www.wikidata.de-de.nina.az
Der sogenannte Runenstein von Tune Tunesten ist ein norwegischer Runenstein Er tragt die langste Runeninschrift in urnordischer Sprache und ist zugleich der alteste Beleg uber eine Erbangelegenheit in Skandinavien Der Runenstein stand ursprunglich am Tunevejen westlich von Sarpsborg in der Fylke Viken in Norwegen A Seite des Steins im Kulturhistorischen Museum Oslo B Seite des SteinsInhaltsverzeichnis 1 Fundort und Datierung 2 Inschrift 3 Metrik 4 Der Tunestein als Rechtsdokument 5 Siehe auch 6 LiteraturFundort und Datierung BearbeitenDer Stein wurde erstmals im Jahre 1627 erwahnt als Teil einer Friedhofsmauer in Tune Die Fundsituation lasst darauf schliessen dass der Stein dort schon immer gestanden hat In dem Bericht wird auch ein niedriger Grabhugel erwahnt an den die Friedhofsmauer angepasst wurde Heute befindet sich der Stein im Kulturhistorischen Museum Oslo Eine Replik des Steins wurde in der Nahe der Tune Kirche neben einem kleinen Park und Strassenubergang aufgestellt Die Datierung ist aufgrund des Materials unsicher Die Sprach und Runenformen schranken den moglichen Zeitraum jedoch auf die zweite Halfte des 3 Jahrhunderts bis um das Jahr 400 ein Inschrift BearbeitenDer Stein ist etwa 2 0 Meter hoch an der Basis etwa 50 cm breit und hat einen quadratischen Querschnitt Die Seiten werden nach oben schmaler Die Runen sind auf zwei Seiten des Steins eine A Seite und B Seite Seite A besteht aus zwei Reihen von Runen und Seite B von drei Reihen Sie werden von unten nach oben gelesen Einige Runen sind nicht mehr lesbar oder herausgebrochen A Seite A1 ekwiwaRafter woduri A2 dewitadahalaiban worathto B Seite B1 Rwoduride staina B2 thrijoRdohtriRdalidun B3 arbijasijosteRarbijanoUbersetzung nach Gronvik 1998 A Seite A1 Ich Wiw nach Wodurid A2 der fur das Brot sorgte gt wirkte Runen n lt B Seite B1 bestimmte den Stein fur Wodurid B2 Drei Tochter bereiteten ein angenehmes Erbmahl B3 die liebsten unter den Erben Metrik BearbeitenDer Tunestein ist eines der wenigen Beispiele der fruhen germanischen Stabreimdichtung Die Meinungen unter Runologen und Linguisten schwanken allerdings je nach Definition Manche sehen in der Inschrift eine durch Alliteration gesteigerte Prosarede andere hingegen Ansatze von Versen speziell des Ljodahattr Die Inschrift unter Hervorhebung der Stabreime ek wiwaR after woduridewitadahalaiban worathto R woduride staina thrijoR dohtriR dalidunarbij asijosteR arbijano Es sind Elemente von Langzeilen und Vollzeilen zu erkennen In einer korrekten Ljodahattr Strophe wurde immer auf eine Langzeile 3 Stabe eine Vollzeile 2 Stabe folgen und sich dann wiederholen Dieses Schema ist in Ansatzen vorhanden aber nicht durchgefuhrt Der Tunestein als Rechtsdokument BearbeitenDer Stein tragt auf der A Seite die fur Runensteine typische Formel X ritzte die Runen nach dem Verstorbenen Y Es handelt sich also um eine Grabinschrift fur den verstorbenen Woduride Wutreiter Der Stein diente als Denkmal am Fusse seines Grabhugels Das Besondere jedoch ist die zweite Zeile in der drei Tochter als Erben genannt werden Das beweist zum einen das Vorhandensein eines Erbrechts fur die Zeit um 400 also noch vor der Volkerwanderung Zum anderen spiegelt sich in der Zeile auch die Erbrechtsfolge wider die im altesten norwegischen Rechtstext dem Gulathingslov um 900 festgelegt ist Demnach erben die Tochter nur dann wenn kein Sohn mehr am Leben ist Ein Sohn Wodurids ware alleiniger Erbe gewesen In der Inschrift finden wir aber insgesamt vier Erben die drei Tochter und eventuell auch Wiw Wiw kann jedoch auch ein unbeteiligter Runenritzer gewesen sein Da sein Name jedoch auf Woduride stabt wie es unter Verwandten ublich war vermutet man ein Verwandtschaftsverhaltnis Nach dem Gulathingslov kann Wiw nur der Sohn des Sohnes von Woduride sein Er erbt als Enkel genauso viel wie jede der drei Tochter Die Inschrift lasst sich also anhand des Gulathingslov sehr gut nachvollziehen was fur das hohe Alter dieses Rechtstextes spricht Siehe auch BearbeitenRunenstein von RokLiteratur BearbeitenKlaus Duwel Runenkunde Metzler Stuttgart Weimar 2001 dritte Auflage ISBN 3 476 13072 X Ottar Gronvik Runene pa Tunesteinen Oslo 1981 J E Knirk Tune In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 31 2 Aufl Berlin New York 2006 S 332 335 Wolfgang Krause Runen de Gruyter Berlin New York 1993 2 unverand Auflage Terje Spurkland I begynnelsen var Runer Cappelen Oslo 2005 2 Auflage Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Runenstein von Tune amp oldid 235029928