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Knicanin Kniћanin deutsch Rudolfsgnad ungarisch Rezsohaza ist ein Dorf mit 1753 Einwohnern im Okrug Srednji Banat in der Vojvodina Serbien 1 Die Hauptstrasse von Knicanin Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Donauschwaben 3 Lager Rudolfsgnad 4 BelegeName BearbeitenDer Ort ist benannt nach dem Wojwoden Stevan Knicanin dem Kommandanten der serbischen Freiwilligentruppen in der Revolution von 1848 1849 Der deutsche Ortsname wurde zu Ehren des osterreichisch ungarischen Kronprinzen Rudolf gewahlt Gegrundet wurde die Ortschaft von Deutschen im Uberschwemmungsgebiet der Theiss Das Grundungsfest fand am 2 April 1866 statt Zu den ersten Aufgaben der Ortsbewohner gehorte das Bauen der Damme gegen die Fluten der Theiss Die Uberschwemmung von 1867 fuhrte beinahe zum Abbruch der Bemuhungen der Bewohner Danach wurden die Damme erhoht sodass die Uberschwemmung von 1876 durch Aufnahme eines Kredits von 24 000 Gulden bewaltigt werden konnte Nach einem Hochwasser 1907 wurde im gleichen Jahr eine leistungsfahigere Pumpe in das Dammsystem eingebaut 1911 erhielt die Gemeinde im Rahmen der Magyarisierung den Namen Rezsohaza dt Rudolfshaus da sie im ungarischen Teil Osterreich Ungarns lag Von 1918 bis 1924 kehrte die Verwaltung zuruck zum deutschen Ortsnamen 1924 wurde der Ort Knicanin genannt Nach der deutschen Besetzung Jugoslawiens 1941 wurde wieder der deutsche Name eingefuhrt Seit Oktober 1944 heisst er wieder Knicanin 2 Donauschwaben Bearbeiten nbsp Ehemalige katholische Kirche Auferstehung Jesu in Rudolfsgnad aus Jahr 1877 nbsp Park im Ortszentrum ehemaliger Standort der 1948 abgerissenen Kirche nbsp Gedenkstatte am Rande des Massengrabs des Lagers Knicanin Rudolfsgnad Vor Ende des Zweiten Weltkrieges war der Ort uberwiegend von ethnisch Deutschen Donauschwaben besiedelt die ab 1944 vertrieben oder ermordet wurden Die Einwohnerzahl betrug im Mittel ab etwa 1890 ungefahr 3000 Personen Die Flucht der Deutschen vor der heranruckenden Roten Armee sowie den kommunistisch dominierten Partisanen begann am 3 Oktober 1944 Die deutsche Wehrmacht sprengte bei ihrem Ruckzug den Kirchturm der Rudolfsgnader Kirche um den Verfolgern keine Beobachtungspunkte zu ermoglichen Lager Rudolfsgnad BearbeitenIn Knicanin bestand von 1945 bis 1948 ein sogenanntes Arbeitslager 3 4 in welchem hauptsachlich volksdeutsche Frauen Kinder und Altere untergebracht waren Das Lager verzeichnete in diesem Zeitraum insgesamt ca 33 000 Insassen von denen nachweislich 9500 dort gestorben sind 4 wobei es auch nicht bestatigte Schatzungen von bis zu 13 000 Toten gibt 5 6 Hauptsachliche Todesursachen waren Hunger und Krankheiten wie Fleckfieber und Typhus 4 Vierzehn Erschiessungen sind belegt nach Augenzeugenberichten soll die tatsachliche Anzahl weit daruber liegen 3 5 Des Weiteren wird von Vergewaltigungen und anderen Misshandlungen berichtet 3 7 Auf der Teletschka einem kleinen Feld am Ortsrand sind in einem inzwischen zum Friedhof geweihten Massengrab ca 9000 Tote begraben Weitere 3000 Opfer sollen auf dem ehemaligen Dorffriedhof ruhen 1998 wurden dort von der Belgrader Gesellschaft fur serbisch deutsche Zusammenarbeit als Mahnmal zwei Gedenktafeln errichtet Das Lager Rudolfsgnad wurde 1948 u a auf Druck des Roten Kreuzes und des Vatikans 8 aufgelost Eine der wenigen autobiografischen Beschreibungen des Lagers Rudolfsgnad stammt von Maria Horwath Tenz 9 Dazu existiert ein Radio Feature von Heide Schwochow das 1993 im Deutschlandfunk gesendet wurde 10 Rudolfsgnad ist Patengemeinde der deutschen Gemeinde Leutenbach 11 in der viele ehemalige Bewohner und Gefangene Rudolfsgnads eine neue Heimat gefunden haben Die Mehrheit der Einwohner in Knicanin besteht heute aus Serben Belege Bearbeiten Popis stanovnistva 2011 god S 112 Baron Lorenz Rudolfsgnad das Dorf meiner Jugend Eugen Verlag Munchen 1995 a b c Volkermord der Tito Partisanen 1944 1948 Osterreichische Historiker Arbeitsgemeinschaft fur Karnten und Steiermark Graz 1990 ISBN 3 925921 08 7 S 169ff a b c Leidensweg der Deutschen im kommunistischen Jugoslawien Band 3 Donauschwabisches Archiv Munchen 1995 ISBN 3 926276 21 5 S 234ff a b Stefanovic Nenad Ein Volk an der Donau Donauschwabische Kulturstiftung Munchen 1999 ISBN 3 926276 41 X S 84ff Sper Darko Vojvodina Germans Seek Moral and Cultural Rehabilitation DOC Datei 43 kB Owen Luisa Lang Casualty of War A Childhood remembered Texas A amp M University Press 2003 ISBN 1 58544 212 7 Donauschwaben hoffen auf Papst Besuch bei Grabern Memento des Originals vom 13 September 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot ooe donauschwaben net PDF 1 46 MB Horwath Tenz Maria Marias Madchenjahre Oswald Hartmann Verlag 2005 ISBN 3 925921 58 3 Schwochow Heide Bitteres Schweigen Deutschlandfunk 1993 Gemeinde Leutenbach45 186388888889 20 320833333333 Koordinaten 45 11 N 20 19 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Knicanin amp oldid 238553600