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Richard Schuh 2 Oktober 1920 in Remmingsheim 18 Februar 1949 in Tubingen war ein verurteilter Raubmorder und der letzte durch die westdeutsche Justiz ausgenommen West Berlin hingerichtete Verbrecher Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Zum Kontext 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchuh war gelernter Mechaniker hatte im Zweiten Weltkrieg bei der Luftwaffe gedient und war spater in amerikanische Kriegsgefangenschaft gekommen Nach der Entlassung schlug er sich mit Gelegenheitsarbeiten durch Vor der Wahrungsreform 1948 hatte die Reichsmark die zentralen Geldfunktionen verloren Da er sich auf diese Weise seinen Lebensunterhalt nur muhsam sichern konnte ermordete er am 28 Januar 1948 bei Herrenberg einen LKW Fahrer um an die neuen Reifen von dessen Fahrzeug zu gelangen und sie auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen Schuhs Tat wurde schnell aufgeklart Er wurde verhaftet und im Mai 1948 vom Landgericht Tubingen zum Tode verurteilt Schuhs eingelegte Berufung sowie Gnadengesuche naher Verwandter und sogar des Direktors des Gefangnisses in dem Schuh einsass blieben wirkungslos Eine Umwandlung des Urteils in lebenslange Haft lag in den Handen des Staatsprasidenten von Wurttemberg Hohenzollern Gebhard Muller eines Befurworters der Todesstrafe Schuh wurde am 18 Februar 1949 um sechs Uhr morgens im Innenhof des Gefangnisses in der Tubinger Doblerstrasse 18 mit einer Guillotine hingerichtet Wahrend der Hinrichtung wurde die kleine Rathausglocke gelautet Der Delinquent selbst hatte erst am Abend zuvor davon erfahren Schuhs Leichnam wurde dem anatomischen Institut der Universitat Tubingen ubergeben Das Fallbeil ist im Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg ausgestellt 1 Zum Kontext BearbeitenWahrend der NS Zeit waren etwa 16 000 Menschen hingerichtet worden In den Jahren zwischen Kriegsende und Inkrafttreten des Grundgesetzes am 24 Mai 1949 verhangten deutsche Gerichte in den drei westlichen Besatzungszonen insgesamt 34 Todesurteile 15 davon wurden vollstreckt Schuhs Enthauptung war die letzte zivile Hinrichtung auf westdeutschem Gebiet 2 In West Berlin wo das Grundgesetz nur eingeschrankt galt wurde die Todesstrafe fur zivile Straftaten erst 1951 abgeschafft als letzter wurde dort am 12 Mai 1949 der Raubmorder Berthold Wehmeyer hingerichtet Der Parlamentarische Rat zog mit der Abschaffung der Todesstrafe eine Lehre aus der NS Zeit 2 Am 7 Juni 1951 hangten amerikanische Soldaten im Kriegsverbrechergefangnis Landsberg sieben zum Tod verurteilte deutsche Kriegsverbrecher Literatur BearbeitenHans Joachim Lang Richard Schuh Ihr Leben ist verwirkt In Die Zeit Nr 7 1999 online abgerufen am 25 Dezember 2022 Weblinks BearbeitenRaimund Weible Zum letzten Mal fallt das Fallbeil In Schwabisches Tagblatt 18 Februar 2009 abgerufen am 8 Mai 2019 Berthold Seewald Todesstrafe in Deutschland Um sechs Uhr starb der Raubmorder unter dem Fallbeil In welt de 16 Februar 2018 abgerufen am 8 Mai 2019 Katja Iken Todesstrafe in Deutschland Gehen Sie mutig und gefasst Ihren letzten schweren Gang In einestages auf Spiegel Online 18 Februar 2018 abgerufen am 8 Mai 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Raimund Weible Zum letzten Mal fallt das Fallbeil In Schwabisches Tagblatt 18 Februar 2009 abgerufen am 8 Mai 2019 a b Rudiger Soldt Der letzte Gang des Richard Schuh In faz net 17 Februar 2019 abgerufen am 8 Mai 2019 Normdaten Person GND 1230840710 lobid OGND AKS VIAF 312161819238327960007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schuh RichardKURZBESCHREIBUNG deutscher Raubmorder und der letzte in Westdeutschland ausgenommen West Berlin hingerichtete VerbrecherGEBURTSDATUM 2 Oktober 1920GEBURTSORT RemmingsheimSTERBEDATUM 18 Februar 1949STERBEORT Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richard Schuh amp oldid 237310961