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Josef Klicka 15 Dezember 1855 in Klatovy 28 Marz 1937 ebenda 1 war ein tschechischer Organist Komponist Dirigent Geiger und Padagoge Er war ein ausgezeichneter Orgelvirtuose und gilt als Begrunder der tschechischen Tradition moderner Orgelimprovisation und Orgelinterpretation Als Komponist wird er als Orgelsymphoniker der tschechischen musikalischen Romantik bezeichnet Josef Klicka 1855 1937 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehefrau und Kinder 3 Ehrungen 4 Werke 4 1 Orgelmusik 4 2 Andere Kompositionen 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenJosef Klicka zeichnete sich bereits in jungen Jahren durch ein bemerkenswertes musikalisches Talent aus Sein Vater Mansvet Klicka 1829 1887 2 ein begabter Padagoge und Dirigent stammte aus einer Musikerfamilie Mansvet war Chorregent und Organist an der Dekanatskirche in Klatovy unterrichtete Musik und Gesang am Gymnasium und pragte das Musikleben seiner Stadt Die Mutter von Josef hiess Barbora geborene Nerodostova Josef erhielt die erste musikalische Erziehung bei seinem Vater er lernte Geige Orgel und Gesang Dank der Forderung des einflussreichen Komponisten Leopold Mechura einem engen Freund der Familie Klicka wurde Josef bereits im Alter von 11 Jahren an das Konservatorium nach Prag geschickt Dort besuchte er drei Jahre lang 1867 1870 die Geigerklasse von Antonin Bennewitz Nach einer zweijahrigen Unterbrechung studierte er dann in den Jahren 1872 bis 1874 an der Orgelschule in Prag er wurde gleich in den zweiten Jahrgang aufgenommen Bei Frantisek Zdenek Skuhersky lernte er Musiktheorie bei Otomar Smolik das Orgelspiel und bei Adolf Prucha die Improvisation Wahrend des Studiums verdiente er seinen Lebensunterhalt als Geiger am Prager Interimstheater 3 4 Nach dem Abschluss der Orgelschule arbeitete Josef Klicka zunachst als Organist an der Kirche der Heiligsten Dreieinigkeit und im Emmauskloster in Prag In den Jahren 1876 bis 1878 wirkte er als Kapellmeister bei der Theaterdirektion von Pavel Svanda und 1878 bis 1881 als zweiter Kapellmeister am Prager Interimstheater Er dirigierte Operetten und Singspiele und komponierte Schauspielmusiken Ab 1882 unterrichtete Gesang an einem Prager Gymnasium Im Jahr 1885 wurde er zum Professor fur Kirchenmusik an die Prager Orgelschule berufen Hier unterrichtete er konzertantes Orgelspiel Orchesterinstrumentierung und Partiturspiel Nachdem die Orgelschule im Jahr 1890 ans Konservatorium angeschlossen wurde unterrichtete er weiter am Konservatorium In den Jahren 1892 bis 1895 vertrat er Antonin Dvorak wahrend seines Amerika Aufenthaltes als Direktor des Konservatoriums Klicka hat am Konservatorium eine Reihe bedeutender Musiker ausgebildet z B Bedrich Antonin Wiedermann Karel Hoffmeister Adolf Cmiral Karel Dousa Eduard Tregler Ondrej Hornik und Frantisek Michalek 3 5 nbsp Konzerthaus Rudolfinum in PragJosef Klicka war ein ausgezeichneter Orgelvirtuose und Orgelimprovisator und galt zu seiner Zeit als der fuhrende tschechische Orgelvirtuose 6 Wichtige Impulse fur seine Orgelkompositionen gewann er an der neuen Sauer Orgel die 1885 im Prager Rudolfinum installiert wurde Hier hat er 30 Jahre lang Konzerte gegeben und auch komponiert Dabei nutzte er die Registrierung und die technischen Moglichkeiten der Orgel voll aus Im Jahr 1890 ubernahm er fur sieben Jahre von Karel Knittl die Leitung des seinerzeit beruhmtesten tschechischen Chors des Prager Hlahol In dieser Zeit fanden in Prag zwei grosse internationale Ausstellungen statt die Prager Jubilaumsausstellung im Jahr 1891 und die Tschechisch slawische ethnografische Ausstellung Narodopisna vystava ceskoslovanska im Jahr 1895 Klickas Chorkonzerte bei diesen Ausstellungen waren ein voller Erfolg und trugen zur grossen Popularitat des Chors bei Die Zahl der aktiven Mitglieder stieg unter seiner Leitung auf 197 Sanger und 123 Sangerinnen 7 Im Jahr 1898 trat Josef Klicka die Professur fur Musik und Gesang an der Straka Akademie Strakova akademie an er unterrichtete dort 10 Jahre lang Im Jahr 1910 hat ihn das k k Ministerium fur Cultus und Unterricht zum Musikinspektor fur das Konigreich Bohmen ernannt In dieser Funktion die er 10 Jahre lang ausubte bewahrte er sich als ein begabter Organisator des Musikunterrichts und trug zur Erhohung des Niveaus von Musikschulen mit tschechischer Unterrichtssprache bei Der Hohepunkt seiner 40 Jahre dauernden musikpadagogischen Karriere war seine Ernennung zum Professor fur Orgelmusik an der neu errichteten Meisterschule am Prager Konservatorium im Jahr 1920 Hier blieb er bis zum Jahr 1924 dann wurde der 70 jahrige wegen gesundheitlicher Probleme aus dem Unterrichtsdienst entlassen Er zog sich in seine Geburtsstadt Klatovy zuruck blieb aber dem Konservatorium als Mitglied der Prufungskommission verbunden und widmete sich weiter dem Komponieren Noch im Jahr 1932 schrieb er z B Musik fur das IX Sokol Turnfest in Prag 7 Josef Klicka starb im Alter von 81 Jahren nach einer kurzen Krankheit Er ist im Familiengrab in Klatovy begraben 7 Ehefrau und Kinder BearbeitenSeine zukunftige Ehefrau Matylda geb Pstrossova 1859 1927 lernte Josef Klicka am Theater Pavel Svanda kennen Sie heirateten am 13 Juni 1878 Das Ehepaar hatte funf Kinder Sohn Vaclav Klicka 1 August 1882 Praha 22 Mai 1953 Praha 8 und Tochter Helena Nebeska 16 Oktober 1878 Praha 12 April 1951 Praha 9 wurden beide hervorragende Harfenvirtuosen Fur sie komponierte Josef Klicka eine Reihe von Werken die als Ausgangspunkt des modernen Harfenspiels gelten Sohn Josef Klicka 10 November 1889 Praha 5 September 1978 Klatovy 10 wurde Kapellmeister der K u k Armee in Rumanien 7 Ehrungen BearbeitenDie Stadte Prag und Klatovy ernannten Josef Klicka noch zu seinen Lebzeiten zu ihrem Ehrenburger der Prager Hlahol einige weitere Chore und musikalische Institutionen ernannten ihn zu ihrem Ehrenmitglied Zu Ehren des 70 jahrigen Klicka wurden einige Jubilaumskonzerte veranstaltet bei denen auch seine Kinder mitwirkten Den Hohepunkt der Feierlichkeiten bildete das Konzert am 8 Dezember 1925 im Smetana Saal des Prager Reprasentationshauses Obecni dum in Anwesenheit des Prasidenten Tomas Garrigue Masaryk Die Tschechoslowakische Akademie der Wissenschaften und Kunste ernannte Klicka im Jahr 1934 zu ihrem ordentlichen Mitglied 7 Die Musikschule in Klatovy anderte zum Klickas hundertsten Geburtstag im Jahr 1955 ihren Namen in Hudebni skola Josefa Klicky v Klatovech 11 Gleichzeitig wurde an seinem Geburtshaus feierlich eine Gedenktafel enthullt Der Orgelvirtuose Petr Rajnoha 1974 promovierte im Jahr 2007 an der Musikfakultat der Akademie der musischen Kunste in Prag HAMU uber Klickas Orgelwerk Er gab das komplette zum Teil bisher unveroffentlichte Orgelwerk heraus 12 und spielte es beim Musikverlag ARTA Records ein 13 14 Werke BearbeitenAls Organist pflegte Josef Klicka ein breites Repertoire von Barock bis zur Moderne Die Orgelkonzerte die er dreissig Jahre lang in Rudolfinum gab hatten ein hohes kunstlerisches Niveau Er war auch ein ausgezeichneter Pianist und Begleiter von Konzert und Opernsangern Sein kompositorisches Erbe umfasst mehr als zweihundert Werke aus fast allen Bereichen Er schrieb Musik fur Soloinstrumente wie Orgel Harfe oder Klavier Kammermusik fur kleinere Besetzungen umfangreiche Orchesterwerke Musik fur Chore in verschiedenen Besetzungen Schauspielmusiken und eine Oper Am bedeutendsten sind zweifellos seine Orgelkompositionen in denen er die Kunst der Polyphonie mit der neuromantischen Harmonie verbindet Besonders in seinen virtuosen Konzertfantasien verliess er die ublichen Formen und machte die Orgel zu einem Konzertinstrument das ein ganzes Orchester ersetzen kann Orgelmusik Bearbeiten 10 preludii a fug 1873 10 Praludien und Fugen Koncertni fantazie c Moll op 27 1885 Konzertfantasie c Moll Koncertni fantasie na motivy symfonicke basne Vysehrad od B Smetany op 33 1886 Konzertfantasie uber B Smetanas sinfonische Dichtung Vysehrad Klickas meistgespielte Orgelwerk Koncertni fantazie g Moll op 35 Konzertfantasie g Moll Konzert fur Orgel und Orchester d Moll op 48 1909 Legenda D Dur op 49 Legende D Dur Legenda d Moll op 54 Legende d Moll Legenda h Moll op 98 Legende h Moll Sonata fis Moll 1917 Sonate fis Moll in 4 Satzen die umfangreichste je geschriebene tschechische Orgelkomposition Koncertni fantazie fis Moll Konzertfantasie fis Moll Koncertni fantasie na choral Svaty Vaclave op 65 1895 Konzertfantasie uber den St Wenzels ChoralAndere Kompositionen Bearbeiten Oper Spanila mlynarka Die schone Mullerin Premiere im Prager Nationaltheater 1886 Buhnenmusiken Kantaten und Chormusik fur Mannerchore fur Frauenchore und fur gemischte Chore Lieder Geistliche Musik u a 9 Messen Kantaten Motetten Ave Maria Orchesterwerke Kammermusik Kompositionen fur Harfe u a Fantasie uber serbische Nationallieder 1897 Nocturne 1898 Serenade 1899 Fantasie uber tschechische Nationallieder op 83 1900 Rhapsodie uber die tschechische Nationalhymne 1921 Klaviermusik Musik fur den Turnverein SokolEinzelnachweise Bearbeiten Klicka Josef 1855 1937 Komponist In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1965 abgerufen am 16 Oktober 2020 Mansvet Klicka In Databaze Narodni knihovny CR a b Radek Polacek Klicka Josef 1 In Cesky hudebni slovnik osob a instituci 15 Februar 2016 abgerufen am 16 Oktober 2020 tschechisch mit ausfuhrlichem Werkverzeichnis Barbora Klickova Mezi Prahou a Klatovy Mladi hudebniho skladatele Josefa Klicky ve svetle korespondence Between Prague and Klatovy The Youth of the Composer Josef Klicka in the Light of Correspondence Bakalarska prace Univerzita Karlova Filozoficka fakulta Praha 2018 S 20 22 26 tschechisch 257 S Online PDF Memento vom 19 Oktober 2020 im Internet Archive Josef Klicka In Online Archiv des Nationaltheaters Abgerufen am 16 Oktober 2020 tschechisch Ottuv slovnik naucny Dil 14 J Otto Praha 1899 S 375 376 tschechisch online a b c d e Barbora Klickova Mezi Prahou a Klatovy Mladi hudebniho skladatele Josefa Klicky ve svetle korespondence Between Prague and Klatovy The Youth of the Composer Josef Klicka in the Light of Correspondence Bakalarska prace Univerzita Karlova Filozoficka fakulta Praha 2018 S 58 63 tschechisch 257 S Online PDF Memento vom 19 Oktober 2020 im Internet Archive Vaclav Klicka bei Grove Music Online Helena Nebeska Klickova In Databaze Narodni knihovny CR Josef Klicka jun In Databaze Narodni knihovny CR ZUS J Klicky Klatovy Orgelwerke von Josef Klicka ed Petr Rajnoha bei AMOS Editio Praha Josef Klicka Legends for Organ In ARTA Music Abgerufen am 16 Oktober 2020 englisch Einspielungen von Petr Rajnoha 2007 Mit Lebenslauf von Josef Klicka Beschreibung der Kompositionen und Audio Beispielen Josef Klicka Five Concert Fantasies In ARTA Music Abgerufen am 16 Oktober 2020 englisch Einspielungen von Petr Rajnoha 2006 Mit Lebenslauf von Josef Klicka Beschreibung der Kompositionen und Audio Beispielen Literatur BearbeitenRadek Polacek Klicka Josef 1 In Cesky hudebni slovnik osob a instituci 15 Februar 2016 abgerufen am 16 Oktober 2020 tschechisch mit ausfuhrlichem Werkverzeichnis Ottuv slovnik naucny Dil 14 J Otto Praha 1899 S 375 376 tschechisch online Adolf Smolak Hudebni skladatel Josef Klicka Zivotopisna crta o jeho umelecke skladatelske a zivotni praci Klatovy 1935 tschechisch Karel Hoffmeister Josef Klicka Ceska akademie ved a umeni Praha 1944 tschechisch 63 S Barbora Klickova Mezi Prahou a Klatovy Mladi hudebniho skladatele Josefa Klicky ve svetle korespondence Between Prague and Klatovy The Youth of the Composer Josef Klicka in the Light of Correspondence Bakalarska prace Univerzita Karlova Filozoficka fakulta Praha 2018 tschechisch 257 S Online PDF Memento vom 19 Oktober 2020 im Internet Archive Abstract englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Josef Klicka Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Klicka Josef 1855 1937 Komponist In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1965 abgerufen am 16 Oktober 2020 Elisabeth Th Hilscher Klicka Klicka Josef In Osterreichisches Musiklexikon online 2003 abgerufen am 16 Oktober 2020 Josef Klicka hudebni skladatel In Cesky rozhlas Abgerufen am 16 Oktober 2020 tschechisch Josef Klicka In Online Archiv des Nationaltheaters Abgerufen am 16 Oktober 2020 tschechisch Klicka Josef In Webseite der Stadt Klatovy Abgerufen am 16 Oktober 2020 tschechisch Josef Klicka Legends for Organ In ARTA Music Abgerufen am 16 Oktober 2020 englisch Einspielungen von Petr Rajnoha 2007 Mit Lebenslauf von Josef Klicka Beschreibung der Kompositionen und Audio Beispielen Josef Klicka Five Concert Fantasies In ARTA Music Abgerufen am 16 Oktober 2020 englisch Einspielungen von Petr Rajnoha 2006 Mit Lebenslauf von Josef Klicka Beschreibung der Kompositionen und Audio Beispielen Neuausgabe samtlicher Orgelwerke ed Petr Rajnoha In AMOS Editio Abgerufen am 16 Oktober 2020 Josef Klicka In czechmusic net Abgerufen am 16 Oktober 2020 Literatur von und uber Josef Klicka im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur und andere Medien von und uber Josef Klicka im Katalog der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik Noten und Audiodateien von Josef Klicka im International Music Score Library ProjectNormdaten Person GND 135013356 lobid OGND AKS LCCN n79139222 VIAF 42147368 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klicka JosefKURZBESCHREIBUNG bohmischer KomponistGEBURTSDATUM 15 Dezember 1855GEBURTSORT KlatovySTERBEDATUM 28 Marz 1937STERBEORT Klatovy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Klicka amp oldid 219916176