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Der Rotrandige Bartlaufer Leistus rufomarginatus ist ein Kafer aus der Familie der Laufkafer und der Unterfamilie Nebriinae Synonyme sind Leistus otomanus Schweiger 1970 und Leistus italicus A Fiori 1913 2 Die Gattung Leistus ist in Europa mit uber vierzig Arten vertreten Der Rotrandige Bartlaufer gehort mit sechzehn weiteren europaischen Arten zur Untergattung Pogonophorus 3 Rotrandiger BartlauferRotrandiger BartlauferSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Familie Laufkafer Carabidae Unterfamilie NebriinaeGattung Bartlaufer Leistus Art Rotrandiger BartlauferWissenschaftlicher NameLeistus rufomarginatus Duftschmid 1812 Abb 1 Kopfunterseite mit Fangkorb von Leistus ferrugineus Kiefertaster nach hinten gelegt Lippentaster entfernt Abb 2 Larve von Leistus rufomarginalis 1 Der Gattungsname Leistus von altgriechisch lhisths leistes Rauber druckt aus dass die Art rauberisch lebt Der Name der Untergattung Pogonophorus von altgriechisch pwgwn pōgon Bart und forws phoros tragend bedeutet Barttrager Der Ausdruck ist in den von der Seite sichtbaren Borsten der Mundwerkzeuge begrundet Der Artname rufomarginatus von lat rufus rot und marginatus gerandet bezieht sich auf den roten Rand des Halsschildes 4 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale des Kafers 2 Larve 3 Biologie 4 Verbreitung 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale des Kafers BearbeitenDer Kafer erreicht eine Lange von 7 5 bis 9 5 Millimetern Bei ausgefarbten Exemplaren sind Kopf Brustschild und Flugeldecken schwarzbraun Beine Fuhler und Mundwerkzeuge sind heller und rotlich braun Beim Betrachten des Kopfes fallen sofort die sehr breiten lamellenartigen und nur vergleichsweise schwach sklerotisierten Oberkiefer auf die seitlich den Kopf uberragen Sie sind seitlich heruntergezogen auf der Aussenseite im basalen Bereich gefurcht und tragen in dieser Furche einen Porenpunkt mit Borste Sie sind scharf zugespitzt der rechte Oberkiefer tragt innen einen Zahn der dem linken fehlt Die Unterkiefer sind verbreitert und tragen am Aussenrand drei auffallende Zahne und weitere zahnartige Erweiterungen sowie in Reihe angeordnete lange Borsten Die viergliedrigen Kiefertaster und die dreigliedrigen Lippentaster sind schlank und lang ihre Endglieder abgestutzt Die Unterlippe ist dreizahnig und an der Basis ringsum bedornt Auch die Oberlippe ist vorn steif bewimpert Insgesamt bilden die Borsten der Mundwerkzeuge bei allen Arten der Gattung Leistus einen nach unten geoffneten Fangkorb der das Entkommen der uberraschten Beutetiere hauptsachlich Springschwanze verhindert Abb 1 Die elfgliedrigen Fuhler sind fadenformig die letzten acht Glieder fein behaart Das dritte Fuhlerglied ist nur etwa doppelt so lang wie das zweite Die rundlichen Augen sind halbkugelformig gewolbt Der herzformige Halsschild ist fast doppelt so breit wie lang Sein Rand ist durch eine breite Rinne Halsschildkehle abgesetzt die an der Seite deutlich breiter ist als das zweite Fuhlerglied lang Die Halsschildkehle ist im Gegensatz zur Halsschildmitte deutlich punktiert und rotlich braun Zur Basis hin verschmalert sich der Halsschild etwa auf die Breite des Kopfes Auch die Flugeldecken haben einen helleren aber weniger auffallenden Rand Sie sind lang und schlank An der Basis tragen sie aussen ein Basalzahnchen Hinter der Basis verbreitern sie sich schnell und werden hinter der Halfte breiter als der Halsschild aber Schultern sind hochstens angedeutet Am Ende sind die Flugeldecken gemeinsam zugespitzt Sie tragen neun markante Punktstreifen und einen weiteren stark verkurzten Streifen neben dem Schildchen Scutellarstreif Die vorderen Hufthohlen sind hinten offen Die Beine sind lang und schlank und verraten den schnellen Laufer Die Tarsen sind alle deutlich funfgliedrig Larve BearbeitenDie Larven zeichnen sich durch das langgezogene erste Brustsegment den gestielten Kopf und die beiden langen Cerci aus Dies gilt jedoch fur alle Larven der Gattung Bei Leistus rufomarginatus tragen die Cerci nur sehr kurze Borsten Abb 5 Biologie BearbeitenDie Art ist bezuglich der Wahl des Lebensraums nicht wahlerisch es genugt dass die Feuchtigkeit hoch ist Der Kafer kommt vorzugsweise in der Bodenstreu von feuchten Laubwaldern vor seltener auch in Wiesen und anderen offenen Lebensraumen In hoheren Lagen ist er auch in Nadelwald anzutreffen Die Tiere werden gewohnlich als gute Flieger mit voll ausgebildeten Flugeln geschildert makropter 5 an anderen Orten mit verkummerten Flugeln brachypter und flugunfahig 6 Das Vorkommen makropterer und brachypterer Populationen innerhalb der gleichen Art ist jedoch bei Laufkafern ofter anzutreffen 7 Die Imagines sind in Mitteleuropa im Herbst aktiv Die Art uberwintert hier fast ausschliesslich als Larve und selten als Imago Verbreitung BearbeitenDie Art ist in Europa weit verbreitet und ihr Verbreitungsgebiet in Ausdehnung begriffen Der Kafer fehlt im Sudwesten Spanien Portugal und im aussersten Norden Auch innerhalb Mitteleuropas nimmt die Haufigkeit von Osten nach Westen und nach Norden ab Die Art breitete sich postglazial von den Ruckzugsgebieten im Balkan aus In Grossbritannien wurde sie um die Mitte des 20 Jahrhunderts erstmals gemeldet und verbreitete sich rasch Heute ist sie im Sudosten der Insel am haufigsten aber in ganz England vertreten 8 Inzwischen ist die Art auch aus Schottland gemeldet 9 Die nordliche Verbreitungsgrenze verlauft in Europa durch Norwegen Schweden und Litauen 2 Literatur BearbeitenHeinz Freude Karl Wilhelm Harde Gustav Adolf Lohse Die Kafer Mitteleuropas Band 2 Adephaga 1 Elsevier Spektrum Akad Verlag Munchen 1976 ISBN 3 87263 025 3 Gustav Jager Hrsg C G Calwer s Kaferbuch K Thienemanns Stuttgart 1876 3 Auflage Edmund Reitter Fauna Germanica die Kafer des Deutschen Reiches I Band K G Lutz Verlag Stuttgart 1908 Ekkehard Wachmann Ralph Platen Dieter Barndt Laufkafer Beobachtung Lebensweise 1 Auflage Naturbuch Verlag Augsburg 1995 ISBN 3 89440 125 7 Einzelnachweise Bearbeiten Edmund Reitter Fauna Germanica die Kafer des Deutschen Reiches I Band Tafel 7 K G Lutz Verlag Stuttgart 1908 a b Leistus rufomarginatus bei Fauna Europaea Abgerufen am 23 Februar 2012 Pogonophorus Untergattung bei Fauna Europaea Abgerufen am 23 Februar 2012 Sigmund Schenkling Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Dirk Henner Lankenau Laufkafer Carabidae Verborgene Bewohner des Siebenmuhlentals Indikatoren evulutiver Prozesse und Leitorganismen der Biodiversitat Heidelberger Tag der Artenvielfalt als PDF N Milasovszky Markus Strodl Beitrage zur Spinnen und Laufkaferfaune Wiens Untersuchungen im Sternwartenpark der Universitat Wien Beitrage zur Entomofaunistik 7 21 31 Wien Dezember 2006 als PDF Ekkehard Wachmann Ralph Platen Dieter Barndt Laufkafer Beobachtung Lebensweise 1 Auflage Naturbuch Verlag Augsburg 1995 ISBN 3 89440 125 7 S Rushton S Sanderson M Luff R Fuller Modelling the spacial dynamics of ground beetles Carabidae within landscapes Ann Zool Fennici 33 233 241 Helsinki 14 Juni 1996 ISSN 0003 455X als PDF C Andrews D Brooks New record of Leistus rufomarginatus Carabidae in the Central Highlands of Scotland The Coleopterist 19 21 23Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leistus rufomarginatus Album mit Bildern Videos und Audiodateien alphabetisch unter Leistus rufomarginatus kurzes Video Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rotrandiger Bartlaufer amp oldid 227405520