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Rudolf Tschudi 2 Mai 1884 in Glarus 11 Oktober 1960 in Basel war ein Schweizer Philologe und Orientalist in Basel Familiengrab auf dem Friedhof am Hornli Riehen Basel Stadt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenRudolf Tschudi studierte in Basel Erlangen und Tubingen und wurde als Student Mitglied des Schwizerhusli Basel des Erlanger und des Tubinger Wingolf Spater trat er auch der Carolingia Zurich bei In Erlangen promovierte er 1910 bei Georg Jacob danach ging er als Assistent von Carl Heinrich Becker an das Seminar fur Geschichte und Kultur des Hamburgischen Kolonialinstituts In jener Zeit lernte er Enno Littmann kennen mit dem ihn fortan eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte 1 1911 ubersiedelte Tschudi nach Tubingen um sich dort zu habilitieren 1914 wurde er indes noch vor Abschluss der Habilitation als Beckers Nachfolger nach Hamburg berufen 1913 war er Mitherausgeber der Reihe Turkische Bibliothek geworden seit 1914 versah er dieselbe Stellung auch bei der Zeitschrift Der Islam Durch mehrere Aufenthalte im Osmanischen Reich seit 1909 hatte Tschudi ferner die lebendige Tradition des Derwischtums insbesondere der Bektași kennengelernt und den Grundstock zu seiner umfangreichen Sammlung von uberwiegend osmanisch turkischen aber auch arabischen und persischen Handschriften gelegt Die Jahre des Ersten Weltkriegs verlebte Tschudi in Hamburg nach dem Krieg kehrte er in die Schweiz zuruck 1919 wurde er zunachst ausserordentlicher Professor fur orientalische Sprachen in Zurich 1922 folgte die Berufung als Ordinarius nach Basel wo die Stelle des im Amt verstorbenen Friedrich Schulthess neu besetzt werden musste 2 In Basel lehrte Tschudi bis zur Emeritierung im Jahre 1949 Rudolf Tschudis hauptsachliches Forschungsgebiet war die osmanisch turkische Sprache und Kultur sowie die Geschichte des Osmanischen Reiches Mit seinem Lehrer Georg Jacob teilte er uberdies das Interesse am zeitgenossischen Sufismus Er war ein ausgezeichneter Redner seine historischen Studien sind oft aus Reden hervorgegangen tat sich aber in der schriftlichen Formulierung schwer Sein wissenschaftliches Œuvre ist daher nicht sehr breit aber exklusiv Unter seinen Fachgenossen genoss er hohes Ansehen seine deutschen Kollegen hat er in schwierigen Zeiten auch materiell unterstutzt Er gehorte zu den seltenen Gelehrten die von ihren Mitmenschen am liebsten nur Gutes sagen und stets bereit sind andere zu ruhmen 3 Die Initiative zur Einrichtung des Faches Agyptologie an der Universitat Basel ging hauptsachlich auf ihn zuruck Einen wichtigen Bestandteil seiner wissenschaftlichen Tatigkeit bildete das Sammeln orientalischer Handschriften Schon fruh hatte er damit begonnen arabische persische und osmanische turkische Handschriften zu erwerben Die Sammlung ubergab er der Basler Universitatsbibliothek die den grossten Teil ihres orientalischen Handschriftenbestandes Rudolf Tschudi verdankt Auch den eigenen wissenschaftlichen Nachlass vermachte er der Basler Universitatsbibliothek Veroffentlichungen BearbeitenDas Aṣafname des Luṭfi Pascha Nach den Handschriften zu Dresden Wien und Konstantinopel Mayer amp Muller Berlin 1910 Dissertation Das Vilajet name des Hadschim Sultan Zum ersten Male herausgegeben und ins Deutsche ubertragen Mayer amp Muller Berlin 1914 Ein Schreiben Sulejmans I an Ferdinand I In Theodor Menzel Hrsg Festschrift Georg Jacob zum siebzigsten Geburtstag 26 Mai 1932 Harrassowitz Leipzig 1932 S 317 328 Das Chalifat J C B Mohr Tubingen 1926 Das Osmanische Reich In Hesperia Band 10 1953 S 52 70 Sonderheft mit dem Titel Gestalten und Bewegungen des Vorderen Orients Literatur BearbeitenFritz Meier Rudolf Tschudi 1884 1960 In Der Islam Band 38 1962 S 138 141 mit Verzeichnung der Schriften Andreas Bigger Tschudi Rudolf In Historisches Lexikon der Schweiz Wolfgang Behn Concise biographical companion to Index Islamicus Band 3 2004 S 539 Claudia Bolliger u a Rudolf Tschudi und sein wissenschaftliches Netzwerk im Spiegel ausgewahlter Briefe In Claudia Bolliger Renate Wursch Hrsg Blick auf den Orient Vom Orientalischen Seminar zum Seminar fur Nahoststudien der Universitat Basel 1919 2019 Publikationen der Universitatsbibliothek Basel Band 46 Schwabe Verlag Basel 2019 ISBN 978 3 7965 4029 5 S 67 99 Gudrun Schubert und Renate Wursch Von Ranken Punkten und Bucherwurmern Die Basler Orientstudien das Seminar und die Orientalia der Universitatsbibliothek In Claudia Bolliger Renate Wursch Hrsg Blick auf den Orient Vom Orientalischen Seminar zum Seminar fur Nahoststudien der Universitat Basel 1919 2019 Publikationen der Universitatsbibliothek Basel Band 46 Schwabe Verlag Basel 2019 ISBN 978 3 7965 4029 5 S 179 199 Claudia Bolliger Der Blick der Fotografen die Orientfotografien im Nachlass Rudolf Tschudi In Claudia Bolliger Renate Wursch Hrsg Blick auf den Orient Vom Orientalischen Seminar zum Seminar fur Nahoststudien der Universitat Basel 1919 2019 Publikationen der Universitatsbibliothek Basel Band 46 Schwabe Verlag Basel 2019 ISBN 978 3 7965 4029 5 S 217 250 Weblinks BearbeitenNachlass Rudolf Tschudi in der Universitatsbibliothek BaselEinzelnachweise Bearbeiten 687 Briefe Littmanns an Tschudi sind aufbewahrt in der Universitatsbibliothek Basel Sign NL 287 A 94 1 687 Claudia Bolliger u a Rudolf Tschudi und sein wissenschaftliches Netzwerk S 69 Fritz Meier Rudolf Tschudi 1884 1960 In Der Islam Band 38 1962 S 140 Normdaten Person GND 119128748 lobid OGND AKS LCCN n93103098 VIAF 30339921 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tschudi RudolfKURZBESCHREIBUNG Schweizer Philologe und OrientalistGEBURTSDATUM 2 Mai 1884GEBURTSORT GlarusSTERBEDATUM 11 Oktober 1960STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Tschudi amp oldid 237109272