www.wikidata.de-de.nina.az
Richard Johannes Mann 27 April 1893 in Rodalben 15 Oktober 1960 in Pirmasens war ein deutscher Politiker NSDAP Richard Mann Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn eines Leistenfabrikanten besuchte die Volksschule und bis 1909 die Mittelschule in Pirmasens Anschliessend wurde er zum Handlungsgehilfen in der Schuhindustrie ausgebildet Von 1915 bis 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil in dem er zweimal verwundet wurde 1920 heiratete Mann aus der Ehe gingen 5 Kinder hervor Mann wurde nach 1918 Mitglied des Deutschvolkischen Schutz und Trutzbundes Im Oktober 1922 trat er erstmals der NSDAP bei Mann soll im Februar 1924 am Sturm auf das Pirmasenser Bezirksamt beteiligt gewesen sein das von Pfalzer Separatisten besetzt war 1 Nach dem Angriff fluchtete er nach Munchen und kehrte im Marz 1924 nach Pirmasens zuruck Dort wurde er Ortsgruppenleiter der seinerzeit verbotenen NSDAP und trat am 1 Juni 1924 in die ebenfalls verbotene Sturmabteilung SA ein Nach der Wiederzulassung der NSDAP wurde er im Oktober 1925 offiziell Parteimitglied Mitgliedsnummer 23 216 Von 1925 bis 1931 war er Bezirksleiter fur Pirmasens Zwischen 1925 und 1929 wurde er mehrfach wegen NS Betatigung zu Geldstrafen verurteilt Manns einflussreiche Stellung innerhalb der damaligen Pfalzer NSDAP wird als die eines Neben Gauleiters beschrieben auf sein Betreiben wurde im Marz 1926 Josef Burckel zum Gauleiter fur die Pfalz gewahlt 2 Mann war in der Zeit der Weimarer Republik langer erwerbslos Spater war er als selbstandiger Handelsvertreter in Pirmasens teilweise nicht in der Lage seinen Lebensunterhalt zu verdienen so dass die Partei seine Miete ubernahm 3 Von 1929 bis 1935 amtierte Mann als Zweiter Burgermeister von Pirmasens von 1928 bis 1934 war er Mitglied des Bezirkstages von Pirmasens 1931 wurde er von Gauleiter Burckel als Ortsgruppenleiter abgesetzt da er eine Parteispende teilweise unterschlagen und erhebliche Zechschulden nicht beglichen haben soll Nachfolger Manns als Ortsgruppenleiter wurde sein Rivale Rudolf Ramm Innerhalb der Pirmasenser SA und SS verfugte Mann weiterhin uber grossen Ruckhalt Ein Versuch Manns Burckel zum Rucktritt zu zwingen scheiterte im September 1931 4 Anfang November 1931 wurde Mann bekannt dass eine Gruppe seiner parteiinternen Gegner unter ihnen Fritz Berni im Besitz von Sprengsatzen war Mann der als Burgermeister Chef der Pirmasenser Polizei war erstattete keine Anzeige gab aber die Informationen parteiintern weiter Im Zuge der nachfolgenden Untersuchungen wurde Berni vorubergehend ausgeschlossen Dem von der Reichs Uschla geforderten Parteiausschluss Manns widersetzte sich zunachst Gauleiter Burckel der offenbar befurchtete dass Mann der Partei durch Enthullungen schaden konne Bei einer weiteren von Robert Ley geleiteten Untersuchung widerrief Mann im Januar 1932 seine Vorwurfe und konnte so seinen Parteiausschluss verhindern 5 1935 wurde Mann zum Kreisleiter von Pirmasens ernannt seit Oktober 1936 stand er hauptamtlich im Dienst der NSDAP Nachdem er erfolglos bei den Reichstagswahlen am 29 Marz 1936 und am 10 April 1938 kandidiert hatte trat Mann am 13 Juni 1938 im Nachruckverfahren fur den verstorbenen Abgeordneten Fritz Hess als Abgeordneter fur den Wahlkreis 27 Rheinpfalz Saar in den Reichstag ein dem er bis zum Ende der NS Herrschaft im Fruhjahr 1945 angehorte In der SA wurde Mann zuletzt am 9 November 1943 zum Standartenfuhrer befordert Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Mann am 21 Marz 1945 verhaftet und befand sich gemass dem automatischen Arrest bis Dezember 1949 in franzosischer oder amerikanischer Internierungshaft Wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit wurde Mann im Juli 1948 und November 1949 vom Landgericht Zweibrucken zu drei beziehungsweise zwei Jahren Haft verurteilt die durch die Internierungshaft als verbusst galten Verfahrensgegenstand war die Misshandlung von Juden wahrend der Novemberpogrome 1938 In einem dritten Verfahren wurde Mann im August 1950 aus Mangel an Beweisen von dem Vorwurf freigesprochen die Vertreibung von Juden uber die franzosische Grenze am 10 November 1938 geleitet zu haben 6 Nach anderen Angaben soll sich Mann bei den Pogromen massigend verhalten haben 7 Im Spruchkammerverfahren wurde Mann als Minderbelasteter eingestuft Literatur BearbeitenFranz Maier Biographisches Organisationshandbuch der NSDAP und ihrer Gliederungen im Gebiete des heutigen Landes Rheinland Pfalz Veroffentlichungen der Kommission des Landtages fur die Geschichte des Landes Rheinland Pfalz Band 28 Hase amp Koehler Mainz 2007 ISBN 3 7758 1407 8 S 341 343 Weblinks BearbeitenRichard Mann in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Richard Mann in der Rheinland Pfalzischen PersonendatenbankEinzelnachweise Bearbeiten Niels Weise Eicke Eine SS Karriere zwischen Nervenklinik KZ System und Waffen SS Schoningh Paderborn 2013 ISBN 978 3 506 77705 8 S 55 Weise Eicke S 58f Maier Organisationshandbuch S 341 Weise Eicke S 58f 104 Weise Eicke S 109 113 Maier Organisationshandbuch S 343 Weise Eicke S 104 bezugnehmend auf Roland Paul Bearb Alfred Schwerin Von Dachau bis Basel Erinnerungen eines Pfalzer Juden an die Jahre 1938 bis 1940 Institut fur Pfalzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern 2003 ISBN 3 927754 45 5 S 29 Normdaten Person GND 129845795 lobid OGND AKS VIAF 13399413 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mann RichardALTERNATIVNAMEN Mann Richard Johannes vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdRGEBURTSDATUM 27 April 1893GEBURTSORT RodalbenSTERBEDATUM 15 Oktober 1960STERBEORT Pirmasens Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richard Mann amp oldid 235007751