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Ricardo Odnoposoff 24 Februar 1914 in Buenos Aires 26 Oktober 2004 in Wien war ein aus Argentinien stammender osterreichisch amerikanischer Geiger des 20 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Musikalische Familie 3 Auszeichnungen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Sohn russischer Emigranten lernte er zunachst in Buenos Aires und Berlin das Violinspiel bis er schliesslich 1928 an der Hochschule fur Musik in Berlin aufgenommen und dort bis 1931 als Schuler von Carl Flesch im Fach Violine und von Paul Hindemith im Fach Komposition unterrichtet wurde Am Ende seiner Studienzeit im Alter von gerade 17 Jahren trat er erstmals als Solist mit den Berliner Philharmonikern unter Erich Kleiber auf 1932 gewann er den ersten Preis bei dem renommierten Violin Wettbewerb in Wien und 1937 den zweiten Preis nach David Oistrach bei dem Eugene Ysaye Wettbewerb in Brussel David Oistrach berichtet uber ihn in einem Brief an seine Frau vom Brusseler Wettbewerb als ich ankam spielte Odnopossoff Tschaikowsky Er spielte wunderbar Zu dieser Zeit war er bereits als Nachfolger von Arnold Rose Konzertmeister der Wiener Philharmoniker und unterrichtete an der Staatsakademie wo unter anderen auch Norbert Brainin der spatere Primarius des Amadeus Quartetts zu seinen Schulern zahlte Nach dem Anschluss Osterreichs konnte er den Ariernachweis nicht erbringen Er wurde deshalb zum 1 September 1938 aus dem Orchester der Wiener Staatsoper und von den Wiener Philharmonikern entlassen und musste ins Exil nach Argentinien Nutzniesser seines Ausscheidens aus dem Orchester war Wolfgang Schneiderhan der seine Aufnahme bei den Philharmonikern davon abhangig gemacht hatte dass er als Konzertmeister aufgenommen werden wollte Dies scheiterte aber bis dahin nach den Statuten der Wiener Philharmoniker an der Anciennitat 1 Anfang der 1940er Jahre siedelte er in die Vereinigten Staaten uber und gab dort 1944 an der Carnegie Hall sein Debut Wahrend dieser Zeit arbeitete er mit Dirigenten wie Leonard Bernstein Arturo Toscanini Fritz Busch und Andre Cluytens zusammen und war als Padagoge tatig 1953 erhielt er die amerikanische Staatsburgerschaft 1956 kehrte er nach Wien zuruck und unterrichtete bis 1993 an der Musikhochschule wo Josef Sivo einer seiner Schuler wurde Es entstanden einige Aufnahmen mit dem WDR Sinfonieorchester Koln unter Franz Marszalek darunter das Violinkonzert Nr 22 von Viotti Ab 1964 unterrichtete Odnoposoff auch an der Hochschule fur Musik und Darstellende Kunst Stuttgart wo unter anderen Michael Jelden Alfred Csammer Michael Eichinger Helmut Mebert und Rainer Kussmaul zu seinen Schulern gehorten sowie von 1975 bis 1984 an der Hochschule fur Musik in Zurich Odnoposoff war Freimaurer in Wien Odnoposoff spielte auf der ex Ladenburg Guarneri del Gesu von 1735 Sein Violinspiel bestach durch einen grossen sonoren aber dennoch runden Ton mit meisterlicher Beherrschung der Technik Viele seiner Aufnahmen spiegeln auch die grosse Freude wider die hinter seinem Spiel steckte Sein Grab befindet sich in Wien auf dem Grinzinger Friedhof Gruppe 19 Nr 36A nbsp Grabstatte von Ricardo OdnoposoffMusikalische Familie BearbeitenRicardo Odnoposoff ist der Bruder des lateinamerikanischen Cellisten Adolfo Odnoposoff 1917 1992 und der argentinischen Pianistin Nelida Odnoposoff 1919 Adolfo war ein einflussreicher Vertreter der lateinamerikanischen Klassik und wurde auch eng mit Pablo Casals verbunden Auszeichnungen BearbeitenOsterreichisches Ehrenzeichen fur Wissenschaft und Kunst Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Silber Verdienstmedaille des Landes Baden Wurttemberg Nicolai Medaille und Ehrenmitgliedschaft der Wiener PhilharmonikerSiehe auch BearbeitenListe der vom NS Regime vertriebenen und ermordeten Wiener PhilharmonikerLiteratur BearbeitenOesterreichisches Musiklexikon Band 3 Hrsg Rudolf Flotzinger Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2004 ISBN 3 7001 3045 7 Opfer Tater Zuschauer 70 Jahre danach Die Wiener Staatsoper und der Anschluss 1938 Ausstellungskatalog der Wiener Staatsoper Wien 2008 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Ricardo Odnoposoff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ludwig van Beethoven Konzert fur Klavier Violine Violoncello und Orchester C Dur op 56 mit Ricardo Odnoposoff Violine Stefan Auber Violoncello Angelica Morales Klavier Wiener Philharmoniker Ltg Felix Weingartner Einzelnachweise Bearbeiten Neues Wiener Journal 4 Februar 1938 Seite 10Normdaten Person GND 134901940 lobid OGND AKS LCCN no91027007 VIAF 10035991 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Odnoposoff RicardoKURZBESCHREIBUNG argentinischer osterreichisch amerikanischer ViolinistGEBURTSDATUM 24 Februar 1914GEBURTSORT Buenos AiresSTERBEDATUM 26 Oktober 2004STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ricardo Odnoposoff amp oldid 230436142