www.wikidata.de-de.nina.az
Rolf Fister 12 Oktober 1929 in Grossdeuben 19 Marz 2007 in Berlin war von 1973 bis 1990 Leiter der Ermittlungsabteilung des Ministeriums fur Staatssicherheit MfS Als solcher war er zustandig fur die Anleitung und Kontrolle von Ermittlungsverfahren gegen zahlreiche DDR Oppositionelle Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit und Jugend 2 Laufbahn im MfS 3 Nach dem Ende der SED Diktatur 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKindheit und Jugend BearbeitenFister wurde 1929 in Grossdeuben als Sohn eines Schlossers geboren Nach der Volksschule nahm er 1944 eine Lehre als Chemigraph auf Ab 1948 betatigte er sich als Betriebsassistent ehe er 1952 in den Dienst des MfS trat Mit seiner Frau Edit hatte Fister einen Sohn und eine Tochter Laufbahn im MfS BearbeitenNach seiner Einstellung beim MfS war Fister zunachst im Bereich der Abteilung IV Spionageabwehr der Landerverwaltung Sachsen tatig Ein Jahr spater erfolgte seine Versetzung zum Untersuchungsorgan Hauptabteilung IX nach Berlin Von 1956 bis 1960 absolvierte er ein Fernstudium zum Kriminalist an der Zentralschule der Volkspolizei Arnsdorf bzw der mittleren Polizeischule Aschersleben 1958 wurde er zunachst stellvertretender Leiter spater Abteilungsleiter innerhalb der Hauptabteilung IX Zwischen 1962 und 1966 absolvierte er ein weiteres Fernstudium an der Humboldt Universitat zu Berlin Mit einer Arbeit uber die Methodik in Anwerbung und Ausbildung der amerikanischen CIA fur den Einsatz zur Spionage gegen die DDR erwarb er den Titel des Diplom Kriminalisten 1965 stieg er zum stellvertretenden Leiter der HA IX auf 1973 ubernahm er den Posten von Walter Heinitz als Leiter des Untersuchungsorgans und war somit Vorgesetzter aller Haftanstalten der Staatssicherheit In seine Amtszeit fallen die Verhaftungen prominenter Dissidenten wie Rudolf Bahro oder Gerulf Pannach Auch der Haftbefehl gegen Jurgen Fuchs 1 sowie die Einleitung des Ermittlungsverfahrens gegen Lutz Eigendorf 2 tragen seine Unterschrift Fister war damit auch hauptverantwortlich fur die schikanosen demutigenden und folterahnlichen Vernehmungspraktiken 3 1975 promovierte er zusammen mit Heinz Fiedler an der Hochschule des Ministeriums fur Staatssicherheit in Potsdam zum Dr jur mit der Schrift Die Bekampfung staatsfeindlichen Menschenhandels Drei Jahre spater erfolgte seine Ernennung zum Generalmajor Mit der Auflosung des Ministeriums fur Staatssicherheit wurde Fister 1990 entlassen Nach dem Ende der SED Diktatur BearbeitenNach seiner Entlassung aus dem Dienst der Staatssicherheit lebte Fister als Rentner in Berlin 1996 erhob die Staatsanwaltschaft Berlin Anklage wegen Anstiftung zur Rechtsbeugung und Freiheitsberaubung Wegen Verhandlungsunfahigkeit musste er sich jedoch nicht fur irgendwelche Vergehen verantworten Im Marz 2001 unterzeichnete er zusammen mit 22 weiteren ehemaligen hochrangigen MfS Offizieren einen offenen Brief in der jungen Welt in dem sie eine Hexenjagd auf ehemalige Mitarbeiter der Staatssicherheit beklagten 4 5 Fister starb am 19 Marz 2007 in Berlin 6 Literatur BearbeitenJens Gieseke Rolf Fister In BStU Wer war wer im Ministerium fur Staatssicherheit MfS Handbuch V 4 Berlin 1998 S 18 PDF 537 kB Jens Gieseke Fister Rolf In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Roger Engelmann Bernd Florath Helge Heidemeyer Daniela Munkel Arno Polzin Walter Suss Das MfS Lexikon 4 aktualisierte Auflage Ch Links Verlag Berlin 2021 ISBN 978 3 96289 139 8 S 92 Online Version Weblinks BearbeitenMfS Lexikon Rolf FisterEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Gedenkstatte Berlin Hohenschonhausen Dienstsitz der Ermittlungsabteilung des MfS Memento vom 6 Oktober 2015 im Internet Archive Vgl Forster Gunter Die juristische Hochschule des Ministeriums fur Staatssicherheit S 358 Karl Wilhelm Fricke Mielkes Schergen 13 April 2015 abgerufen am 12 Juni 2018 Den Osten beherrschbar machen Propaganda alter Seilschaften Archiviert vom Original am 12 Februar 2013 abgerufen am 12 Juni 2018 ursprunglich erschienen in junge Welt 20 April 2001 Hubertus Knabe Die Tater sind unter uns Uber das Schonreden der SED Diktatur Berlin 2008 S 284 Vgl Todesanzeige in der Berliner Zeitung 7 April 2007 PersonendatenNAME Fister RolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Geheimdienstler Leiter der Ermittlungsabteilung des Ministeriums fur StaatssicherheitGEBURTSDATUM 12 Oktober 1929GEBURTSORT GrossdeubenSTERBEDATUM 19 Marz 2007STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rolf Fister amp oldid 239507303