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Robert Stern 8 November 1885 in Koln 13 Marz 1964 in New York City war ein deutscher Architekt der in der Emigration die US amerikanische Staatsburgerschaft erwarb Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bauten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRobert Stern war eines von sieben Kindern des Ehepaars Simon und Emma Stern geb Wolf Simon Stern Bauunternehmer und Malermeister verlor seine Ehefrau und zwei seiner Kinder um 1920 wahrend einer Grippewelle Robert Stern wuchs in einer Mietwohnung in der Kolner Thieboldsgasse 9 spater an haufig wechselnden Wohnsitzen auf Der Vater errichtete in der Kolner Neustadt etliche Mehrfamilienhauser in denen die Familie jeweils etwa drei Jahre selbst wohnte Robert Stern absolvierte das Gymnasium und studierte in Stuttgart Munchen und Dresden an den Technischen Hochschulen Am 1 September 1909 eroffnete er in der Volksgartenstrasse 32 Vorgebirgstrasse sein erstes Architekturburo Vermutlich hatte er Erfahrungen bei Joseph Maria Olbrich gesammelt der auch dieses Haus gebaut hatte und wahrscheinlich lernte er auch bei Paul Gerlach in dessen Haus in der Eifelstrasse 14 16 er sich einmietete Er heiratete am 14 April 1910 die Fabrikantentochter Heddy Heydt mit der er 1912 eine Tochter namens Ilse Meta Stern bekam Wahrend des Ersten Weltkrieges wurde Stern als Soldat bei der Fortification in Antwerpen eingesetzt Seine Familie zog damals aus der Titusstrasse 22 in die Hulchrather Strasse 5 in Koln um wo bereits sein Schwiegervater lebte Nach seiner Heimkehr aus dem Krieg verlegte Robert Stern sein Architekturburo in das Haus Apostelnkloster 20 Dort befand sich auch die Firma seines Schwagers Das Architekturburo wechselte noch zweimal seinen Standort innerhalb Kolns Von 1931 bis 1933 befand es sich in der Gereonstrasse 43 47 danach an derselben Adresse wie Sterns Wohnsitz Zu Sterns Mitarbeitern gehorten Ludwig Ahlfeld Oskar von Perlstein und Max August Breuer Eng scheint Stern mit dem Bauunternehmer Otto Greven zusammengearbeitet zu haben Robert Stern emigrierte etwa 1936 nach London kehrte aber noch mehrmals nach Koln zuruck und besuchte sein Buro das von Breuer im Agrippinahaus weitergefuhrt wurde 1938 erhielt er ein Visum das ihn zur Einwanderung in die USA berechtigte Am 27 November 1944 erhielt der die US amerikanische Staatsburgerschaft Stern der in den USA nicht mehr in seinem angestammten Beruf arbeiten konnte hielt sich als Vertreter fur Bursten und Reinigungsmittel uber Wasser Seine Ehefrau starb im Jahr 1951 in New York die Tochter Ilse Meta die Heinz Gerhard Salinger geheiratet und mit diesem ein Kind bekommen hatte war zu diesem Zeitpunkt schon lange tot Nach Amsterdam emigriert war sie von den Nationalsozialisten verhaftet und im Konzentrationslager Natzweiler Struthof umgebracht worden Auch ihr Ehemann und das Kind uberlebten das Dritte Reich nicht Briefe Ilse Salingers aus den Niederlanden an die Eltern in New York befinden sich heute im U S Holocaust Memorial Museum in Washington Robert Stern starb im Mayflower Nursing Home und wurde am 15 Marz 1964 im Krematorium des Ferncliff Cemetery in New York eingeaschert Auf diesem Friedhof wurde seine Urne auch beigesetzt Seinen Nachlass zu dem wohl zahlreiche Dokumente zu seiner Zeit als Kolner Architekt gehorten erhielt sein Bruder Julius Spatestens nach dessen Tod 1965 scheint Robert Sterns Nachlass vernichtet worden zu sein Bauten Bearbeiten nbsp Halbvilla Bayenthalgurtel 28 30Wolfram Hagspiel bezeichnet Robert Stern als den bedeutendsten judischen Architekten Kolns neben Georg Falck 1 und als einen der bedeutendsten im Westen Deutschlands im 20 Jahrhundert Er baute und veranderte unter anderem zahlreiche Wohn und Geschaftshauser in Koln Kalker Hauptstrasse 211 213 Kino nicht erhalten Zuschreibung von Wolfram Hagspiel 1909 Zulpicher Wall 12 Mehrfamilienhaus nicht erhalten 1910 Severinstr 228 230 232 Georgsplatz Wohn und Geschaftshauser 1910 11 z T verandert erhalten Franzstrasse 69 71 75 77 Gleueler Str 215 217 Ruckertstr 2 4 6 8 10 1911 13 villenartige Ein und Mehrfamilienhauser z T erhalten Virchowstrasse 21 Halbvilla 1912 nahezu komplett erhalten Titusstrasse 20 22 24 Mehrfamilienhauser 1912 13 weitgehend original erhalten Hansaring 39 Umbau eines Einfamilienhauses 1912 13 nicht erhalten Kaiser Wilhelm Ring 21 Benzinlager 1912 13 Schaevenstrasse 1b Mauritiuswall Buro und Geschaftshaus 1912 14 zum Teil erhalten Marienburger Strasse 16 Villa 1921 22 verandert erhalten Leyboldstrasse 14 Villa 1921 23 nicht erhalten Bauherr war Abraham Salomon Rosenthal der Schwiegervater von Robert Sterns Bruder Dr Julius Stern der die Villa um 1924 an Julius und Gladys Stern verschenkte Bayenthalgurtel 28 30 Doppelvilla 1922 Holderlinstrasse 1 3 Villenzeile 1923 24 z T verandert wieder aufgebaut Pferdmengesstrasse 5 Villa 1923 24 verandert erhalten Heinestrasse 30 32 Wohnhaus 1924 leicht verandert erhalten nbsp Goltsteinstrasse 148Goltsteinstrasse 148 150 Doppelvilla 1924 26 erhalten Bernhardstrasse 161 165 Villenzeile 1925 26 z T weitgehend original erhalten Mittelhaus 1971 stark verandert Worringer Strasse 3 5 Haus Dr Demann 1925 26 Garage 1931 nicht erhalten Casarstrasse o Nr zwischen 24 und 26a Lagerbauten nicht erhalten Venloer Strasse 47 Erweiterung einer Stahlgrosshandlung nicht erhalten Goltsteinstrasse 187 189 Wohnhaus 1926 nie fertiggestellt nicht erhalten Bayenthalgurtel 41 45 Villenzeile 1927 verandert erhalten Holderlinstrasse 8 10 Teil einer Villenzeile 1927 Hohe Strasse 108 110 Haus Kimmelstiel 1927 nicht erhalten Bayenthalgurtel 26 Villa 1927 28 verandert erhalten Eugen Langen Strasse 6 Umbau 1927 28 nicht erhalten Bruckenstrasse 19 23 Herzogstrasse 82 Disch Haus 1928 Bayenthalgurtel 70 72 Doppelvilla 1928 29 verandert erhalten Robert Blum Strasse 11 Umbau 1928 29 Breite Strasse 58 60 Neven DuMont Strasse 2 4 Umbau 1928 29 nicht erhalten Hohe Strasse 138 140 Grosse Budengasse Umbau 1928 29 1932 nicht erhalten Mittelstrasse 52 54 Friesenwall Umbau 1929 verandert wieder aufgebaut Widdersdorfer Strasse 244a Lagerhalle fur Werkzeugmaschinen 1929 weitgehend original erhalten Hohe Strasse 111 Umbau 1930 nicht erhalten Salierring 27 Umbau 1930 nicht erhalten Hansaring 87 Umbau 1930 nicht erhalten nbsp Villa Am Sudpark 51Weyerstrasse 66 Umbau 1930 nur in kleinen Teilen erhalten Neusser Strasse 281 Baudristrasse Umbau 1930 31 weitgehend original erhalten Hohe Strasse 77 79 Geschaftshaus 1930 31 nicht erhalten Severinstrasse 226 Umbau eines Theaters zu einem Kino 1930 31 nicht erhalten Buchheimer Strasse 26 28 Umbau 1931 nicht erhalten Eythstrasse 25 Umbau 1931 weitgehend original erhalten Kleingedankstrasse 16 Umbau 1932 nicht erhalten Ehrenstrasse 1 3 Apostelnstrasse Umbau 1932 nicht erhalten Muhlenbach 14 Umbau 1932 nicht erhalten Siebengebirgsallee 107 Olbergstrasse Umbau 1932 weitgehend erhalten Karolingerring 17 Umbauten 1932 nicht erhalten Hultzstrasse 13 Umbau 1933 nicht erhalten Bayenthalgurtel 11 Umbauplanung 1933 nicht umgesetzt das Haus wurde 1934 abgerissen Venloer Strasse 26 Wohnungsteilung 1933 nicht erhalten Eupener Strasse 4 Wohnungsteilung 1933 verandert erhalten Am Sudpark 51 Umbau einer Villa zu einem Dreifamilienhaus 1933 erhalten Sedanstrasse 29 Umbau 1933 34 nicht erhalten Parkstrasse 8 Umbau einer Villa zu einem Zweifamilienhaus 1933 34 verandert erhalten Parkstrasse 10 Umbau einer Villa zu einem Dreifamilienhaus 1933 34 Goltsteinstrasse 144 146 Doppelhaus 1934 Zuschreibung durch Hagspiel Marienburger Strasse 37 Umbau 1934 verandert erhalten Venloer Strasse 21 Umbau 1934 nicht erhalten Hansaring 91 Umbau 1934 nicht erhalten Robert Heusser Strasse 3 Umbau 1934 Marienburger Strasse 42 Umbau 1934 Pferdmengesstrasse 19 Umbau 1934 35 Mehrfach war Robert Stern auch fur die judische Gemeinde in Koln tatig Unter anderem entwarf er auch Grabdenkmaler so etwa die Grabstatte Wihl auf dem Judischen Friedhof Deutz um 1911 die Grabstatte Julius Goldfinger ebendort um 1918 und die Grabstatte Richard Goldfinger ebenfalls in Deutz um 1916 Fur den Bildhauer und Grabsteinhandler Geza Schwarcz errichtete er in der Venloer Strasse 1107 ein Ausstellungs und Werkstattgebaude im Stil eines klassizistischen Tempelchens Das Bauwerk wurde spater von Gartenbaubetrieben genutzt und 1970 abgerissen Auf dem Judischen Friedhof Bocklemund befindet sich das von Stern entworfene Grabmal fur Emma und Simon Stern den Eltern Sterns Es ist mit R Stern signiert In der Kolner Glockengasse leistete Stern im Jahr 1925 Sanierungsarbeiten an der Synagoge Er rekonstruierte die vier Fassadenturmchen die seit den Kupferspenden im Ersten Weltkrieg fehlten Die Synagoge fiel den Ereignissen der Reichspogromnacht zum Opfer In der Roonstrasse 50 baute er 1925 bis 1933 die Synagoge um und erweiterte sie auch 1926 27 baute er den Israelitischen Kindergarten in der Bachemer Strasse 95 um Das Gebaude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort In der Kornerstrasse 93 wurde 1926 27 eine Synagoge nach Planen Sterns errichtet Die Gemeinde versuchte die Synagoge samt Kantorenhaus 1938 an die katholische Kirche zu verkaufen kurz darauf wurde es zerstort Robert Stern gestaltete 1927 28 den Judischen Friedhof an der Raderberger Strasse um unter anderem baute er dort eine Friedhofshalle Wahrscheinlich wurde diese spater an die Venloer Strasse transloziert und als Teil der dortigen offenen Pfeilerhalle genutzt Auf dem Friedhof an der Venloer Strasse befindet sich auch die Grabstatte Max Heydt die Stern um 1927 entwarf Stern entwarf um diese Zeit die gesamte Anlage des dortigen Friedhofs Die Bauten wurden 1930 eingeweiht Die Trauerhalle wurde in der Zeit des Nationalsozialismus nur zum Teil abgerissen und spater wieder aufgebaut Es steht zu vermuten dass die Einfriedung des Gelandes 1938 von Max August Breuer entworfen in Absprache mit Stern gestaltet wurde der damals ja noch zeitweise nach Deutschland zuruckkehrte Auf der Ausstellung Pressa auf dem Messegelande in Koln Deutz stand 1928 ein von Stern entworfener Pavillon fur die judische Sonderschau 1929 baute Robert Stern am Mauritiussteinweg 11 fur die Synagogengemeinde ein Haus zu dem Jugendheim Emil Blumenau Haus um Das Gebaude wurde im Zweiten Weltkrieg komplett zerstort Etwa 1929 baute Stern auch den Tempel der Kolner Adass Jeschurun in der St Apern Strasse 29 31 um Das Gebaude wurde in der Reichspogromnacht schwer beschadigt und in den 1950er Jahren abgerissen Das Israelitische Wohlfahrtshaus in der Rubensstrasse 33 baute Stern 1930 um Spater wurde das Wohlfahrtshaus zu einem Hotel umgebaut In der Cacilienstrasse 18 22 befand sich eine kleine Synagoge und das Vereinshaus der Rheinlandloge die Robert Stern in den Jahren 1930 und 1935 umgestaltete 1935 wurde daraus das Israelitische Gemeindehaus 1937 verfugte die Gestapo die Auflosung der Loge und der Synagoge Das Bauwerk wurde zu einer Turnhalle fur das judische Gymnasium und fur judische Sportvereine umgestaltet Spater wurde es als sogenanntes Judenhaus genutzt 1942 43 wurde es verkauft und zum Teil an NS Organisationen und die Polizei vermietet Um 1930 baute Stern in der Lutzowstrasse 35 37 das Israelitische Kinderheim um dessen Uberreste 1957 abgerissen wurden Auf dem Friedhof in Vogelsang wurde Robert Sterns Bruder Walter der 1929 starb bestattet Robert Stern entwarf das Wandgrab aus Muschelkalk Wenige Monate nach Walter Stern starb auch ein weiterer Bruder Willy Stern der ebenfalls auf diesem Friedhof bestattet wurde 1934 wurde das Gefallenen Ehrenmal auf diesem Friedhof aufgestellt Entworfen wurde es von Ludwig Marx die Planung und technische Oberleitung lag in Robert Sterns Handen Bildhauer war Geza Schwarcz die Kunstschmiedearbeiten stammten von Isaak Meyer Ausserhalb Kolns war Robert Stern ebenfalls tatig Von ihm stammt das ehemalige Geschaftshaus Hirsch amp Co in der Hochstrasse 62 Neumarkt in Krefeld 1913 14 errichtet 1922 beteiligte er sich ohne zu den Siegern zu gehoren am Wettbewerb Chicago Tribune Tower um den Bau des schonsten Geschaftshauses der Welt 1927 baute er die Synagoge in Bonn Poppelsdorf am Jagdweg 19b Bennauerstrasse um die nicht erhalten geblieben ist 1928 baute er eine weitere Bonner Synagoge um die in der Judengasse Tempelstrasse 2 6 stand Im selben Jahr baute er die Judische Kinderheilstatte in Bad Kreuznach um und erweiterte sie Nur das Aufgangshauschen dieser Einrichtung ist erhalten geblieben In den Jahren 1928 29 wurde die Synagoge Dierdorf errichtet die bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg schwer beschadigt und bald darauf abgerissen wurde Die Synagoge in der Wallstrasse 5 in Montabaur wurde 1930 umgebaut und renoviert sie ist nicht erhalten An der Landstrasse von Beerfelden nach Obersensbach wurde 1926 ein judischer Friedhof angelegt dessen Bauten von Robert Stern geplant und 1927 28 errichtet wurden Auch die Synagoge mit Lehrerwohnung in der Odenwaldstrasse in Beerfelden wurde von Stern geplant und zwar 1929 30 Nicht ausgefuhrt wurden Sterns Plane fur die Volksbadeanstalt mit Erfrischungsgebaude Kinderhort und Sportplatzanlage Abraham Salomon Rosenthal nach dem dieses Bad benannt werden sollte brachte den Geldbetrag der dafur veranschlagt wurde stattdessen in die Rosenthalsche Wohlfahrts Stiftung ein Literatur BearbeitenWolfram Hagspiel Koln und seine judischen Architekten Koln 2010 ISBN 978 3 7616 2294 0 S 365 432Weblinks BearbeitenEine kleine Inschrift ein bedeutendes Leben Robert SternEinzelnachweise Bearbeiten Wolfram Hagspiel Koln und seine judischen Architekten Koln 2010 ISBN 978 3 7616 2294 0 S 369 Normdaten Person GND 189442573 lobid OGND AKS VIAF 220770253 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stern RobertKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 8 November 1885GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 13 Marz 1964STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Stern Architekt 1885 amp oldid 228195945