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Klassifikation nach ICD 10N25 0 Renale OsteodystrophieICD 10 online WHO Version 2019 Renale Osteodystrophie Synonym Renale Osteopathie engl renal osteodystrophy ist die Bezeichnung fur alle mit einer chronischen Niereninsuffizienz assoziierten Skelettsymptome und Storungen des Mineralstoffwechsels Inhaltsverzeichnis 1 Klinik 2 Pathogenese 3 Diagnostisches Vorgehen 3 1 Laborbefunde 3 2 Bildgebende Verfahren 3 3 Differentialdiagnose 4 Therapie 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksKlinik BearbeitenEs handelt sich um eine komplexe Knochenerkrankung die heute aufgrund der oft langjahrig durchgefuhrten Hamodialyse haufig gesehen wird 1 Klinisch bestehen Knochen und Gelenkschmerzen Schwellungen und Deformationen haufig zusammen mit einer proximal betonten Muskelschwache verbunden mit einer Muskelatrophie und erhohter Knochenbruchigkeit 2 Ektope Kalkablagerungen im Bereich der Schultergelenke Ellenbogen Knie Zehen und Fingergelenke verursachen starke Schmerzen welche die Bewegung einschranken und die Lebensqualitat der betroffenen Patienten beeintrachtigen Gelegentlich verursachen massive Gefassverkalkungen eine periphere Minderdurchblutung und eine arterielle Verschlusskrankheit mit Zehen beziehungsweise Finger Nekrosen In solchen Fallen kann eine Gefassdilatation oder eine chirurgische Intervention notwendig sein 3 Pathogenese BearbeitenEine renale Osteodystrophie entsteht durch die Kombination eines sekundaren Hyperparathyreoidismus mit Elektrolytstorungen und einer Vitamin D Hormon Stoffwechselstorung Der Knochen zeigt dabei einerseits Veranderungen wie bei einer Osteomalazie die mit dem Vitamin D Mangel assoziiert sind zum anderen tritt durch die verstarkte Parathormonwirkung eine Fibroosteoklasie auf 4 Diagnostisches Vorgehen BearbeitenLaborbefunde Bearbeiten Neben der Erhohung von Kreatinin und Harnstoff renale Anamie zeigt sich eine typische Laborkonstellation bei der renalen Osteodystrophie Hyperphosphatamie haufig insbesondere wenn die glomerulare Filtrationsrate GFR unter 30 absinkt Normale oder erniedrigte Calcium Werte im Blutserum Intaktes PTH im Serum bei praktisch allen Patienten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz deutlich erhoht Alkalische Phosphatase beziehungsweise ihr knochenspezifisches Isoenzym im Serum in Abhangigkeit vom Ausmass der Knochenumsatzerhohung im Rahmen des sekundaren Hyperparathyreoidismus erhoht Bildgebende Verfahren Bearbeiten Im Rontgenbild zeigen sich die Zeichen der Osteitis fibrosa als Ausdruck des sekundaren Hyperparathyreoidismus subperiostale Resorptionen fleckige Osteosklerose kortikale Auflockerungen besonders an den Fingerphalangen und an der Wirbelsaule Es finden sich haufig Veranderungen wie beim primaren Hyperparathyreoidismus sowie diffuse Knochenverformungen beispielsweise im Beckenbereich und extraossare Verkalkungen vor allem in Gefassen Bei Kindern zeigen sich gestorte Wachstumsfugen Die radiologischen Zeichen der meist gleichzeitig vorliegenden Osteomalazie sind weniger spezifisch in Extremfallen werden Pseudofrakturen Looser Zonen diagnostiziert Differentialdiagnose Bearbeiten Abzugrenzen ist neben der aluminiuminduzierten Osteomalazie welche heute praktisch nicht mehr vorkommt die hamodialysebedingte Amyloidose mit Ablagerung von b2 Mikroglobulin in Knochen und Gelenken Hier dominieren Knochenzysten pathologische Frakturen scapulohumerale Periarthritis und ein Karpaltunnel Syndrom In Ausnahmefallen kann eine Knochenbiopsie Beckenkamm Biopsie die Differenzierung zwischen den verschiedenen Knochenerkrankungen ermoglichen 5 Therapie BearbeitenTherapeutisch muss versucht werden den Calcium und Phosphatspiegel moglichst zu normalisieren die Parathormonspiegel sollten auf etwa das Zweifache der Normobergrenze eingestellt werden Da bei Niereninsuffizienz der Vitamin D Stoffwechsel gestort ist muss Vitamin D in seiner aktivierten Form zugefuhrt werden zum Beispiel als 1a 25 OH 2Vitamin D3 Die fruher haufig angetroffene zusatzliche Knochenschadigung durch Aluminiumablagerungen als Folge der Dialyse wird heute nur noch selten beobachtet 6 Einzelnachweise Bearbeiten Renal Osteodystrophy During Hemodialysis for Chronic Renal Failure In Canad Med Ass J vol 99 5 Okt 1968 PMC 1945291 freier Volltext Kevin J Martin Esther A Gonzalez Metabolic Bone Disease in Chronic Kidney Disease In J Am Soc Nephrol Nr 18 2007 S 875 885 Artikel U Stuby J Zazgornik Klinik der renalen Osteodystrophie In Journal fur Mineralstoffwechsel Band 8 Nr 1 2001 S 7 8 PDF 867 kB Susen John Bedeutung der Bestimmung der Vitamin D3 Konzentration im Serum bei dialysepflichtiger terminaler Niereninsuffizienz Dissertation Martin Luther Universitat Halle Wittenberg 2005 PDF 455 kB Metabolic Bone Disease in Chronic Renal Failure In The American Journal of Pathology Vol 78 No 3 March 1975 PMC 1912553 freier Volltext Einfluss der Vitamin D3 Therapie auf die renale Osteodystrophie im Kindesalter In Klin Wochenschr Band 58 1980 S 237 247 PDF Literatur BearbeitenW E Berdel u a Hrsg Diehl Classen Innere Medizin Urban amp Fischer in Elsevier Munchen 2006 ISBN 3 437 44405 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikibooks Pathologie Knochen Lern und Lehrmaterialien Die renale Osteodystrophie eine Literaturstudie Dissertation PDF 1 34 MB renal osteodystrophy K DOQI Clinical Practice Guidelines for Bone Metabolism and Disease in Chronic Kidney Disease In American Journal of Kidney Diseases Vol 42 No 4 Suppl 3 Oktober 2003 PDF Hirotaka Komaba Motoko Tanaka Masafumi Fukagawa Treatment of Chronic Kidney Disease Mineral and Bone Disorder CKD MBD In Internal Medicine 47 2008 S 989 doi 10 2169 internalmedicine 47 1051 Leitlinien der japanischen Gesellschaft fur Innere Medizin von 2008 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Renale Osteodystrophie amp oldid 211306985