe schreiben zu konnen Seine neue Putzfrau Seraphine Louis eine unscheinbare Frau in mittleren Jahren ist sehr eigenwillig spricht mit Baumen und wird in Senlis fur ihre Eigenheiten von den meisten belachelt Eines Tages findet Uhde ein Bild das Seraphine in ihrer Freizeit gemalt hat Er ist sofort von ihrem ungewohnlichen Stil uberzeugt und will sie unbedingt fordern wie er es bereits mit Pablo Picasso und Henri Rousseau getan hat Als jedoch der Erste Weltkrieg ausbricht mussen Uhde und seine Schwester Anne Marie nach Deutschland fliehen Erst 1927 kehrt Uhde nach Frankreich zuruck um seine Kunstsammlung die er zurucklassen musste wieder in Besitz zu nehmen Uhde der inzwischen mit Helmut Kolle zusammenlebt und seinen Geliebten mit aller Kraft fordert ist sich sicher dass Seraphine bereits verstorben ist In einer Kunstausstellung in Senlis entdeckt er ihre Arbeiten und findet schliesslich auch die mittlerweile 63 Jahrige wieder Seraphine die besonders gern Blumen und Fruchte malt hat sich in ihrem Stil inzwischen weiterentwickelt muss jedoch weiterhin als einfache Putzfrau arbeiten Als Gonner verschafft ihr Uhde Zugang zur etablierten Kunstszene und bietet ihr zudem einen hoheren Lebensstandard Als jedoch die Grosse Depression einsetzt kann Uhde ihre Bilder nicht in Paris ausstellen und auch nicht langer ihren nunmehr verschwenderischen Lebensstil finanzieren In der Folgezeit entwickeln sich Seraphines Eigenheiten zu Obsessionen und sie beginnt allmahlich verruckt zu werden Ihre Nachbarn rufen schliesslich die Polizei Seraphine wird daraufhin in eine psychiatrische Heilanstalt eingewiesen wo sie den Rest ihres Lebens verbringt Uhde besucht sie und versucht mit ihr zu sprechen doch die Arzte raten ihm davon ab da ihrer Meinung nach die Kunst Seraphine in den Wahnsinn getrieben habe Uhde sorgt dafur dass Seraphine das beste Zimmer in der Einrichtung erhalt von wo aus sie weiterhin Zugang zur Natur hat die sie stets inspirierte Hintergrund BearbeitenSeraphine Louis die auch unter dem Namen Seraphine de Senlis bekannt ist zahlt in Frankreich neben Henri Rousseau zu den bedeutendsten Vertretern der Naiven Kunst Regisseur Martin Provost wurde von einer Freundin die als Produzentin bei dem Radiosender France Culture tatig war auf die Malerin aufmerksam gemacht Nach ersten Recherchen im Internet beschloss Provost Seraphines Leben und kunstlerisches Wirken zu verfilmen Ein uber Seraphine verfasster Aufsatz der Psychoanalytikerin Francoise Cloarec die mit Wilhelm Uhdes Schwester Anne Marie bekannt war und von dieser Briefe und andere Dokumente erhalten hatte diente Provost als Hauptquelle fur das von ihm und Marc Abdelnour geschriebene Drehbuch Beim Schreiben des Drehbuchs legte Provost besonders Wert darauf das Leben der Malerin nicht als Abfolge von starken Momenten zu erzahlen sondern die Erzahlung an kleinen Nichtigkeiten entlang zu spinnen und so kleine Ratsel zu schaffen 2 Auch die uberraschende zwiespaltige und keusche Beziehung zweier Aussenseiter wie Seraphine und Wilhelm Uhde sollte ein zentrales Thema werden 3 Zur Herangehensweise meinte Provost ferner Unsere Arbeit bestand ja genau in dieser Gratwanderung es sich nicht zu einfach zu machen und in Gefuhligkeit und Hysterie zu verfallen wie es oft geschieht wenn Wahnsinn im Film dargestellt wird Also eher streichen als hinzufugen und von Anfang an unserer gemeinsamen Vision der Figur treu bleiben ihrem anspruchsvollen Werdegang ihren Schwachen ihrem Mut kurz allem was uns an Seraphine beeindruckt und bewegt hat Regisseur Martin Provost 2 nbsp Die Kathedrale von Senlis ein Schauplatz des FilmsDie Dreharbeiten fanden unter anderem in den franzosischen Orten Senlis Crecy la Chapelle und Dampsmesnil statt Das Budget lag bei 3 6 Millionen Euro 4 Die belgische Schauspielerin Yolande Moreau stand laut Provost von Anfang an fur die Titelrolle fest 5 Beim Dreh bestand Provost auf schlichte Ausstattung Kostume und Beleuchtung und so wenig Effekte wie moglich um ein zuruckhaltendes Portrat der Malerin zu gestalten damit der Zuschauer sich frei mit ihr bewegen konne 6 Die Kostume wurden in Grun Blau und Schwarz gehalten Lediglich Seraphines Bilder sollten warme Farben zeigen Provost wollte zudem nicht zu viele Schnitte oder unnotige Kamerabewegungen 5 Seraphine feierte am 7 September 2008 auf dem Toronto International Film Festival Premiere In Frankreich wo Seraphine am 1 Oktober 2008 in die Kinos kam wurde der Film ein Kritiker und Publikumserfolg und erhielt sieben Cesars unter anderem in der Kategorie Bester Film In Deutschland wurde die Filmbiografie erstmals am 11 November 2008 bei den Franzosischen Filmtagen Tubingen Stuttgart gezeigt Weltweit konnte der Film insgesamt 9 3 Millionen Dollar an den Kinokassen einspielen 7 Im Zuge seiner Veroffentlichung wurden Seraphines Bilder im Musee Maillol nach uber 60 Jahren erstmals wieder in einer Einzelausstellung in Paris gezeigt 5 Im Jahr 2009 erhob der franzosische Kunsthistoriker Alain Vircondelet einen Plagiatsvorwurf gegen die Produzenten des Films und Martin Provost Es seien Passagen aus Vircondelets Biografie uber Seraphine ohne seine Erlaubnis in das Drehbuch aufgenommen worden Der Fall wurde vor Gericht gebracht Das Urteil fiel im November 2010 Demnach wiesen neun Stellen im Drehbuch eine starke Ahnlichkeit im Wortlaut auf Aufgrund dieser Urheberrechtsverletzung mussten die Produktionsfirma TS Productions und Provost neben den Gerichtskosten eine Entschadigung von 25 000 Euro an Vircondelet und weitere 25 000 Euro an Vircondelets Verlag Albin Michel zahlen 8 Kritiken BearbeitenLe Nouvel Observateur bezeichnete den Film als perfekt vollendetes Werk dessen Bildkomposition und Lichtsetzung bisweilen an die Gemalde der grossen flamischen Meister erinnern wurden 9 Le Monde zufolge zeige sich Yolande Moreau im Film von ihrer besten Seite Man durfe jedoch nicht die Leistung des deutschen Schauspielers Ulrich Tukur vergessen 10 Das Lexikon des internationalen Films befand dass der Film b estechend fotografiert und brillant gespielt sei Er zeige das Anmassende des zeitgenossischen Denkens auf und unterzieht die historische Idee einer unverfalschten Ursprunglichkeit einer grundlegenden Revision 11 Fur Cinema war Seraphine ein unspektakularer Film der seine Geschichte in ruhigen Bildern und ohne Pathos erzahlt 12 Prisma wies auf Schwachen in der Inszenierung hin Dennoch sei Regisseur Martin Provost ein interessantes Portrat der nahezu unbekannten Kunstlerin Seraphine Louis gelungen Diese gelte als eine wichtige weil fruhe Vertreterin der Naiven Kunst die im Film von Yolande Moreau uberzeugend dargestellt werde 13 A O Scott von der New York Times kam zu dem Schluss dass der Film den Klischees des Genres entkomme Moreaus Spiel sei leidenschaftlich humorvoll und herzzerreissend 14 Auszeichnungen Bearbeiten nbsp Yolande Moreau bei der Verleihung des Etoile d Or 2009Cesar 2009Gewonnen Bester Film Beste Hauptdarstellerin Yolande Moreau Beste Kamera Laurent Brunet Beste Filmmusik Michael Galasso Beste Kostume Madeline Fontaine Bestes Szenenbild Thierry Francois Bestes Originaldrehbuch Marc Abdelnour Martin Provost Nominiert Beste Regie Martin Provost Bester Ton Philippe Vandendriessche Emmanuel Croset Ingrid Ralet Cairo International Film FestivalPreis in der Kategorie Beste Darstellerin Yolande Moreau Chlotrudis AwardNominiert in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin Yolande Moreau Dublin Film Critics Circle AwardBeste Hauptdarstellerin Yolande Moreau Etoile d OrBeste Hauptdarstellerin Yolande Moreau Europaischer Filmpreis 2009Nominiert in der Kategorie Beste Darstellerin Yolande Moreau Film Fest GentNominiert fur den Grand Prix in der Kategorie Bester FilmGlobes de CristalNominiert in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin Yolande Moreau Los Angeles Film Critics Association AwardBeste Hauptdarstellerin Yolande Moreau National Society of Film Critics AwardBeste Hauptdarstellerin Yolande Moreau Newport Beach Film FestivalJury Award in der Kategorie Bester Film Jury Award in der Kategorie Beste Regie Martin Provost Jury Award in der Kategorie Bestes Drehbuch Martin Provost Jury Award in der Kategorie Beste Darstellerin Yolande Moreau Jury Award in der Kategorie Bester Darsteller Ulrich Tukur Prix LumieresBeste Darstellerin Yolande Moreau Scottsdale International Film FestivalPublikumspreis Martin Provost Women Film Critics Circle AwardBester auslandischer Film von oder uber FrauenDeutsche Fassung BearbeitenDie deutsche Synchronfassung entstand bei der Studio Hamburg Synchron nach dem Dialogbuch von Beate Klockner die auch die Dialogregie ubernahm 15 Rolle Darsteller SynchronsprecherSeraphine Louis Yolande Moreau Marion MartienzenWilhelm Uhde Ulrich Tukur Ulrich TukurAnne Marie Uhde Anne Bennent Anne BennentMadame Duphot Genevieve Mnich Micaela KreisslerHelmut Kolle Nico Rogner Nico RognerMinouche Adelaide Leroux Mia DiekowDuval Serge Lariviere Volker BogdanMutter Oberin Francoise Lebrun Karin LienewegWeblinks BearbeitenSeraphine in der Internet Movie Database englisch Seraphine bei Rotten Tomatoes englisch Seraphine bei Metacritic englisch Einzelnachweise Bearbeiten Freigabebescheinigung fur Seraphine Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft Dezember 2009 PDF Pruf nummer 120 932 K a b vgl Interview mit Martin Provost im Pressematerial auf kinomachtschule at PDF Datei S 5 520 kB vgl Interview mit Martin Provost im Pressematerial auf kinomachtschule at PDF Datei S 6 520 kB vgl jpbox office com a b c vgl Interview mit Martin Provost im Pressematerial auf kinomachtschule at PDF Datei S 5 9 520 kB vgl Interview mit Martin Provost im Pressematerial auf kinomachtschule at PDF Datei S 8 520 kB vgl boxofficemojo com Agence France Presse Seraphine condamnations pour plagiat In Le Figaro 26 November 2010 U ne oeuvre parfaitement aboutie la composition et le travail sur la lumiere rappelant parfois les toiles des grands maitres flamands Le Nouvel Observateur zit nach Pressespiegel auf toutlecine com Memento vom 23 Oktober 2013 im Internet Archive Yolande Moreau donne toute sa mesure I l ne faut pas sous estimer la contribution de l acteur allemand Ulrich Tukur Le Monde zit nach Pressespiegel auf toutlecine com Memento vom 23 Oktober 2013 im Internet Archive Seraphine In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 19 Februar 2020 Seraphine In cinema Abgerufen am 24 April 2021 Seraphine In prisma Abgerufen am 28 Marz 2021 Seraphineescapes entirely from the genre s default settings Ms Moreau s performance is passionate humorous and heartbreaking A O Scott The Vision of an Uncanny Painter In The New York Times 4 Juni 2009 Seraphine In synchronkartei de Deutsche Synchronkartei abgerufen am 17 Mai 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seraphine Film amp oldid 215391173