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Die Rhoner Wetterextreme verdeutlichen das raue Klima des Mittelgebirges Rhon Seit 1936 sind diese von der Wetterstation Wasserkuppe 921 m vom Deutschen Wetterdienst DWD dokumentiert die Station selbst existiert seit 1922 Alle nachfolgenden Angaben beziehen sich soweit nicht anders angegeben auf diese Station Stand Januar 2020 Langjahrige Jahres Mittelwerte in der Rhon gemessen von der WetterstationWasserkuppe 921 m des DWD Temperatur 4 8 CLuftfeuchte 84 6 Frosttage 142 9Eistage 70 1Sommertage 3 0Tage mit Gewitter 29 2Nebeltage 260 8Niederschlag 1083 8 mmWindgeschwindigkeit im Monatsmittel 6 2 m s 22 3 km h Sonnenscheindauer 1552 2 hInhaltsverzeichnis 1 Temperatur 2 Niederschlag 2 1 Schnee 3 Luftdruck 4 Wind 5 Sonnenscheindauer 6 Unwetter 6 1 Eisgraben am 26 Juli 1834 6 2 Simmershausen am 14 August 1955 6 3 Motten am 22 Oktober 2005 6 4 Diedorf am 1 Oktober 2006 7 Quellen 8 WeblinksTemperatur Bearbeiten nbsp Klimadiagramm der Wasserkuppe 1 Die Hohe der Wasserkuppe mit 950 m erklart die niedrigen Temperaturen Die absolute Temperatur schwankt zwischen 33 0 C am 25 Juli 2019 Hitzerekord und 26 3 C am 1 Februar 1956 Kalterekord Die nachtliche Erdbodenminimumtemperatur in 5 cm Hohe lag zwischen 18 3 C am 1 August 1983 und 27 9 C am 1 Februar 1956 Dieser 1 Februar 1956 war ein extrem strenger Eistag die Temperatur stieg nur bis 22 C In der langjahrigen Temperaturreihe gab es ein maximales Monatsmittel von 19 0 C im Juli 2006 und ein minimales Monatsmittel von 12 5 C im Februar 1956 Das warmste Jahr maximales Jahresmittel wurde 2018 mit 7 4 C gemessen das kalteste minimales Jahresmittel war 1956 mit 3 3 C Der langjahrige Mittelwert 1961 1990 betragt 4 8 C und liegt um 3 2 Grad unter dem von Fulda 273 m Seit 2011 liegen die Jahresmittelwerte in der Rhon zwischen 0 4 und 2 6 Grad uber diesem langjahrigen Mittelwert Niederschlag BearbeitenDurchschnittliche Gesamtschneehoheauf der Wasserkuppe 1947 2016in cmOkt Nov Dez Jan Feb Mar Apr0 3 3 8 12 8 20 4 26 3 15 9 2 8Auch die Niederschlagsmenge ist grossen Schwankungen unterworfen Der Rekordwert von 95 6 mm wurde am 25 Juli 2017 gemessen die grosste monatliche Niederschlagsmenge fiel mit 308 mm im Oktober 1923 Das Jahr 1965 war das bisher niederschlagreichste mit 1535 7 mm im niederschlagsarmsten Jahr 1976 fielen hingegen nur 661 7 mm Das langjahrige Jahresmittel betragt 1083 8 mm Schnee Bearbeiten nbsp Winterimpression aus der RhonEnde Marz 1966 fielen in den Hochlagen der Rhon insgesamt 95 cm Neuschnee wobei der 31 Marz 1966 allein 47 cm brachte was bis heute die hochste in 24 Stunden gefallene Schneemenge darstellt Vom 2 zum 3 Februar 2010 fielen binnen eines Tages 40 cm Neuschnee Die hochste Schneehohe an den Weihnachtsfeiertagen wurde im Jahr 1981 mit 1 10 m erreicht Die maximale Schneehohe von 1 47 m datiert vom 15 Marz 1988 Die Eintrittstermine des ersten und letzten Schneefalls weisen relativ grosse Schwankungen auf Der fruheste Schneefall wurde am 30 August 2010 der spateste am 16 Juni 1971 beobachtet Die fruheste geschlossene Schneedecke im Herbst von mindestens 1 cm Hohe lag am 30 September 1954 die spateste im Fruhjahr wurde am Morgen des 26 Mai 2013 registriert Luftdruck BearbeitenDer maximal gemessene Luftdruck betrug 934 5 hPa am 20 Januar 2020 der bislang minimale 860 5 hPa am 26 Februar 1989 Diese Werte mussen mit der barometrischen Hohenformel auf Meereshohe reduziert werden Auf Grundlage der jeweils gleichzeitig gemessenen Temperatur und Feuchtewerte entspricht dies fur die Station Wasserkuppe maximal 1048 9 hPa und minimal 964 9 hPa Wind BearbeitenDie maximale Windgeschwindigkeit von 47 8 m s 172 1 km h wurde am 18 Januar 2007 wahrend des Durchzugs von Orkantief Kyrill gemessen und ubertraf die bisherige Hochstmarke von 44 m s 158 4 km h vom 12 Februar 1962 Die durchschnittliche monatliche Windgeschwindigkeit schwankt zwischen 3 15 m s 11 3 km h im windarmen Mai 1960 und 10 59 m s 38 1 km h im windreichen Februar 2002 Das mittlere Monatsmittel betragt 6 2 m s 22 3 km h Sonnenscheindauer BearbeitenDer bisher sonnigste Monat war der Mai 1989 mit 329 7 Stunden der trubste der Dezember 1993 mit nur 1 9 Stunden Am sonnigsten war es 1959 mit insgesamt 2173 1 Stunden im Jahr 1998 schien dagegen die Sonne lediglich 1304 5 Stunden Das langjahrige Mittel betragt 1552 2 Stunden Unwetter Bearbeiten nbsp Wetterstation des deutschen Wetterdienstes DWD auf der Wasserkuppe in der RhonHierbei spielt die geographische Lage der Rhon eine besondere Rolle Der Vogelsberg teilt die Wetterfronten in zwei Schwerpunktregionen Westliche Unwetterfronten laden sich uber der Wetterau und dem Taunus auf und ziehen entweder uber den sudlichen Vogelsberg und den Landrucken Flieden Heubach Bad Bruckenau oder im Norden uber Lauterbach und das Hunfelder Land Michelsrombach Eiterfeld Der Landkreis Fulda ist direkt betroffen wenn sich Unwetter von Osten kommend aufbauen Die nachfolgenden Beispiele dokumentieren herausragende historische Wetterereignisse Eisgraben am 26 Juli 1834 Bearbeiten Der Aschelbach auf der Hochrhon bildet spater den Eisgraben der seine heutige Form durch einen Wolkenbruch auf der Hochrhon am 26 Juli 1834 erhielt Die Wassermassen und mitgefuhrtes Geroll und Gestein richteten grosse Schaden in Hausen an Im Eisgraben wurden hierdurch auch Braunkohlevorkommen freigelegt diese sind jedoch fur einen lohnenden Abbau zu jung Zweimal zuletzt nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Abbau eingestellt Simmershausen am 14 August 1955 Bearbeiten Die Chronik Simmershausens berichtet von einem Unwetter am 14 August 1955 das den ganzen Ort verwustete Wahrend des Hochamtes entlud sich auf unser Dorf und die Flur ein Wolkenbruch und hielt an bis zum Nachmittag Erst gegen 15 00 Uhr konnten wir sehen welche Schaden das Wasser angerichtet hatte Die Wassermassen hatten teilweise metergrosse Locher in die Strasse gerissen Steingeroll Schlamm und tiefe Graben sah man uberall im Dorf und in der Flur Motten am 22 Oktober 2005 Bearbeiten Am 22 Oktober 2005 19 22 19 29 CET verwustete ein Tornado der Kategorie F2 bei Motten ein Waldstuck und verursachte Schaden in dem dortigen Gewerbegebiet In wenigen Sekunden hatte dieser eine Schneise der Verwustung gezogen In Tallage wurden zwei Birken auf 1 70 m Hohe vom Tornado abgedreht Torsion und linksseitig bis zu 70 m weit verfrachtet Warmedammende Dachkonstruktionsteile wurden bis zu 6 59 km weit verfrachtet Die primare Schneisenbreite betrug 182 m sekundar wurde der Wirkungsbereich des Tornados auf 298 m Breite vermessen Die Schadenspur wurde mit 7 12 km bemessen welche von Motten uber die Hohe Kammer bis nach Gichenbach fuhrte Diedorf am 1 Oktober 2006 Bearbeiten Der Tornado im Fall Diedorf entstand kurz vor Mitternacht an der Landesgrenze Hessen Thuringen Die Entstehungsphase erstreckte sich von der noch im Bereich Tann Rhon befindlichen Neue Wiese Struth und Schartwiese uber die Landesgrenze bis zum Sudost Hang des Berges Horbel Die ersten Schaden zeigten sich hier auf hessischer Seite in Form von abgedrehten und geworfenen Fichten 30 m 3 geworfenen Pappeln und einem Hochsitz Weiter in nordostlicher Richtung im Bereich Thuringen kam es ebenso zu leichten Vorschaden und am Sudost Hang des Berges Horbel zum eigentlichen kraftigen Tornado Bodenkontakt und der weiteren Trichterverstarkung in einem Buchenbestand 186 m 152 m Die Schadenspur erstreckte sich uber eine Lange von 8 km zum Rossberg Die Tornadostarke wurde mit den Schadenskategorien T4 F2 vermessen In der Ortslage Diedorf wurden Schaden im Bereich T3 F1 151 170 km h festgestellt Die ca 15 m hohe Dorflinde wurde entwurzelt und begrub ein Auto unter sich 50 der Dacher wurden beschadigt Im Waldgebiet Horbel bei Empfertshausen sowie in unterer Talmitte am Horbel wurden die starksten Wurf und Splitterschaden im oberen T4 Bereich festgestellt Dies entspricht einer Windgeschwindigkeit von ca 218 km h Hier wurde auf einer Flache von ca 5 ha 92 Prozent des Buchenbestandes umgeworfen Die wenigen Baume die noch standen waren teilweise aufgerissen und drohten umzusturzen Tornado in Diedorf nbsp nbsp nbsp nbsp Quellen Bearbeiten Geoklima 2 1Offentlicher Aushang der Wetterstation Wasserkuppe des Deutschen Wetterdienstes DWD 1075 Jahre Hilders und Simmershausen Ruckblick auf die Ortsgeschichte in Einzelbeitragen Verlag Parzeller GmbH amp Co KG Fulda ISBN 3 7900 0195 3Dr Martin Gudd Gewitter und Gewitterschaden im sudlichen hessischen Berg und Beckenland und im Rhein Main Tiefland 1881 bis 1980 Weblinks BearbeitenDeutscher Wetterdienst DWD Aktuelle Messwerte der Wasserkuppe des Hessischen Landesamt fur Naturschutz Umwelt und Geologie HLNUG Dokumentation der Schaden die durch den Mottener Tornado verursacht wurden Dokumentation zum Tornado in Diedorf von Bjoern Stumpf www tornadoliste de Tornado Map Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rhoner Wetterextreme amp oldid 229652649