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Der Rothschildpark ist seit 1941 ein offentlicher Park im Stadtteil Westend in Frankfurt am Main Benannt ist er nach der Frankfurter Bankiersfamilie Rothschild die hier im 19 Jahrhundert Grundbesitz erwarb und eines ihrer Palais mit Parkanlage bauen liess Der kleinere heutige Park bis zum Jahr 2010 nach Suden erweitert liegt nordwestlich der Alten Oper zwischen den Strassen Reuterweg und Oberlindau Das Rothschild Palais mit Park auf dem Stadtplan von Friedrich Wilhelm Delkeskamp aus dem Jahr 1864Der neugotische Zierturm aus dem 19 Jahrhundert Ansicht von NordenAlter Baumbestand mit einer 1850 gepflanzten Buche Mitte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Der Park im 19 Jahrhundert 1 2 Entwicklung im 20 und 21 Jahrhundert 2 Literatur 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Park im 19 Jahrhundert Bearbeiten Den Anfang des Rothschildparks bildete ein im Jahr 1810 nach anderen Quellen im Jahr 1816 1 von Amschel Mayer Rothschild erworbenes Landhaus mit Grundstuck an der zu dieser Zeit Bockenheimer Chaussee genannten Bockenheimer Landstrasse Das Grundstuck lag in einer sich am Anfang des 19 Jahrhunderts neu entwickelnden Gartenvorstadt dem spateren Westend unmittelbar vor dem damaligen Bockenheimer Tor und den erst ein Jahr zuvor anstelle der geschleiften Frankfurter Stadtbefestigung eingerichteten Frankfurter Wallanlagen 2 Erste Erweiterungsplane fur das Landhaus geschaffen vom Architekten Rudolf Burnitz wurden von Rothschild wegen zu hoher Baukosten verworfen 1 Beginnend im Jahr 1830 liess die Familie Rothschild das bereits bestehende Haus durch den Frankfurter Architekten Friedrich Rumpf aufwendig zu einem Palais ausbauen Dessen Entwurf fur das Haus stand in der Tradition des klassizistisch gepragten Architekten Salins de Montfort Ebenfalls Rumpf zugeschrieben wird der Umbau des Grundstucks zu einer Parkanlage im Stil eines englischen Landschaftsgartens ab dem Jahr 1832 Als gartenarchitektonisch schwierig erwies sich die langgestreckte Form des Grundstucks die eine optische Vergrosserung der Anlage erschwerte Der Park erhielt einen bis heute erhaltenen neugotischen Zierturm Ausserdem wurden ein Gewachshaus und eine Orangerie erbaut 2 sowie im Nordteil des Parks ein Weiher angelegt die jedoch alle nicht erhalten geblieben sind In den Jahren 1869 1870 erweiterte Wilhelm Carl von Rothschild den Grundbesitz vor Ort durch Neuerwerbungen und liess das Palais zum Landschloss ausbauen Im Jahr 1891 wurde das Palais ein weiteres Mal umgebaut und der Park wurde umgestaltet 1 Entwicklung im 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Ring der Statuen von Georg Kolbe nbsp Der im Jahr 2010 neueroffnete Sudzugang des Rothschildparks Ansicht von der Bockenheimer Landstrasse aus Im Hintergrund der Park Tower rechts der Opernturm nbsp Parkansicht 2021 Im September 1938 zwang die nationalsozialistische Stadtverwaltung den Eigentumer Maximilian von Goldschmidt Rothschild das Parkgelande und das Palais weit unter Wert an die Stadt zu verkaufen Der hochbetagte Bankier durfte noch bis zu seinem Tod im Februar 1940 eine kleine Wohnung im Palais bewohnen 1941 wurde der Park fur die Offentlichkeit geoffnet und 1943 in Wohlerpark umbenannt nach dem Chemiker Friedrich Wohler bzw seinem Vater August Anton Wohler Das Datum der offiziellen Ruckumbenennung in Rothschildpark konnte nicht ermittelt werden 3 Im Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage schwer beschadigt Das Rothschild Palais wurde 1943 bei einem Luftangriff auf Frankfurt zerstort im darauf folgenden Jahr brannte die Orangerie durch Kriegseinwirkungen nieder Seit 1950 gehort das Grundstuck der Stadt Frankfurt die die fruheren Eigentumer entschadigte und es im folgenden Jahrzehnt zugunsten neuer Baugrundstucke verkleinerte Am Nordrand des Parks wurden auf dessen Gelande das Amerika Haus und eine Kindertagesstatte errichtet 1 Im Park steht eine Statuengruppe des Bildhauers Georg Kolbe der 1936 konzipierte Ring der Statuen Die sieben uberlebensgrossen Bronzefiguren nackter Menschen bilden einen Kreis sie werden von jeweils zwei dunklen Marmorstelen flankiert Die Figuren heissen Junges Weib Huterin Auserwahlte Amazone Herabschreitender Stehender Jungling und Sinnender Die Statuengruppe war 1941 von der Stadt Frankfurt angekauft worden und sollte im damaligen Wohlerpark aufgestellt werden Zur Aufstellung kam es jedoch erst 1951 4 Entlang der Bockenheimer Landstrasse entstand von 1958 bis 1960 das 68 Meter hohe Zurich Haus das zu den ersten Hochhausern Frankfurts gehorte 1972 kam das SGZ Hochhaus am Reuterweg hinzu das damals fur kurze Zeit das hochste Hochhaus Frankfurts war Fur diesen Bau wurde der Weiher des Parks zugeschuttet und mehrere 120 Jahre alte Platanen im Park wurden gefallt 1 Im Jahr 2002 wurde das 19 stockige Zurich Haus abgerissen Auf dem Gelande entstand von 2007 bis 2009 der 170 Meter hohe Opernturm Dabei wurde bis zum Jahr 2010 der ursprungliche Parkzugang von der Bockenheimer Landstrasse aus neu eingerichtet ein weiterer Zugang von der Ostseite geschaffen und die Parkflache um ca 5 500 Quadratmeter fur eine Baugenehmigung vergrossert Der Park mit altem Baumbestand erhielt einen Kinderspielplatz An das im Krieg zerstorte Rothschild Palais erinnert ein Denkmal im neugestalteten sudlichen Teil des Parks das einen Teil des Grundrisses des Hauses nachbildet und zu dem eine Sandstein Stele aus dem Jahr 1878 mit dem Wappen von Amschel Mayer Rothschild gehort An der nordostlichen Ecke des Parks im ehemaligen Amerika Haus liegt heute die Frankfurter Niederlassung des spanischen Kulturinstituts Instituto Cervantes Literatur BearbeitenFrank Blecken Historische Parks in Frankfurt am Main Rothschildpark In Tom Koenigs Hrsg Stadt Parks Urbane Natur in Frankfurt am Main S 80 117 Campus Verlag Frankfurt New York 1993 ISBN 3 593 34901 9Siehe auch BearbeitenPalais Rothschild Begriffsklarung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rothschildpark Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rothschildpark bei par frankfurt de der fruheren Website der Stadt Frankfurt am Main Der Ring der Statuen von Georg KolbeEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Blecken Historische Parks in Frankfurt am Main in Stadt Parks S 106 a b Klaus Merten Christoph Mohr Das Frankfurter Westend Eine Dokumentation des Kuratoriums Kulturelles Frankfurt mit dem Schwerpunkt Architektur und zahlreichen historischen Abbildungen Karten und Fotos Prestel Munchen 1974 ISBN 3 7913 0036 9 S 14 Auskunft des Instituts fur Stadtgeschichte Frankfurt am Main Steffi Lamla Zeitgeschehen Munzgasse 9 60311 Frankfurt am Main vom 31 August 2019 Ursel Berger Einseitig kunstlerisch pdf Georg Kolbe in der NS Zeit Georg Kolbe Museum Berlin 2018 S 14 abgerufen am 24 Oktober 2019 50 1179 8 6699 Koordinaten 50 7 4 4 N 8 40 11 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rothschildpark amp oldid 229588120