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Als Rosebud Sioux Tribe v Kneip wird ein Gerichtsurteil des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten bezeichnet Am 4 April 1977 entschied das Gericht dass die Rosebud Reservation mit den Gesetzen des Kongresses der Vereinigten Staaten aus den Jahren 1904 1907 und 1910 verkleinert wurde Das Gericht stellte fest dass nur die gesamte Flache von Todd County zum Reservationsgebiet gehort Stammesgebiete ausserhalb von Todd County gehoren nicht zur Reservation Diese befinden sich in Tripp County Lyman County Mellette County und Gregory County Durch das Gerichtsurteil befanden sich 11 Indianergemeinden mit 2000 Stammesmitgliedern ausserhalb der Reservatsgrenzen Durch das Urteil sind unuberschaubare Flickenteppiche entstanden welche sich Off reservation trust land nennen 3 4 Rosebud Sioux Tribe v KneipVerhandelt 12 Januar 1977Entschieden 4 April 1977Name Rosebud Sioux Tribe v KneipZitiert 423 U S 1047 1976 SachverhaltAnderte durch Bundesgesetze aus den Jahren 1904 1907 und 1910 die Grenzen der Rosebud Reservation im U S Bundesstaat South DakotaEntscheidungStammesgebiete in Tripp County Lyman County Mellette County und Gregory County gehoren nicht zur Rosebud ReservationBesetzungVorsitzender Warren Earl BurgerBeisitzer William H Rehnquist Lewis F Powell Byron White Harry A Blackmun Thurgood Marshall William Joseph Brennan Potter Stewart John Paul Stevens 1 PositionenZustimmend William H Rehnquist Lewis F Powell Byron White Harry A Blackmun Thurgood Marshall John Paul StevensAbweichende Meinung William Joseph Brennan Potter StewartAngewandtes RechtAct of Apr 23 1904 33 Stat 254 Act of Mar 2 1907 34 Stat 1230 Act of May 30 1910 c 260 36 Stat 448 2 Lage des Reservats in South Dakota Die rote Linie zeigt die Reservatsgrenze vor 1977 das rote Quadrat das Reservat nach dem Urteil Weitere Stammesgebiete als rote Flecken Interessant ist in diesem Zusammenhang die offizielle Karte des Bureau of Indian Affairs Sie zeigt die Rosebud Reservation in ihren alten Grenzen Eine andere Karte von South Dakota mit den offiziellen Grenzen von Rosebud Die trust lands sind auf der Karte nicht vermerkt 1936 aufgegebene Farm in South Dakota Landwirtschaftlich genutzte Flachen verwandelten sich in Wusten Die weissen Besitzer flohen Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Hintergrund 3 Verfahren 4 Urteil 5 Konsequenzen 6 Webseiten 7 Einzelnachweise und Anmerkungen 8 Siehe auchName BearbeitenDer Rosebud Sioux Tribe ist ein von den Vereinigten Staaten anerkannter Indianerstamm Der Stamm nennt sich selber Sicangu Lakota Oyate Er ist auch als Brule Lakota Indianer bekannt Richard F Kneip war von 1971 bis 1978 Gouverneur des Bundesstaates South Dakota Hintergrund BearbeitenIm Jahr 1868 entstand durch den zweiten Vertrag von Fort Laramie das Great Sioux Reservat Dieser Vertrag legte das Gebiet des gesamten heutigen US Bundesstaates South Dakota westlich des Missouri einschliesslich der Black Hills von der Nordgrenze in Nebraska bis zum 46 Breitengrad und vom Missouri im Osten bis zum 104 Meridian im Westen als Indianer Land zur uneingeschrankten und unbehelligten Nutzung und Besiedlung durch die Great Sioux Nation fest 5 Das heutige Reservat hat seine Ursprunge in der Whetstone Indian Agency einem Stutzpunkt des Bureau of Indian Affairs kurz BIA der fur die Brule Oglala und Miniconjou Sioux zustandig war Gegrundet 1869 zog die Agentur mehrmals um 1871 an den Big White Clay Creek und 1875 an den White River im Grenzgebiet zwischen den Nebraska und dem Dakota Territorium 1978 wurde die Spotted Tail Indian Agency benannt nach dem Brule Lakota Indianer Hauptling Spotted Tail aus der Whetstone Indian Agency herausgelost und als eigene Agentur gefuhrt die spater an den Rosebud Creek in South Dakota umzog Im gleichen Jahre wurde die Agentur in Rosebud Agency umbenannt 6 Zur gleichen Zeit erhielten die Oglala Sioux auch ihre eigene Agentur die Red Cloud Agency dem heutigen Pine Ridge Ursprunglich war das Reservat Teil der Great Sioux Reservation Diese wurde am 2 Marz 1889 durch den Kongress der Vereinigten Staaten in mehrere kleine Reservate geteilt Aus der Agentur entstand ein eigenstandiges Reservat 7 Dabei gingen den Indianern 36 000 Quadratkilometer verloren Rosebud war aber davon nicht direkt betroffen Rosebud umfasste weiterhin die Gebiete der heutigen Todd Tripp Lyman Mellette und Gregory Counties In den Jahren zwischen 1904 und 1910 beschloss der US Kongress das Gebiet der heutigen Jackson Tripp Lyman Mellette und Gregory County fur die Besiedlung durch weisse Siedler zu offnen 8 Der US Kongress verkleinerte damit die Flache der Rosebud Reservation da man der Meinung war dass die Indianer zu viel Land beanspruchten Die Massnahme verfolgte hauptsachlich zwei Ziele Zum einen sollte so das Gemeinschaftsgefuge der Indianer gebrochen und die Indianer somit in die amerikanische Gesellschaft integriert werden Die Indianer sollten Farmer werden Als solche so die offizielle Meinung wurden sie viel weniger Land brauchen als sie fur ihre traditionelle nichtsesshafte Lebensweise als Jager und Sammler beanspruchten Im selben Jahr wurde das Gebiet von den Vermessern Sam Chilton und Blaine Scrivenin in Parzellen geteilt Dabei rammten sie im Abstand einer halben Meile Stahlstabe in den Boden Sie reservierten auch Gebiete fur zukunftige Siedlungen und Schulen Da die Massnahme rechtlich als Enteignung galt die nach der Verfassung verboten war erhielten individuelle Indianer 320 Acres und Kinder 160 Acres Der Rest der Flache wurde im Rahmen des Homestead Act an weisse Siedler verlost 9 10 Diese Landubergabe war jedoch an Bedingungen geknupft Die Parzellen wurden erst nach 25 Jahren Eigentum der individuellen Indianer Die US Regierung fungierte als Treuhander Das Land musste von den Besitzern bewirtschaftet werden um in ihr Eigentum uberzugehen Aus verschiedenen Grunden bewirtschafteten die Indianer oftmals ihre Grundstucke aber nicht Die Indianer selbst wehrten sich meist gegen ein Leben als Farmer Sie sahen die Farmarbeit als unwurdig und einschrankend an Auch waren die Flachen oft landwirtschaftlich gesehen wertlos und brachten keine Ertrage Auch entsprach dies nicht der Rechtsauffassung und der Kultur der Sioux Indianer die kein Grundeigentum kannten Die Sioux zogen als Nomaden durch das Gebiet und kannten keine festen Siedlungen Im Laufe der Zeit kamen die Gebiete ausserhalb von Todd County immer starker unter die Kontrolle der Regierung des Bundesstaates South Dakota Mit der Zeit anderte sich der Charakter der betroffenen Counties Die Kultur des Weissen Mannes setzte sich immer mehr durch Stammesmitglieder welche individuell Land zugesprochen bekommen hatten passten sich an die neue Situation an und wurden Farmer Andere Indianer wanderten nach Todd County oder in amerikanische Grossstadte ab Auch wurden grosse Gebiete an weisse Farmer verpachtet welche mit modernen Mitteln das Land bearbeiteten Aufgegebene oder nicht selbst bewirtschaftete Gebiete von Indianern fielen zuruck an den Stamm Erschwerend kam dazu dass die wenigsten Indianer Testamente machten Auch solche Gebiete fielen zuruck an den Stamm wenn keiner der Nachfahren sie bewirtschaftete Vielen weissen Einwohnern dagegen war nicht klar dass sie auf Reservatsgebiet siedelten und arbeiteten 11 In den dreissiger Jahren wanderten viele weisse Einwohner ab Die Boden waren nicht gut genug fur Ackerbau und verwandelten sich nach einigen Jahren Bewirtschaftung in Sandwusten Siehe Dust Bowl Da diese im Gegensatz zu Indianern Steuern zu entrichten hatten dies aber nicht taten fielen auch diese Gebiete zuruck an den Stamm bzw an das BIA Ein Flickenteppich entstand 1972 versuchte der Rosebud Sioux Stamm Klarheit daruber zu erhalten ob es sich bei den Gebieten weiterhin um Reservatsgebiet handelt oder nicht und zog zwecks Klarung dieses Sachverhalts vor Gericht 12 Verfahren BearbeitenIm Juni 1972 reichte der Rosebud Sioux Stamm Klage beim US District Court for the District of South Dakota ein Dieses entschied am 6 Februar 1974 dass der US Kongress mit seinen Gesetzen von 1906 bis 1910 klar beabsichtigt hat die Flache des Reservats zu verkleinern 13 14 Der Stamm war mit dem Urteil nicht einverstanden und ging in Revision Am 12 Januar fand die Verhandlung vor dem Obersten Gerichtshof statt Das Verfahren wurde von Warren Earl Burger geleitet Weitere Richter waren William H Rehnquist Lewis F Powell Byron White Harry A Blackmun Thurgood Marshall William Joseph Brennan Potter Stewart und John Paul Stevens Der Rosebud Sioux Stamm wurde von Richard A Smith Marvin J Sonosky und Mark V Meierhenry vertreten der Gouverneur von South Dakota Richard F Kneip vom Staatsanwalt des Bundesstaates William J Janklow Urteil BearbeitenDie Entscheidung des Gerichts bereitete William H Rehnquist vor Er stellte fest dass der Kongress mit seinen Gesetzesinitiativen zwischen 1906 und 1910 die Absicht verfolgte das Reservatsgebiet der Sicangu Lakota Oyate zu verkleinern 1901 war dem Stamm bereits ein Vorschlag eines Vertrages unterbreitet worden welchem der Stamm zustimmte In diesem hiess es The said Indians belonging on the Rosebud Reservation South Dakota for the consideration hereinafter named do hereby cede surrender grant and convey to the United States all their claim right title and interest in and to all that part of the Rosebud Indian Reservation now remaining unallotted situated within the boundaries of Gregory County Die Indianer der Rosebud Reservation traten in diesem Vertrag alle ihre Rechte im Gebiet des Gregory County an die Vereinigten Staaten ab Der Vertrag wurde vom US Kongress aber nicht ratifiziert Doch der Stamm war durch diesen Vertragsentwurf informiert und hatte zugestimmt Sie kannten die Intentionen und Konsequenzen der Gesetze und stimmten einer Bezahlung zu welches die Gesetze vorsahen Damit akzeptierten sie die Klauseln des Vertrages Mit dem Verkauf der Grundstucke verzichtete der Stamm auf seine Souvereignsrechte Konsequenzen BearbeitenBis heute sind die Konsequenzen spurbar Zwar verfugt der Stamm weiterhin uber grosse Gebiete in den betroffenen Counties Aber zum Reservat gehoren die Gebiete nicht mehr Es gibt Bestrebungen des Bureau of Indian Affairs diesen Zustand wiederherzustellen So werden grosse Summen in Buy Back Aktionen eingesetzt Ob dadurch aber die Souveranitat des Stammes uber diese Counties wiederhergestellt werden kann ist mehr als fraglich Webseiten BearbeitenCase Law ROSEBUD SIOUX TRIBE v KNEIP Urteil als PDFEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Findlaw REHNQUIST J delivered the opinion of the Court in which BURGER C J and WHITE BLACKMUN POWELL and STEVENS JJ joined MARSHALL J filed a dissenting opinion in which BRENNAN and STEWART JJ joined post p 615 States Supreme Court United States Supreme Court ROSEBUD SIOUX TRIBE v KNEIP 1977 No 75 562 Encyklopedia of the Great Plains Indian Country caselaw ROSEBUD SIOUX TRIBE v KNEIP Vertragstext in Englisch The Spotted Tail Agency was the successor to the Whetstone Agency It received its name from the leader of the band of Brule Sioux which it served In 1878 the agency was moved to a location on Rosebud Creek near its confluence with the South Fork of the White River and the name was changed to the Rosebud Agency That the following tract of land being a part of the said Great Reservation of the Sioux Nation in the Territory of Dakota is hereby set apart for a permanent reservation for the Indians receiving rations and annuities at the Rosebud Agency in said Territory of Dakota namely Commencing in the middle of the main channel of the Missouri River at the intersection of the south line of Brule County thence down said middle of the main channel of said river to the intersection of the ninety ninth degree of west longitude from Greenwich thence due south to the forty third parallel of latitude thence west along said parallel to a point due south from the mouth digital library okstate edu Memento des Originals vom 3 Januar 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot digital library okstate edu Gregory County 1904 Act Tripp and Lyman Counties 1907 Act and in Mellette County 1910 Act Only Todd County remains unaffected by these post 1889 enactments supreme justia com The effort to shift the Indian from a hunting life to that of farming was the chief feature of the Indian policy framed by the government In 1887 the Allotment Act was passed Under this law the reservation was to be broken up and the land divided into individual allotments Each adult Indian was to receive 320 acres and each child received 160 acres The Indian could live on it and farm it but he could not sell or mortgage it and when he died it was bequeathed to his heirs genealogytrails com Memento vom 13 September 2016 im Internet Archive In October 1911 466 562 acres in Mellette County were thrown open to settlement There were 53 728 people registered for 10 000 homestead sites and they drew lots to determine who would be allowed to homestead the allotted land The drawing started at Gregory on Wednesday October 24 1911 under the supervision of Judge James Witten southdakotamagazine com Where entire counties within Indian Country in some states have become non Indian in character litigation has ensued leading to the diminishment of external boundaries of many allotted reservations In June 1972 the Rosebud Sioux Tribe sued in the United States District Court for the District of South Dakota to obtain a declaratory judgment that the original boundaries of their reservation as defined in the Act of March 2 1889 25 Stat 888 had not been diminished by three subsequent Acts of Congress passed in 1904 1907 and 1910 respectively US District Court for the District of South Dakota This Court is of the opinion that the contemporary history of the 1904 Act 1074 indicates a congressional intent to extinguish that portion of the reservation Siehe auch BearbeitenRosebud Reservation Indian Appropriations Act 1851 Indian Appropriations Act 1871 Tribal sovereignty Vereinigte Staaten Dawes Act United States v Sioux Nation of Indians McGirt v Oklahoma Nebraska v Parker Solem v Bartlett Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rosebud Sioux Tribe v Kneip amp oldid 229446958