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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Rinaldo Rinaldini Begriffsklarung aufgefuhrt Rinaldo Rinaldini ist eine literarische Figur aus Christian August Vulpius Roman Rinaldo Rinaldini der Rauberhauptmann der 1799 in Leipzig in drei Banden erschien und bis in die Gegenwart zahlreiche Neuauflagen erlebte Er gilt als der erfolgreichste deutsche Rauberroman des 19 Jahrhunderts Gojko Mitic als Rinaldo Rinaldini im August 1984 im Bergtheater Thale Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungshintergrund 2 Charakter 3 Rezeption des Romans 4 Adaptionen 4 1 Theater 4 2 Film und Fernsehen 4 3 Musik 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseEntstehungshintergrund BearbeitenHolger Dainat s Literatur geht davon aus dass Friedrich Schillers Drama Die Rauber das literarische Vorbild fur den Stoff ist wahrend die Figur des Rinaldo selbst moglicherweise an reale Personen wie den Briganten Angelo Duca oder einen T h om m aso Rinaldini angelehnt ist Charakter BearbeitenRinaldo lebt im 18 Jahrhundert im Konigreich Neapel Er ist der Bandit aller Banditen wagemutig unerschrocken und kuhn der Schrecken des Apennins aber gleichzeitig ungewohnlich passiv Aktiv wird er nur wenn er sich mit Mut und Starke durch einen Haufen ihn umzingelnder Feinde durchhauen muss Aber auch dieses Geschaft uberlasst er je langer je mehr seinen geheimnisvollen Freunden und Beschutzern 1 Trotz seiner scheinbaren Freiheit wird sein Leben durch den Geheimbund des Alten von Fronteja bestimmt Der Alte ist der Anfuhrer einer Organisation die sich die Befreiung Korsikas von der franzosischen Herrschaft zum Ziel gesetzt hat er mochte dass Rinaldo die militarische Fuhrung der Bewegung ubernimmt Doch Rinaldo weigert sich immer wieder brechen seine zum Teil erotischen Leidenschaften durch und verhindern dass er wie vom Alten von Fronteja geplant zum Helden wird Als Rinaldo von Soldaten des Konigs verhaftet wird erschiesst ihn der Alte um ihm die Schmach der Hinrichtung zu ersparen In einer Fortsetzung des Romans klart Vulpius die Herkunft Rinaldos auf Er ist der Sohn des Alten von Fronteja ein Neffe des Sultans von Konstantinopel Rezeption des Romans BearbeitenBis 1824 erlebte der Roman sechs Auflagen 1830 erschien im Literatur Blatt die Rezension eines unbekannten Verfassers zu einem Nachfolgeroman von Moritz Richter Nikanor der Alte von Fronteja Fortsetzung der Geschichte des Rinaldo Rinaldini die grundsatzlich auf die Missachtung des Trivialromans im deutschen Literaturbetrieb einging Es gibt in Deutschland offenbar zweierlei Literaturen eine patrizische und eine plebejische Welcher unserer grossen Kritiker und Literaturhistoriker hat es noch der Muhe Werth gehalten dem Rinaldini seine Aufmerksamkeit zu schenken und doch hat dieser Roman wenigstens sechs Auflagen erlebt und eine ganze Legion Schwester und Tochterromane veranlasst Wer hat nun den Vorzug der gelobt und nicht gelesen oder der gelesen und nicht gelobt wird Ausser einigen Schiller schen Trauerspielen ist sicher kein poetisches Werk der Neuern so oft gelesen worden als Rinaldini 2 Ubersetzungen erschienen in Franzosisch Englisch Russisch Spanisch Hollandisch Danisch Polnisch und Ungarisch Die Figur fand Nachahmer in Romanen z B von Johann Ernst Daniel Bornschein Antonia della Roccini die Seerauber Konigin 1801 Concino Concini von Friedrich Bartels 1831 oder Johann Friedrich Ernst Albrechts Dolko der Bandit Zeitgenosse von Rinaldo Rinaldini 1801 1908 erschien eine Heftromanserie zu der nahere Angaben bislang nicht bekannt sind In der Serie Beruhmte Rauber Aller Lander die um 1905 im Berliner Roman Verlag in elf Ausgaben erschien haben die ersten funf Bande den Helden zum Thema 1 Rinaldo Rinaldini Der Todessprung vom Galgen 2 Der Kampf um die Herrschaft der Appeninnen 3 Korsische Blutrache 4 Die schwarzen Ritter Kalabriens 5 Rinaldinis Heldentod In der Nachfolgeserie Beruhmte Rauber der Welt die von 1909 bis 1911 in 31 Banden im Dresdner Romanverlag erschien tragt Band Nr 5 den Titel Rinaldo Rinaldini In Herman Melvilles Roman Moby Dick wird Rinaldini als Beispiel genannt Robert Walser spielt in seinem postum erschienenen Roman Der Rauber auf die Romanfigur Rinaldini an Adaptionen BearbeitenTheater Bearbeiten August von Kotzebue Rinaldo Rinaldini der grosse Rauberhauptmann in Calabrien ein Schauspiel in funf Aufzugen Dusseldorf 1820 Andre Kannstein Rinaldo Rinaldini eine Marchenkomodie nach Motiven von Chr A Vulpius 2013 Gustav Kiepenheuer Buhnenvertrieb Film und Fernsehen Bearbeiten 1927 verfilmte Max Obal den Stoff unter dem Titel Rinaldo Rinaldini mit Luciano Albertini in der Hauptrolle 1969 produzierte die ARD die 13 teilige Fernsehserie Rinaldo Rinaldini Musik Bearbeiten Uber Rinaldo Rinaldini existiert ein Volkslied das vermutlich aus dem 19 Jahrhundert stammt 1972 veroffentlichte Renate Kern den Schlager Rinaldo Rinaldini Weblinks BearbeitenChristian August Vulpius Rinaldo Rinaldini der Rauberhauptmann eine romantische Geschichte unseres Jahrhundertes Leipzig 1801 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Band 1 176 Seiten Band 2 157 Seiten Christian August Vulpius Rinaldo Rinaldini der Rauberhauptmann bei gutenberg orgLiteratur BearbeitenCurt Elwenspoek Rinaldo Rinaldini der romantische Rauberfurst Das wahre Gesicht des geheimnisvollen Rauber Don Juans durch erstmalige Quellenforschungen enthullt Zeiten und Schicksale Suddt Verlag Stuttgart 1927 Marianne Heinz Inhalt und Struktur einer Fernsehserie des Werberahmenprogrammes dargestellt am Beispiel Rinaldo Rinaldini Dissertation Philipps Universitat Marburg Lahn 1973 Helmut Hofling Helden gegen das Gesetz Die grossen Raubergestalten von Angelo Duca bis Robin Hood Droemer Knaur Munchen 1979 ISBN 3 426 03607 X EA Dusseldorf 1977 Peter Wanjek Bibliographie der deutschen Heftromane 1900 1945 Selbstverlag Wilfersdorf 1993 S 31f Holger Dainat Abaellino Rinaldini und Konsorten Zur Geschichte der Rauberromane in Deutschland Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur 55 Niemeyer Tubingen 1996 ISBN 3 484 35055 5 zugl Dissertation Universitat Bielefeld 1989 Fedor von Zobeltitz Rinaldo Rinaldini und seine Zeitgenossen In Edmund Meyer Hrsg Der deutsche Roman um 1800 Familien Ritter und Rauberromane Antiquariatskatalog Nr 10 Antiquariat Meyer Berlin 1908 S 5 22 Marion Beaujean Rinaldo Rinaldini In Dies Der Trivialroman in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts Die Ursprunge des modernen Unterhaltungsromans Abhandlungen zur Kunst Musik und Literaturwissenschaft Bd 22 2 Aufl Bouvier Bonn 1969 S 144 150 Wahre Geschichte von dem beruhmten Rauber Hauptmanne Rinaldo Rinaldini In Fliegende Blatter Band 1 1845 Heft 2 S 14 15 Illustriertes Gedicht Wikisource Einzelnachweise Bearbeiten Beaujean Der Trivialroman S 144 Literatur Blatt Nr 28 vom 12 Marz 1830 S 112 zitiert nach Dainat Abaellino S 13 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rinaldo Rinaldini amp oldid 234586727