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Anna Maria Rhoda Erdmann 5 Dezember 1870 in Hersfeld Hessen Nassau 23 August 1935 in Berlin war eine deutsche Biologin und Zellforscherin Sie gilt als Mitbegrunderin der experimentellen Zellbiologie in Deutschland Rhoda Erdmann um 1930 Signatur 1926 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Preise und Ehrungen 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenErdmann war eines von drei Kindern von Heinrich Erdmann einem Lehrer und Kommunalpolitiker und seiner Frau Anna Maria geborene Heldmann Leben BearbeitenSie besuchte von 1876 bis 1886 eine hohere Madchenschule in Hamburg an der auch ihr Vater arbeitete Als Frau stand ihr das naturwissenschaftliche Studium nicht selbstverstandlich offen und sie wurde auf Wunsch ihres Vaters zunachst Volksschullehrerin Sie bestand ihre Lehrerprufung 1892 und wurde weiter von ihrem Vater in geisteswissenschaftlichen Fachern ausgebildet Von 1901 bis 1903 unterrichtete sie in Berlin 1 Fur den Hochschulzugang musste sie erst die Oberlehrerprufung ablegen 2 und studierte dann von 1903 bis 1908 Zoologie Botanik Physik und Mathematik in Zurich und nach Offnung der grossen deutschen Universitaten fur Frauen ab 1908 3 in Marburg Munchen und Berlin 1907 holte sie zudem das fur einen Abschluss erforderliche Abitur nach 1 1908 wurde sie bei Richard Hertwig mit einer Arbeit uber zytologische Studien an Seeigeleiern promoviert Anschliessend arbeitete sie von 1909 bis 1913 als wissenschaftliche Hilfskraft am Institut fur Infektionskrankheiten bei Robert Koch 1 Ab 1913 arbeitete sie als Research Fellow an der Yale University wo sie 1915 bis 1916 eine Stelle als Dozentin fur Biologie erhielt Danach wurde sie Research Associate am Rockefeller Institute 1 1918 wurde sie als feindliche Auslanderin verhaftet unter dem Verdacht sie wolle mit ihrer Arbeit zur aktiven Immunisierung gegen den Erreger der Geflugelpest die amerikanischen Huhnerbestande als Nahrungsgrundlage der USA vernichten In einem langwierigen Prozess wurde sie nach Deutschland abgeschoben wo sie 1919 ankam 2 Dort baute sie in Berlin eine Abteilung fur experimentelle Zellforschung auf zunachst am Institut fur Krebsforschung der Charite Im selben Jahr begrundete sie die von ihr herausgegebene Fachzeitschrift Archiv fur experimentelle Zellforschung 1920 wurde sie im Fach Protozoologie habilitiert Ihre Antrittsvorlesung Uber die Bedeutung der Gewebezuchtung fur die Zoologie hielt sie am 25 Juli 1920 1922 publizierte sie das erste deutschsprachige Lehrbuch zur Gewebezuchtung fur die Krebsforschung 1 Erdmann wurde 1924 auch im Fach Medizin habilitiert und erhielt eine Stelle als nichtbeamtete ausserordentliche Professorin 1929 wurde sie beamtete ausserordentliche Professorin und war damit eine der ersten Frauen in Deutschland im Professorenrang 1 Zum 1 April 1930 wurde ihre Abteilung am Institut fur Krebsforschung in ein selbstandiges Universitatsinstitut fur experimentelle Zellforschung umgewandelt Erdmann wurde 1933 von der Gestapo aufgrund einer Denunziation verhaftet sie soll Juden bei der Emigration unterstutzt haben aber nach zwei Wochen aufgrund der Unterstutzung ihres Dekans wieder entlassen An ihrer Fakultat kursierten Geruchte sie sei Judin Aus prinzipiellen Grunden so wurde ihr 1934 mitgeteilt durfe sie keine Vorlesungen mehr halten Sie starb im Jahr darauf 1 Preise und Ehrungen Bearbeiten1997 etablierte die Freie Universitat Berlin das Rhoda Erdmann Programm als Weiterbildungsangebot fur Nachwuchswissenschaftlerinnen Das Rhoda Erdmann Haus der Humboldt Universitat zu Berlin steht im historischen Campus Nord in Berlin Mitte und wurde 2016 eroffnet 4 Am 5 Juli 2017 wurde dort eine von der Kunstlerin Anna Franziska Schwarzbach geschaffene Bronzebuste Erdmanns enthullt 5 In Berlin Grunewald ist ein Park nach ihr benannt 6 In Munchen wurde im Stadtbezirk Allach Untermenzing eine Strasse nach ihr benannt 7 Schriften BearbeitenPraktikum der Gewebspflege Berlin 1922 Autobiografie 1926 in Elga Kern Hrsg Fuhrende Frauen Europas Munchen 1999 1928 S 93 107 Literatur BearbeitenDietrich Egner Erdmann Anna Maria Rhoda In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 573 Digitalisat Brigitte Hoppe Die Institutionalisierung der Zellforschung in Deutschland durch Rhoda Erdmann 1870 1935 in Verband Deutscher Biologen Hrsg Biologie Heute Beilage zur Zeitschrift Naturwissenschaftliche Rundschau Nr 366 1989 H 7 S 2 4 9 Sabine Koch Leben und Werk der Zellforscherin Rhoda Erdmann 1870 1935 Diss med Marburg 1985 Nicole Mayer Erdmann Rhoda In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 367 Annette Vogt Wissenschaftsgeschichte Rhoda Erdmann eine Begrunderin der modernen Zellbiologie BIOspektrum 05 18 561 2 ISSN 0947 0867Weblinks BearbeitenErdmann Anna Maria Rhoda Hessische Biografie Stand 28 Februar 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Joyce Harvey amp Marilyn Ogilvie Hrsg The Biographical Dictionary of Women in Science Pioneering Lives from Ancient Times to the Mid Twentieth Century Volume 1 Taylor amp Francis 2000 a b Antonius Lux Hrsg Grosse Frauen der Weltgeschichte Tausend Biographien in Wort und Bild Sebastian Lux Verlag Munchen 1963 S 156 Nicole Mayer Erdmann Rhoda 2005 S 367 Ann Ehrenhofer Murray Das Rhoda Erdmann Haus BIOspektrum 05 18 362 ISSN 0947 0867 Kathrin Anna Kirstein Feierliche Einweihung der Rhoda Erdmann Buste In Presseportal der Humboldt Universitat zu Berlin 6 Juli 2017 abgerufen am 21 Februar 2022 Benennung des Rhoda Erdmann Parks In Pressemitteilung Bezirksamt Charlottenburg Wilmersdorf 11 Oktober 2012 abgerufen am 25 August 2014 Rhoda Erdmann Strasse www muenchen de abgerufen am 13 September 2017 Normdaten Person GND 116531207 lobid OGND AKS LCCN nb2019021667 VIAF 77069858 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Erdmann RhodaKURZBESCHREIBUNG deutsche BiologinGEBURTSDATUM 5 Dezember 1870GEBURTSORT HersfeldSTERBEDATUM 23 August 1935STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rhoda Erdmann amp oldid 234344916