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Renininhibitoren auch Reninhemmer genannt sind chemische Verbindungen die als Inhibitoren das Enzym Renin hemmen und somit in das Blutdruck regulierende Renin Angiotensin Aldosteron System eingreifen Sie werden als potenzielle Arzneistoffe zur Behandlung des Bluthochdrucks entwickelt Einziger zugelassener Vertreter dieser Gruppe ist Aliskiren bisher nicht zugelassen sind Zankiren und Remikiren Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Pharmakologie 2 1 Pharmakodynamik Wirkmechanismus 2 2 Pharmakokinetik 3 Arzneistoffe 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie ersten Renininhibitoren waren Antikorper die gegen das Enzym gerichtet waren 1 2 Diese zeigten im Tierversuch bereits eine blutdrucksenkende Wirkung Auf Grund der ungunstigen pharmakokinetischen Eigenschaften von Antikorpern die nur einen Einsatz uber eine Injektion erlauben wurden diese Antikorper nicht weiterentwickelt Mit Pepstatin einem Proteaseinhibitor aus Actinomyceten 3 konnte ein erster niedermolekularer Renininhibitor gefunden werden Dieser peptidische Renininhibitor war ebenfalls nur nach parenteraler Verabreichung wirksam Optimierungen des Strukturmotivs von Pepstatin fuhrten zu den Renininhibitoren der ersten Generation zu denen beispielsweise Zankiren Remikiren und Enalkiren gehoren Diese Peptidomimetika scheiterten in den fruhen Phasen der klinischen Entwicklung wegen einer schlechten oralen Bioverfugbarkeit Dieses Problem wurde im Fall von Aliskiren hinreichend gelost Daher wurde Aliskiren im Jahr 2007 als erster Renininhibitor fur die Behandlung des Bluthochdrucks zugelassen Pharmakologie BearbeitenPharmakodynamik Wirkmechanismus Bearbeiten Renininhibitoren hemmen durch eine Bindung an das katalytische Zentrum der Protease Renin die Umwandlung Angiotensinogen in Angiotensin I welche Vorstufen des Blutdruck steigernden Angiotensin II sind Auf diese Weise greifen Renininhibitoren sehr fruh in das Renin Angiotensin Aldosteron System ein und die Produktion von Angiotensin II kann komplett unterbunden werden Damit unterscheiden sich Renininhibitoren von den therapeutisch haufiger eingesetzten ACE Hemmern welche lediglich das Angiotensin I in Angiotensin II umwandelnde Angiotensin Converting Enzym nicht aber das alternative Enzym Chymase hemmen und somit zu einer inkompletten Hemmung des Renin Angiotensin Aldosteron Systems fuhren Daruber hemmen Renininhibitoren nicht den Abbau des Entzundungsmediators Bradykinin der fur eine charakteristische Nebenwirkung der ACE Hemmer dem sogenannten Kininhusten verantwortlich ist Eine basierend auf den pharmakologischen Eigenschaften zu erwartende therapeutische Uberlegenheit gegenuber ACE Hemmern ist jedoch klinisch nicht belegt Pharmakokinetik Bearbeiten Strukturell bedingt sind Renininhibitoren oft pharmakokinetisch problematische Arzneistoffe Sie werden schlecht resorbiert und ihre orale Bioverfugbarkeit liegt oft unter 2 Arzneistoffe BearbeitenRenininhibitoren die in der klinischen Entwicklung sind oder waren oder arzneimittelrechtlich zugelassen wurden sind beispielsweise Aliskiren CGP 38560 Ciprokiren Enalkiren Remikiren ZankirenLiteratur BearbeitenStaessen JA Li Y Richart T Oral renin inhibitors In The Lancet 368 Jahrgang Nr 9545 Oktober 2006 S 1449 1456 doi 10 1016 S0140 6736 06 69442 7 PMID 17055947 Einzelnachweise Bearbeiten Wakerlin GE Antibodies to renin as proof of the pathogenesis of sustained renal hypertension In Circulation 17 Jahrgang 1953 S 653 657 Deodar SD Haas E Goldblatt H Production of antirenin to homologous renin and its effect on experimental renal hypertension In J Exp Med 119 Jahrgang Marz 1964 S 425 432 PMID 14129713 PMC 2137885 freier Volltext Umezawa H Aoyagi T Morishima H Matsuzaki M Hamada M Pepstatin a new pepsin inhibitor produced by Actinomycetes In J Antibiot 23 Jahrgang Nr 5 Mai 1970 S 259 262 PMID 4912600 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Renininhibitor amp oldid 175385591