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Rhodes of Africa ist eine stark geschonte britische Filmbiografie uber den englischen Geschaftsmann Kolonialisten Politiker und Imperialisten Cecil Rhodes den der US Amerikaner Walter Huston verkorpert Seinen wichtigsten Gegenspieler Johannes Paul Ohm Kruger verkorperte Oskar Homolka Regie fuhrte der Exil Osterreicher Berthold Viertel der hiermit 1936 seine letzte Kinoinszenierung vorlegte Der Film basiert auf der Biografie Rhodes von Sarah Gertrude Millin FilmTitel Rhodes of AfricaProduktionsland Vereinigtes KonigreichOriginalsprache EnglischErscheinungsjahr 1936Lange 91 MinutenStabRegie Berthold ViertelDrehbuch Leslie ArlissMichael BarringerProduktion Geoffrey BarkasMusik Hubert BathKamera S R Bonnett Aussenaufnahmen Bernard Knowles Studioaufnahmen Schnitt Derek N TwistBesetzungWalter Huston Cecil Rhodes Oskar Homolka Johannes Paul Ohm Kruger Basil Sydney Dr Jim Jameson Frank Cellier Barney Barnato Peggy Ashcroft Ann Carpenter Renee de Vaux Ohm Krugers Gattin Bernard Lee Cartwright Lewis Casson Reverend Charles Helm Ndaniso Kumala Konig Lobengula Glennis Lorimer Verlobte Felix Aylmer Mann aus Transvaal Diana De Vaux Sara Szenenfoto Rhodes Huston Mitte spricht zu seinen Angestellten der British South African CompanySzenenfoto Rhodes links spricht mit Konig Lobengula Mitte vorn Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritiken 4 Einzelnachweise 5 WeblinksHandlung BearbeitenSudafrika um das Jahr 1870 Nachdem in der Kapkolonie Diamanten gefunden wurden beginnt ein regelrechter Rausch um die Bergung der Edelsteine Der noch sehr junge Englander Cecil Rhodes verkundet im Kimberley Club dass er ebenfalls sein Gluck als Diamantenschurfer versuchen wolle Ein Arzt prognostiziert dass Rhodes aufgrund andauernder Herzprobleme nur noch sechs weitere Lebensmonate haben werde Doch Glucksritter Rhodes ist von unbandigem Lebenswillen gepackt und beginnt seine Erfolgskarriere Zehn Jahre spater hat es der Geschaftsmann geschafft Ihm gehoren samtliche Minen in der Stadt Kimberley Einem seiner fruheren Gegner im Kimberley Club erklart er ungeruhrt dass seine Mitarbeiter fur ihn samtliche Widersacher ausspioniert und ihm mit diesen Insiderinformationen stets deutliche Wettbewerbsvorteile verschafft hatten Diese Skrupellosigkeit sollte in Rhodes spaterem Leben auch weiterhin seine Handlungsmaxime bestimmen Seine nachsten Unternehmungen fuhren Rhodes mit der British South Africa Company in den Landstrich nordlich der Burenrepublik Transvaal wo er Gold Kupfer Kohle und fruchtbares Land fur Ackerbewirtschaftung vermutet Nach anfanglicher Skepsis bei seinen Mitarbeitern beginnen seine Aktivitaten auch dort Fruchte zu tragen Zuvor aber muss er sich mit den dortigen Herrschern ins Einvernehmen setzen und so plant Rhodes sich mit dem Stammeshauptling Konig Lobengula und Burenprasident Ohm Kruger zu treffen Vor allem die Unterhandlungen mit Lobengula erweisen sich als schwierig Man begegnet ihm dort anfanglich mit Misstrauen und offener Ablehnung weil der Konig nicht ganz zu Unrecht behauptet dass wann immer ein Weisser ihn zu sprechen wunsche man etwas von ihm wolle und dies letztlich seinem Volk schade Rhodes macht Lobengula mit britisch imperialistischer Ruppigkeit klar dass der schwarze Monarch niemals Ruhe vor dem weissen Mann bekommen werde solange er keinen Vertrag mit einem Vertreter der Weissen abschliesse der ihn vor den anderen weissen Land und Bodenschatzjagern schutzen wurde Nach ein wenig Uberzeugungsarbeit seitens Rhodes unterschreibt Lobengula ein entsprechendes Abkommen Ein paar Tage spater betritt Rhodes das Haus des Transvaal Prasidenten Kruger und teilt ihm unverblumt mit dass es ihm gelungen ist das Land Lobengulas zu erwerben Er sagt dass die beiden starksten Lander Afrikas zusammenarbeiten mussten sonst werde es auf kurz oder lang Krieg geben Kruger lasst sich jedoch nicht einschuchtern und sagt dass sollte es Krieg zwischen den Buren und den landraubenden Briten geben dies allein die Schuld der Englander sei Rhodes weist darauf hin dass es letztlich egal sei wer an einem solchen Konflikt Schuld trage am Ende wurden beide Nationen Schaden nehmen Prasident Kruger macht jedoch klar dass sein Land sich dennoch nicht auf eine Kooperation mit den dominierenden Englandern einlassen werde Siedler im Norden Sudafrikas berichten bald dass sie zwar nach Transvaal geholt worden seien dort aber durch Prasident Krugers Gesetzgebungen in ihrem Wirken beschrankt seien wahrend weiter im Suden in Rhodes Land die Dinge viel besser aussahen seit dort Cecil Rhodes als Premierminister der Kapkolonie die Macht ubernommen habe Der Ruf nach einer Vereinigung beider sudafrikanischen Landesteile wird laut und vor allem die im Norden lebenden britischen Siedler fordern Rhodes auf notfalls mit Waffengewalt diese Vereinigung zu erzwingen nbsp Der reale Cecil Rhodes Ein Konflikt der beiden sudafrikanischen Teilstaaten scheint unausweichlich An der Grenze zwischen der britischen Sudafrika Kolonie und der Burenrepublik Transvaal rotten sich die Soldaten der Armee der British South African Company zusammen Sie schicken einen Brief an Rhodes in dem sie darum bitten so schnell wie moglich angreifen zu durfen Als Praventivmassnahme nehmen burische Soldaten die britischen Aggressoren gefangen woraufhin Rhodes zu Kruger reist um deren Freilassung zu erbitten Kruger lehnt dieses Ansinnen ab Rhodes entgegnet daraufhin dass er nicht mehr langer Premierminister der Kapkolonie und auch nicht mehr Direktor der British South African Company sei Es gabe also mithin keinen Grund mehr die gefangen genommenen britischen Unternehmenssoldaten langer festzuhalten Ein Krieg scheint schliesslich unausweichlich Um die Jahrhundertwende kommt es zur militarischen Auseinandersetzung zwischen Briten und Buren den die Briten angesichts ihrer kolonialen Ubermacht fur sich entscheiden konnen Rhodes sehnlichster Wunsch ein vereinigtes Sudafrika zu schaffen wird in die Tat umgesetzt Das Ende des zweiten Burenkriegs erlebt er jedoch nicht mehr Cecil Rhodes stirbt 48 jahrig im Marz 1902 gut zwei Monate vor Kriegsende Produktionsnotizen BearbeitenDie Dreharbeiten zum Film Rhodes of Africa mit dem die britische Kolonial und Eroberungspolitik auf dem afrikanischen Kontinent gefeiert werden sollte fanden 1935 in der damaligen britischen Kolonie Sudrhodesien statt Die Urauffuhrung war am 10 Februar 1936 in New York City die Londoner Premiere im darauf folgenden Monat In Deutschland wurde der Film nie gezeigt Die Regie bei den Aussenaufnahmen im sudlichen Afrika hatte Geoffrey Barkas O F Werndorff schuf die Filmbauten Joe Strassner die Kostume Louis Levy hatte die musikalische Leitung nbsp und sein argster Widersacher Transvaal Prasident Paulus KrugerKritiken BearbeitenDie Lobpreisung eines Films uber den britischen Imperialismus erscheint nach heutigen Massstaben mehr als befremdlich Dennoch erhielt der Streifen zur Zeit seiner Premiere im London des Jahres 1936 bei enthusiastischen Kolonialisten und der vom Kolonialismus profitierenden Upper Class wohlwollende Kritiken Andernorts wurde der Film auch stark kritisiert vor allem aufgrund seiner historischen Ungenauigkeiten 1 Nachfolgend mehrere Beispiele Der Streifen erhielt eine gluhende Rezension in der Zeitschrift United Empire 2 Die Times erkannte die Ungenauigkeiten an akzeptierte diese aber als notwendige Vereinfachungen fur einen historischen Film und behauptete dass sie ohne nennenswerte Verzerrungen vermittelt worden waren 3 Der Times Rezensent lobte die Klarheit des Films bei der Darstellung komplizierter historischer Fragen Andere britische Kritiker waren weniger begeistert Graham Greene beschrieb in The Spectator den Film als nuchtern angemessen humorlos In einer Rezension in der er den Film zu dessen Ungunst mit Sergej Eisensteins Revolutionsdrama Oktober verglich meinte Greene dass Rhodes of Africa jede leidenschaftliche Uberzeugung fehlte ob fur oder gegen Rhodes und seine Arbeit in Afrika 4 In dem Magazin Left Review merkte Elizabeth Coxhead auch den gedampften Patriotismus des Films an Es gibt einige interessante Zeichen uber die Zeiten in dem Film den Gaumont British uber die Karriere von Cecil Rhodes gemacht hat 5 Amerikanische Kritiker bemangelten die dramatischen Qualitaten des Films Die Saturday Review fand ihn stumpfsinnig aber gewissenhaft 6 In der Washington Post beklagte sich Nelson B Bell dass es ihm an Feuer fehle obwohl er einraumte dass der Streifen vom Publikum begeistert aufgenommen worden sei 7 Der Rezensent der New York Times fand ihn ebenfalls zahm und behauptete dass es zeige dass die Briten die Fahigkeit verloren hatten spannende Filme uber ihr Imperium zu drehen 8 Dieses Thema wurde einige Monate darauf in einem Folgeartikel tiefer durchleuchtet Rhodes of Africa wurde gemacht wie Sie sich vielleicht erinnern um eine Verherrlichung des Empire Builders zu sein Aber es entpuppte sich als eine sympathische Studie uber Ohm Paul Kruger den Burenprasidenten Hollywood hatte es viel besser gemacht da bin ich mir sicher 9 Im eigentlichen Handlungsort dem sudlichen Afrika sorgte Rhodes of Africa ebenfalls fur Kontroversen unter dem weissen Publikum Englische und afrikanische Zeitungen kritisierten die historischen Ungenauigkeiten des Films Die Afrikaner wandte sich insbesondere gegen die Darstellung von Prasident Kruger obwohl Homolkas Performance eines der Elemente des Films gewesen war das von britischen und amerikanischen Kritikern gelobt worden war Die Kontroverse inspirierte die Regierung der Sudafrikanischen Union den Film allen afrikanischen Zuschauern zu verbieten In der modernen Kritik konnte man unter anderem Folgendes lesen Hustons Performance ist gross romantisch und theatralisch aber der Film ist eine Rechtfertigung fur die Vergewaltigung Afrikas durch Rhodes und den Burenkrieg Homolkas murrischer schlauer Kruger ist interessanter als Hustons Rhodes 10 Schwerfalliges aber generell interessantes vor Ort entstandenes Historiendrama 11 Einzelnachweise Bearbeiten Kritikenubersicht Rhodes In United Empire Band 27 1936 The Times 6 Marz 1936 The Spectator 27 Marz 1936 Left Review Band 4 1936 The Saturday Review 28 Marz 1936 The Washington Post 17 April 1936 The New York Times 29 Februar 1936 New York Times 8 November 1936 Leonard Maltin Movie amp Video Guide 1996 edition S 1091 Leslie Halliwell Halliwell s Film Guide 7 Auflage New York 1989 S 852 Weblinks BearbeitenRhodes of Africa auf colonialfilm org Rhodes of Africa in der Internet Movie Database englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rhodes of Africa amp oldid 230825289