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Rudolf Karel 9 November 1880 in Pilsen Osterreich Ungarn 6 Marz 1945 im KZ Theresienstadt war ein tschechischer Komponist Rudolf Karel Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Werke Auswahl 2 1 Oper 2 2 Vokalsinfonische Werke 2 3 Orchesterwerke 2 4 Duos und Kammermusik 2 5 Klavier 2 6 Gesang und Klavier 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksBiografie BearbeitenDer Sohn eines Eisenbahnangestellten studierte ab 1899 Jura an der Prager Karls Universitat und von 1901 bis 1904 Komposition bei Antonin Dvorak sowie Orgel bei Josef Klicka am Prager Konservatorium 1914 reiste er nach Russland wo er nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs der Spionage verdachtigt und verhaftet wurde Er konnte aus der Gefangenschaft ausbrechen und schloss sich in der Folge im Kampf um die Unabhangigkeit Tschechiens von Osterreich Ungarn 1918 den Tschechoslowakischen Legionen an bei denen er u a als Orchesterleiter tatig war Nach seiner Ruckkehr wurde er Lehrer und ab 1923 Professor am Prager Konservatorium Zu dieser Zeit heiratete er in zweiter Ehe die Sangerin Olga Kuncova 1924 wurde die Tochter Zorka 1926 der Sohn Ivan geboren Nach der Zerschlagung der Tschechoslowakei und der 1939 erfolgten Errichtung des unter nationalsozialistischer deutscher Herrschaft stehenden Protektorats Bohmen und Mahren beteiligte Karel sich am Widerstand gegen den Nationalsozialismus und wurde am 19 Marz 1943 verhaftet Er wurde zwei Jahre lang im Gefangnis Pankrac verhort und gefoltert ehe er am 7 Februar 1945 in das KZ Theresienstadt uberstellt wurde Stark geschwacht an Dysenterie Ruhr leidend sowie infolge Misshandlung durch den SS Aufseher Stefan Rojko verstarb Rudolf Karel in der Nacht vom 5 auf den 6 Marz 1945 in einer Lazarettzelle Sowohl in Pankrac als auch in Theresienstadt war Karel intensiv bemuht seine kompositorische Arbeit fortzusetzen Textentwurfe und Partiturskizzen notierte er auf Toilettenpapier das Freunde regelmassig aus dem Gefangnis schmuggelten sodass die Musik fur die Nachwelt erhalten blieb Kleine Stucke die unmittelbar auf die Gegebenheiten Bezug nahmen waren etwa Pancracky pochod Pankracer Marsch Pancracka polka Pancracer Polka und Pankracky valcik Pankracer Walzer Das wichtigste Werk dieser Zeit ist jedoch die Oper Tri vlasy deda Vseveda Drei Haare des Grossvaters Allwissend die spater von seinem Schuler Zbynek Vostrak vollendet werden konnte Sie hatte ihre Premiere 1948 in Prag Das letzte Stuck ist das Nonett op 43 zu dem Karel im Januar und Februar 1945 drei von vermutlich vier geplanten Satzen skizzierte Sie wurden nach seinem Tod von Frantisek Hertl fertiggestellt und gelangten am 21 Dezember 1945 zur Urauffuhrung In den 1980er Jahren erstellte der Geiger des Tschechischen Nonetts Vaclav Snitil eine Neubearbeitung Es ist Karels mit Abstand meistgespieltes Stuck 1998 verlieh der tschechische Staatsprasident Vaclav Havel Rudolf Karel posthum den Rad Tomase Garrigua Masaryka III tridy Tomas Garrigue Masaryk Orden dritter Klasse fur hervorragende Verdienste um die Demokratie und die Freiheit des Volkes Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Drei Haare des Grossvaters Allwissend SkizzenblatterOper Bearbeiten Ilseino srdce Ilses Herz Oper in drei Akten nach einem Libretto von Antonin Kropacek und Karel Hugo Hilar op 10 1906 1909 Smrt Kmotricka Gevatterin Tod Oper in drei Akten nach einem Libretto von Stanislav Lom op 30 1932 Zkroceni zle zeny Der Widerspenstigen Zahmung Fragment einer Oper nach William Shakespeare Libretto von Rudolf Karel 1942 1943 Tri vlasy deda Vseveda Drei Haare des Grossvaters Allwissend Oper in funf Bildern nach einem Volksmarchen Libretto von Rudolf Karel 1944 1945 Vokalsinfonische Werke Bearbeiten V zari helenskeho slunce Im Glanz der hellenischen Sonne nach einem Text von Josef Svatopluk Machar fur Gesang und Orchester op 24 1921 Vzkriseni Auferstehung Kantate nach Texten fur Rudolf Medek und Josef Kopta fur Soli gemischten Chor und grosses Orchester op 27 1923 1927 Sladka balada detska Susse Kinderballade nach einem Text von Rudolf Medek fur Sopran gemischten Chor und Orchester op 29 1928 1930 Orchesterwerke Bearbeiten Scherzo Capriccio op 6 1904 1911 Idealy Ideale Sinfonische Dichtung op 11 1906 1909 Demon Damon Sinfonische Dichtung op 23 1918 1920 Sinfonie Nr 1 es Moll op 15 Renaissance 1921 Jarni symfonie Fruhlingssinfonie op 38 1938 Revolucni predehra Revolutionsouverture op 39 1941 Duos und Kammermusik Bearbeiten Streichquartett Nr 1 d Moll op 3 1903 Streichquartett Nr 2 Es Dur op 12 1907 1913 Sonate fur Violine und Klavier d Moll op 17 1912 Klavierquartett op 22 1915 Streichquartett Nr 3 op 37 1936 Pankracka polka Pankracer Polka fur Violine und Klavier op 42b 1944 Nonett fur Flote Oboe Klarinette Fagott Horn Violine Viola Violoncello und Kontrabass g moll op 43 1945 Klavier Bearbeiten Slovanske Scherzo Capriccio Slawisches Scherzo Capriccio Arrangement fur Klavier zu vier Handen op 6 Notturno op 9 Tema con variazioni op 13 1910 Ctyri slovanske tanecni nalady Vier slawische Tanzweisen fur Klavier zu vier Handen op 16 um 1912 Drei Walzer op 18 um 1913 Burleske op 19 1921 Demon Damon Sinfonische Dichtung op 23 Arrangement fur Klavier zu vier Handen 1918 1920 Pankracky valcik Pankracer Walzer op 42c 1944 Gesang und Klavier Bearbeiten Sama laska Liebe allein nach einem Text von Jaroslav Seifert op 33 1910 Pisen svobody Lied der Freiheit nach einem Text von Stanislav Falta op 41a 1944 Zena moje stesti Die Frau mein Gluck nach einem Text von Josef Remta op 41b 1944 Siehe auch BearbeitenListe der vom NS Regime oder seinen Verbundeten verfolgten KomponistenLiteratur BearbeitenJiri Bajer Rudolf Karel 9 11 1880 6 3 1945 In Hudebni veda 4 1967 ISSN 0018 7003 S 299 303 Joza Karas Music in Terezin 1941 1945 Pendragon Press Stuyvesant NY 1990 ISBN 0 918728 34 7 Milan Kuna Das Schicksal Rudolf Karels In Musik an der Grenze des Lebens Musikerinnen und Musiker aus bohmischen Landern in nationalsozialistischen Konzentrationslagern und Gefangnissen Zweitausendeins Frankfurt am Main 1993 ISBN 3 86150 018 3 S 335 344 Otakar Sourek Kdo je Rudolf Karel Orbis Prag 1946 Otakar Sourek Rudolf Karel Variace v zivote i dile Hudebni Matice Umelecke besedy Prag 1947 Kay Weniger Zwischen Buhne und Baracke Lexikon der verfolgten Theater Film und Musikkunstler 1933 bis 1945 Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel Metropol Berlin 2008 ISBN 978 3 938690 10 9 S 395 Susanne Blumesberger Michael Doppelhofer Gabriele Mauthe Handbuch osterreichischer Autorinnen und Autoren judischer Herkunft 18 bis 20 Jahrhundert Band 2 J R Hrsg von der Osterreichische Nationalbibliothek Saur Munchen 2002 ISBN 3 598 11545 8 S 642 Weblinks BearbeitenLiteratur und andere Medien von und uber Rudolf Karel im Katalog der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik Werke von und uber Rudolf Karel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Rudolf Karel im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit Universitat Hamburg 2007 Rudolf Karel Biographie und Werkverzeichnis in der Datenbank des Tschechischen Musikinformationszentrums englisch tschechisch Noten und Audiodateien von Karel im International Music Score Library ProjectNormdaten Person GND 129810177 lobid OGND AKS LCCN no91023307 VIAF 10042915 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Karel RudolfKURZBESCHREIBUNG tschechoslowakischer KomponistGEBURTSDATUM 9 November 1880GEBURTSORT PilsenSTERBEDATUM 6 Marz 1945STERBEORT Terezin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Karel amp oldid 231566017